Business Tirol 2025 KW26

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Für Wohnimmobilien in Top-Lagen wird ein weiterer Preisanstieg erwartet. In den übrigen Segmenten rechnen Experten mit stabilen oder leicht sinkenden Preisen.

zu, in denen dies früher kaum von Bedeutung war.“

(22 Prozent). Logistik punktet durch stabile Cashflows und langfristige Nachfrage, gerade im E-Commerce. Der Wohnbereich gilt als krisensi cher, insbesondere in wachsenden Städten. Mit 19 Prozent bleibt auch das Bü rosegment gefragt – allerdings mit Fokus auf A-Lagen und Neubauten. B- und C-Objekte in Randlagen hin gegen verlieren an Attraktivität. Ho telimmobilien (14 Prozent) und Ein zelhandel (12 Prozent) komplettieren das Ranking. Auch hier gilt: Qualität vor Quantität. Investoren setzen auf gut geführte Häuser mit klarer Posi tionierung und auf Handelsobjekte mit Alleinstellungsmerkmalen. Laut Gleixner ist in den letzten Jahren aber noch ein Kriterium dazuge kommen: „Viele Investoren schauen verstärkt darauf, ob die Immobilien durch Umwelteinflüsse beeinflusst oder bedroht sind. Dies trifft auch auf Regionen wie das Tullnerfeld Investoren setzen auf Qualität anstatt Quantität

ESG als sehr wichtige Renditetreiber

Laut der Studie erzielen so ESG-kon forme Gebäude aktuell Verkaufsprei se, die um bis zu 15 Prozent höher liegen als bei herkömmlichen Ob jekten. Gleichzeitig sinkt die Leer standsquote signifikant. Investiti onen in nachhaltige Technologien wie Wärmepumpen, PV-Anlagen oder digitale Gebäudeleittechnik machen sich bezahlt. Immer mehr Eigentümer und Projektentwickler nutzen KI-gestützte Systeme, um den Energieverbrauch zu optimie ren und Betriebskosten zu senken. Doch Immobillien sind auch abseits des Nachhaltigkeitsthemas eine gute Investition, gerade im Wohnbereich, wie Weinberger berichtet: „Der Im mobilienmarkt in Österreich ist sehr stabil. Überraschungen sind – wegen der Größe des Landes – eher selten. Wohnen ist ein Grundbedürfnis und abgesehen von der Schaffung von Eigentum oder der Altersvorsorge versprechen Immobilien eine Rendite von durchschnittlich 3,5 Prozent.“ n

Qualität steht immer mehr im Mittelpunkt

Ein weiteres zentrales Thema, das zunehmend Einfluss auf Invest mententscheidungen nimmt, ist Nachhaltigkeit. ESG-Kriterien (En vironment, Social, Governance) spielen mittlerweile eine Schlüssel rolle. Fast 50 Prozent der Investoren würden laut CBRE von einem Kauf Abstand nehmen, sollte ein Objekt schlechte ESG-Werte aufweisen. Umgekehrt sind 17 Prozent sogar bereit, einen Aufpreis zu zahlen – ein Wert, der deutlich über dem eu ropäischen Durchschnitt (13 Prozent) liegt. In Anbetracht der kommenden EU-Vorgaben zur Nachhaltigkeit von Gebäuden – Stichwort EU-Taxonomie und verpflichtende Energieausweise – dürfte diese Entwicklung weiter an Dynamik gewinnen. Fest steht: Nachhaltigkeit rechnet sich – nicht nur ökologisch, sondern mit Sicher heit auch ökonomisch.

FOTO: ISTOCK.COM/ALEX CRISTI

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