Weekend Karriere Burgenland 2025 KW39
LEHRE & KARRIERE
SOCIAL MEDIA Soziale Medien sind ein weite res heißes Eisen. Viele posten bedenkenlos alles Mögliche über ihren Job – Ärger mit dem Chef, witzige Szenen im Betrieb oder interne Informationen. Doch Vorsicht: Was im Netz steht, kann auch Konsequenzen haben. Beleidigende oder vertrauliche Inhalte über den Arbeitgeber oder Kollegen können zu Abmah nungen oder sogar zur fristlosen Kündigung führen.
Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Eben so oft wird angenommen, dass der 13. und 14. Monatslohn – also Urlaubs- und Weihnachtsgeld – gesetzlich vorgeschrie ben sind. Tatsächlich beruhen diese Son derzahlungen aber nicht auf einem Ge setz, sondern auf Regelungen in Kollek- tivverträgen. Zum Glück gibt es sie in den meisten Branchen, aber eben nicht automatisch. Eine Sperre droht. Immer wieder glau ben junge Leute, dass sie nach einer Ei genkündigung automatisch Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Doch wer selbst kündigt, bekommt oft eine Sperre – bis zu sechs Wochen –, außer es gibt triftige Gründe, zum Beispiel gesundheitliche oder schwere persönliche Belastungen. Überstunden. Auch Überstunden sor gen regelmäßig für Verwirrung. Sie müssen nur dann bezahlt
Urlaub muss vereinbart werden. Beim Thema Urlaub ist die Rechtslage ebenfalls nicht so einfach, wie manche denken. Man darf nicht einfach selbst entscheiden, wann man Urlaub nimmt. Der Urlaub muss mit dem Arbeitgeber vereinbart werden. Einfach „blau ma chen“, weil man glaubt, noch genug Ur laub übrigzuhaben, kann zu Konsequen zen führen. Ein weiteres Missverständnis betrifft den Kontakt während des Ur laubs. Viele glauben, dass der Chef einen im Urlaub gar nicht kontaktieren darf. Tatsächlich ist der Kontakt in Ausnah mefällen erlaubt – etwa bei betrieblichen Notfällen. Allerdings besteht keine Pflicht, während des Urlaubs zu arbeiten oder erreichbar zu sein. Rund um den Ur laub gibt es noch einen
weiteren Mythos: Wer kündigt, darf den Resturlaub einfach so konsumieren. Das ist falsch. Auch der Urlaubsverbrauch während der Kündigungsfrist muss ver einbart werden. Wenn keine Einigung er zielt wird, wird der Urlaub ausbezahlt. Einfach fernbleiben geht nicht. Vier-Tage-Woche. Viele glauben auch, dass sie Anspruch auf eine Vier-Tage- Woche hätten, wenn sie das möchten. Doch das ist ein freiwilliges Modell, kein gesetzlicher Anspruch. Immer mehr Be triebe bieten flexible Arbeitszeiten an – aber nur, wenn es zum Betrieb passt. Mündliche Kündigung. Auch die weit verbreitete Vorstellung, dass Kündigun gen immer schriftlich erfolgen müssen, ist falsch. Eine mündliche Kündi gung ist ebenso gültig – sie muss nur klar und unmissverständlich
ausgesprochen werden. Daher ist eine Kündigung auch per SMS oder WhatsApp rechtsgültig, wenn eindeutig erkennbar ist, dass es sich um eine Kündigung handelt. Trotzdem ist die schriftliche Form aus Beweis gründen dringend zu emp fehlen. Gut zu wissen: Eine fristlose Entlassung
werden, wenn sie ange ordnet oder betrieblich notwendig waren. Ob man sie ausbezahlt be kommt oder in Form von Zeitausgleich ab bauen darf, hängt vom Arbeits- oder Kollektiv vertrag ab.
FOTOS: OBEN: ISTOCK.COM/ REDVECTOR, UNTEN: ISTOCK.COM/ SURFUPVECTOR
WEEKEND KARRIERE | 13
Made with FlippingBook Ebook Creator