Weekend Style 2024 KW 39
Balance
Magdalena Wöckinger Interior Designerin, einzigartig-wohnen.at Tipp vom Profi
R aus aus der ewig gleichen Schablone, rein ins krea tive Einmaleins des Ein richtens! Glatt und mög lichst unifarben war gestern. Denn die durch gehend beige, wahlweise auch rein graue oder weiße Instagram-Wohnung mausert sich zusehends zum Inbegriff von Fadesse. Auch wenn das manche Puristen die (eige nen vier) Wände hochgehen lässt: Mut zu Maserung und mehr zeigen vor allem jene Zeitgenossen, die etwa auch in Sachen Mode aus alten Mustern ausbrechen. Wohliges Wohnbefinden. Dabei war das Phänomen „Streifen“, das der aktuel len Trendkurve beim Wohnen nach „Mehr ist mehr“ folgt, eigentlich nie richtig weg vom Fenster. Einfach auch deshalb, weil sie eine abwechslungsreiche, höchst per sönliche Struktur und Ordnung in den Raum bringen. Gerade in einer Zeit, in der sich viele Menschen nach Beständig keit und Sicherheit sehnen. Das Gefühl, von vertrauten Mustern umgeben zu sein, kann helfen, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern. So tragen Strei fen nicht nur zur ästhetischen Gestaltung des Wohnraums bei, sondern auch zu ei ner mentalen und emotionalen Stabilität. Optisches Oho. Ein weiterer Vorteil von Streifenmustern ist ihre Fähigkeit, Räume optisch zu verändern, wie auch Interior-Design-Expertin Magdalena Wö ckinger im Talk mit weekend Style (sie he rechts) erklärt. Welche Ideen stehen gerade in den Wohnschaufenstern und welche Klassiker-Designs werden wieder rausgeräumt?
Mischung mit Punkten oder flora len Designs kann spannend sein, sofern die Farbpalette stimmig bleibt. Naturmaterialien wie Holz oder Leinen harmonieren ebenfalls sehr gut mit Streifen, da sie dem Raum eine gewisse Wärme und Gemütlichkeit verleihen. Farblich abgestimmte Streifen in verschie denen Breiten oder Richtungen können zudem für interessante Kontraste sorgen.
Passt der Look in jede Wohnung? Mit einem klaren Konzept auf jeden Fall. Streifen sind vielseitig und absolut zeitlos. Sie können sowohl in modernen als auch in klassischen Einrichtungs stilen tolle Akzente setzen. Wichtig ist, den Raum zu analysieren und zu über legen, wie das Design wirken soll. In kleinen Räumen können vertikale Strei fen etwa die Decke optisch anheben. Horizontale Streifen sorgen hingehen in breiteren Räumen für mehr Weite.
In sehr verspielten Räumen könnte das Erscheinungsbild jedoch zu überladen wirken, daher sollte man in solchen Fäl len auf dezente und feine Streifenmuster zurückgreifen.
Streifen sollen den Raum ergänzen, nicht dominieren.
Also nicht übertreiben? Genau. Sonst ist das Ergebnis schnell chaotisch und unruhig. Breite Streifen können einen Raum kleiner erschei nen lassen, während zu schmale Strei fen auf großen Flächen anstrengend für die Augen sein können. Ihr Einsatz sollte den Raum ergänzen, nicht do minieren. Daher ist es manchmal von Vorteil, sie sparsam einzusetzen. Welche Kombinationen empfeh len Sie? Das ist natürlich eine höchst indi viduelle Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Strei fen lassen sich aber hervorra gend mit einfarbigen Möbeln und Accessoires verbinden. Auch die
Streifen zu Streifen: „Ja“ oder eher „lieber nicht“? Auch hier kommt es auf das richtige Maß und die Abstimmung an. Unter schiedliche Breiten und Richtungen erzeugen Spannung und Dynamik. Ein Beispiel wäre eine Kombination aus schmalen, vertikalen Streifen auf den Wänden mit feinen, horizonta len Streifen auf Polstern wie Decken. Streifen an der Decke beziehungswei se am Boden können auch in den im Raum verteilten Möbeln oder Deko Textilien aufgegriffen werden. Wich tig ist, dass die Streifen einen roten Faden bilden und nicht wahllos zu sammengewürfelt werden. Gut um gesetzt, kann der Look modern und durchdacht wirken. ä
FOTO: MICHAEL KÖLBLINGER/FRAMEFATALE.AT
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