Weekend Magazin Vorarlberg 2024 KW38

Auf den Hund gekommen BÜROHUND. Auch wenn sich die Vorteile eines Vierbeiners am Arbeitsplatz so manchem Vorge setzten nicht auf den ersten Blick erschließen, wirkt sich dessen Anwesenheit trotzdem positiv auf das Betriebsklima sowie die Motivation der Belegschaft aus. Von S. Kohlmaier

D ie Frage, ob ihre Mitarbeiter Hunde in den Büroalltag integrieren dürfen, lässt Vor gesetzte mitunter in einen Zwiespalt geraten. Denn ob wohl es heutzutage für fort schrittliche Unternehmen als Gebot der Stunde gilt, bei der Gestaltung eines idealen Ar beitsumfeldes ihren Ange stellten beinahe jeden Wunsch von den Augen ab zulesen, werden mit dem ver meintlich besten Freund des Menschen auch einige Unan nehmlichkeiten assoziiert. Einwände Wie soll die Anwesenheit ei nes Bürohundes etwa mit den Bedürfnissen von Kolle gen, die unter einer Tierhaa rallergie oder Canophobie – panischer Angst vor Hunden – leiden, in Einklang ge bracht werden? Und besteht

hindern. Ferner gilt es mit ihm auch zu vereinbaren, wie einzelne Betreuungspflichten (z.B. Gassigehen) ohne Pro duktivitätsverlust während der Arbeitszeit wahrgenom men werden können. Viele Vorteile Wenn schlussendlich doch die Entscheidung zugunsten eines hundefreundlichen Bü ros gefallen ist, ergeben sich daraus allerdings auch zahl reiche erfreuliche Vorteile: Die Präsenz eines Bürohun des kann beispielsweise das Stresslevel aller Beschäftigten bedeutend senken, zu einer entspannteren Kommunikati onskultur beitragen sowie sämtlichen Mitarbeitern ei nen kräftigen Motivations schub verleihen. Diese Effekte lassen sich insbesondere auf eine Verbesserung des Be triebsklimas zurückführen,

nicht auch die realistische Gefahr, dass ein ausgesucht liebenswerter oder aber her ausfordernd verhaltenskrea tiver Hund in einem erhebli chen Ausmaß die Aufmerk samkeit auf sich zieht und die Belegschaft von der Arbeit abhält? Von den zusätzlichen Reinigungskosten, die von den aktiven Vierbeinern not gedrungen verursacht wer den, ganz zu schweigen. Klare Strukturen Es ist daher unerlässlich, möglichst frühzeitig Rück sicht auf etwaige Bedenken einzelner Mitarbeiter zu neh men und geeignete Lösungs ansätze dafür auszuarbeiten. Außerdem sollte vorab ge klärt werden, welche Maß nahmen der jeweilige Hunde besitzer ergreifen muss, um ein Hygienedesaster in den Büroräumlichkeiten zu ver

die von einem Bürohund aus geht. Die gemeinsame Inter aktion mit dem Tier ist näm lich mit einer Team-Buil ding-Maßnahme vergleichbar. Eine individuelle Beschäfti gung mit dem Vierbeiner un terstützt uns wiederum dabei, aus festgefahrenen Nach denkprozessen auszutreten und Denkblockaden zu lösen. Imagegewinn Zu guter Letzt darf auch der Imagegewinn, den ein hun defreundlicher Arbeitsplatz mit sich bringt, nicht unter schätzt werden. Stellenaus schreibungen, die auf diesen Umstand referenzieren, zie hen zum Beispiel eine erhöh te Aufmerksamkeit auf sich. Und auch die Sympathiewer te, die ein Arbeitgeber ge nießt, sowie die Loyalität sei ner Mitarbeiter profitieren signifikant davon. V

FOTO: ISTOCK.COM/LIGHTFIELDSTUDIOS

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