Weekend Magazin Wien MEGA 2024 KW38

LEBENSART

FOTO: ISTOCK.COM/ AARONAMAT

Wenn nichts mehr geht … AUSGEBRANNT. Sie sind zurück aus dem Urlaub und stellen fest, dass Ihnen das Abschalten unter Palmen schwerer gefallen ist als gedacht? Das könnte an einem zu hohen Cortisol-Spiegel liegen. Wir verraten, was es mit dem Stresshormon auf sich hat. Von Yvonne Bernhard S tress ist – in Maßen – evolutionär bedingt für uns lebensnot

negativen Gewohnheiten in Bezug darauf, wie man auf sich achtet: Der Magen rebel liert, die Verdauung leidet. Wer mit Sport gegensteuert, erlebt oft, dass trotz extensi ver Sportroutine die Pfunde nicht purzeln. Warum? Sport erhöht ebenso das Cor tisol-Level. Wenn zu viel Überschuss da ist, kann auch die Ausdauersportart nicht mehr beim Abbau helfen, im Gegenteil: Durch den Über schuss an Glukose lagern sich Fettpölsterchen ein. Resilienz Wie machen das Sportler denn nun? Wir wissen, dass nicht jeder Stress gleich schlecht sein muss, oft treibt er uns zu Bestleistungen. Al lerdings braucht es einen Ausgleich. Apnoetaucher Christian „Iceman“ Redl

zeigte mit 13 erfolgreichen Weltrekorden, dass er unter extremer mentaler und kör perlicher Belastung zu Un menschlichem fähig ist. Seine Geheimnisse? Die richtige Atmung und die Kraft der Gedanken. Redl: „Wenn man positive Gedan ken hat, reagiert der Körper darauf, man ist entspannter und der Herzschlag niedri ger.“ Sportler nutzen Stress oft als Triebfeder. Wichtig dabei: Ruhephasen und Re generation. Und dabei mehr auf sich achten, dem Geist eine Pause gönnen. Eine ge sunde Schlafroutine, achtsa me Ernährung und Entspan nungstechniken helfen eben so. Wer mental herausgefor dert ist, bucht sich außerdem abends lieber eine Yoga-­ Klasse anstatt des fordern den HIIT-Work-outs. V

lastung mit dem Effekt, dass wir die bereitgestellte kör perliche Energie nicht nut zen. Ein „Zuviel“ an Stress äußert sich in einem Cor tisol-Überschuss mit negati ven Auswirkungen auf das Wer andauernd gestresst ist, leidet nicht nur an den psychischen Folgen, sondern kann auch physische Ein schränkungen erleben. Die Wirkung von Cortisol dreht sich bei einem Überschuss nämlich um, man fühlt sich angespannt, aber müde, Schlafstörungen machen sich breit, man beginnt mit dem unliebsamen Zähneknir schen in der Nacht, der Blut druck ist erhöht, man ist leichter irritiert und sehr häufig geht dies einher mit Gesamtbefinden. Dauerbelastung

wendig, denn die Freisetzung von Stresshormonen ist der Grund, warum wir in lebens bedrohlichen Situationen Vollgas geben können. Auf der Flucht vor einem furcht einflößenden Löwen bei spielsweise. Das Stresshor mon Cortisol, das in der Ne bennierenrinde produziert wird, ermöglicht uns im Kampf- oder Fluchtmodus erhöhte Alarmbereitschaft, unser Blutzuckerspiegel steigt an, Energie wird bereit gestellt und der Blutdruck er höht. Wir wachsen über un sere körperlichen Grenzen hinaus. Die natürlichen Ge fahren halten sich in unserer modernen Zeit allerdings in Grenzen, Stress entsteht meist durch psychische Be

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