Weekend Magazin Steiermark Blickpunkt Weiz 2025 KW12
STEIERMARK INSIDE
INTERVIEW: MARIO KUNASEK Neuer Diener
für die Steiermark KLARE KANTE. Vom ersten FPÖ-Landeshauptmann erwartet man klare Worte – und Mario Kunasek liefert. Im Interview spricht er über den steilen Aufstieg seiner Partei, das überraschende Budgetloch von 900 Millionen Euro und seine Pläne für die Zukunft des Landes. Von R. Eichenauer S ie haben als erster steirischer
Innenministerium angesiedelt. Es gibt Zweifel, ob es der ÖVP wirklich ernst war mit den Verhandlungen. Ihr ging es um den Kanzlersessel, den sie trotz ver lorener Wahl nicht aus der Hand geben wollte. Dafür nimmt sie sogar das fra gile Konstrukt einer Dreierkoalition mit programmatischen Gegensätzen in Kauf. Ich bin froh, in der Steiermark gemeinsam mit meiner Koalitionspart nerin Manuela Khom eine stabile Lan desregierung anführen zu dürfen. Die Steiermark steht vor großen Herausforderungen. Welche Probleme möchten Sie als Ers tes angehen?
FPÖ-Politiker den Landes hauptmann-Sessel erklom men. Sind Sie in der Rolle ange kommen? Kunasek: Es hat offen gestanden ein paar Tage gedauert, bis ich fassen konn te, was ich mit meinem Team hier ge schafft habe. Aber ich hatte ja bereits nach der Wahl als deren Gewinner die Führungsrolle über, einen Koalitions partner zu wählen und in weiterer Folge die Regierungsverhandlungen zu leiten. Somit war das ein schrittweiser Pro zess, um in dieses Amt hineinzuwach sen. Und spätestens wenn du dann in deinen Terminkalender schaust, weißt du, jetzt bist du Landeshauptmann und Diener der Steiermark. Anders als im Land ist die FPÖ im Bund mit dem Regierungsbildungs auftrag gescheitert. Hat Herbert Kickl im Gegensatz zu Ihnen zu hoch gepokert? Kunasek: Ich glaube, Herbert Kickl hat der ÖVP ein faires Angebot gemacht, bei dem sich jede Partei mit ihren Kern kompetenzen einbringen hätte können. Ein Herzensanliegen der FPÖ ist das Thema Asyl und das ist nun einmal im
Kunasek: Das drängendste Pro blem ist zweifelsohne die Bud getsituation. Vor der Wahl kol portierte man noch ein Jah resdefizit von 438 Millionen Euro. Nach der Wahl öffne te man dann die Bücher, da waren es plötzlich 900 Mil lionen. Hier hat man den Wählern nicht reinen Wein eingeschenkt. Wir müssen nun mit unserem Koalitionspartner unter großem Zeitdruck, aber mit
„Das drängendste Problem ist zweifelsohne die Budget situation. Vor der Wahl kolportierte man noch ein Jahresdefizit von 438 Mio. Euro. Nach der Wahl öffnete man dann die Bücher, da waren es plötzlich 900 Mio.“
Mario Kunasek über die finanzielle Lage der Steiermark
22 | WEEKEND MAGAZIN
Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online