Business Burgenland/Niederösterreich 2025 KW14

BURGENLAND/NÖ | AUSGABE 1/2025

BUSINESS

DAS MAGAZIN ÜBER FAMILIENBETRIEBE

MEHR ALS STAHL MATTHIAS UNGER Big Player aus dem Burgenland

AUF NACH CHINA? Chancen und Risiken am Mega-Markt des Ostens

ERFOLG AM LAUFSTEG Führende Modeimperien in Familienhand

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BUSINESS

EDITORIAL

Familienunternehmen generieren fast 60 Prozent der Umsätze in Österreich.

Sie sind die Basis für unseren Wohlstand.

Markus Koller, MSc Geschäftsführender Gesellschafter Weekend Burgenland/NÖ

Mag. Manfred Vasik Geschäftsführender Gesellschafter Weekend Burgenland/NÖ

FAMILIENBETRIEBE GLÄNZEN MIT WEITSICHT & FLEXIBILITÄT

Liebe Leserinnen und Leser!

W as die kommenden Monate und Jahre für uns als Ge sellschaft – und für Österreich als Wirtschaftsstandort – bereithalten werden? Keine Frage, wer sich in dieser herausfordernden Zeit behaupten will, braucht Flexibilität, Handlungs stärke und Weitsicht. Die gute Nachricht: In diesem unsicheren Umfeld haben Familienunternehmen gute Karten. Ihre oft jahrzehntelangen Erfahrungen mit veränderlichen Gegebenheiten und ihre kurzen Ent scheidungswege prädestinieren sie dafür, an Herausforderungen zu wachsen. Basis für den Wohlstand. Zwei Drittel der Beschäftigten in Öster reich arbeiten in Famlienunternehmen – rund 1,8 Millionen Menschen! Zudem generieren sie fast 60 Prozent der Umsätze. Familienbetriebe stellen also eine bedeutende Basis dar, auf der unser Wohlstand fußt. Denn für sie zählt das langfristige Denken in Generationen, nicht nur der kurzfristige Erfolg von heute. Best Practice. Da auch die österreichweite Weekend-Mediengruppe in einem Familienbetrieb wurzelt, liegen uns diese Unternehmen beson ders am Herzen. Darum stellen wir mit dem „Weekend Business“ eine Plattform zur Verfügung, auf der Best-Practice-Beispiele vorgestellt werden, die Inspiration bieten und Tipps für einen erfolgreichen Firmenalltag geben sollen.

In diesem Sinne wünschen wir viel Vergnügen mit dieser Ausgabe!

FOTOS: WEEKEND

WEEKEND BUSINESS | 3

INHALT

08

Vom Erfolg angezogen. Welche Familien das Mode- Business beherrschen

40

Enigma China. So gelingt der Handel mit dem Reich der Mitte

15

Im Porträt. Bekann te Familienunterneh men aus ganz Öster- reich vorgestellt

44

Hohe Renditen. Das Emirat Dubai ist einer der interes santesten Märkte für Immobilienkäufer

für Firmenflotten 46

Unterwegs. Das sind die Top-Seller bei Fahrzeugen

IMPRESSUM Medieninhaber & Herausgeber: Weekend Magazin Burgenland GmbH, Hauptstraße 33, 7210 Mattersburg, Tel.: +43 2626 636 16, E-Mail: burgenland@weekend.at. Geschäftsführung: Markus Koller, MSc, Mag. Manfred Vasik. Chefredakteur: Mag. Manfred Vasik Redaktion: Andrea Schröder, Rudolf Grüner, Volker Angerer, Conny Engl, Philipp Eitzinger, Sandra Eder, Mag. Gert Damberger, Mag. Manuela Fritz, Mag. Alexandra Nagiller, Mag. Dr. Stefan Kohlmaier, Nina Dam, Jürgen Philipp, Andrea Fritz-Pinggera, Mag. Andreas Hamedinger. Vertrieb: Österr. Post AG. Druck: Radin print d.o.o., 10431 Sveta Nedelja, Kroatien. Im redaktionellen Teil stehende entgeltliche Veröffentlichungen sind mit ANZEIGE gekennzeichnet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos sowie Satz- und Druckfehler übernehmen wir keine Haftung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Derzeit gilt Preisliste 2025. Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.weekend.at abgerufen werden.

FOTOS: FIRMENAUTOS: HERSTELLER, LOUIS VUITTON-STORE: ISTOCK.COM/ CHAIWATNK; SCHLANGE/CHINA: HAI MAI/ISTOCK/GETTY IMAGES COVERFOTOS: LEISTE UNTEN: SCHLANGE/CHINA: HAI MAI/ISTOCK/GETTY IMAGES; LAUFSTEG/ARMANI: JULIEN REYNAUD/APS-MEDIAS/ABACAPRESS.COM/VIENNAREPORT; NUTZFAHRZEUG/TRANSPORTER: WERK/HERSTELLER; GROSSBILD: THOMAS LUEF

4 | WEEKEND BUSINESS

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BUSINESS

FAMILIEN MIT DEM Fashion Im schnelllebigen Modebusiness haben meist Familien das Sagen. In Frankreich kämpfen die großen Kon- zerne nach Jahren der Rekordgewinne gegen die Luxusflaute, in Italien um Eigenständigkeit und in den USA gilt vor allem ein Unternehmen als unverwüstlich. GOLDENEN SCHNITT

TEXT: KLAUS SCHOBESBERGER

SINGAPUR Luxusboutique. Das „Louis Vuitton Island Mai son“ in Singapur ist mehr als ein Store. Louis Vuitton ist die profitabelste Marke des weltweit größten Luxuskonzerns LVMH, der von der Fa milie um Bernard Arnault kontrolliert wird.

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BUSINESS

N E W Y O

New York City. Louis Vuitton

ließ in Man hattan für

seinen riesigen Flagship-Store ein 20-stöcki ges Gebäude niederreißen. Die Fassade gleicht einem typischen Kof ferstapel der französischen Luxusmarke.

R K

FOTOS: RECHTS OBEN: IMAGO/UPI PHOTO/JOHN ANGELILLO, AUFMACHER: ISTOCK.COM/ CHAIWATNK

WEEKEND BUSINESS | 9

BUSINESS

Levi Strauss & Co: Seit sechs Generationen hält die Familie des Gründers die Mehrheit.

