CHEFINFO LIVING Frühjahr 2024
ÜBER LINZ Ein Gartenprojekt aus Linz fand auch Eingang in dieses Buch. Beim Bau des Hauses wurden massive Felsformatio nen zu Tage gefördert, welche die Idee für die Gestaltung eines Felsengartens gaben. Die typisch landwirtschaftliche Wiese wurde in den Garten integriert. ZURÜCK ZUM „PARADIES“ Ökologische Gärten geben dem Men schen mehr innere Ruhe. Insofern sollten sich Gartenplaner und -bauer zu „Paradies gärtnern“ entwickeln, ist Wissing überzeugt. Landschaft und Architektur sollten daher mit einander verschmelzen, was dazu führt, dass es „immer weniger private Gärten, dafür aber viel mehr Landschaften in unserem Lebensumfeld geben wird“. Für die wachsende Tendenz in der Gartengestaltung, nachhaltige und leben dige Ökosysteme zu schaffen, sind nicht Ô
ZU ENTDECKUNGSREISEN EINLADEN Beim Planungsprozess sollten daher bereits vorhandene Landschaftselemente wie große Bäume, Dickichte, Sträucher und Stauden, Wasserflächen und Gestein integriert wer den. Bäume zu fällen, nur weil sie nicht per fekt geformt sind, ist ein „No-Go“. Selbst totes Holz hat einen Wert und ist mit Flechten, Pilzen, Bakterien und Schimmelpilzen voller Leben, ist Wissing überzeugt. Einige prämier te Landschaftskonzepte in den „Gärten des Jahres 2024“ schaffen den Spagat zwischen
Ökologie und Ordnung vorbildlich. Upcycling statt Entsorgen lautet beispielsweise das Plä doyer eines der ausgezeichneten Gartenpro jekte. Dabei haben die Bauherren einen alten Bauernhof aus dem 19. Jahrhundert saniert ( siehe Seite 61 und 64 ). Ein alter Kastanien baum, eine Birke, ein kleiner Apfelbaum und eine große Esche wurden nach dem Haus kauf nicht gefällt und blieben erhalten. Solche nachhaltigen Gärten laden zu Entdeckungsrei sen ein und oft sieht man solchen Naturwohn räumen den Schweiß bei der Planung nicht an. HANGGARTEN Ein weiteres Projekt aus Oberösterreich, das die Jury überzeugen konnte. Das Grundstück liegt in einem kleinen Ort im Hausruckviertel, überzeugt mit einem Wechselspiel zwischen architektonischer Form und Natürlichkeit der Bepflanzung. Dieses Prinzip wird auch am Pool ange wendet. Der Garten umwächst die Archi tektur, macht sie dadurch „weicher“.
FOTOS: MW-ARCHITEKTURFOTOGRAFIE / CALLWEY, TOMHIMMELGRÜN / CALLWEY
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