Weekend Magazin Steiermark 2025 KW10

WAS WIR AN ÖSTERREICH LIEBEN

SO COOL WIRD DER AUTOFRÜHLING

NR. 3 • 6./7. MÄRZ 2025

STEIERMARK

KAMMER- KÜNSTLER JOSEF HERK IM INTERVIEW

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ÖSTERREICHISCHE POST AG, RM 06A036623K, 8020 GRAZ

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FOTO DER WOCHE

MENSCHLICHES CHAMÄLEON. Body-Art-Künstler Jörg Düsterwald lässt mit seiner Blau-Gelb-Splash-­ Performance Model Anastasia eins werden mit der Umgebung. Ziel des Künstlers, der im deutschen Ha meln ein Atelier betreibt, ist es, mit seinen Werken die Welt ein kleines Stück schöner zu machen. So wird jeder Pinselstrich zu etwas ganz Besonderem.

COVER: AUTO/MG CYBERSTER: WERK/HERSTELLER; ÖSTERREICH-FANS: MAURITIUS IMAGES/JONATHAN LARSEN/DIADEM IMAGES/ALAMY/ALAMY STOCK PHOTOS; CYBER-LADY: KI-GENERIERTES BILD BY ADOBE FIREFLY/ADOBE INC., HG: ISTOCK.COM/MARIIA DEMCHENKO, MONTAGE: WEEKEND MAGAZIN; Ö-FAHNE IM BUTTON: ISTOCK.COM/NATALIIA NIKOLENKO

FOTO: IMAGO/FUTURE IMAGE/T. SKUPIN

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Minzige Geschäfte 1927 erfand E duard Haas III. – als Alternative zur Zigarette – ein Minz-Bonbon. Seine PEZ-Bon bons werden seit 1949 aus den typischen Spendern verkauft, die an ein Feuerzeug erinnern. Laut Firmenangaben gehört die PEZ-Gruppe heute zu den 100 größten Süßwarenunternehmen der Welt, und es werden jährlich etwa 75 Millionen PEZ-Spender und rund fünf Milliarden PEZ-­ Bonbons verkauft. 98 Prozent davon im Ausland.

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Marken Ikonische

BERÜHMT. Ob Genuss, Technik oder Kultur. Heimische Unternehmer erzeugen in allen Bereichen Produkte, die man auf der ganzen Welt kennt und die zeigen: Österreich ist in vielen Bereichen ein globaler Player. Von Andreas Hamedinger

FOTOS: PEZ:TM BY PEZ AG, FORMEL I AUTO: RED BULL RACING/RED BULL CONTENT POOL, ÖSTERREICHFAHNE: NATALIIA NIKOLENKO /ISTOCK.COM

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STORYS

Edle Früchte Österreichs Marken stehen auch für die Verarbeitung hoch wertiger Früchte. Die Firma Darbo mit Sitz im Tiroler Stanz ex portiert rund 60 Pro zent ihrer Marmela den ins Ausland. Und Rankweil (Vorarlberg) erwirtschaftete 2023 am Weltmarkt einen Umsatz von rund 1,69 Milliarden Euro. der Fruchtsafther steller Rauch aus

P rodukte aus Öster reich sind auf der ganzen Welt beliebt. Marken mit Weltruf stehen für Qualität und erfolgreiche heimische Unternehmen. Mancher Österreicher weiß aber gar nicht, wo sich über all made in Austria versteckt. Seilbahnen und Sachertorte Österreichs Tourismus ist weltbekannt. Doch wir punk ten nicht nur mit wunder schönen Landschaften oder kulturellen Highlights. Auch unsere Betriebe sind Global Player: Die aus Vorarlberg stammende Firma Doppel mayr gilt als Weltmarktfüh rer für Seilbahnen. Und wer in der Welt des Weines etwas auf sich hält, der setzt bei Gläsern oder Karaffen auf das in Kufstein beheimatete

Haus Riedel. Längst ist auch die Sachertorte eine typisch österreichische Marke. Oft kopiert, ist die Schokoladen torte aus dem Hotel Sacher ein süßer Botschafter unseres Landes, dem wohl niemand widerstehen kann. Technik, die man auf der ganzen Welt nutzt Weltbekannte Marken fin den sich selbstverständlich auch im Bereich der Tech nik: Palfinger, Weltmarkt führer für Ladekräne, FACC, Entwickler von Hightechkomponenten für Airbus und Boeing, der Feuerwehrfahrzeugherstel ler Rosenbauer oder das Unternehmen Engel, Spe zialist für Spritzgießma schinen, sind nur einige der bekanntesten Technologie marken, die Öster-

Beliebtes Souvenir Der Wiener Erwin

Perzy gilt als Erfinder der Schneekugel, die man heute in den Souvenirshops rund um die Welt findet. Die Hauptabsatz märkte für die öster reichische Erfindung liegen heute in Japan und den USA.

