moments Stmk 07_2024 September
Life
Ein Thema, das immer präsenter wird – seit den 1950er Jahren sollen mehr als acht Milliarden Tonnen Mikroplastik in die Umwelt gelangt sein und mitt lerweile ist es fast überall nachweisbar: In den Weltmeeren, im Schnee in der Antarktis und in unseren Lebensmit teln. Doch wie genau kommt es dazu? Prof. Dr. Lukas Kenner, stellvertreten der Direktor des Klinischen Instituts für Pathologie an der Medizinischen Universität Wien sowie Leiter der Abteilung Labortierpathologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, erklärt: „Mikroplastik entsteht, wenn größere Plastikobjekte wie Fla schen oder Sackerln durch Sonnenein strahlung, Wind und Wasser in immer kleinere Partikel zerkleinert werden. Auch durch den Abrieb von Auto reifen und das Waschen von synthe tischer Kleidung kommt es zu einer massiven Mikroplastik-Belastung.“ Diese Plastikpartikel gelangen dann in weiterer Folge in die Luft, ins Wasser und in den Boden. Dort werden sie von Pflanzen und Tieren aufgenom men, die wir Menschen wiederum essen. Ein Teufelskreis, der nie endet. Unsichtbare Gefahr . Einige Stu dien zeigen bereits ein erschrecken des Ergebnis: Pro Woche nimmt ein Mensch rund fünf Gramm Mikro E plastik zu sich, was ungefähr dem Gewicht einer Kreditkarte entspricht. In diesem Zusammenhang erforscht Prof. Dr. Kenner mit einem Team im Forschungsprojekt „microONE“ der CBmed GmbH (Zentrum für Biomar kerforschung in der Medizin), ob es einen Zusammenhang von Mik Mikroplastik gelangt nicht nur in unseren Kör per, sondern könnte auch die Ausbreitung von Krebszellen beeinflussen. l Prof. Dr. Lukas Kenner Stellvertretender Direktor des Klinischen Instituts für Patholo gie an der Med Uni Wien ä
FOTO: ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS/SOLARSEVEN, MED UNI WIEN
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