Weekend Style 2025 KW39

Balance

Judit Jyothi Hochbaum Ausbildungsleiterin der Yoga Akademie Austria DAS ERSTE MAL RETREAT-TIPPS VOM PROFI

Der Morgen startet meistens sanft – mit einer leichten, aktivierenden Yogastun de vor dem Frühstück. Danach gibt es je nach Retreatprogramm weitere Ein heiten, zum Beispiel Vorträge oder Workshops. Am Nachmittag ist meist freie Zeit eingeplant: in der Natur, ein Buch lesen oder einfach den Wellness bereich genießen. Vor dem Abendessen folgt oft noch eine weitere Yogaeinheit – und eventuell kann man den Tag bei einer Meditation oder Entspannungs einheit ausklingen lassen. Welche Rolle spielen Ernährung, Naturerlebnis und begleitende Aktivitäten bei Retreats? Eine große! Retreats bieten oft hochwer tige, biologische Verpflegung – viele auch vegetarisch, vegan oder glutenfrei. Wer Wert auf gesunde Ernährung legt, ist hier gut aufgeho ben. Auch die Natur spielt eine wichtige Rolle: Wanderungen, Waldbaden, Schwim men oder im Winter Schneeschuhwandern runden das Erlebnis ab. Je nach Ausrich tung des Retreats liegt der Fokus mal mehr auf Entgiftung und Ruhe (z. B. bei Fas tenretreats), mal mehr auf Aktivität und Bewegung. Sollte man sich zwischen den Ein heiten eher zurückziehen oder den Kontakt mit anderen Teilneh menden suchen?

Beides ist möglich – und genau das macht Retreats so besonders. Die gemeinsamen Mahlzeiten laden zum Austausch ein, doch zwischendurch bleibt genug Zeit, um sich zurückzu ziehen, zur Ruhe zu kommen und das Erlebte wirken zu lassen. Viele schät zen gerade diese Balance aus Me-Time und Gemeinschaft. Woran erkennt man, ob ein Retreat seriös ist und zu den eigenen Bedürfnissen passt? Ein klar strukturierter Ablauf, qualifi zierte Kursleiter und transparente Infos zu Unterkunft und Verpflegung sind gute Anhaltspunkte. Besonders angenehm ist es, wenn man ein Ein zelzimmer buchen kann – das schafft Raum für Rückzug. Retreats in hoch wertigen Hotels oder Klöstern bieten Viele schätzen die Balance aus Me-Time

as sollte man sich vor der Bu chung eines Yoga retreats überlegen – von der Region bis zur Jahreszeit?

Zunächst stellt sich natürlich die Frage: Wie viel Zeit kann und will ich investie ren? Ist mir eine ganze Woche beim ersten Mal vielleicht zu viel? Ein Blick auf die Anreise zeigt, ob sie sich auch für einen kürzeren Aufenthalt lohnt. Im Winter soll te man in Österreich bedenken, ob Allrad antrieb oder Schneeketten nötig sind. Wer mit dem Zug reist, klärt am besten vorab, ob es einen Abholservice vom Bahnhof gibt. Wichtig ist außerdem, ob das Retreat in der Natur liegt und welche Aktivitäten in der Umgebung möglich sind. Welche Vorkenntnisse sollte man für ein Retreat mitbringen und gibt es auch Angebote für Einsteiger? Viele Retreats sind auch für Anfänger geeig net – wichtig ist, dass man offen ist und Lust auf Neues mitbringt. Gute Retreats bauen ihr Programm so auf, dass Techniken ver wendet werden, die für jeden gut zugäng lich sind. Wer noch nie Yoga gemacht hat, profitiert allerdings davon, vorher ein paar Stunden auszuprobieren, um sich mit den Yogagrundlagen vertraut zu machen. Yoga ist nämlich mehr als nur Bewegung: Auch Atemübungen, Entspannung und Medita tion gehören dazu – und das kann ganz schön intensiv sein. Wie sieht ein typischer Tagesablauf in einem Yogaretreat aus – vom Auf stehen bis zum Abend?

und Gemeinschaft. So kann das Erlebte wirken.

oft ein stimmiges Gesamtpaket, bei dem man sich rundum gut aufgeho ben fühlt. Ein Yogaretreat ist mehr als nur eine Auszeit – es ist eine Einla dung, wieder bei sich selbst anzu kommen. Mit der richtigen Vorberei tung wird es zu einer Erfahrung, die lange nachwirkt. v

FOTO: YOGA AKADEMIE AUSTRIA

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