Weekend Magazin Wien 2025 KW45
Konsumentenschutz vor der Türe stehen. Bei Ramschware aus China wird das schulterzuckend zur Kenntnis genom men. Und – um das Killerargument „für“ Chinaware, den niedrigen Preis (für 84,7 % der Käufer Motivation Nummer eins), zu entkräften – heimische Shops be zahlen hohe Gehälter, Steuern und Abga ben. Staatliche Einnahmen, die in öffentli che Aufgaben, Pensionen oder die medizi nische Versorgung der Bevölkerung flie ßen. China-Plattformen müssen diese Kosten nicht tragen und können daher von Haus aus günstiger anbieten. In die sem Sinne gilt „Wer billig kauft, kauft teu er“ gleich doppelt. Nicht nur, dass die Vier -Euro-LED-Lampe nach drei Tagen den Geist aufgibt, sondern auch indem der Re publik Einnahmen entzogen werden.
nicht nur im Sinne des Umweltschutzes, sondern das im Gang befindliche Sterben der Innenstädte und die damit verbunde ne Vernichtung von wertvollen Arbeits plätzen müssen sofort gestoppt werden. Fast kein Tag vergeht nämlich, an dem nicht ein Geschäft in Österreich für im mer dicht macht. Weitere Infos: www.initiativeoesterreich2040.at
Jeder 2. Österreicher hat schon einmal bei China-Plattformen bestellt.***
Garaus gemacht hätten, wird so viel aus China bestellt wie noch nie. Die Käufer haben dabei ein durchaus mulmiges Ge fühl. 4 von 10 geben an, ein schlechtes Gewissen zu haben. Erstaunlich dabei: In der Generation Z sind es 6 von 10, bei den Babyboomern nur 2 von 10. Stabil hingegen die Zahl jener, die China-Platt formen kategorisch ablehnen. Die „Nicht-Nutzer“ würden zu 88,5 % eher nicht oder nicht dort einkaufen. China-Pakete zerstören Jobs Spannenderweise sehen die Fans der On linehändler aus Fernost die Auswirkun gen ihres Konsums realistisch. Rund 60 % erkennen wachsende Müllberge, fast ebenso viele negative Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft. Genau hier hakt die INITIATIVE ÖSTERREICH 2040 ein. Sie vertritt österreichische Fa milienbetriebe, von denen viele unter der Flut an China-Paketen zu leiden haben. Die Billiganbieter könnten heimische Be triebe für immer vom Markt verdrängen. Eine Strategie Chinas, die schon bei Roh stoffen oder Solarpaneelen perfekt funk tionierte. Der faire Wettbewerb ist dabei schon längst aus dem Lot. Heimische Un ternehmen müssen hohe Standards für Sicherheit und Gesundheit einhalten. Sollte ein hiesiges Fachgeschäft minder wertige Ware anbieten, würde sofort der
FEEDBACK
65 Prozent der Onlinekäufe erfolgen in ausländischen E-Shops.**
DAS SAGT Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer
Herr Minister, was sagen Sie zur Forderung der Familienbetriebe, dass Österreich eine CO 2 -Steuer auf billige chinesische Pakete einführen soll? Unsere Industrie darf nicht durch billige Kleinstimporte aus Drittstaa ten unter Druck geraten, sondern muss durch einen europäischen Schulterschluss geschützt werden – etwa durch die Abschaffung der Zollfreigrenze oder eine Paketab gabe. Wer in Europa verkaufen will, muss sich auch an europäische Regeln halten.
Wenn nicht jetzt: „Wan tan“? Die INITIATIVE ÖSTERREICH 2040 fordert daher zum Schutz der heimischen Wirtschaft die Abschaffung einer Son derregel in der EU, die Chinawaren unter 150 Euro zollfrei macht. 2028 soll diese Grenze zwar fallen und ein „Zwei-Euro- Aufschlag“ auf jedes Paket eingeführt werden. Doch das ist viel zu wenig! Die INITIATIVE ÖSTERREICH 2040 for dert, dass Maßnahmen sofort vorgezogen werden und eine CO 2 -Steuer auf jedes Paket erhoben wird, das mehrere Tau send Kilometer hinter sich hat. Das wäre
2040 ÖSTERREICH INITIATIVE FÜR DIE ZUKUNFT UNSERER KINDER * QUELLE: BRANCHENRADAR.COM, **QUELLE: ECOMMERCENEWS.EU, ***QUELLE: HOLISTIC CONSULTING FOTOS: PHILIPP_ALBERT, ANTONIOSOLANO/ISTOCK/GETTY IMAGES, MAURITIUS IMAGES/CHRISTIAN OHDE, MAURITIUS IMAGES/VLADIMIR VOLOVODOV/ALAMY/ALAMY STOCK PHOTOS, MAURITIUS IMAGES/SKORZEWIAK/ALAMY/ALAMY STOCK PHOTOS
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