CHEFINFO LIVING Herbst 2023
ARCHITEKTUR&IMMOBILIEN
„DIE KERNSTADT MUSS SO ATTRAKTIV UND BEGEHRENSWERT SEIN, DASS MAN AUF DIE IDEE, EIN EINFAMILIEN HAUS AM STADTRAND ZU BAUEN, GAR NICHT MEHR KOMMT.“
Kleboth schätzt das „Setzkasten“-Prinzip: „Große Stadtideen sind immer autoritär.“
Andreas Kleboth Architekt und Stadtentwickler
FOTOS: WAKOLBINGER ANZEIGE FOTO: DANIEL BINDEUS
BAUEN UMDENKEN. Architekt DI Daniel Bindeus im Gespräch über Bauvorhaben mit bleibendem Wert. AM PULS DER ZEIT
STICHWORT „BAUEN IM BESTAND“ – WOHIN GEHT DIE REISE? Um dem Flächenverbrauch entgegenzuwir ken, sind ressourcenschonende Nachverdich tungen im Bestand ohne Investitionen in neue Infrastruktur sinnvoll, da so zusätzliche Nutz flächen entstehen. Bestehende Standorte mit Entwicklungspotenzial liegen oft in zentralen
WANN STEHEN ALLE ZEICHEN AUF „RECONSTRUCTING“? Reconstructing-Modelle sind bei nicht erhal tenswürdigen größeren Anlagen sinnvoll. In einer ersten Phase wird ein neuer Baukörper an einer unbebauten Stelle realisiert, Bewoh ner oder Nutzer können in diesen übersiedeln, danach werden schrittweise Bestandsbau körper abgebrochen und jeweils neu errichtet. Im Endausbau ist so eine zusätzliche Nach verdichtung am bestehenden Standort erfolgt. SIND SIE EBENSO ANSPRECHPARTNER BEI PRIVATEN SANIERUNGEN? Gebäudesanierungen im Zusammenspiel mit neu zu errichtenden modernen Bauteilen für private Wohn-, Wellness- oder Fitnessberei che können reizvolle Aufgaben sein. Auch
Architektenhäuser aus den 1960er und 1970er Jahren mit guter Bausubstanz können nach individueller Prüfung in zeitgemäße Wohn häuser transformiert werden. NACHHALTIG WOHNEN GELINGT ... aufgrund der gestiegenen Bau- und Grund stückspreise im Wohnbau, mit Ausnahme des Luxusbereichs, dank immer kleinerer Woh nungsgrößen bei gleicher Zimmeranzahl. Das Bewusstsein für nachhaltige Baumate rialien ist sicherlich stark gestiegen in den vergangenen Jahren, es wird viel geforscht und auch Techniken früherer Zeiten werden neu entdeckt und weiterentwickelt.
Lagen, gut angebun den an das öffent liche Verkehrsnetz. Es gilt, die beste hende Bausubstanz zu prüfen, ob Statik, Bauphysik sowie die anpassbare Barriere freiheit Aufstockun gen zulassen.
Arch. DI Daniel Bindeus
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