FOTOS: RED BULL DOSE: ISTOCK.COM/BMCENT1, ORANGEN: ISTOCK.COM/ LALOMARTINEZ, KUGEL: ISTOCK.COM/ BET_NOIRE, DARBO: DARBO

Jeder kennt den Namen Didi Mateschitz gründete 1984 gemeinsam mit der thai ländischen Unternehmerfamilie Yoovidhya Red Bull. Heute ist kaum ein Sportevent – egal ob Formel 1, Fußball oder Abfahrtslauf – ohne das Sponsoring der Marke denkbar. Kein Wunder: 2024 wurden über 12,67 Milliarden Dosen des Getränks verkauft, was es zum meistverkauften Ener gydrink der Welt macht.

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Schnelle Bretter Die Aufzählung von Österreichs Markenbot schaftern wäre unvollständig ohne Skierzeu ger. Egal ob es sich um Atomic – gegründet vom Salzburger Alois Rohrmoser – oder Fischer Ski – gegründet vom Oberösterreicher Josef Fischer – handelt, die Welt des Ski sports sähe ohne made in Austria anders aus.

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DIE KENNT MAN DOCH

n Der Name Bösendorfer steht seit 1828 für hochwer tige Klaviere und andere Instrumente. Noch heute darf ein Bösendorfer, der im niederösterreichischen Wiener Neustadt produziert wird, in fast keinem Konzert haus der Welt fehlen. n Die Marke Swarovski steht für geschliffenes Kris tallglas, das vom Tiroler Wat tens aus in die ganze Welt exportiert wird. Swarovski steht aber auch für hoch wertige optische Geräte wie Ferngläser oder Teleskope. n Am 30. September 1957 wurde die Austrian Airlines AG gegründet. Auch wenn die Luftfahrtlinie heute zum Lufthansa-Konzern gehört, die Marke Austrian Airlines und ihre rot bekleideten Flugbegleiter fungieren wei terhin als Botschafter öster reichischer Gastfreundschaft.

von präzisen Zeitmessern. Hochwertige Sonnenbrillen und Brillenfassungen werden wiederum in Linz seit 1964 vom Unternehmen Silhou ette erzeugt. Zu guter Letzt sind es noch die Delikatessen, die für Ös terreich Reklame machen. Niemetz Schwedenbomben oder Manner Waffeln reprä sentieren die naschhafte Sei te des Landes, während die Marke Kracher für Süßweine mit internationaler Reputa tion steht. V Feinschmecker sind begeistert

reich rund um den Globus repräsentieren. Supermarktketten mit Geburtsort Österreich 1954 legt der Tiroler Groß händler Hans F. Reisch den Grundstein für das bis heute zu 100 Prozent private öster reichische Familienunter nehmen, indem er in Kuf stein mit 100 selbstständigen Kaufleuten die Handelsverei nigung SPAR Tirol/Pinzgau gründet. Heute ist die Super marktkette in 44 Ländern präsent. Seit 71 Jahren gehört auch die vom gebürtigen Wiener Karl Wlaschek ge

gründete Supermarktkette BILLA zu den bekanntesten Marken, die man mit Öster reich verbindet. Uhren und Sonnenbrillen als Markenbotschafter Österreichs Unternehmer sind aber auch in Segmenten erfolgreich, die man eventu ell nicht so schnell mit Öster reich in Verbindung bringt. So versteht man es nicht nur in der Schweiz, stilvolle Uhren herzustellen. Mit der in St. Veit an der Glan (Kärn ten) ansässigen Firma Jac ques Lemans gibt es auch hierzulande einen Erzeuger

6 | WEEKEND MAGAZIN Weltspitze 1945 gründet Ger trude Seifert eine Möbelmanufaktur und nennt sie aufgrund einer Beteiligung ih rer Mutter Maria Lutz „Lutz Möbel“. 2005 steigt XXXLutz – so der heutige Firmen name – zum zweit größten Möbelhänd ler der Welt auf.

