Weekend Karriere/Lehre Oberösterreich 2024 KW38
HILFE BEI SCHWEREM WEG INS LEBEN
FÖRDERN. Jürgen Bockmüller erklärt, wie das Netzwerk Berufliche Assistenz jungen Menschen aus schwierigen Verhältnissen oder mit körperlichen bzw. psychischen Einschränkungen hilft.
J ungen Menschen mit körperli chen bzw. psychischen Ein schränkungen oder aus schwie rigen sozialen und familiären Verhältnissen haben es oft be sonders schwer, einen Schulabschluss zu schaffen oder in einer Berufsausbildung zu bestehen. Das Netzwerk Berufliche Assistenz (NEBA) hilft. Jürgen Bock müller leitet die Abteilung für die beruf liche Inklusion von Menschen mit Be hinderungen und das NEBA des Sozial ministeriumservice in Oberösterreich. Wie können Jugendliche mit Ihrem Angebot in Kontakt kommen? Jürgen Bockmüller: Ab dem neunten Schulbesuchsjahr können Jugendliche in praktisch allen Schulen in Oberöster reich das Angebot des schulischen Ju gendcoachings nützen – speziell, wenn Abbruchs- oder Ausgrenzungsgefahr besteht, oder dass kein Schulabschluss geschafft wird. Aber natürlich kümmern
wir uns auch um Schülerinnen und Schüler an AHS oder BMHS, auf die das zutrifft. An wen richtet sich Ihr Angebot ganz speziell? Jürgen Bockmüller: Wir betreuen vor allem Jugendliche mit sozial-emotiona len sowie mit gesundheitlichen Ein schränkungen, mit negativen Erlebnis sen in der Schullaufbahn, die z.B. von Mobbing betroffen sind, also Jugendli che, deren Motivation sehr niedrig ist. Wichtig ist, das Selbstwertgefühl zu he ben und den Jugendlichen zu helfen, ei nen Platz in der Gesellschaft zu finden. Das ist auch eine ganz wesentliche Basis zur Armutsbekämpfung – denn wer kei ne Ausbildung hat, ist ganz besonders oft von Arbeitslosigkeit und Armut be troffen – und auch von Kriminalität. Wir haben auch Projekte, die sich zum Ziel gesetzt haben, auch Jugendlichen aus Justizanstalten die Chance auf eine
Berufskarriere zu ermöglichen und ei nen Rückfall zu verhindern. Kostet dieses Jugendcoching etwas? Jürgen Bockmüller: Nein! Das Jugend coaching ist kostenlos. Wir versuchen, die Jugendlichen so zu unterstützen, dass es einen Schulabschluss gibt. Natürlich gelingt das nicht immer. Dann versucht der Jugendcoach, den Ausstieg zu begleiten und so zu unterstützen, dass man ge meinsam nach Perspektiven und Möglichkeiten sucht, wie
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es weiter geht. Es gilt auf je den Fall zu vermeiden, dass die Jugendlichen weder in die Schule gehen, noch eine Ausbildung absol vieren oder im Beruf stehen. Wie gelingt das? Jürgen Bockmüller: Es
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