Weekend Magazin Oberösterreich2025 KW27
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T SCHRÄG, ABER LIEBENSWERT E R R E I C H
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BRAUCHTUM. Warum zur Sonnenwende Strohpuppen verbrannt werden, was es mit den „Kasmandln“ auf sich hat und wer
eigentlich der „Panzenaff“ ist. Ein Streifzug durch Österreichs
skurrilste Traditionen. Von Simone Reitmeier
E in Baum, der durch den Ort marschiert? Ist man zu Pfings ten in Patzmannsdorf unter wegs, könnte er einem tatsächlich be gegnen. Unter dem Blättermantel steckt allerdings ein Bub – der „Pfingstkini“ (Pfingstkönig). Er wird mit Birkenzweigen umhüllt und gilt als Symbol für Fruchtbarkeit und Naturerwachen. Was in dem niederös
terreichischen Ort jährliche Tradition ist, kennt man im restlichen Land weitgehend nicht. So verhält es sich mit vielen Bräuchen in Österreich. Räder auf Dächern In Obertraun (OÖ) wird zum Bespiel in der Nacht auf Ostermontag alles, was Räder hat, verschleppt. Und mit Vorliebe gut sichtbar auf Dächern, La
ternenmasten oder Bäumen platziert. Egal ob Fahrrad, Kinderwagen oder Schubkarre – nichts ist beim „Oa radln“ (Eier-Verradeln) sicher. Ur sprünglich war dieser Brauch eine Mahnung an Landwirte, Ordnung zu halten. Ähnlich geht es in Salzburg bei der Philippinacht auf 1. Mai und beim Pfingststehlen (Sonntag) in der Steier mark zu. V
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