CHEFINFO Wels Spezial 2024
WELS SPEZIAL
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69 Millionen lassen sich ÖBB und EU den Umbau des Terminals Wels kosten.
O b Bananen, Kaffee, Fahr räder oder Balkonmöbel – „Wurscht“ … vieles, was in Österreichs Handel geht bzw. von Öster reich in alle Welt verschickt wird, kann an Wels nicht vorbei. Übrigens: auch die besagte „Wurscht“, wie beim TANN Produktionswerk in Marchtrenk, das zur SPAR-Gruppe gehört und einer der größten Fleisch- und Wurstproduzen ten des Landes ist. Apropos SPAR: Das Zentrallager in Wels gilt auch internatio nal als eines der effizientesten Logistik zentren seiner Art. Rund 18.000 Artikel werden voll automatisch kommissioniert und gehen an die 1.500 SPAR-Filialen in ganz Österreich. Die Logistik-Drehschei be des Handelskonzerns beliefert zudem die Standorte in Norditalien, Ungarn, Slowenien und Kroatien. Nicht die ein zige Drehscheibe. Ganz Wels ist ein Logistik-Hub par excellence und das seit bereits 1.900 Jahren. Auch wenn ein Gal lier meinte: „Die spinnen, die Römer!“, so hatten sie schon damals eine Ahnung von Logistik. Am Kreuzungspunkt drei er Hauptstraßen liegend und vermut lich bereits zu dieser Zeit als Traunüber gang genutzt, hatte – das von Kaiser
Hadrian (117 – 138 n. Chr.) zur Stadt erhobene – Ovilava alle verkehrstech nischen Trümpfe in der Hand. Multimodaler Hub Autobahnen, ein Flughafen in Hörsching und vor allem eine Highspeed-Bahntras se waren damals nicht vorstellbar. Die se zusätzlichen Faktoren machen Wels heute zu einem multimodalen Logistik Hub. Eine Branche, die wie keine andere – sprichwörtlich – ständig in Bewegung und die vor allem von einem Thema getrieben ist: Klimaschutz. „An Grün geht kein Weg vorbei“, schildert Klaus Bannwarth, Standortleiter der Gebrüder Weiss (GW) in Wels. GW sind bereits seit über 500 Jahren am Markt und sind einer der wenigen Großen in der Branche, die nach wie vor in Familien besitz sind. „Wir beschäftigen weltweit 9.000 Mitarbeiter und setzen drei Milli arden Euro um. Jeden Tag sind wir mit der ganzen Welt verbunden.“ Wels hat im Konzern einen besonderen Stellen
Der neue Terminal Wels wird ab 2027 noch mehr dazu beitragen, Transportkapazitäten von der Straße auf die Schiene zu verlagern.
wert. „Systemverkehre kann man mit einem Spinnennetz vergleichen. Wir lie gen im Zentrum zwischen Norden und Süden, sprich Wels-Mailand und Wels- Hamburg.“ Für Bannwarth ist der Stel lenwert der Logistik in den vergangenen Jahren gestiegen. „Bei der Industrie ist das schon lange angekommen, seit Coro na hat auch die Bevölkerung immer mehr bemerkt, dass wir der Dreh- und Angelpunkt sind.“ Welser Bahnterminal neu Generell, so Bannwarth, nehmen die Warenströme nach wie vor zu: „Es wird immer und ewig physischer Transport stattfinden“, dennoch sieht er die Bran che in der Pflicht, wenn es um CO 2 Reduktionen geht. „Unsere Kunden müs sen alles transparent darstellen können.“ Fragen wie „Wo kaufe ich ein?“, „Wie transportiere ich meine Güter?“ oder „Wie sieht mein CO 2 -Fußabdruck aus“ werden schlagend. Ein Weg zur Reduk tion ist die Verlagerung auf die Schiene und auch hier kommt Wels wieder eine zentrale Stellung zu. Die Stadt hat den zweitgrößten Frachtterminal des Landes mit 120.000 m 2 Fläche und dieser steht vor einer gewaltigen Erweiterung. Ô
Sinnbildlich: Wels ist Logistik-Drehscheibe, nicht nur beim Bahnverkehr.
Wels ist schon seit Jahrhunderten ein europäischer Verkehrsknotenpunkt. Schon die Römer erkannten das Potenzial im Zentrum des Kontinents. An Wels führt kein Weg vorbei
LOGISTIK-DREHSCHEIBE. Schon vor 1.900 Jahren wurde die ideale Lage des heutigen Wels erkannt. Das wurde konsequent genutzt und nach und nach ausgebaut. Wels steht daher sogar im EU-Fokus.
TEXT: Jürgen Philipp
FOTO: STADT WELS
FOTOS: STADT WELS, ÖBB
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