D ie Geschichte kennt viele Nieten, manche davon führten zum Welterfolg. Etwa jene Metallnieten, die zur Verstärkung der Nähte blau gefärbter Denim-Stoffe dienten. Der deutsche Auswanderer Levi Strauss erwarb das Verfahren von seinem Geschäfts partner Jacob Davis, meldete 1873 das Patent an und landete mit den neu en robusten Hosen einen Verkaufs schlager. Um die Aufträge rascher abwickeln zu können, wurde spä ter nur noch die Inventarnummer 501 notiert. Levi Strauss wurde zum größten Jeans-Hersteller

2.300 Levi‘s-Shops und die Marke ting-Partnerschaften. So unterstützt Levi‘s beispielsweise den Film „Like A Complete Unknown“ über Bob Dylan mit einer Vintage-Kollektion. Der Barde hat während seiner gan zen Karriere Levi’s getragen. Diesel & Co – die jungen Wilden Levi Strauss gilt zwar als Urvater der Jeans, aber erst junge Marken aus Eu ropa machten Mode daraus. Ganz vorne dabei waren die Jeans-Pioniere Marithé (83) und François Girbaud (80), Besitzer der gleichnamigen Pariser Modemarke. Das Paar er fand Ende der 1960er Jahre das Sto newash-Verfahren. Der Grund: Die Levi’s in ihrem Laden sollten nicht mehr so amerikanisch aussehen. Verwendet wurden dafür Steine von der italienischen Insel Lipari. „Für die Amis war eine Jeans eine Arbeitshose. Für uns jedoch war eine zerrissene, kaputte Jeans ein Fanal

Unternehmen an seine vier Nef fen. Mehr als 150 Jahre später hal ten die als Familie Haas bekannten Nachkommen auch in der sechsten Generation die Mehrheit am Un ternehmen. Nach dem Börsengang 2019 behält er weiterhin Einfluss. Obwohl der Umsatz des Levi‘s-Kon zerns zuletzt nur leicht auf 6,4 Mil liarden Dollar anstieg, kletterte der Gewinn vor Steuern um 17 Prozent auf 650 Millionen US-Dollar. Die Wachstumsstrategie bleibt unverän dert: Das kulturelle Kapital der Marke soll in Verkäufe um gewandelt werden. Ausge baut werden das eigene Einzelhandelsnetz mit weltweit über

der Welt und die „Levi‘s 501“ zur amerikanischen Ikone.

Levi’s: Tradition als Kapital

Begehrt: Hand taschen mit dem Louis Vuit ton-Muster.

Der kinderlose Levi Strauss übertrug das

FOTOS: TASCHE: LOUIS VUITTON, OBEN: ISTOCK.COM/ GA161076

10 | WEEKEND BUSINESS

6,4 Milliarden Dollar setzte Levi Strauss im vergangenen Geschäftsjahr um.

BUSINESS

händler zu einem Konzern mit 19 Milliarden Euro Umsatz ausgebaut. Prada hätte mit Barmitteln von 600 Millionen Euro die betriebswirt schaftliche Stärke, um das externe Wachstum voranzutreiben. Auch die eigene Unabhängigkeit ist als Ziel festgeschrieben: Der ältes te Sohn Lorenzo Bertelli soll das Ruder in der nächsten Generation übernehmen. LVMH – geliebter Feind Die Befürchtung der Italiener, im Reich von LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE oder Kering (Gucci, Brioni) zu landen, ist durch aus nachvollziehbar. Diese beiden Pariser Konzerne, die von den Fa milien um Bernard Arnault bzw. François-Henri Pinault kontrolliert werden, sind führend in der glo balen Luxusgüterindustrie. Allein LVMH vereint 75 verschiedene Marken unter seinem Dach, darun ter Louis Vuitton, Dior, Fendi,

gegen die Spießigkeit, ein Mittel, die Bourgeoisie zum Schweigen zu brin gen“, erklärten die beiden in einem Interview. Heute ist „stonewashed“ nur noch ein Look, den sich Mode marken wie Diesel in Italien aneig neten und damit erfolgreich wurden. Diesel wurde 1978 von Renzo Rosso (69) kreiert – einem charismatischen Wuschelkopf, der auf einem Bauern hof aufwuchs und sich bereits mit 15 Jahren an die Nähmaschine sei ner Mutter setzte. Heute gehören zu Rossos 1,9 Milliarden Euro schwe rem Konzern OTB neben Diesel auch Maison Margiela, Jil Sander oder die junge Marke „Marni“, die seit 2024 von Sohn Stefano geführt wird. Milliardenpoker um Versace Renzo Rosso gilt als Mitbieter beim Übernahmedeal um das italieni sche Luxus-Modehaus Versace. Kontrolliert wird es vom Private- Equity-Fonds Capri Holding, der auch die Marken „Michael Kors“

und „Jimmy Choo“ besitzt. Die US-Amerikaner haben die Invest- mentbank Barclays beauftragt, ei nen Käufer für Versace zu finden. Das Unternehmen wurde 1978 von Giovanni Versace gegründet, der 1997 im Alter von 50 Jahren vor sei ner Villa in Miami Beach erschos sen wurde. Seine Geschwister Santo und Donatella Versace übernahmen die Geschäfte und bauten die Mar ke zu einem globalen Luxuslabel aus. Ein Kandidat für den Kauf von Versace ist das Mailänder Famili enunternehmen Prada. Das Mode haus wurde von Miuccia Prada (75) und ihrem Mann Patrizio Bertelli (79) von einem reinen Lederwaren

Legende Giorgio Armani kleidete Hollywood in den 1980ern ein. Heute steht der 90-Jährige immer noch an der Spitze seines Unternehmens und versucht, die Nachfolge zu regeln. FOTO: JULIEN REYNAUD/APS-MEDIAS/ABACAPRESS.COM/VIENNAREPORT

WEEKEND BUSINESS | 11

BUSINESS

Moncler wurde von Remo Ruffini zu einem milliardenschweren Luxus- und Lifestyle-Konzern geformt.

liegt Armanis Vermögen bei rund sieben Milliarden Euro. Seine erste Kollektion veränderte die Mode welt. Statt der klassischen Anzüge verpasste er Männern legere Seide und Leinen zum Tragen. Frauen griffen nach Armanis Mode und schon bald bot er ein umfassendes Sortiment an. Er ging in die USA, kleidete Hollywood ein – und krei erte maßgeblich den „Miami Vice“- Look der beiden Polizisten Sonny Crockett (Don Johnson) und Ricardo Tubbs (Philip Michael Thomas) mit. Die Umsatzzahlen sollen seit Jahren auf dem Niveau von 2,5 Milliarden Euro stagnieren. Weil Armani kin derlos ist, könnte das Unternehmen an seine Schwester und drei weitere Familienmitglieder und eine gemein nützige Stiftung übergeben werden. Auch ein von ihm so verabscheuter Gang an die Börse soll schriftlich in Betracht gezogen worden sein. Aber erst nach Armanis Tod. n

Kenzo oder Tiffany. Aber es gibt auch Unternehmer wie Remo Ruffini, die sich LVMH als Partner ins Boot holen, um die eigene Position als Aktionär bei Moncler zu stärken. Als Ruffini 2003 die Mehrheit an Mon

Armani: Wer übernimmt den Laden?

Eine geregelte Unternehmensnach folge ist im Fashionbereich nicht selbstverständlich. Modezar Gior gio Armani ist 90 – und steht immer noch an der Spitze seines Imperi ums. Er ist alleiniger Eigentümer der 1975 gegründeten Giorgio Ar mani SpA und wollte nie an ein Marken-Konglomerat wie LVMH verkaufen. Der Wert des in 60 Ländern tätigen Modelabels wird auf zehn Milliarden Euro geschätzt, seine Belegschaft umfasst 9.000 Mitarbei ter. Laut Bloomberg

cler übernahm, befand sich das Unternehmen in finanziellen Schwierig keiten und war als Sportarti kelhersteller positioniert. Ruffini gelang es, Monc ler zum Lifestyle-Unter nehmen umzuformen. Dabei erweckte er wie Levi Strauss die Tradition der Marke zum Leben und verband Tradition mit einem unverkennbaren Design. Mit Erfolg: Für

Hermés trotzt der Luxus flaute. Der Gewinn ist mit 4,3 Mrd. Euro

die bekannten Dau nenjacken von Mon cler sind Kunden be reit, 1.200 Euro und mehr auszugeben.

um 7 Prozent höher als 2023.

