Weekend Magazin Wien 2024 KW38
LEBENSART
Fitness für das Gehirn LANGEWEILE VERMEIDEN. Eine neue Sprache lernen, tanzen, ein neues Rezept ausprobieren oder mit Freunden Karten spielen: Eigentlich ist nur eines wichtig, unser Gehirn braucht Abwechslung. Denn nur dann kann es seine Aufgaben erfüllen. Von Andreas Hamedinger
E ine einsame Landstra ße. Peter sitzt in sei nem neuen Auto. Am Beifahrersitz eine Landkarte, mit der er seinen Weg findet. Durch den Verzicht auf die moderne Technik trainiert Peter sein Gehirn, macht es praktisch fit für die Heraus forderungen des Tages. Psy chologin Julia Wimmer-Elias weiß, warum Training für das Gehirn so wichtig ist: „Ähn lich wie die Muskeln wollen auch die grauen Zellen täglich gefordert und trainiert wer den. Das Wichtigste dabei: Alles, was Spaß macht, merkt sich das Gehirn leichter.“ Gehirn wird gefordert Aber mit welchen sonstigen Tricks kann man sein Gehirn trainieren? Eine gute Mög lichkeit ist es, die tägliche Routine zu durchbrechen. Ei nen neuen Weg zur Arbeit fahren, die Uhr am anderen Handgelenk tragen oder mit der linken statt der rechten Da unserem Gehirn schnell langweilig wird, gilt es, für Abwechslung zu sorgen. In einer fremden Sprache zu sprechen, beansprucht das Gehirn stark. Der Effekt ist noch größer, wenn eine neue Sprache erlernt wird. Beide Gehirnhälften werden auch durch das Tanzen angeregt, Hand schreiben. Neues lernen
schließlich erfordert diese Tä tigkeit eine Kombination aus Sehen, Hören und Bewegen. Eine leckere Herausforderung Viel positive Arbeit hat das Gehirn auch mit der Zuberei
scharf? Riecht der Fisch noch frisch? Zudem muss sich das Gehirn bei der Zuordnung von Aromen besonders kon zentrieren. Das gilt vor allem für Gerüche. Daher könnte man auch bei der nächsten Weinverkostung sein Gehirn auf Vordermann bringen: Riecht der Riesling wirklich nach Pfirsichen, der Char donnay nach Vanille oder der Shiraz nach Heidelbeeren oder Waldboden? Brainfood stärkt das Gehirn Wer sein Gehirn möglichst lange fit halten möchte, der sollte auch auf seine Ernährung achten. Denn diese steigert beziehungs weise erhält die kognitiven Fähigkeiten. Vitamin B12 etwa – das in Fisch und Ei ern enthalten ist – stärkt die Nerven und steigert die Konzentrationsfähigkeit. Da unser Denkorgan zu einem großen Teil aus Fett besteht, gilt es, bei der Nahrungsauf nahme auch wichtige Ome ga-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen. Dieses Brainfood ist etwa in Lachs, Wal nüssen oder hochwertigen Pflanzenölen zu finden. Weiters sollte man daran denken, regelmäßig genug Flüssigkeit – sprich Wasser – zu trinken. Damit sichert man eine gute Durchblu tung des Gehirns. V
tung von Speisen. Die Lei denschaft, zu kochen, fordert die volle Aufmerksamkeit sowie die Verarbeitung zahlreicher Informationen. Wann muss ich mit der Zube reitung der Torte beginnen? Schmeckt der Chili wirklich
ANREGEND. Auch soziale Kontakte halten geistig fit. So regen Gespräche mit den Nachbarn, das ge meinsame Kartenspiel am Stammtisch oder ehren amtliche Tätigkeiten das Gehirn an.
FOTO: ISTOCK.COM/ RA2STUDIO
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