CHEFINFO LIVING Herbst 2023

WOHNEN&WOHLFÜHLEN

D as Wort „Sauna“ kommt aus dem Finnischen, denn im hohen Nor den ist diese Art des Schwitzba dens mit anschließender Abkühlung besonders verbreitet. Dabei haben die Finnen dieses angenehme Bad gar nicht erfunden. Viele Kulturen kennen Schwitzbäder: Dampfbaden etwa, die feuchte Art des Saunierens, war schon im antiken Rom bekannt und gibt es bis heute in vielen Nationen. Im 20. Jahrhundert gewann das Saunieren nach den erstaunlichen Erfolgen finnischer Sportler bei

einem Kübel mit einer Kelle Wasser, dem häufig duftende ätherische Öle beigefügt sind, über die heißen Steine auf dem Saunaofen gegossen. Die schlagartig höhere Luftfeuchtigkeit in der Sauna führt zu einem deutlich erhöhten Hitzeemp finden. Eine weitere Hitzesteigerung entsteht durch Verwirbeln der feuchten Luft mit einem Handtuch. Der Aufguss stellt einen zusätzlichen Hitzereiz dar, der die Schweißdrüsen auf Hoch touren arbeiten lässt. Er findet in der Regel am Ende des Saunagangs statt, sozusagen als krö nender Abschluss. Die Kabinentür sollte wäh rend des Aufgusses nicht geöffnet werden. Ô

den Olympischen Spielen in Paris 1924 besonde re Beachtung: Trotz großer Hitze liefen sie über die 5.000- und 10.000-Meter-Distanz allen Kon kurrenten davon. Was zunächst vor allem Sport ler faszinierte, fand rasch Eingang in öffentli che und private Bäder, Wellness-Oasen und Kurzentren. Aus gutem Grund, denn Saunie ren fördert die Regeneration und wirkt entspan nend. Als Faustregel gilt: Lieber kurz und bei höherer Temperatur als länger bei zu niedriger Temperatur schwitzen. Die optimale Badetem peratur ist immer die, in der man sich am wohls ten fühlt. Für den Aufguss in der Sauna wird aus

RICHT IG SAUNI EREN 1. Nicht abgehetzt in die Sauna kommen! Nach Aufregung oder sportlicher Belastung WARUM? Der Körper muss ungestört auf Wärmereize reagieren können und Stress oder Anstrengung verengen die Blutgefäße. 2. Erst ein bis zwei Stunden nach WARUM? Weder soll das Blut zur Verdauung im Bauch ange sammelt, noch soll der Blutzu ckerspiegel zu niedrig sein. 3. Im Laufe des Tages viel Was ser trinken. WARUM? Das Schwitzen führt zu einem vermehrten Flüssig keitsbedarf. 4. Sorgfältige Reinigungsdusche sowie Abtrocknen vor dem Saunagang. WARUM? Man nimmt damit nicht nur Rücksicht auf Mit badende, sondern ermöglicht auch ein rascheres und unge hindertes Schwitzen. warten, bis der Herzschlag auf unter 100 Schläge pro Minute gesunken ist. einer (leichten) Mahlzeit baden. Allerdings auch nicht hungrig in die Sauna gehen.

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Mit Löyly benennen die Finnen den Auf guss in der Sauna, korrekt übersetzt bedeu tet es Gluthauch. Eine Löylysauna verfügt über einen großen Ofen und viele Steine für besonders intensive Aufgüsse.

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