FOTOS: UNTEN: THIERRY ORBAN/ABACAPRESS.COM/VIENNAREPORT, OBEN: AVALON/VIENNAREPORT

12 | WEEKEND BUSINESS

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BUSINESS

ÖSTERREICHS TOP FAMILIEN BETRIEBE

FOTO: ANDREYPOPOV/ISTOCK.COM

BUSINESS

BURGENLAND TOP FAMILIEN BETRIEB

INDUSTRIE IST LIFESTYLE

UNGER STAHLBAU GES.M.B.H.

Die Unger Stahlbau Ges.m.b.H. wurde 1952 gegründet und ist heute in dritter Generation als Familienbetrieb einer der führenden Leitbetriebe des Burgenlandes. Mit konstruktivem sowie architektonischem Stahlbau ist man mittlerweile als Generalunternehmer und Projektentwickler auf allen Kontinenten ein Big Player am internationalen Parkett. Neben vielen anderen Niederlassungen sind die zentralen Produktionsstätten in Oberwart, Leipzig und in Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten angesiedelt.

TEXT: WILHELM BÖHM

Das Headquarter der Unger Steel Group in Oberwart.

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Es wäre schön, wenn in einem Jahr in den Nachrichten unserer seriösen Medien Industrie und Wirtschaft ganz oben stehen und auch die neue Regierung die Wertigkeit der Industrie für das Land deutlich sichtbar macht.

Ing. Mag. (FH) Matthias Unger CEO Unger Stahlbau Ges.m.b.H.

FOTOS: UNGERSTEEL, NOOR STUDIO AJMAN

WEEKEND BUSINESS | 17

BUSINESS

ZUR PERSON Matthias Unger forciert den ständigen, stets freundlichen, aber auch kritischen Austausch mit seinen Mitarbeitern, wann immer es ihm möglich ist. Er betreibt viel Sport und Leistung zu erbringen, macht ihm Spaß, weil er stets danach strebt, Dinge zu verwirklichen und

Projekte zu realisieren. Zentraler Mittelpunkt ist für ihn stets die Familie.

S eit 2020 leitet Ing. Mag. (FH) Matthias Unger, seines Zeichens auch Vizepräsi dent der Industriellenver einigung Burgenland, in dritter Generation das Familienunter nehmen Unger Stahlbau Ges.m.b.H. in Oberwart. Ein internationales Unterneh men, das auf fünf Kontinenten agiert und sich, so der 43-jährige Konzernchef, die familiären Tugenden wie Vertrauen und gesunden Zugang zur Leistung er halten hat: „Ich bin praktisch im Betrieb aufgewachsen und habe spielerisch den Zugang zur Technik erfahren, ehe mich meine Eltern, die als Miteigentümer weiter im Unternehmen involviert sind, Schritt für Schritt und unter Vermittlung

grundlegender Werte, an meine jetzige Aufgabe heranführten.“ Nicht zuletzt deshalb sehe er heute in Industrie und Lifestyle keine Gegensätze: „Denn In dustrie an sich ist Lifestyle, über den man durch Fleiß, Einsatz und Beschäf tigung einen Mehrwert im Leben findet und Spaß daran hat. Das Motto Leistung macht Spaß ist leider – im Gegensatz zu China oder Japan – in Europa etwas ver loren gegangen, aber speziell im Bau wesen macht es Freude, wenn man am Ende des Tages ein fertiges Werk sieht, das man zuvor geplant und produziert hat.“ Im Alltag spürt Matthias Unger das Leben über die Komponenten, Mit arbeiter, Kunden und Lieferanten und deren Wünsche und Bedürfnisse sehr

intensiv. Permanent sind Entscheidun gen zu treffen, aber dank Digitalisierung und virtueller Videokonferenzen blei ben aktiver Sport sowie Matchbesuche bei den von Unger Steel gesponserten Basketballern der Oberwart Gunners nicht auf der Strecke. Als Vater eines 11-jährigen Sohnes legt Matthias Unger besonderen Wert darauf, genügend Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Industriestandort Burgenland Geopolitisch ist der erfahrene Un ternehmer überzeugt, dass US-Prä sident Trump mit seiner Zollpolitik vor allem den USA selbst schadet und Europa geeint auftreten müs se, um wirtschaftlich weiterhin eine

Gründung 1952 12 Standorte FAKTEN

Österreich (4), Vereinig te Arabische Emirate, Deutschland (3), Rumänien, Schweiz, Ungarn, Bulgarien 1.600 MitarbeiterInnen (davon rund 1.000 in den Vereinigten Arabischen Emiraten) rund 300 Millionen Euro Umsatz Gesamtkapazität: 95.000 Tonnen Stahl pro Jahr

Am beeindruckenden Standort in den Vereinigten Arabischen Emiraten beschäftigt die Unger Steel Fabrication FZE rund 1.000 MitarbeiterInnen.

FOTOS: NOOR STUDIO AJMAN, HAMRIYAH FREE ZONE AUTHORITY

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BUSINESS

Null Zuwanderung ist nicht die Lösung. Wir brau chen in Wirtschaft und Industrie qualitativ hoch wertige Zuwanderung. Menschen sind überall gleich. Es kommt nur darauf an, wie sie geführt und geschätzt werden.“

Ing. Mag. (FH) Matthias Unger CEO Unger Stahlbau Ges.m.b.H.

Matthias Unger weiß, wie wichtig ein funktionierendes Teamgefüge für ein Unternehmen ist. „Leistung macht Spaß“ lautet sein Motto, denn nur wenn ein Rädchen perfekt ins andere greift, können die MitarbeiterInnen ihr Potenzial optimal ausschöpfen.

sowie gute Ausbildungsstätten und passende Infrastruktur sind perfekte Basis dafür und dementsprechend könnte ich mir auch die Ansied lung eines Pharmakonzernes beim neuen Krankenhaus Oberwart vor stellen.“ Wichtig sei es, ein Allein stellungsmerkmal zu entwickeln und weiter auf Nachhaltigkeit zu setzen, wie es Unger Stahlbau mit dem CO 2 -reduzierten Stahl, bei dem 70 Prozent weniger Emissionen ver braucht werden, gelungen ist. Einzig artig sei aber auch das Jobangebot des Familienunternehmens: „Lehr linge und alle, die bei uns arbeiten wollen, können dies regional direkt vor der Haustür machen oder an ei nem unserer weltweiten Standorte wie etwa in den Vereinigten Arabi schen Emiraten.“ n

gewichtige Rolle spielen zu können. Sein Wirken als Vizepräsident der In dustriellenvereinigung Burgenland bezeichnet Matthias Unger als sein leidenschaftlichstes Hobby: „Weil ich mich gerne für den Industriestandort Burgenland und Österreich einsetze und auch in Zukunft hier produzie ren möchte. Die Industrie im Burgen land allgemein sichtbar zu machen und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass ein Drittel der Bruttowertschöp fung und damit auch ein Drittel der Arbeitsplätze im Burgenland von der Industrie kommen, ist mir ein großes Anliegen.“ Die neue Landesregie rung mit der man kooperiere, sei gut beraten, mehr in bestehende Betriebe zu investieren und für weitere Be triebsansiedlungen zu sorgen: „Der Vorsprung bei Erneuerbarer Energie

Die Schulautonomie gehört gestärkt, damit zielorientierter und bedarfsorientierter ausgebildet werden kann. Dazu müssen Kinder schon im Kindergarten spiele

risch mit Technik vertraut werden.

