Weekend Magazin Steiermark Blickpunkt Weiz 2025 KW16
STEIERMARK INSIDE
Optimist. Wolfgang Forstner war während seines FH-Studiums der Wirt- schaftswissenschaften in Graz für ein paar Jahre im Bankensektor tätig, ehe er in den Lebensmitteleinzel-, Möbel- und Sport handel sowie in das Shoppingcenter- Business wechselte. Von 2011 bis 2012 absolvierte er einen Master-Lehrgang in General Management. Seit über einem Jahr ist der leidenschaftliche Sportler nun im Citypark als Centermanager tätig.
erst letzten Herbst wurden wir zum fahrradfreundlichs ten Einkaufscenter von Graz gewählt. Der größte Konkurrent des stationären Handels ist wohl ohnehin der Online handel … Forstner: Wir verzeichnen im Vergleich zur Vor-Corona- Zeit steigende Frequenzen. Der Großteil der Kunden be vorzugt immer noch das haptische Erlebnis. Sie wol len Produkte sehen und
von unseren Kunden sehr geschätzt werden. Bei uns kann man während der Wo che drei Stunden und am Samstag sogar den ganzen Tag gratis parken. In der Grazer Innenstadt gibt es viele Leerstände. Wie sieht die Lage im Citypark aus? Forstner: Wir sind derzeit sehr zufrieden. Unser Leer stand liegt bei unter einem Prozent. Außerdem kom men auch immer wieder In teressenten auf uns zu. Noch im April wird etwa der größ te New Yorker der Steier mark bei uns eröffnen. Viele Grazer sind der Mei nung, dass die Innenstadt deswegen ein Problem hat, weil immer mehr Park plätze gestrichen werden. Klatscht der Citypark dazu Beifall? Forstner: Nein, wir freu en uns nicht über diese Entwicklung. Wir sehen uns als Teil der Grazer Innenstadt und möchten, dass sie attraktiv bleibt. Denn letztlich profitieren wir auch davon. Die geplan te Straßenbahnanbindung würde uns noch enger mit dem Zentrum verbinden. Mit dem Fahrrad sind wir ohnehin gut erreichbar –
persönliche Beratung erhal ten. Wir verkaufen nicht nur Waren, sondern Erlebnisse. Der stationäre Handel hat eine Berechtigung und wird weiterhin erfolgreich sein. Lassen Sie uns einen Blick in die Zukunft wagen. Glauben Sie, dass in zehn Jahren noch alle steirischen Shoppingcenter, die es jetzt gibt, existieren werden? Forstner: Ja, davon bin ich überzeugt. Die Frage ist frei lich, wie die Ergebnisse der
einzelnen Center aussehen. Eines ist aber klar: Nur wer relevant im täglichen Leben möglichst vieler Menschen ist, wird erfolgreich sein. Wie stark beeinträchtigt die schlechte Wirtschafts- lage die Kauflust der Kon sumenten? Forstner: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind herausfordernd, daran be steht kein Zweifel. Wir kon zentrieren uns auf jene Be reiche, die wir beeinflussen und aktiv gestalten können. Das Ergebnis kommt jeden falls sehr gut bei den Steire rinnen und Steirern an. Zum Schluss eine persön liche Frage. Wie gelingt es Ihnen, in einem sehr kom petitiven Umfeld abzu schalten und die Batterien neu aufzuladen? Forstner: (lacht) Ich bin im mer aufgeladen, weil in ei nem Shoppingcenter zu ar beiten mein Traum war. Meine zweite Leidenschaft war und ist der Sport. Ich habe in meiner Jugend Leis tungssport betrieben und versuche auch heute noch regelmäßig zu laufen. Das hilft mir im Geschäftsleben, weil man als Sportler lernt, sich Ziele zu setzen und sie auch zu erreichen. V
„Wir sehen uns als Teil der Grazer Innenstadt und möchten, dass sie attraktiv bleibt. Denn letztlich profitieren wir auch davon.“ Wolfgang Forstner über Leerstände in der Innenstadt
Citypark-Centermanager Wolfgang Forstner im Gespräch mit Weekend-Geschäftsführerin Nadja Tanzer und Chefredakteur Robert Eichenauer
WEEKEND MAGAZIN | 13
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