XL Mens Best Tirol 2024 KW36
XL MEN´S BEST
Tiefe Abgründe STARKE FRAUEN HABEN ES AUTOR BERNHARD AICHNER ANGETAN – SO AUCH IN SEINEM NEUESTEN THRILLER „YOKO“. EIN GESPRÄCH ÜBER INSPIRATION, ERFOLGSDRUCK UND KÜNFTIGE PROJEKTE.
VON ALEXANDRA NAGILLER
Der erste Teil der Totenfrau-Trilogie wurde bereits von Netflix verfilmt und im November 2022 erstausge strahlt (Bild 1 und 2). Die Dreh arbeiten für den zweiten Teil sind bereits beendet – das Foto ganz rechts entstand bei einem Lokal- augenschein im Kühtai.
I m Jahr 2014 ist Bernhard Aichners erster Teil der Totenfrau-Trilogie erschienen – und war eine Sensation: immerhin war das Buch bereits zum Start in sechs Länder verkauft. Mittlerweile war die Bühnenfassung nicht nur am Tiroler Landestheater zu sehen, auch US-Streamingriese Netflix wurde auf merksam und hat den ersten Teil als Sechsteiler ausge strahlt. Teil zwei wird voraussichtlich im Herbst/Win ter 2025 ausgestrahlt. Doch der Tiroler ist nicht untätig und veröffentlicht im Jahrestakt Bücher – beliebt sind u.a. seine Bronski-Krimis. Doch Racheengel scheinen es ihm angetan zu haben: Mit Yoko hat im August eine neue Protagonistin Aichners Buchwelt betreten. Yoko, die Glückskeksbäckerin „Yoko ist Glückskeksbäckerin, hat die vom Vater geerb te Metzgerei in eine kleine Manufaktur umgewandelt und ist glücklich. Doch dann zerbricht dieses Glück und sie stürzt in ein bodenloses Loch – eine Gewaltspirale beginnt sich zu drehen“, beschreibt Aichner, der glaubt, dass jeder zum Mörder werden kann: „Unter den ent sprechenden Umständen, ist alles möglich.“ Und mit ei nem Augenzwinkern ergänzt er: „Ich hoffe nicht, dass ich oder die Leser das in die Tat umsetzen, aber in der Fiktion bin ich leidenschaftlicher Mörder.“ Frauenpower Doch warum so oft starke Frauen als Hauptprotagonis tinnen? „Gerade in Krimis und Thrillern waren lange nur Männer Hauptfiguren. Ich finde es gut, wenn Frau en einmal den Spieß umdrehen und selbst die Dinge in die Hand nehmen“, verrät Aichner und ergänzt: „Ich fühle, liebe, leide und hasse mit meinen Figuren. Sie sind mir sehr nahe. Mit Yoko verbringe ich seit zwei Jah ren Zeit.“ Erfolgsdruck? Der Erfolg setzt den Autor nicht unter Druck: „Ich darf vom Schreiben leben, das ist ein Privileg. Es macht mir immens Spaß – und desto mehr ich schreibe, desto bes ser werde ich, das ist zumindest mein Eindruck“, lacht er. „Das Buch, das allen gefällt, gibt es zudem gar nicht,
aber wenn ich 70, 80 Prozent der Leute mitreißen kann, ist das super.“ Inspiration findet er übrigens im Alltag, im Bus, auf der Straße etc: „Als Foto graf bin ich es gewohnt, Szenerien schnell zu er fassen. Mich interessieren die Leute, dazu kommt dann meine Fantasie – ich habe so viele Geschichten in mir.“ Umtriebiger Herbst Apropos Zukunft: Zu „Yoko“ wird sich bald die Fortsetzung gesellen: „John“. „Warum er ein eige nes Buch bekommt, erfährt man am Ende von Yoko“, verrät Aichner. Und noch eine weitere Nach richt dürfte Fans freuen: Es gibt eine Fortsetzung der Totenfrau-Reihe: „Damit liebäugle ich bereits seit zehn Jahren. Ich fange gerade damit an.“ Davor schreibt er aber noch ein Theaterstück: „Krieg und Kat ze“. Premiere der Krimikomödie ist im Februar im Treibhaus. Wir sind gespannt! V
FOTOS: FOTOWERK AICHNER, MONA FILM/BARRY FILMS/STEPHAN BURCHARDT, CINE TIROL
„Jeder kann unter den entsprechenden Um ständen zum Mörder werden. In der Fiktion bin ich mit Hingabe Mörder.“
Spannungsgeladen Das Krimifest Tirol findet heuer
vom 5. Oktober bis 11. Oktober statt. Mitinitiator Bernhard Aichner stellt dort seinen Rache-Thriller YOKO vor – bei einer Lesung am 6. Oktober im Innsbrucker Treibhaus. Insgesamt
sind 30 Autoren vertreten, 36 Veranstaltungen warten. www.krimifest.at
Bernhard Aichner, Bestsellerautor
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