Weekend Karriere Tirol 2025 KW39

Ob Technik, Bildung, IT oder Finanzwesen – die Arbeitswelt von morgen wird anders sein, bietet aber viele Chancen. Wer sich weiterbildet, bleibt gefragt.

„Maschinen sollen uns entlasten, nicht ersetzen.“

Reinhold Popp Leiter Institute for Futures Research in Human Sciences an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien

menschliche Vorsprung: „Maschinen sollen uns entlasten, nicht ersetzen.“ Besonders in Pflege, Beratung oder Bildung bleibt der persönliche Kon takt das Herzstück. Entscheidend sind Fähigkeiten wie Teamarbeit, Eigenver antwortung und die Bereitschaft, stän dig zu lernen. Wer das mitbringt, bleibt flexibel – auch wenn sich der Job selbst verändert. Popp betont: „Nicht der Lebenslauf zählt, sondern das, was man kann.“ Zukunftsberufe. Welche Jobs werden in 25 Jahren besonders gefragt sein? Popp nennt Data Analyst, Nachhaltig keitsmanager oder Pflegefachkräfte mit digitalem Know-how als Beispie le. Das Handwerk bleibt weiterhin stark gefragt, entwickelt sich aber di gital weiter – mit smarten Werkzeu gen und automatisierten Prozessen. Spezialisten für Robotik oder künstli che Intelligenz werden stark gefragt sein. Doch ebenso wichtig bleiben Be rufe, die Kreativität, soziale Interakti on und Problemlösung erfordern. Zu sammengefasst: Wer offen für Verän derung ist, gut mit Technik umgehen kann und sozial kompetent ist, hat gute Karten – heute und morgen. Lebenslang lernen. „Berufliche Bil dung endet längst nicht mit dem Ab schluss“, unterstreicht der Zukunftsfor scher. Wer im Job bestehen will, muss dazulernen – immer wieder. Neue

Technologien, veränderte Arbeitswei sen und digitale Tools machen regelmä ßige Weiterbildung künftig noch not wendiger. Ob in der Pflege, im Hand werk, in der IT oder im Büro: Fachwis sen von heute kann morgen schon ver altet sein. Reinhard Popp betont, dass lebenslanges Lernen heute zur Norma lität gehört und nicht als Last, sondern

als Chance gesehen werden sollte. Das eröffnet neue Aufgaben und Karriere möglichkeiten. Denn eines ist sicher: Wer offen für Neues ist und sich weiter entwickelt, wird auch im Jahr 2050 sei nen Platz finden – egal ob mit oder ohne Roboter an der Seite. Arbeit ver schwindet nicht, sie verändert sich – und mit ihr die Anforderungen. V

WO JOBS WACHSEN UND FEHLEN:

n Fachkräftemangel gesamt: Bis 2040 fehlen bis zu 360.000 Arbeitskräfte in Österreich n Pflege unter Druck: Österreich braucht bis 2050 rund 196.500 zusätzli che Pflegekräfte allein durch Pensionierungen (rund 108.000) und den demografischen Wandel (rund 88.000) n IT boomt: • Bis 2030 entstehen etwa 38.000 neue Jobs in der IT – vor allem rund um KI, Programmierung und Cybersicherheit • 51 % der Unternehmen melden akut fehlende IT-Fachkräfte n Gesundheit & Schule: In Gesundheitsberufen und im Bildungsbereich entstehen bis 2035 rund ein Viertel mehr Jobs n Umwelt & Klima: In sogenannten „Green Jobs“ wie Solartechnik oder Windkraft fehlen heute schon 13.000 Fachkräfte – der Bedarf wächst stark n Zukunft: Datenanalyse, KI, digitale Finanztechnologien (FinTech),

erneuerbare Energien und Green Jobs zählen zu den Top-15 der weltweit am schnellsten wach- senden Berufsfelder

FOTOS: GRAFIK UNTEN: ISTOCK.COM/HONGWEI JIANG, BILD OBEN: ISTOCK.COM/METAMORWORKS, REINHARD POPP: CHRISTIAN SCHNEIDER

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