Weekend Karriere Niederösterreich 2025 KW39

FÖRDERN. Günther Widy erklärt, wie das Netzwerk Berufliche Assistenz aus grenzungsgefährdeten jungen Menschen und Menschen mit körperlichen, kognitiven bzw. psychischen Einschränkungen in schwierigen Situationen hilft. HILFE BEI SCHWEREM WEG INS BERUFSLEBEN

FOTOS: SOZIALMINISTERIUMSSERVICE

J unge Menschen mit körperli chen, kognitiven bzw. psychi schen Einschränkungen oder aus schwierigen sozialen und familiären Verhältnissen haben es oft besonders schwer, einen Schulab schluss zu schaffen oder in einer Berufs ausbildung zu bestehen. Das Netzwerk Berufliche Assistenz (NEBA) hilft. Gün ther Widy leitet die Landesstelle des So zialministeriumservice in Niederöster reich. Wie können Jugendliche mit Ihrem Angebot in Kontakt kommen? Günther Widy: Ab dem neunten Schul besuchsjahr können Jugendliche in praktisch allen Schulen in Niederöster reich das Angebot des schulischen Ju gendcoachings nützen – speziell, wenn Abbruchs- oder Ausgrenzungsgefahr besteht, oder die Gefahr, dass kein Schulabschluss geschafft wird.

An wen richtet sich Ihr Angebot ganz speziell? Günther Widy: Wir betreuen vor allem Jugendliche mit sozial-emotionalen so wie mit gesundheitlichen Einschrän kungen, mit negativen Erlebnissen in der Schullaufbahn, die z.B. von Mob bing betroffen sind, also Jugendliche, deren Motivation aus den verschiedens ten Gründen sehr niedrig ist. Wichtig ist, das Selbstwertgefühl zu heben und den Jugendlichen zu helfen, einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Das ist auch eine ganz wesentliche Basis zur Armutsbekämpfung – denn wer keine abgeschlossene Ausbildung hat, ist be sonders oft von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen. Wir haben auch Pro jekte, die sich zum Ziel gesetzt haben, auch Jugendlichen aus Justizanstalten die Chance auf eine Berufskarriere zu ermöglichen und einen Rückfall zu ver hindern.

Kostet dieses Jugend coaching etwas?

Günther Widy: Nein! Das Jugendcoaching ist kosten los. Wir versuchen die Ju gendlichen so zu unter stützen, dass es einen Schulabschluss gibt. Na türlich gelingt das nicht immer. Dann versucht der:die Jugendcoach:in, den Ausstieg zu beglei ten und so zu unter stützen, dass man ge meinsam nach Perspek tiven und Möglichkei ten sucht, wie es weiter geht. Es gilt auf jeden Fall zu vermeiden, dass die Ju gendlichen weder in die Schule gehen, noch eine Aus bildung absolvieren oder im Be ruf stehen.

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