Weekend Magazin Oberösterreich Großraum Linz 2025 KW24

LEBENSART

Ein hoher Stresslevel geht mit einer häufigen Überprü fung des Mobiltelefons auf Anrufe, Nachrichten und Co. sowie einer intensiven Social Media Nutzung einher.

Auch finanzielle Sorgen und familiäre Verpflichtungen be lasten mehr als drei von zehn Menschen. Besonders stark spüren Jugendliche und junge Erwachsene den Druck von Schule, Studium und Co.: Mit 48 Prozent ist dies der mit Abstand größte Stressauslö ser in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen. Zahlreiche Beschwerden Stress hinterlässt bei den Betroffenen auch deutliche Spuren: Gereiztheit und Ungeduld (53 Prozent) so wie Schlafprobleme (43 Prozent) sind die häufigsten unmittelbaren Reaktionen. Besonders alarmierend ist, dass fast sieben von zehn Befragten von langfristigen körperlichen Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopf- oder Rückenschmerzen be richten (69 Prozent). Dies verdeutlicht die Wichtigkeit präventiver Maßnahmen. Prävention ist wichtig 15 Prozent der Befragten hatten selbst bereits ein Burn-out, ein Drittel kennt Betroffene im eigenen Um feld. „Besonders beunruhi gend ist, dass 25 Prozent der Umfrageteilnehmer sich selbst als stark Burn-Out-ge fährdet einstufen – in der Gruppe mit hohem Stressle vel liegt dieser Wert sogar bei 63 Prozent. Diese Zahlen zeigen, wie dringend ein ge sellschaftlicher Wandel hin zu mehr Prävention und Un terstützung notwendig ist,“

erklärt Studienleiterin Silke Hirschberger. Der richtige Umgang Doch was macht man, wenn man festellt, dass man nicht mehr kann und die Grenze der Belastbarkeit er reicht ist? „Wenn ich erste

her ich bei Warnsignalen et was unternehme, desto bes ser gelingt die Bewältigung von Burn-out,“ sagt die Fachärztin für Psychiatrie Margot Peters und stellver tretende Vorstandsvorsit zende von pro mente Ober österreich. „Die Symptome eines Burn-outs verschwin den nicht von selbst, wenn alles beim Alten bleibt. Um die notwendige Lebensener gie langfristig zurückzuge winnen, ist es wichtig man che Dinge, wie etwa zu hohe Erwartungen an sich selbst, zu ändern. Das Umfeld ak zeptiert ein Nein oft viel besser als erwartet. Das Ein planen von bewussten Pau sen zur Erholung auch an jedem normalen Wochen tag, das Trennen von Arbeit und Freizeit, die Schaffung von Ausgleich durch Hob bys und die Inanspruchnah me von professioneller Un terstützung wirken unter anderem entlastend.“ V

Anzeichen einer Überlas tung bemerke, zum Beispiel. Energielosigkeit, Überfor derung im Alltag, ein Ge fühl des Unwohlseins in der Arbeit, ist es wichtig nicht zuzuwarten, sondern sich so früh wie möglich Unter stützung zu suchen. Je frü

Je früher ich bei Warnsignalen etwas unternehme, desto besser gelingt die Bewältigung von Burn-out.

Margot Peter, Fachärztin für Psychiatrie

FOTOS: MARGOT PETERS: PRO MENTE OÖ, OBEN: ISTOCK.COM/ ANDRII IEMELYANENKO

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