Ing. Mag. (FH) Matthias Unger CEO Unger Stahlbau Ges.m.b.H.

FOTO: CHRISTA STROBL

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BUSINESS WIEN TOP FAMILIEN BETRIEB

Andreas Rath (li.) ist u. a. für Controlling zuständig, Leonid Rath für die Sparte Lobmeyr Glas.

Gemeinsam Gläser und Luster mit hohem künstlerischem Anspruch: Dafür steht das Wiener Traditionsunternehmen J. & L. Lobmeyr. Heute lenken Cousins die Geschicke des Familienbetriebs. MEHR ALS NUR DER SCHÖNE SCHEIN

TEXT: ANDREA SCHRÖDER

FOTO: ALEX FELTEN

22 | WEEKEND BUSINESS

BUSINESS

FACTS ln guten Händen. Lob

meyr blickt auf eine über 200-jährige Familientradi tion im Glaskunsthandwerk zurück. Das Unternehmen ist international renom miert und wird heute von drei Cousins in klar defi nierten, sich überschnei denden Verantwortungs bereichen geführt. Bewusst haben sich die Raths gegen eine Skalierung und ex terne Investoren entschie den, um die Qualität und nicht zuletzt die Entschei dungshoheit zu erhalten.

Das Stammhaus in der Kärtner Straße gehört einfach zu Wien. Die histori sche Substanz wurde restauriert und mit modernen Elementen ergänzt.

S eit der Glasbläser Josef Lob meyr das Unternehmen 1823 gründete, ist es fest in Famili enhand und wird heute von den drei Cousins Andreas, Leonid und Johannes Rath (er war beim Interview verhindert) geführt. Wie haben sie es geschafft, die Tradition des Hauses Lobmeyr mit mo dernen Managementmethoden zu ver binden? Zerwürfnisse gekittet Es war gar nicht so einfach. Denn in der Generation ihrer Väter gab es teilweise massive Konflikte, die beinahe zur Spal tung des Unternehmens geführt hätten.

Einige der Minenfelder: Wie groß will, soll man werden? Welchen Stellenwert räumt man zeitgenössischer Gestaltung ein? Was kann Lobmeyr heute in der Gesellschaft leisten? „Als unsere Gene ration ans Ruder kam, haben wir einen mehrjährigen begleiteten Prozess ein geläutet, um Marke und Erscheinungs bild für uns drei zu definieren“, erklärt Leonid Rath. Auf diesem Fundament konnte aufgebaut werden. Geschichten aus der Geschichte Meilensteine des Unternehmens: Um 1835 Lieferung des ersten kaiserlichen Hoftrinkservice. Das Trinkservice No. 4 von Ludwig Lobmeyr entsteht 1856 – es ist der Prototyp des modernen Wein glases. Der Bau der Ringstraße (Eröff nung 1865) löst einen regelrechten Lus ter-Boom aus. 1925: Die Weltausstellung in Paris wird für Lobmeyr ein fulminan ter Erfolg. Die Met in New York erhält 1966 Luster aus Wien im angesagten „Space Age“-Stil. Und heute? Zählen die internationale Luxusgastronomie, Boutiquen von Tiffany’s oder die Maison Dior zu den Kunden. Produziert wird in den eigenen Werkstätten im dritten Bezirk und bei Zulieferern in Tschechien und Ungarn.

Wir haben uns aktiv bemüht, die Konflikte als jene der Eltern wahrzunehmen, arbeiten nach wie vor daran.

Leonid Rath Geschäftsführender Gesellschafter

Tradition und Moderne Lobmeyr arbeitet mit Stars der inter nationalen Designszene zusammen, hält aber gleichzeitig an traditionellen Produktionsverfahren fest: Das ent spricht dem Zeitgeist. Die Übergabe an die nächste Generation ist eine der größten Herausforderungen, vor denen das Unternehmen steht. Zwar sind die teils bereits erwachsenen Kinder noch nicht aktiv im Unternehmen tätig, aber die Gelegenheit „Unternehmerluft zu schnuppern“, wird durchaus genützt. Prognose: Sie werden sich schon zu sammenraufen! n

Der Unterneh mensinhalt erschien uns sinnvoll, deshalb blieben wir trotz Hürden dran.

Andreas Rath Geschäftsführender Gesellschafter

FOTO: ALEX FELTEN

WEEKEND BUSINESS | 23

OBERÖSTERREICH TOP FAMILIEN BETRIEB

Max Sonnleitner

Wolfgang Sonnleitner

ELEKTRO-BENZIN BR Ü DER

Sonnleitner

Zwei Brüder leiten die Sonnleitner GmbH. In Österreich gehört der Familienbetrieb zu den Big Playern im Autohandel. Neben Standorten in OÖ ist man auch in NÖ, Wien, Salzburg und seit 2019 auch in Südbayern erfolgreich.

TEXT: WERNER CHRISTL

FOTO: PETER CHRISTIAN MAYR

BUSINESS

ZAHLEN 600 Mitarbeiter sind bei Sonnleitner tätig. 23 Standorte hat Sonn leitner in Deutschland, OÖ, NÖ, Salzburg und Wien.

17 Standorte gibt es alleine in Österreich.

350 Millionen Umsatz er wirtschaftet der Händler.

Die „Sonnleitner-Zentrale“ befindet sich in Leonding bei Linz – 16 weitere Standorte gibt es in Österreich.

