Weekend Karriere Burgenland 2025 KW39

SCHULE & BILDUNG

Zwischenmenschlicher Kontakt kann durch keine KI ersetzt wer den. Das macht die Pflege attraktiv.

W ird die sich rasant entwickelnde Künst liche Intelligenz die Welt der Zukunft be reichern – oder wird sie großflächig menschliche Arbeitneh mer ersetzen? Die unbefriedigende Wahrheit ist vermutlich eine Mischung aus: „Beides!“ und „Wissen wir einfach noch nicht!“. Es gibt aber Berufsfelder, in denen die KI die menschliche Arbeit nicht ersetzen wird können. Eine davon ist der umfassende Bereich der Pflegear beit. Künstliche Hilfe, schön und gut. Menschliche Wärme kann sie nicht er setzen. Hier kommst du ins Spiel. Hinzu kommt, dass die Altersentwicklung der Gesellschaft eindeutig ist. Wir werden älter. Das ist zweifellos erfreulich. Das heißt aber auch, dass es mehr und mehr alte Menschen geben wird, die ihren All tag nicht mehr ganz alleine über die Bühne bringen können. Und hier kommst dann du als mögliche Pflege kraft ins Spiel.

Enormer Bedarf. Eine jüngst aktuali sierte Studie des Sozial-Ministeriums kommt zu dem Schluss, dass in den kommenden 25 Jahren im Schnitt rund 7.500 zusätzliche Personen gebraucht werden, um den jeweiligen Bedarf zu decken. Nicht insgesamt – sondern 7.500 zusätzliche Personen Jahr für Jahr für Jahr. Das geburtenstärkste Jahr in Österreich war 1963, diese Menschen werden heuer also 62 Jahre alt und in den Jahren davor und danach kamen auch sehr viele Kinder zur Welt, näm lich fast doppelt so viele wie aktuell. Krisensichere Arbeitsplätze. Das heißt: Aktuell stehen jene Menschen im Fokus des Pflegebedarfes, die 80 Jahre und älter sind. Wenn aber die nächste, zahlenmäßig noch größere Generation – also eben die aktuell 60- bis 70-Jähri gen – Pflege brauchen, sollte auch das dafür nötige Personal schon bereit ste hen. Also die Teenager von heute. Es handelt sich in den nächsten Jahrzehn ten also um absolut krisenfeste Arbeits plätze. Oder anders formuliert: Die ei

gentliche Krise entsteht, wenn es diese Pflegekräfte nicht geben sollte. Zahlreiche Modelle. Wenn von Pfle ge die Rede ist, denken viele zunächst natürlich vor allem an 24-Stunden-Pfle ge: Hierbei wohnt man quasi bei der zu betreuenden Person und pflegt sie – wie der Name schon nahelegt – quasi rund um die Uhr. Kleiner Einschub: Das stimmt so nicht zu hundert Pro zent, weil einem natürlich auch als 24-Stunden-Pflegekraft eine Pause von zwei Stunden pro Tag zuzugestehen ist. Ja, das gibt es natürlich, aber es ist nur die extremste Form der Pflege, es gibt noch viele andere Modelle. Oft reicht es, wenn man ein paar Stunden am Tag bei der zu pflegenden Person ist, oder ein paarmal pro Woche vorbeischaut. Dann gibt es natürlich auch Pflegehei me, die viel Personal brauchen. Nicht immer nur lustig. Wer kom munikativ ist, gerne mit Menschen zu tun hat, Verantwortung übernehmen und sich keine Sorgen über Ar

FOTO: ISTOCK.COM/SEB_RA

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