Business Salzburg 2025 KW14
BUSINESS
Wie bei allem im Leben kommt es auch beim Bier auf ein gesundes Maß an. Weniger Menge, aber bessere Qualität, ist mein Credo. Ein Glas Bier steht für mich für Genuss und gesellschaftliches Zusammenkommen.
Josef Sigl über bewussten Bierkonsum.
FACTS Trumer in Hollywood. Bereits seit 1601 wird in Obertrum am See Bier gebraut, seit 1775 unter der Führung der Familie Sigl. Bekannt ist man als „Pils-Spezialist“ aber weit über die Salzburger Gren zen hinaus: Seit mittlerwei le 20 Jahren wird das Tru mer Pils nach original ös terreichischer Rezeptur in einer „Schwesterbrauerei“ in Kalifornien gebraut und gilt dort als „Kultmarke“.
Die Privatbrauerei prägt seit Jahrzehnten das Ortsbild von Obertrum und wird stetig erwei tert und modernisiert.
Gewinnen beurteilt werden, sondern auch nach ihrem sozialen und ökolo gischen Engagement“, so Seppi Sigl. Gutes Bier braucht Zeit Während viele Brauereien ihre Pro dukte binnen weniger Tage abfüllen, setzt man in Obertrum auf „Slow Brewing“ und eine offene Gärung. Trumer ist eine der wenigen Brauereien in Österreich, die Bier auf diese Weise herstellt – und besitzt darauf sogar ein Patent. Woran aber erkennt man am Ende ein hochwertiges Bier? „Wenn es nach zwei, drei Seiterl noch immer gut schmeckt – und man am nächsten Morgen keine Kopfschmerzen hat“, grinst Josef Sigl. Und falls doch: Ein Schluck Hafer-Gersten-Drink soll ein echter Energiekick sein … n
und modernisiert. Mittels „Brau funding“ wurde kürzlich über eine Million Euro lukriert und unter an derem in ein CO 2 -sparendes Kühl system und eine Verladestraße in Holzbauweise investiert. „Ich mag das Wort nachhaltig nicht, weil es abgedroschen klingt. Für mich ist es kein Trend, sondern ein Bewusstsein, das immer schon in mir ist.“ Wer mit dem Salzburger über Produkte und Herstellungsprozesse spricht, merkt schnell: Hier geht es nicht nur um Geschmack, sondern um eine Hal tung. Seit 2016 lässt sich Trumer von der GWÖ (Gemeinwohl-Ökonomie) regelmäßig auf Nachhaltigkeit, sozi ale Gerechtigkeit und Transparenz überprüfen. „Ich stehe dafür ein, dass Unternehmen nicht nur nach
Nachhaltigkeit gilt Trumer als Vor reiter. Der Betrieb wurde im Vorjahr komplett auf Mehrweg umgestellt. 80 Prozent des Eigenstrombedarfs stammen aus Sonnenenergie, die Wär me zum Einbrauen wird aus einem Hackschnitzelwerk gewonnen. „Diese Kombination gibt es in der Branche kein zweites Mal – in dieser Hinsicht sind wir einen großen Schritt voraus.“ Gelebte Nachhaltigkeit Seppi Sigl wuchs mit dem Bewusst sein auf, dass Innovation Teil der Trumer-DNA ist. Nun schreibt der 42-Jährige die Familiengeschichte mit eigener Handschrift weiter. Neben der Einführung neuer Biersorten und Produkte wird die Salzburger Pro duktionsstätte behutsam erweitert
FOTO: TRUMER/KOENIGHSHOFER
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