Pflege Wien 2025 KW19
Pflege u Betreuung u Vorsorge
Notsignal. Wenn Gehirnregionen unterversorgt sind, sterben sie ab – ein Schlaganfall! Wie beugt man einem solchen vor und wie reagiert man, wenn er eintritt?
Text: Philipp Eitzinger
I n der englischen Sprache spricht man von einem „Stroke“, wenn man ei nen Schlaganfall meint – wörtlich übersetzt ein „Hieb“. Denn ursprünglich wurde er als „ein Hieb von Gottes Hand“ beschrieben. Im Jahr 1599, als dieser Begriff erstmals ver
schriftlicht wurde, war man da gegen nämlich machtlos. Heute nicht mehr – Gott sei Dank. Prophylaxe. Zunächst einmal kann man schon viel dafür tun, dass es gar nicht erst so weit kommt. Dazu gehört zunächst einmal viel Bewegung. Auch die Ernährung spielt eine große Rolle bei einem gesunden Le bensstil – wer mit Fleisch und Alkohol sparsam umgeht, tut seinem Körper etwas Gutes. Rauchen und Übergewicht sind derVorbeugung eines Schlagan falles nicht gerade dienlich. All das gilt umso mehr für Diabeti ker, denn diese werden doppelt so oft von Schlaganfällen heim gesucht wie Nicht-Diabetiker. Reaktion. Rund 70 Mal pro Tag ist es in Österreich aber dennoch so weit, dass es zu ei nem Schlaganfall kommt. Dann ist eine schnelle Reaktion ge fragt – denn jedes Zögern kann fatale Folgen haben. Lähmungs gefühle, Sprach- und Sehstörun gen, Kopfschmerzen, aber auch halbseitige Gesichtsstörungen
und Schwindel gehören zu den häufigsten Symptomen.
Was passiert. Die Ursache ei nes Schlaganfalles ist, wenn eine Gehirnregion nicht mehr richtig durchblutet wird, sohin keinen Sauerstoff mehr erhält und letzt lich abstirbt. Rund 30 Prozent der Schlaganfälle haben den Ver lust der Selbstständigkeit zur Fol ge, womit er der häufigste Grund einer bleibenden Behinderung ist. Rehabilitation. Maßnahmen zur Rehabilitation müssen indi viduell abgestimmt werden, denn jeder Schlaganfall ist ein bisschen anders.Was jedoch auf jeden Fall gilt: Je gewissenhafter man nach einem Schlaganfall die Reha-Maßnahme durch zieht, desto größer ist die Chan ce, verlorene Fähigkeiten wieder zu erlernen. In einem von drei Fällen ist das Sprachzentrum angegriffen, hier hilft der Logo päde. Unter der Anleitung von Ergotherapeuten wiederum ge lingt es, Kontrolle über den Kör per zurückzuerlangen.Vertrauen Sie den Experten! u
INFORMATION
Von einem Schlagan fall betroffene Frauen sind im Schnitt 75 Jahre alt, Männer 68 Jahre. Jeder fünfte Schlaganfall trifft Menschen unter 60 Jahren. Ganz wichtig: Geben Sie Betroffenen nichts zu essen oder zu trinken, da der Schluckreflex gestört sein könnte! Wählen Sie unverzüglich den Notruf, beruhigen Sie den Betroffenen.
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