Weekend Magazin Oberösterreich 2025 KW10

LEBENSART

mit Weekend – und brand gefährlich. Würde jeder und jede im Land sich am Tag mindestens 22 Minuten be wegen, könnten sehr viele Herz-Kreislauf-, aber auch Tumorerkrankungen ver mieden werden, so seine Botschaft. Wie auch Alzhei mer, das durch „no sports“ auf dem Vormarsch sei. Leicht und lange Nur knapp 20 Prozent der Bevölkerung kommen laut Fritz aktuell auf das von der Weltgesundheitsorganisati on (WHO) definierte sport liche Minimum von 150 Mi nuten pro Woche – Tendenz sinkend! Auch weil viele „Couch-Potatos“ Bewegung mit

Überforderung und Über windung gleichsetzen. „Wohl ein Überbleibsel aus dem Sportunterricht“, wie er mutmaßt. Dabei sei gerade das leichte, angenehme Trai ning zielführend. „Es muss beileibe nicht wehtun, um effektiv zu sein.“ Fürs „Lau fen ohne Schnaufen“ und andere moderate Trai ningseinheiten spricht sich ebenfalls Doktor David Kiesl vom Linzer Institut für Sport- und Gesundheitsme dizin aus. Er empfiehlt, das eigene Workout bei unge fähr 55 bis 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz (220 minus Lebensalter) an zusetzen. Zweimal pro Wo che dürfe man

laut Kiesl aber auch an die eigenen Grenzen gehen, möglichst lustvoll, möglichst regelmäßig, in jedem Leis tungslevel. Der Experte: „Studien haben gezeigt, dass die chronische Anpassung an den akuten, stressauslö senden Belastungsreiz im munstärkende Effekte bringt.“ Dass im Rahmen der Gesundheitswelle auch Ge genstimmen laut werden, über rascht Inter nist Mar

cus Franz wenig. Die Fak tenlage sei jedoch eindeutig: „Sport ist ohne Frage ge sund, allein die Dosis macht das Gift“, so der „Länger Leichter Leben“-Coach. Eine dreiwöchige Auszeit im Jahr sei für alle Bewegungstalen te aber ratsam – und regene rierend. Nur dann ist Faul heit ein Segen: Ab auf die Couch! V

Schritte am Tag mehr steigern die Überlebenswahrscheinlichkeit (auf zehn Jahre gerechnet) um 11 Prozent.* 1.ooo

Auch wer drei Tage hintereinander Sport betreibt, übertreibt nicht: „Weekend Warrior“ haben keine Nachteile.

Studien zeigen, dass körperliche Inakti vität weltweit für etwa 5,3 Millionen Todesfälle pro Jahr verantwortlich ist. Dr. Alexander Mildner Allgemein- und Sportmediziner, Unfallchirurg, mildner.at

Es braucht kein strenges Leistungs training. Im End- effekt sind es die kleinen Dinge, die et was bewegen können.

Dr. Robert Fritz Leiter Präventivmedizin, sportordination.com

Dr. David Kiesl Facharzt Innere Medizin, sportmediziner.at

FOTOS: ABDRÜCKE: ISTOCK.COM/ ANASTASIA MALACHI, FEEL IMAGE/FOTOGRAFIE E.U./ FELICITAS MATERN, FOTOSTUDIO MATGIT BERGER, ROLAND ZYGMUNT * (QUELLE: THE NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE)

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