Gesund und Schön Oberösterreich 2025 KW14

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Neo-Lifestyle. Die Suche nach dem ultimativen Jungbrunnen hat einen neuen Trend hervorge bracht: Biohacking. Dabei handelt es sich nicht um einen einzigen Ansatz. Nahezu jeder Lebens bereich kann „gehackt“ werden. VON ANDREA SCHRÖDER

M essen, forschen, opti mieren: Biohacking lautet das Wort der Stunde. Es setzt sich zusammen aus „Bio“ für Biologie und „Hacking“, einem Begriff aus der IT, der „entschlüsseln“ oder „kontrollie ren“ bedeutet. Was ist der Unterschied zur gewöhnlichen Selbstoptimierung, die man schon seit Jahren aus Ratge bern kennt? Individuelle Methoden Eine Antwort gibt Dr. Lutz Grau mann. Laut dem Sportmediziner, der sich bereits seit zwanzig Jahren mit der Leistungsfähigkeit der Men schen beschäftigt, soll Biohacking durch Einzelfallprüfung ein besseres Körperverständnis liefern. Um die Gesundheit verschiedenster Bereiche zu verbessern – beispielsweise des zentralen Nervensystems, des Bewe gungsapparates, des Immunsystems oder des Verdauungssystems –, bedarf es individuell angepasster Methoden. „Der Körper ist kompliziert und kom plex. Es gilt nicht eine Regel für alles“, betont Graumann. Was an Biohacking neu ist, sind die Messungen. Denn be vor man eine Methode ausprobiert,

müssen die aktuellen Werte ermittelt werden, beispielsweise mit einer Puls- uhr. Dann kann man beginnen, zu experimentieren. Dabei sollten die betroffenen Werte weiterhin gemessen werden, um herauszufinden, ob und welche Methoden die gewünschten Ergebnisse erzielen. Thunfisch fürs Gehirn Doch welche Methoden sind nun da mit gemeint? Graumann erklärt dies am Beispiel Schlafqualität, die heute mittels Wearable besonders häufig getrackt (gemessen) wird: „Es beginnt damit, auf bestimmte Dinge zu ver zichten, zum Beispiel auf Alkohol vor dem Schlafengehen oder Kaffee nach 14 Uhr. Aber auch gewisse Helfer wie Blaulicht blockende Brillen erfreuen sich an Popularität.“ Diese Brillen fil tern das Blaulicht vom Handydisplay, das das schlafeinleitende Hormon Melatonin unterdrückt. Die amerika nische Neurowissenschaftlerin und Autorin Kristen Willeumier beschäf tigt sich speziell mit Biohacking für das Gehirn. Zu den Methoden, die die Gesundheit des Gehirns fördern und das Demenzrisiko verhindern, gehören unter anderem Ausdauer- und ä

Wearable. Ein Biohacking-Klassiker: smarte Uhren. Mit der Samsung Ga laxy Watch 7 kann man individuelle Work-outs erstellen, die Schlafqualität messen und – das ist neu – dank ei nes verbesserten Bio-Active- Sensors Einblicke in seinen Stoffwech sel erhalten.

Aware. App herunterladen und einen Termin im Aware-Labor buchen. Dort werden Blutproben entnommen. Die Ergebnisse – ca. 40 Gesundheitsmar ker – gibt es per App oder, falls akut erforderlich, von medizinischem Fach personal. EUR 180,–/Jahr inkl. zwei Blutabnahmen.

FOTOS: SANNEBERG/ISTOCK.COM, HERSTELLER

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