Pflege Tirol 2025 KW18

Pflege u Betreuung u Vorsorge

E he es so weit kommt, dass man eine exter ne Pflegekraft benö tigt, wird oft schon sehr viel Pflegearbeit von den Angehörigen übernommen. Sie kennen die Pflegebedürftigen – dennoch ist es normal, sich überfordert zu fühlen. Achtet man auf einige zentrale Punk te, kann der Pflege-Alltag aber mit Würde gemeistert werden. Geduld bewahren. Mit zu nehmendem Alter oder bei Krankheit verlangsamen sich viele Prozesse – das betrifft vor allem das Gehen, aber auch das Sprechen oder Den ken. Es kann als Angehöriger manchmal frustrierend sein, Dinge mehrfach zu erklären

oder lange auf eine Antwort zu warten. Aber Ungeduld kann verunsichern und verletzen! Räumen Sie Ihren pflegebe dürftigen Angehörigen die Zeit ein, Entscheidungen selbst zu treffen oder Handlungen ei genständig auszuführen, an statt sie zu drängen oder selbst einzugreifen, nur damit es schneller geht. Ein ruhiges, ge duldiges Auftreten ist einer entspannten Atmosphäre zu träglich, auch wenn es fraglos nicht immer leicht ist. Persönliche Würde. Auch wenn eine Person Unterstüt zung bei alltäglichen Dingen wie Waschen, Anziehen oder Essen benötigt, sollte dies mit größtmöglichem Respekt er

folgen. Fragen Sie nach, bevor Sie helfen und erklären Sie, was Sie vorhaben. So kann pflegebedürftigen Menschen ein Gefühl der Kontrolle ver mittelt werden – es ist einfach eine Frage der persönlichen Würde.Vermeiden Sie es, über die Person hinweg oder in dritter Person zu sprechen, wenn sie dabei ist. Niemand möchte sich entmündigt füh len – ein sensibler Umgang ist für ein funktionierendes Mit einander essenziell. Aktiv kommunizieren. Die Auffassungsgabe lässt mit dem Alter nach. Eine ruhige Stim me und eine klare Aussprache sind daher besonders wichtig. Allerdings: Übertriebene Ver

FOTO: ISTOCK.COM/ HALFPOINT

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