V or 59 Jahren begann alles mit einer kleinen Tankstelle im Linzer Stadtteil Urfahr. Die Eltern der beiden jetzigen Eigentümer, also Max senior und Anita Sonnleitner, führten gleichzeitig ein Radgeschäft sowie Ersatzteillager. „Unser Vater war übrigens der jüngste Mechanikermeis ter in Österreich und hat sogar vom Bundespräsidenten eine Sondergeneh migung bekommen, damit er so jung die Meisterprüfung machen konnte“, erzählt Wolfgang Sonnleitner stolz. Schon damals hatte man eine gewisse Nähe zur Marke Renault. Aus der Tank stelle mit „Schrauberwerkstatt“ in der Garage ist heute ein echter Big Player geworden, der mit 600 Mitarbeitern stolze 350 Millionen Euro Umsatz er wirtschaftet. „Wir haben sozusagen am Arbeitsschreibtisch unserer Eltern die Hausübung erledigt. Dadurch haben wir viel mitbekommen, ehe wir vor etwa 25 Jahren den Betrieb übernom men haben“, erklärt Max Sonnleitner. In den letzten Jahren hat sich technisch viel verändert. Sonnleitner ist sich si cher, dass an der E-Mobilität kein Weg vorbeiführt. „Da kann man dafür oder dagegen sein. Das ist jetzt kein ideolo gischer Zugang. Das ist die Realität,

weil einfach die Schienen in diese Rich tung liegen. Die Politik hat von Anfang an die Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Automobilsektor falsch kommuni ziert. So ist es zu einem Showdown zwischen Verbrenner und Elektro ge kommen. Der Autokäufer ist mit diesen komplizierten Diskussionen logischer weise überfordert – Ladeinfrastruktur, E-Auto, Plug-in, Reichweite, Mildhyb rid ...“, erklärt Wolfgang Sonnleitner. Was bringt die Zukunft? Wie sehen die Brüder die Zukunft des Autohandels? Max Sonnleitner: „Klei

ne Händler werden sich irgendwie durchwurschteln. Die größeren haben die besseren Zukunftsaussichten. Für die mittelgroßen Betriebe sehe ich aller dings schwarz.“ Nachdem Sonnleiter zu den „Großen“ gehört und mit Renault 50 Prozent des Gesamtmarktes in Östereich beherrscht, hat der Betrieb demnach gute Karten für die nächsten Jahre. Und wo sollte man laut Wolfgang Sonnleitner generell wirtschaftlich ansetzen? „Für mich wäre es wichtig, dass es einen ehrlichen Zugang zur Mobilität gibt. Denn Mobilität bedeutet wirtschaftli chen Fortschritt und Wohlstand.“ n

Seit 2018 ist Sonnleitner auch offizieller Alpine-Händler mit insgesamt drei „Alpine Stores“ in Österreich.

FOTOS: SONNLEITNER, HERSTELLER

WEEKEND BUSINESS | 25

BUSINESS

SALZBURG TOP FAMILIEN BETRIEB

Josef „Seppi“ Sigl Mit dem selben Pioniergeist, mit dem seine Vorfahren einst die Bierkultur prägten, führt Seppi Sigl die Trumer Privatbrauerei in die Zukunft – und stellt im traditionsreichen Salzburger Betrieb neben Bier eine pflanzliche Milchalternative her. DER BRAUER MIT WEITBLICK

TEXT: SANDRA EDER

26 | WEEKEND BUSINESS

BUSINESS

Kühlsystem und eine Verladestraße in Holzbauweise investiert. „Ich mag das Wort nachhaltig nicht, weil es abgedroschen klingt. Für mich ist es kein Trend, sondern ein Bewusstsein, das immer schon in mir ist.“ Wer mit dem Salzburger über Produkte und Herstellungsprozesse spricht, merkt schnell: Hier geht es nicht nur um Ge schmack, sondern um eine Haltung. Seit 2016 lässt sich Trumer von der GWÖ (Gemeinwohl-Ökonomie) re gelmäßig auf Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Transparenz über prüfen. „Ich stehe dafür ein, dass Un ternehmen nicht nur nach Gewinnen beurteilt werden, sondern auch nach ihrem sozialen und ökologischen En gagement“, so Seppi Sigl. Gutes Bier braucht Zeit Während viele Brauereien ihre Pro dukte binnen weniger Tage abfüllen, setzt man in Obertrum auf „Slow Brewing“ und eine offene Gärung. Trumer ist eine der wenigen Brauerei en in Österreich, die Bier auf diese Wei se herstellt – und besitzt darauf sogar ein Patent. Woran aber erkennt man am Ende ein hochwertiges Bier? „Wenn es nach zwei, drei Seiterl noch immer gut schmeckt – und man am nächsten Morgen keine Kopfschmerzen hat“, grinst Josef Sigl. Und falls doch: Ein Schluck Hafer-Gersten-Drink soll ein echter Energiekick sein … n FACTS Mehr als nur Bier. Seit 1775 ist die Salzburger Privat brauerei im Besitz der Fa milie Sigl und wird in achter Generation geführt. Doch in Obertrum wird nicht nur Bier gebraut: Mit der pflanzlichen Milchalternative „Sigl Bio Ha fer & Gerste“ bietet Trumer das erste regionale konzern freie Produkt am Markt.

Vorjahr komplett auf Mehrweg um gestellt. 80 Prozent des Eigenstrom bedarfs stammen aus Sonnenenergie, die Wärme zum Einbrauen wird aus einem Hackschnitzelwerk gewonnen. Gelebte Nachhaltigkeit Seppi Sigl wuchs mit dem Bewusst sein auf, dass Innovation Teil der Trumer-DNA ist. Nun schreibt der 42-Jährige die Familiengeschichte mit eigener Handschrift weiter. Neben der Einführung neuer Produkte wird die Salzburger Produktionsstätte behut sam erweitert und modernisiert. Mit tels „Braufunding“ wurde kürzlich über eine Million Euro lukriert und unter anderem in ein CO 2 -sparendes

W as darf ich anbieten – Bier oder Haferdrink? Lächelnd hält uns Seppi Sigl zwei Gläser entgegen. Gefüllt mit Produk ten, die auf den ersten Blick kaum gegensätzlicher sein könnten. Der Brauer aus Obertrum steht für beides: Für jahrhundertealte Biertradition und für den Mut, mit pflanzlichen Produkten neue Wege zu gehen. In achter Generation führt er die Privat brauerei, bewahrt das Erbe seiner Familie und denkt gleichzeitig kon sequent über den Bierglasrand hin aus. Mit „SIGL Bio“ stellt Trumer als erste Brauerei ein pflanzenbasiertes, alkoholfreies Hafergetränk mit Gers tenmalz her. Was auf den ersten Blick wie ein Bruch mit der Tradition wirkt, ist für Seppi Sigl eine logische Wei terentwicklung. „Brauer arbeiten seit jeher vegan. Wir haben uns weiter entwickelt, ohne auszubrechen.“ Vorbilder und Vordenker Mutige Entscheidungen sind in der Familie Sigl keine Seltenheit. So hat etwa Josef Sigl VII die Pils-Positio nierung und Bierglaskultur seinerzeit nachhaltig geprägt. In den 1990er-Jah ren wurde die „Schlanke Stange“ zum schönsten Bierglas der Welt gekürt und schaffte es ins Museum of Modern Art in New York. Auch in puncto Nachhaltigkeit gilt Trumer als Vorreiter. Der Betrieb wurde im

Mutige Entscheidun gen zu treffen, ist mir nie schwergefal len – das liegt in unseren Genen. Es sind die kleinen, die mich manchmal fordern.

