Weekend Magazin Salzburg 2024 KW40

LEBENSART

Wenn die Technik ins Auge geht ZIVILISATIONSKRANKHEIT. Immer mehr Menschen sehen schlecht, leiden an Kurzsichtigkeit. Schuld daran sind unter anderem Smartphones und Bildschirmarbeit. Denn die Evolution hat unsere Augen nicht auf die Technik des 21. Jahrhunderts vorbereitet. Von Andreas Hamedinger

L isa ist ein aufgeweck tes Kind. Die Volks schülerin liest gerne Bücher, spielt viel mit Freun den und entdeckt mit Vorlie be Neues. Noch braucht die Siebenjährige keine Brille, glaubt man aber der Wissen schaft, wird sie im Erwachse nenalter jedoch unter einer Sehschwäche leiden. Laut der Vereinigung der österrei chischen Augenärzte wird die zunehmende Kurzsich tigkeit (Myopie) in den nächsten Jahrzehnten zu ei

ner großen gesundheitspoli tischen Herausforderung. Bis 2050 wird voraussichtlich die

schen mit einer hohen Kurz sichtigkeit gerechnet werden kann, die zu einer Netzhau terkrankung mit erhöhtem Erblindungsrisiko führen kann. Im Vergleich: In den 1970er Jahren waren nicht einmal 10 Prozent der schul pflichtigen Kinder in Öster reich von Kursichtigkeit be troffen. 2030 soll das Prob lem mehr als die Hälfte der Jungen und Mädchen treffen. Abstand ist wichtig Doch warum kommt es zu ei-

Hälfte der Weltbevölkerung kurzsichtig sein, wobei bei etwa einer Milliarde Men

EIN SENSIBLES ORGAN

FLEXIBEL. Augenbewegungen werden von sechs äußeren Muskeln gesteuert, und durch Prozesse wie Lichtbrechung passt sich das Auge verschiedenen Entfernungen und Lichtverhält nissen an, während es gleichzeitig vor Umwelt einflüssen durch Strukturen wie die Iris, Augenli der und Tränenflüssigkeit geschützt wird.

FOTO: ISTOCK.COM/ BY-STUDIO

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