Weekend Magazin Wien MEGA 2025 KW37

zeit schwächt das Wirt schaftswachstum, schadet den Unternehmen und bringt immer mehr Menschen in die staatliche Abhängigkeit.“ Leistung nicht bestrafen Sind Lifestyle-Teilzeitkräfte also nur freizeit- oder spaß orientiert? Viele von ihnen würden Vollzeit arbeiten, doch die höhere Besteuerung von mehr Einkommen be straft die leistungsbereiten Menschen. Genauso wie Menschen, die Mehrarbeit in Form von Überstunden leis ten, oder in der Pension wei terarbeiten wollen. Überstun den sind so hoch besteuert, 4,9 Milliarden Verlust für den Staat, weil ca. 320.000 Österreicher nicht Vollzeit arbeiten.** dass sich die Mehrleistung oft nicht auszahlt. Ist unser Sys tem also leistungsfeindlich? Die Antwort ist JA, denn wer Vollzeit arbeitet und gut ver dient, der kann im Pensions alter wohl davon leben. Je mehr Teilzeitjahre man sam melt, desto höher steigt die Wahrscheinlichkeit von Al tersarmut. „Teilzeit rächt sich damit spät, aber doch.“ Zurück an die Spitze Die INITIATIVE ÖSTER REICH 2040 rückt Leistung wieder in den Fokus. „Öster

reich stand immer für Quali tät und Fleiß. Dort wollen wir wieder hin. Deshalb muss das System grundlegend refor miert werden mit dem Ziel, Anreize für Vollzeit statt für Teilzeit zu schaffen. Unser Programm sieht die Beseiti gung steuerlicher Fehlanreize vor. Es braucht eine Abschaf fung oder Reform des Allein verdienerabsetzbetrags und die Anpassung von Zuver dienstgrenzen. Dazu fordern wir Selbstbehalte für Sozial leistungen bei freiwilliger Teil zeitarbeit.“ Wer freiwillig weni ger arbeitet, als der Kollektiv vertrag vorsieht, kann nicht 100 Prozent an Leistungen be ziehen. „Wir wollen das Ein kommenssteuerrecht moder nisieren und Anreize für die Rückkehr in Vollzeit schaffen.“ Dazu muss auch die Förder- bzw. Abgabenlogik so refor miert werden, dass sich Voll zeitstellen wieder für die Men schen mehr rechnen. Und schlussendlich braucht es bes sere Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Ange hörigen. Je mehr Menschen wieder gewillt sind, Vollzeit zu arbeiten, desto leichter ist es, das alles auch zu finanzieren. Die Hebel sind also da. Man muss sie nur in Bewegung set zen. „Wer mehr arbeiten will, soll das auch dürfen – ohne steuerliche Strafen oder büro kratische Hürden. Wir brau chen eine moderne, faire und flexible Arbeitszeitpolitik für das 21. Jahrhundert!“ In die sem Sinne: Packen wir’s an. Weitere Infos: www.initiativeoesterreich2040.at

die INITIATIVE ÖSTER REICH 2040. Die Initiative wird von Familienbetrieben, dem Rückgrat unserer Wirt schaft, getragen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Missstände aufzuzeigen und konkrete Forderungen an die Politik zu richten, um unser Land damit wieder zurück an die Spitze zu bringen. Ein Schritt in diese Richtung ist, Österreich von der „Teil zeit-Republik“ wieder zu ei nem Staat zu machen, in dem sich Leistung lohnt. Zupacken statt Zusperren Ein großer Teil der Teilzeitbe schäftigten fällt in die Katego rie „Lifestyle Teilzeit“. Sie ha ben keine Kinder zu betreuen, weil etwa die Nachmittags betreuung fehlt, oder sie ha ben auch keine Eltern, die sie zu versorgen haben. Fast jeder dritte Job im Land ist eine Teilzeitstelle, also rund 1,3 Millionen. Von diesen haben 320.000 (!) keine Betreuungs pflichten. „Wir haben ein Ar beitszeitproblem, kein Ar beitskräfteproblem.“ Auch der so oft zitierte Fachkräfteman gel wäre so zu beheben. „Teil 29,4 Stunden beträgt die durchschnittliche Arbeitszeit aller Österreicher. Die zweit niedrigste in der EU.* Dramatisch. Nur

DAS SAGT Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer zur Forderung der Initiative Österreich 2040: FEEDBACK

Für mich ist klar: Wir brau chen ein Comeback von Leistung und Wettbewerb. Unser Wohlstand ist keine Selbstverständlichkeit – er fällt uns nicht in den Schoß. Wir brauchen wieder ein Mindset, das Fleiß und Leistung honoriert. Eine Gesellschaft, die Leistung will und in der ein Auf stiegsversprechen gilt. Das bedeutet: Mehrarbeit darf nicht bestraft, sondern muss belohnt werden. Ich will dabei niemandem Voll zeitarbeit vorschreiben. Aber klar ist: Immer mehr Men schen gehen in Pension, immer weniger kommen nach – und kaum ein ande res Land hat die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden so stark reduziert wie Öster reich. Das gefährdet unse ren Sozialstaat und unser Zusammenleben. Ziel muss sein, die geleisteten Arbeits stunden zu erhöhen. Kurz fristig heißt das u. a., dass starre Grenzen bei Sozial leistungen überprüft gehö ren. Langfristig braucht es ein Steuersystem, das Stun denaufstockungen fördert und nicht die letzte Stunde am höchsten besteuert.

2040 ÖSTERREICH INITIATIVE FÜR DIE ZUKUNFT UNSERER KINDER

FOTO: BUNDESMINISTERIUM

QUELLE: *)Statistik Austria **)AGENDA AUSTRIA 08/2025

WEEKEND MAGAZIN | 13

Made with FlippingBook Learn more on our blog