Josef „Seppi“ Sigl Eigentümer Trumer Privatbrauerei

FOTOS: ANDREAS KOLARIK, ZOE OPRATKO

WEEKEND BUSINESS | 27

BUSINESS

TIROL TOP FAMILIEN BETRIEB

MPreis Werte wie Familie, Tradition und vor allem Regionalität sind bei dem renommierten Lebensmittelhändler MPreis mit Sitz in Tirol nicht nur Worte, sondern werden bereits in der vierten Generation von den Brüdern David und Mathias Mölk (v.re.) gelebt. TRADITION, DIE BEGEISTERT

TEXT: MEL BURGER

FOTO: MEL BURGER

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FACTS Immer mit der Region

verbunden. 1920 eröffnete Therese mit Johann Mölk das erste Geschäft in Innsbruck. Im Sortiment hatten sie Zucker, Mehl, Milch, Käse und Seife. Der Jahresumsatz überstieg 2022 erstmals 1 Milliarde Euro. Vor 100 Jahren hat Therese Mölk eine Großbäckerei übernom men und mit Mölk Brot den ersten Markenartikel Tirols ge schaffen. finanzielle Entscheidungen. „Auch wir mussten Einsparungen vorneh men, um alle Arbeitsplätze in Tirol zu erhalten“, so die Bilanz der letzten Jahre von David Mölk. Die Bäckerei Therese Mölk, die Alpenmetzgerei und die hauseigene Brennerei er möglichen eine effiziente Nutzung der Ressourcen. Mathias Mölk, Leiter der Lebensmittelherstellung: „Durch die einheitliche Organisation können wir noch exakter agieren und quali tativ hochwertige Lebensmittel für uns selbst herstellen.“ Nahversoger lebt Inklusion Die Familie engagiert sich sozial durch verschiedene Initiativen. Mit dem lebensM vor 5 Jahren beschritt der Familienbetrieb zeitgemäße Wege. „Der lebensM ermöglicht Menschen mit Behinderung eine Ausbildung mit Zukunftschancen. Als fixer Bestandteil vom Team kön nen sie in der realen Arbeitswelt ihre Stärken und nötigen Kompetenzen ausbauen“, so Anna-Maria Mölk. Bis her haben sieben Mitarbeitende mit Beeinträchtigung den Sprung in ein fixes Arbeitsverhältnis geschafft. Mit dem Projekt „Stille Stunden“ wur de vor Kurzem ein neues Einkaufs konzept für autistische Menschen geschaffen. n

1974 entstanden die ersten MPreis-Märkte. Ernst Mölk auf dem Rad vor einer der ersten MPreis-Filialen. M steht für Mölk.

und regionalen Produkten anzubie ten“, verrät David Mölk. Bewährungsprobe Corona war eine Herausforderung. Der touristische Ausfall, die folgen de Ukraine Krise und die Inflation forderten struktuelle, logistische und

D as Zitat „Essen muss man, um zu leben, aber viel schö ner ist es, zu leben um zu essen.“ kennen viele, aber wie viel Arbeit hinter allem steckt, wissen die wenigsten. Die Brüder David und Mathias Mölk kennen diese Verant wortung und leiten das Familienun ternehmen. „Regionalität war immer ein wichtiger Kernwert in unserer Familie”, erzählt David Mölk, gemein samer Geschäftsführer mit Ingo Panknin und Stefan Gros von MPreis. „Mein Vater, Herbert Mölk, war ein Pionier beim regionalen Einkauf aus der Landwirschaft und kannte alle Bauern aus der Region noch mit Vor namen“, so Jakob Mölk, Geschäfts führer von MItalia; Martin Mölk hat die IT bei MPreis aufgebaut. Heimische Wirtschaft Durch die Verknüpfung traditionel ler Werte mit zukunftsorientierten Strategien positioniert sich MPreis als verantwortungsbewusster Akteur im Lebensmittelhandel, der die Bedürf nisse seiner Kunden in den Mittel punkt stellt. „Noch in diesem Jahr bringt MPreis eine neue Eigenmarke in die Regale. Diese Marke wird in novative Produkte umfassen und da rauf abzielen, Kunden ein erweitertes Sortiment an qualitativ hochwertigen

Der lebensM ermöglicht eine professionelle Ausbildung mit Zukunftschancen am ersten Arbeitsmarkt.

Anna-Maria Mölk Spezialistin für Sozialprojekte bei MPreis

FOTOS: MPREIS

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VORARLBERG TOP FAMILIEN BETRIEB

Mohrenbrauerei Wenn es um Bier geht, ist für viele Vorarlberger die Mohrenbrauerei erste Wahl. Geschäftsführer Thomas Pachole und Beirats- vorsitzende Irmgard Huber führen das Unternehmen mit Innovationskraft und einer tief in der Region verwurzelten Marke in die 7. Generation der Familie Huber. WO BIER KULTUR REIFT

TEXT: ANDREA FRITZ-PINGGERA

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Starke Frauen der Familie Huber prägen die Geschich te der Mohrenbrauerei, die bis 1763 zurückreicht. Anna Huber ließ 1869 den größ ten GH Dornbirns errichten. Auch die verwitwete Berta Huber investierte 1895 klug. Heute erarbeiten 170 Per sonen 30 Mio Euro Umsatz. 180.000 Hektoliter jährlich werden gebraut, der Markt anteil beträgt in Vorarlberg über 50 %.

Ein Teil der 7. Generation des Familienunter- nehmens: Julia Huber, Maximilian Huber und Anna Sutterlüty (geb. Huber).

reduziert Emissionen und entlastet den Stammsitz in Dornbirn. Der Fo kus liegt auf nachhaltiger Produktion, regionalen Rohstoffen und innovativen Verpackungslösungen wie der welt weit ersten Leichtglasflasche, die den CO2-Fußabdruck signifikant senkt. Mit klarer Strategie, nachhaltiger Aus richtung und hoher Produktqualität bleibt die Mohrenbrauerei ein zentra ler Akteur in der Branche und treibt gezielt die Zukunft des Biermarkts in Vorarlberg voran: Mit einem Marktanteil über 50 Prozent ist Mohrenbräu Marktführer in Vorarl- berg. Jährliche Spitzenplatzierungen bei „Vorarlbergs beste Marke“ bestätigen die starke Position. Doch der Erfolg basiert nicht nur auf Historie, sondern auf stetiger Weiterentwicklung. Neben der nachhaltigen Optimierung von Produktions- und Logistikprozessen setzt die Brauerei verstärkt auf Mar kenkommunikation und Kundennähe. Die Biererlebniswelt in Dornbirn macht Braukultur für Besucher erlebbar und stärkt die emotionale Bindung zur Marke, deren Name übrigens auf den Gründer Johann Mohr verweist. n Marktpräsenz und Innovationskraft

S eit 1763 steht die Mohrenbrau erei für Brauhandwerk und unternehmerische Weitsicht. Heute ist sie Vorarlbergs größte Privatbrauerei und verbindet Tradition mit strategischer Weiterentwicklung. Mit dem neuen Logistikzentrum in Lustenau schafft das Unternehmen eine effizientere, ressourcenschonen dere Infrastruktur und setzt gezielt auf nachhaltige Prozesse. Familiengeführt, unternehmerisch ausgerichtet Irmgard Huber, sechste Generation der Brauerfamilie, kennt das Unternehmen aus langer Erfahrung. „Ich bin in der Brauerei aufgewachsen, das war am Wochenende mein Spielplatz. Nach be ruflichen Stationen im Ausland kehrte ich 1995 in den Familienbetrieb zurück und war lange in der Personalleitung tätig und bin jetzt Beirätin und in der Immobilienverwaltung. Die siebte Generation, bestehend aus mehreren Familienmitgliedern, ist bereits am Start. Seit 2019 lenkt Geschäftsführer Thomas Pachole die strategische Ent wicklung des traditionsreichen Fami lienbetriebes, der im Besitz mehrerer Gesellschafter steht. Die Erweiterung in Lustenau optimiert Lieferketten,

In unserer Brauerei geht es um viel mehr als nur um Bier. Es geht um ein Lebensgefühl und um die Magie des Genusses.

