Business Wien 2025 KW14
91 Prozent der Menschen
BUSINESS
lesen mindestens einmal im Monat Onlinebewertungen.
sen Plattformen als Chance für jeden Unternehmer: „Man kann Beurtei lungen sowieso nicht verhindern. Daher gilt es, ein entsprechendes Qualitäts- und Beschwerdemanage ment einzurichten, das sich mit den Bewertungen auseinandersetzt.“ Für Walter sind Onlinebewertungen zu dem eine Möglichkeit, im positiven Sinn auf sich aufmerksam zu ma chen. „Früher war es die klassische Mundpropaganda, die wichtig war. Heute sind es die Bewertungen im Internet, die die Qualität des Betriebs bekannt machen.“ Fake-Bewertungen erkennen Doch wie erkennt man überhaupt, dass eine Bewertung nicht der Wahr heit entspricht?. Laut der Website www.onlinesicherheit.gv.at gibt es einige Hinweise, die dafür sprechen. So ist es verdächtig, wenn ein Ange bot erst seit Kurzem verfügbar ist, aber bereits auffällig oft bewertet wurde. Fake-Bewertungen fallen oft dadurch auf, dass sie negatives Feedback mit der Empfehlung eines Konkurrenzprodukts verbinden. n
man sich hinter dem Usernamen ‚Susi3455‘ verstecken und unrichtige Dinge leichter behaupten kann, es ist auch nicht möglich, auf berechtigte Kritik daran zu reagieren.“ Daher wünscht sich der Gastronom, dass Gäste auftretende Probleme schon im Restaurant ansprechen: „Ich bin eigentlich immer in meinem Lokal anwesend und für sachliche Kritik offen. Aber es passiert nicht selten, dass Gäste bei der Frage, ob alles in Ordnung sei, mit einem lächelnden Ja antworten und später im Internet eine schlechte Beurteilung abgeben.“ Goetzloff selbst nutzt die Möglich keit von Internetbeurteilungen nicht, möchte aber noch auf etwas hinwei sen: „Manchmal hat man als Gast einfach einen schlechten Tag. Viel leicht gibt es Beziehungsprobleme oder Stress in der Arbeit. Da kann man als Wirt sein Bestes geben, aber den Abend einfach nicht mehr retten. In solchen Fällen sollte man unbe dingt auf Kritik im Netz verzichten. Das wäre ganz sicher nur fair für alle Beteiligten.“ Der aus Kärnten stammende Nationalabgeordnete
und in der Hotellerie tätige Gabriel Obernoster sieht das ähnlich: „Der Kampf gegen Fake-Bewertungen von Waren, Dienstleistungen und Betrie ben ist wichtig für den Wirtschafts standort Österreich. Gerade Gast ronomie- und Tourismusbranche werden hier stark in Mitleidenschaft gezogen. Das schadet der Wirtschaft und den Betrieben, dem Vertrauen in die Online-Plattformen und tut auch den Kunden nichts Gutes“. Man muss Chance nutzen Onlinebewertungen gibt es natür lich nicht nur in der Gastronomie, auch im Handel werden Qualität und andere Kriterien bewertet. Gerald Walter, Fachgruppenobmann des Versand-, Internet- und allgemeinen Handels der Wirtschaftskammer, sieht Bewertungen auf den diver
Fallen Bewertungen im Netz zu positiv oder negativ aus, sollte man vorsichtig sein.
FOTO: ISTOCK.COM/ THAPANA ONPHALAI
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