Weekend Magazin Kärnten 2025 KW12

LEBENSART

Rote Bete steckt voller Vitamine und Mineralstoffe. So kann sie verarbeitet werden: weekend.at/rote-bete

Voll im Saft HEILMITTEL ODER HYPE? Säfte am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen? Wie gesund sind Sellerie-, Ingwer- und Rote-Bete-Drinks tatsächlich. Von S. Reitmeier & S. Eder Leistungsfähigkeit positiv be einflusst“, so der Profi. Saft oder Konzentrat?

I nfluencer machen es vor, Tausende Follower nach: Ein Gemüseshot am Morgen ist derzeit der ab solute Hype und soll der per fekte Start in den Tag sein. Ganz nach dem Motto „Nase zu und runter damit!“ Doch sind die Säfte wirklich so ge sund? Wir haben bei Ernäh rungswissenschaftler Martin Rinderer nachgefragt. Seit 15 Jahren im Spitzensport tätig, betreut der Vorarlberger u. a. das ÖFB-Team sowie Athle ten am Olympiazentrum. Keine Sofortwirkung „Wenn hochwertige, mög lichst zusatzstofffreie, frische Säfte in eine ausgewogene Er nährung integriert werden, macht das durchaus Sinn“, er läutert Rinderer. Was den richtigen Trinkzeitpunkt be trifft, ist die Datenlage aller dings nicht eindeutig. Was man aber mit Sicherheit weiß: Es gibt zwar kurzfristige Ef fekte wie die Förderung der Verdauung. Nachhaltige, lang fristige Effekte bedürfen aber

Würde man sie als ganze Frucht essen, bräuchte man noch mehr. Weitaus prakti scher sind hier natürlich Kon zentrate. Allein schon deswe gen, weil Rote Bete vielen nicht schmeckt. „Mit hoch wertigen 50- bis 100-ml-Kon zentraten kann man die Nähr stoffe von einem halben Liter Saft einfacher in den Alltag in tegrieren“. Sorgfältig auswählen Die Bandbreite an Produkten ist in den vergangenen Jahren um einiges größer geworden. „Zwischen einem reinen Bio produkt und einem Industrie produkt mit Zusatzstoffen ist ein gewaltiger Unterschied. Man sollte definitiv einen Blick auf die Zutaten werfen“, so Rinderer. Ist der Saft pasteurisiert oder findet man unnötige Aromen oder Ge schmacksverstärker, rät der Profi vom Kauf ab. „Ich mache auch nicht alles selbst und greife auf hochwertige Pro dukte zurück. Da spricht prin zipiell nichts dagegen.“ V

einer mehrmaligen Einnahme über Wochen bis Monate. Wichtig: Eine unausgewoge ne, nicht bedarfsgerechte Er nährung kann man mit Ge müseshots nicht aufwiegen. Superfood: Rote Bete Dass die drei Gemüsesorten generell gesund sind, steht außer Frage. Ingwer ist ein althergebrachtes Hausmittel, das positiv auf das Darmmik robiom, die Darmflora und das Immunsystem wirkt. Studien belegen die anti bakterielle und entzün dungshemmende Eigen schaft. „Allerdings ist die Wirkung nicht mit jener eines entzündungshemmenden Medikaments vergleichbar. Das kann nicht ersetzt wer den“, fügt Rinderer hinzu. Sel lerie unterstützt die Verdau ung und im Idealfall auch das Herz-Kreislauf-System. „Für mich ist die Rote Bete eines der Top 3 der heimischen Su perfoods. Sie kommt auch im Spitzensport zum Einsatz, da sie Sauerstoffaufnahme und

Gemüse prinzipiell nur in Saftform zu konsumieren macht laut Rinderer wenig Sinn, da wichtige Inhaltsstoffe wie Ballaststoffe verloren ge hen. Bei Rote Beete zeigt die Wissenschaft, dass vor allem die leistungs- und blutdruck förderlichen Effekte nachweis lich bei 400 mg oder mehr Nitrat eintreten. Dafür müss te man täglich einen halben Liter Rote-Bete-Saft trinken.

FOTOS: UNTEN: VITALSSSS/ISTOCK/GETTY IMAGES, CATCHER: LIUDMILA CHERNETSKA/ISTOCK/GETTY IMAGES

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