Thomas Pachole und Irmgard Huber GF und Beiratsvorsitzende

Am historischen Standort Dr. Waibel- Straße 2 in Dornbirn befindet sich das topmoderne Herz des Unternehmens – plus einer musealen „Biererlebniswelt“ mit Brauanlage aus dem Jahr 1887.

FOTOS: UDO MITTELBERGER

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STEIERMARK TOP FAMILIEN BETRIEB

Alois (l.) und David Gölles

TRADITION TRIFFT ZUKUNFT Was mit einem Hobby begann, ist heute ein Aushängeschild österreichischer Genusskultur. In Riegersburg verbindet man traditionelle Brennkunst mit Pioniergeist und Leidenschaft – und liefert Schnaps und Essig auf höchstem Niveau, geschätzt von Feinschmeckern weltweit. Gölles – Manufaktur für edlen Brand & feinen Essig

TEXT: PATRICK DEUTSCH

FOTO: CHRIS ZENZ

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gal wo auf der Welt man geho bene Gastronomie besucht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch,

E

dass man entweder mit Schnaps oder Essig aus dem steirischen Riegersburg in Kontakt kommt. Die Geschichte von „Gölles – Manufaktur für edlen Brand & feinen Essig“ beginnt nicht mit einem Businessplan, sondern mit Leidenschaft. Alois Gölles, aufgewach sen in einer Familie von Obstbauern, entdeckte während seiner Ausbildung an der Obst- und Weinbauschule Klos terneuburg seine Leidenschaft für die Verarbeitung von Früchten. Anfangs als Hobby betrieben, entwickelte sich daraus eine Profession: In den 1980er Jahren begann er mit der Destillation edler Obstbrände und legte damit den Grundstein für das Unternehmen, das sich bald darauf auch der Essigherstel lung widmete. Pioniergeist in der Flasche Besonders der Apfelbalsamessig, den Gölles 1984 als weltweit Erster her stellte, erwies sich als Meilenstein. Der Markt für hochwertigen Essig war damals praktisch nicht existent: „Anfangs war der Essig quasi un verkäuflich. In den ersten zehn Jah ren mussten wir die Produktion und Lagerung aus der Schnapsbrennerei quersubventionieren“, erinnert sich Alois Gölles. Doch mit Pioniergeist und Durchhaltevermögen etablierte sich das Produkt dann doch noch. Erst in den 1990er Jahren begann der Essigverkauf durchzubrechen, so dass die Manufaktur stetig erweitert wurde. Heute umfasst das Sortiment neben klassischen Fruchtessigen auch Spezialitäten wie Tomatenessig oder Zitronenwürze. Nächste Generation Als David Gölles nach seinem Studi um in den Betrieb einstieg, wurde der Weg frei, diese Schätze erstmals auf den Markt zu bringen. Für die neuen Destillate wurde ein eigenes Gebäu de – ein umgebautes Gasthaus – zur

Es lagern über 3.000 Fässer bei Gölles – teils mit Essig, teils mit Hochprozentigem wie Schnaps, Rum oder Whisky.

Präsentations- und Reifestätte. Die nächste Generation bringt frischen Wind, ohne die Wurzeln zu verlieren. David steht für zeitgemäße Kommu nikation, hohe Gastfreundschaft und neue Impulse – etwa mit der Marke „David Gölles – House of Whiskey, Gin & Rum“. Gleichzeitig bleibt die Philosophie konstant: handwerklich, regional, ehrlich. Der Fokus liegt auf außergewöhnlicher Rohstoffqualität und akribischer Verarbeitung. Genuss erlebbar machen Die Gölles Manufaktur versteht sich nicht nur als Produzent, sondern als Erlebnisort. Seit den 1990ern ist der Be

trieb „gläsern“: Besucher:innen können in die Welt der Essige und Brände ein tauchen, verkosten und staunen. „Un sere beste Werbung ist, wenn jemand zu uns kommt, sieht, wie wir arbeiten – und mit einem Lächeln wieder geht“, erklärt David Gölles. Heute lagern über 3.000 Fässer auf dem Gelände, vieles davon wird erst in Jahren reif sein. Qualität braucht Zeit – und das Vertrau en der Kund:innen. Das Erfolgsrezept: Produkte, die nicht nur einmal gekauft, sondern begeistert nachgekauft wer den. Ob in der Spitzengastronomie, im Feinkostregal oder auf der Skihütte in Aspen – Gölles steht für unvergessli chen Geschmack mit Herkunft. n

Wir werden nie aufhören, zu experi mentieren und vorauszuschauen. Alles, was sich destillieren lässt, alles, was sich zu gutem Essig verarbeiten lässt, interessiert uns.

GF David Gölles über Innovation und Zukunft.

FOTOS: CHRIS ZENZ

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KÄRNTEN TOP FAMILIEN BETRIEB

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Norbert Schellander

Andreas Schellander

DIE INDIVIDUALISTEN Der Klagenfurter Traditionsbetrieb verfolgt seit mittlerweile 80 Jahren eine anspruchsvolle Vision von maßgeschneiderten Qualitätsmöbeln jenseits beliebiger Massenware. Tischlerei Schellander

FOTO: STUDIOHORST.AT

TEXT: STEFAN KOHLMAIER

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FACTS Maßarbeit. Hochwertige, individuell gestaltete Küchenausstattungen zählen zu den Spezi alitäten der Tischlerei Schellander. Dank einer fairen sowie transparen ten Kostenkalkulation und des Verzichts auf Rabattschlachten können diese außerdem zu oft mals deutlich günstigeren Konditionen angeboten werden als die Premiumli nien der konkurrierenden gängigen Möbelhäuser.

Die Kompetenzen der Mitarbeiter der Tischlerei Schellander befinden sich stets auf dem neuesten Stand des Tischlerhandwerks.

