Weekend Magazin Wien Blickpunkt Wien und Umgebung 2025 KW16

LEBENSART

Hopfen Flüsterer GENUSS. Ein Bier, das mehr als 1000 Euro kostet, oder ein Gerstensaft, der mit Stierhoden zubereitet wurde. Die Welt der Biere bietet viele Überraschungen. Das Weekend Magazin hat sich daher auf Spurensuche begeben und verrät auch, wie man Bier richtig verkostet. Von A. Hamedinger

So viel kostet heuer das Bier im Schweizerhaus: weekend.at/bier-preis

R und 100 Liter Bier trinkt jeder Österrei cher durchschnitt lich im Jahr. Laut Bierkultur bericht der Brau Union Ös terreich liegt bei der Beliebt heit Märzenbier mit 56 Pro zent an erster Stelle, es folgen Pils (40 Prozent) und Zwickl (37 Prozent). Und 90 Prozent der Bevölkerung bezeichnen Bier als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ für die heimische Getränkekultur. Doch welche geschmacklichen Geheim nisse verstecken sich hinter dem beliebten Durstlöscher? Obergärig und untergärig Um das zu erfahren, lohnt sich zunächst ein Blick auf zwei wichtige Kategorien: obergärige und untergärige Biere. Obergärige Sorten wie Weizenbier oder Ale entste hen bei höheren Temperatu

bleibt noch die Frage zu be antworten, welche Speisen zu welchem Bier besonders gut schmecken. Schmeckt zu Käse Pils passt ideal zu leichten Speisen wie Fisch oder Geflü gel. Kräftigere Biere wie Bockbier harmonieren dage gen mit deftigen Gerichten wie Braten, Wild oder Sch morgerichten. Ihr süßlicher, malzbetonter Geschmack er gänzt herzhafte Aromen. Ähnlich wie Wein eignet sich auch Bier zur Kombination mit Käse. Ein fruchtiges Wei zenbier kann den Geschmack eines Camemberts unter streichen, während ein star kes Stout ideal zu einem Blauschimmelkäse passt. Und ein malzig-süßes Doppelbock harmoniert hervorragend mit Schokoladenkuchen oder ka ramellisierten Nüssen. V

ren und bestechen oft mit fruchtigen oder würzigen No ten. Untergärige Biere wie Pils oder Lager gären hingegen bei niedrigeren Temperaturen und zeichnen sich durch eine klare malz- oder hopfenbe tonte Aromatik aus. Bier zu verkosten ist eine Kunst – ein Zusammenspiel aus Wissen, Neugier und Ex perimentierfreude. Der erste Schritt: das visuelle Erlebnis. Die Farbe des Bieres verrät viel über die verwendeten Malze. Helle Biere deuten auf eine leichte, spritzige Note hin, während dunkle Biere oft von Röstaromen geprägt sind. Danach folgt der Geruchstest: Hopfen verleiht dem Bier fruchtige, blumige oder harzige Noten, während Malz an Brot, Kara Die perfekte Verkostung

mell oder gar Schokolade erinnern kann. Erst dann kommt der Schluck. Lässt man das Bier langsam über die Zunge rollen, offenbaren sich Facetten von Süße, Bit terkeit und Kohlensäure. Ein gutes Bier zeichnet sich durch ein harmonisches Zu sammenspiel dieser Kompo nenten aus. Ein oft unterschätzter Fak tor beim Biergenuss ist die Trinktemperatur. Während ein Pils bei etwa 6 bis 8 Grad Celsius seine frische Hop fennote am besten entfaltet, schmecken dunkle oder Starkbiere bei 10 bis 14 Grad besonders ausgewo gen. Ist das Bier zu kalt, wer den Aromen unterdrückt; ist es zu warm, kann die Bitterkeit dominieren. Jetzt Die richtige Temperatur

FOTOS: ANTON VIERIETIN/ISTOCK/GETTY IMAGES

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