Weekend Magazin Wien MEGA 2025 KW37
LEBENSART
Eiweißbombe. Stinkbohnen, auch Petai genannt, sind in Süd ostasien beliebt – ihr intensives Aroma erinnert an Knoblauch mit Ammoniak. Trotz des Ge ruchs gelten sie als gesund und eiweißreich.
Fischwahnsinn. Getrockneter Grönlandhai: In Island als „Hákarl“ bekannt, gilt er als Delikatesse – doch sein intensiver Ammoniakgeruch überfordert viele ungeübte Gaumen.
GRENZERFAHRUNGEN
schätzt. Etwa in Kambod scha. Dort sind frittierte Vo gelspinnen eine Delikatesse. Starkes Nervengift Und wer zur Sicherheit beim nächsten Italien Urlaub auf Miesmuscheln verzichtet, der sollte nicht nach Korea fliegen: Sannakji ist ein Ge richt, bei dem kleine Okto pusse in Stücke geschnitten und unmittelbar serviert werden, während sie noch zucken. Die Tentakel bewe gen sich noch im Mund, was für manche ein aufregendes Erlebnis ist. Der Geschmack soll frisch und leicht salzig sein, doch ob das den Grusel faktor wert ist? Und wem diese Nervenkitzel nicht
hoch genug ist, der kann sich in Japan an Fugo versuchen. Der Kugelfisch enthält Tetro dotoxin, ein Nervengift, das rund 1.000-mal stärker ist als Zyanid. Schon kleinste Men gen, etwa in der Größe eines Stecknadelkopfes, können tödlich sein. Gegen das Ku gelfischgift gibt es zudem kein Gegengift. Deshalb darf Fugu nur von speziell ausge bildeten Köchen zubereitet werden. Fußgeruch und Speichel Doch auch Vegetarier sind nicht vor unliebsamen Über raschungen gefeit. Durian, eine tropische Frucht, die vor allem in Südostasien beliebt ist, hatten einen faulig, schwefeligen Geruch, der manchmal sogar mit Fußge ruch verglichen. Aufgrund des Geruchs ist Durian in vielen Hotels und öffentli chen Verkehrsmitteln verbo ten. Und beim Gedanken Chicha, einem in Peru und Ecuador geschätzten Mais getränks, würde vielen auch der Appetit vergehen: Schließlich wird es mithilfe des menschlichen Speichels fermentiert. V
n Haggis/Schottland. Schafsinnereien im Magen. Schmeckt würzig, kräftig und herz haft - und ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache. n Jellied Moose Nose/Kanada. Gelee aus Ren tiernase, das angeblich schleimig und salzig schmeckt. n Tuna Eyeballs/Japan. Gekochte oder ge dämpfte Thunfisch-Augen, die – wenn wunderts - glibberig schmecken. n Balut/Philippinen. Gekochtes Entenei mit fast vollständig entwickelt Embryo – mehr braucht man dazu nicht mehr sagen. n Kakerlaken-Spieße/Thailand. Knusprig gebra tene Kakerlaken am Holzstab – der Crunch ist legendär, der Gedanke ist sicherlich verstörend.
Kulturschock. Gebra tenes Meerschwein chen, auch „Cuy“ genannt, ist einen
Krabbelkost. Große Larven – frittiert oder getrocknet – gehören in vielen Ländern Afrikas oder Asiens zu traditionelle Ernährung. Und auch das Bush-Food der Aborigenes, der australischen Ureinwohner, besteht zu einem Teil aus Insektenlarven.
traditionelle De likatesse in den Andenländern Peru, Ecuador und Boliven. Oft wird es mit Kopf und Krallen ser viert.
FOTOS: FISCH: DIE-PHALANX/ISTOCK/GETTY IMAGES, STINKBOHNEN: SAKAI000/ISTOCK/GETTY IMAGES, LARVEN: COLOURBOX.DE/#103055, MEERSCHWEINCHEN: PICTUREPARTNERS/ISTOCK/GETTY IMAGES
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