D ie Tischlerei Schellander in der Klagenfurter Ankersho fenstraße feiert 2025 ihr 80-jähriges Jubiläum. Seit seiner Grün dung durch Valentin Schellander im Jahr 1945 ist das Unternehmen be strebt, auf die individuellen Wünsche seiner Kunden hin maßgeschneiderte Lösungen in bestmöglicher Qualität und zeitgemäßem Design zu realisie ren, wie es der Sohn des Firmengrün ders, Peter Schellander, erläutert. Gesamtpaketlösungen Geschäftsführer Norbert Schellander, der die dritte Generation der Unter nehmerfamilie repräsentiert, weist auf den Gesamtpaket-Charakter hin, den sämtliche Angebote seiner Tischlerei aufweisen: „Wir entwickeln für jeden Kunden ein personalisiertes Konzept, das unsere Vision für eine kreative Umsetzung des jeweiligen Einrichtungsprojekts mit den dafür idealen Materialien beinhaltet. Ferner koordinieren wir die Auswahl und Zusammenarbeit mit den in unseren Augen perfekt für den Auftrag ge eigneten Handwerkern anderer Bran chen, etwa Elektriker oder Maler.“

Treue Großkunden Diesen Qualitätsgedanken wissen auch Großkunden zu schätzen, wie Andreas Schellander, der seinen Bru der in der Geschäftsführung unter stützt, zu berichten weiß: „Wir gene rieren ca. die Hälfte unseres Umsatzes mit sogenannten Objektkunden wie Apotheken oder Krankenhäusern, die ausgesprochen hohe Qualitätsmaß stäbe insbesondere an die Oberflä chen der Einrichtungsgegenstände anlegen. Ferner zählen wir einen der bekanntesten heimischen Lebens mitteldiscounter seit mittlerweile 23 Jahren zu unseren Stammkunden.“ Generationenübergreifend Die Schönheit des Tischlerhandwerks offenbart sich für die Familie Schel lander in der Vielseitigkeit des Werk stoffes Holz, den sich permanent wei terentwickelnden Techniken seiner Bearbeitung sowie den daraus ange fertigten kunstvollen Möbelstücken. Von dieser Faszinationskraft wurde auch Norbert Schellanders Tochter erfasst, die nach Abschluss der De signuniversität in St. Pölten in den Betrieb einsteigen wird. n

Die Schönheit des Tischlerhandwerks offenbart sich in Möbelstücken, denen der Charak ter eines Kunst werkes innewohnt.

Norbert Schellander Tischlerei Schellander

Maßgeschneiderte Klasse Die Möbelstücke aus dem Hau se Schellander grenzen sich somit deutlich von denen der Konkur renz, vor allem den Erzeugnissen großer Möbelhäuser ab, was bereits die handverlesenen Materialien zum Ausdruck bringen, die ihrer Anferti gung zugrunde liegen. Laut Norbert Schellander stammen diese bevorzugt von österreichischen Qualitätsliferan ten und sämtliche Holzsorten weisen renommierte Zertifizierungen auf.

FOTO: STUDIOHORST.AT

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WAS BRINGT SOCIAL FUNNEL RECRUITING?

Faktencheck An Sozialen Medien geht heute kein Weg mehr vorbei. Auch wenn es darum geht, passende Mitarbeiter zu finden. Warum das so ist – im Überblick.

Online als Standard

90 Prozent der Personalchefs bevorzugen digitale Bewerbungen. 95 Prozent der Bewerber bewerben sich online.

7 Prozent der Jobsuchenden bewerben sich bereits per Video, 90 Prozent der Personal verantwortlichen wünschen sich das. Kamerafreundlich

Laut Umfragen, die mehrere Tageszeitungen, darunter welt.de, zitieren, nutzen 40 Prozent der Personalchefs Künstliche Intelligenz bei der Vorauswahl von Bewerbungen, dem Erstellen von Antworten und der Organisation von Assessments. Nicht ohne KI

FOTOS: HINTERGRUND: ISTOCK.COM/METAMORWORKS, DAMEN: ISTOCK.COM/ ANTONIOGUILLEM

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Talente entdecken

Jeder Zweite sucht nicht aktiv nach einem neuen Job, ist aber offen für einen

Wechsel und will gefunden werden.

Mobile Recruiting auf dem Vormarsch

Rund 76 Prozent der Arbeitssuchenden nutzen das Smartphone und 28,5 Prozent das Tablet für die Jobbewerbung.

Blitz-Bewerbungen Auf LinkedIn bewerben sich 95 Personen pro Sekunde für einen Job, das entspricht mehr als 8 Millionen Bewerbungen am Tag. Bewerbungssünden Rund 30 Prozent der Jobsuchenden vergessen bei der Bewerbung die Anhänge mitzuschicken. Der Großteil Rund 80 Prozent der Unternehmen nutzen Plattformen wie LinkedIn, um geeignete Kandidaten zu finden.

Schnell & easy

Bewerber bevorzugen schnelle, einfache Bewerbungsarten wie einen Click Funnel, anstatt

mühsam endlos lange Bewerbungsformulare ausfüllen zu müssen.

Weekend Social Funnel Recruiting einfach erklärt.

KONTAKT Wir freuen uns auf Ihre Anfrage: Weekend Magazin Burgenland GmbH: E-Mail: mitarbeiter-finden@weekend.at www.weekend.at

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FACTS Für eine grünere Zukunft. Industriebetriebe, die unge nutzte Dach- oder Freiflä chen zur Verfügung haben, können diese mittels einer Groß-Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung nut zen. Diese plant, errichtet und betreibt VERBUND auf eigene Kosten und eigenes Risiko. Nach Ende der Ver tragslaufzeit geht sie in den Besitz des jeweiligen Unter nehmens über.

Bei Magna Powertrain in Lannach & Ilz hat VERBUND insgesamt 1.470 Stell- plätze mit PV überdacht und 160 davon mit E-Ladepunkten ausgestattet.

SONNE, SCHATTEN & ELEKTROMOBILITÄT

Sonnenstrom Österreichs größte Photovoltaik-Carports stehen in der Steiermark: Mit den Ende 2024 in Betrieb genommenen Anlagen in Lannach und Ilz setzen Magna Powertrain und VERBUND neue Maßstäbe für die Energie- und Mobilitätswende.

M it Sonnenstrom vom eigenen Dach können Industriebe triebe Stromkosten sparen und die Energiewende vorantreiben. VERBUND steht ihnen dabei als ver lässlicher Partner zur Seite: Öster reichs führendes Energieunterneh men plant, errichtet und wartet Pho tovoltaik-Großanlagen als Eigenver brauchs-Modell für die Industrie.

mit PV überdacht und 160 davon mit E-Ladepunkten ausgestattet. Zusätz lich wurden auf den Dachflächen der Produktionsanlagen weitere 6,7 MWp PV-Module installiert. Wichtiger Beitrag Die Sonnenenergie von 11,4 MWp aus knapp 27.000 PV-Modulen fließt direkt in die Produktion von diversen Antriebsstranglösungen – samt brei tem Elektrifizierungsportfolio – sowie die E-Ladeinfrastruktur vor Ort. Das entspricht etwa dem jährlichen Strom verbrauch von 4.000 österreichischen Haushalten. Beeindruckend: Die CO2-Einsparung liegt bei unglaubli chen 1.800 Tonnen pro Jahr. n

Alles unter einem Dach Ende vergangenen Jahres wurde bei Magna Powertrain in Lannach und Ilz ein bedeutender Schritt in Richtung Klimaneutralität gemacht: Die beiden Standorte des Unternehmens für Mo bilitätstechnologien werden seither mit 4,7 MWp installierter Leistung von Photovoltaik-Carports versorgt. Insgesamt wurden 1.470 Stellplätze

www.verbund.com/ pv-grossanlagen

ANZEIGE FOTOS: VERBUND

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