Weekend Magazin Burgenland Süd 2025 KW37
LEBENSART
Die besten Sportarten ab 60: weekend.at/fit-alt-werden
Der eigene Einfluss auf die Lebenserwartung ist erheblich: Über 80 Prozent lassen sich durch den Le bensstil bestimmen. Wich tig dabei: soziale Kontakte.
Alt werden, jung bleiben LUST AUF LANGE LEBENSQUALITÄT. Schlaf, Bewegung, Ernährung: Die Basics fürs Jungbleiben sind simpel. Doch ein Blick in die Genforschung zeigt, wie komplex Altern ist. Ob Nahrungsergänzungsmittel die biologische Uhr anhalten, ist noch nicht bewiesen. Von Rudolf Grüner
D ie schlechte Nach richt zuerst: „Ab dem 25. Lebensjahr beginnen wir zu altern“, sagt Johannes Weiss, CEO und Gründer des Longevity Cen ter Vienna. Sein Rezept, um möglichst lange gesund und vital zu bleiben und das Risi ko für spätere chronische Er krankungen zu reduzieren: guter Schlaf, so wenig Stress wie möglich, gesundes Essen, Bewegung in der Natur, Kraftsport zum Muskelerhalt und vor allem gute Beziehun gen. „Das sind die Basics“, so der Verfechter der verhei ßungsvollen Langlebigkeits- Philosophie (Longevity). Als „Feintuning“ empfiehlt er altbewährte Kältereize, eine verbesserte Sauerstoffver sorgung des Blutes (Druck
gleich groß: Zünglein an der Waage könnten bestimmte Genvarianten sein. „Diese können etwa das Risiko für Krebs oder Atherosklerose deutlich erhöhen, sodass bei entsprechender familiärer Vorgeschichte eine frühzei tige Diagnostik und gezielte Gegenmaßnahmen beson ders wichtig sind“, so die Au torinnen des Buches „Der Code zum Jungbleiben“, das im Dezember erscheint. Langlebigkeits-Gen Umgekehrt gibt es auch gene tische Abwandlungen mit le bensverlängernder Wirkung: etwa bestimmte Ausprägun gen des FOXO-Gens, die bei vielen Langlebigen vorkom men. „Interessanterweise lässt sich auch die Aktivität des
Alterung stattfindet, greifen wir auch auf die Methode des ‚Dunedin Pace of Aging‘ zurück.“ Eine neue Methode, die das biologische Altern mittels Gehirnscans misst. Vorsorge Ärztin Kristina Hütter-Klepp und Corina Madreiter-Soko lowski von der Med Uni Graz machen sich für die klassische Vorsorgemedizin stark. Laut den Steirerinnen ist eine frühzeitige Vorsorge ein wichtiger Schlüssel für die Verlängerung der gesun den Lebensspanne. Hilfreich sind auch ein ausgeglichener Lebensstil und ausreichende Regeneration – bevor Krank heiten entstehen. Doch nicht für jeden oder jede ist hier der Handlungsspielraum
kammertherapie) wie auch eine gezielte Nährstoffzu fuhr. Dr. Karin Stengg, Longevity-Expertin im „Healthy Aging Medical Center Vienna“, rät allerdings vor der Einnahme von Vita minen und Co. zu einem Be darfs-Check. Mehr sei in die sem Fall eben nicht immer mehr. Um den eigenen Schwachstellen im Körper auf die Spur zu kommen, lie fern mittlerweile auch gene tische und epigenetische Tests wertvolle Anhalts punkte. Ebenso wie Hormon status und Immunsystem profile oder Analysen des Darmmikrobioms. Metho den, die sich „kontinuierlich weiterentwickeln“, so die Ex pertin. „Um zu erkennen, ob im Körper eine schnellere
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