Prickelnde Genüsse 1842 gründete Robert Schlumberger eine Sektkellerei. Er war der erste Produzent, der Schaumwein nach der in der Champagne üblichen Methode in Österreich her stellte. Er schaffte es, sein Unternehmen von der Grün dung bis zu seinem Tod 1879 zu einem Lieferanten der königlichen Höfe Europas zu machen.

FOTOS: LUTZ/ROTER STUHL: LUTZ, FISCHER: FISCHER SPORTS, ATOMIC: ATOMIC, SCHLUMBERGER: PHILIPP LIPIARSKI/SCHLUMBERGER, ÖSTERREICHFAHNE: NATALIIA NIKOLENKO /ISTOCK.COM

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KOMMENTAR

Robert Eichenauer r.eichenauer@weekend.at

Psychospielchen Über den Geisteszustand der Präsiden ten Russlands und Amerikas ließe sich trefflich streiten, wäre die Fakten- lage nicht so eindeutig. So hat der eine, Wladimir Putin, vor drei Jahren ein Land überfallen und mehrere Hunderttausend Menschen auf dem Gewissen, während der andere, Donald Trump, vorbestrafter Präsident und Anstifter eines versuchten Umsturzes, wie ein hyperaktives Kind durch das Oval Office hetzt, um täglich immer noch absurdere Dekrete zu unter- zeichnen. Kein ernst zu nehmender Psychologe dieser Welt würde behaup ten, dies sei ein normales Verhalten. Seis drum. Der Wähler, grundsätzlich mit unermesslicher Weisheit gesegnet, hat entschieden. Beide schaden mit ihrer „Politik“ Europa massiv und nach haltig. Und dennoch werden diese Leute von einem durchaus beacht- lichen Teil der Bevölkerung dieses Kontinents verehrt, ja geradezu ange himmelt. Warum ist das so, fragt man sich. Nun, die Konfliktlinien laufen nicht zwischen Ländern, Kontinenten oder Supermächten, sondern zwischen Weltanschauungen. Jene, die einen autoritären Stil, wie ihn Trump, Putin oder Orban verkörpern, bevorzugen, scheint jedes Mittel Recht, die ver- hasste liberale Demokratie in die Knie zu zwingen. Da nimmt man auch in Kauf, dass der Feind von außen kommt oder man gar Gefahr läuft, als Land ausgelöscht zu werden. Auch hier würden Psychologen ein breites Feld vorfinden. 8 | WEEKEND MAGAZIN

Daniela Schlüsselberger (SPÖ-Klubobfrau), Mark Perz (Holding Graz), Bürgermeisterin Elke Kahr, Vize-Bürgermeisterin Judith Schwentner, Stadt baudirektor Bertram Werle und Holding-CEO Wolfgang Malik (v.l.)

Letzte Etappe. Bei den seit März 2023 laufenden Bauarbeiten an der „Neutorlinie“ ist ein Ende in Sicht: Mit November diesen Jahres soll die neue Strecke befahrbar sein und die Taktung zwischen Hauptbahnhof und Stadtzentrum verbessern. „Mit der Fertigstellung der Neutorlinie im Herbst wird der öffentliche Verkehr noch zu- verlässiger und flotter, Geschäfte und Lokale sind noch besser ange bunden“, so Bürgermeisterin Elke Kahr.

Doppelter Neustart Der Comeback-Countdown für Sebas tian Ofner läuft: Österreichs Nummer eins kehrt Mitte März beim ATP-Chal lenger in Murcia (ESP) wettkampfmä ßig auf den Tennisplatz zurück. Einen Neustart gibt es auch auf anderer Ebene: Ab sofort übernimmt die e|motion group von Herwig Straka das Management von Ofner.

Stoff für die Zukunft Kastner & Öhler hat gemeinsam mit Saubermacher eine Recyclinginitia tive für nicht tragbare Textilien ins Leben gerufen und so bereits eine Tonne gesammelt. Was in der „Stoff für die Zukunft“-Tonne landet, wird sortenrein getrennt und als hoch- wertiger Rohstoff wieder dem Kreis lauf zugeführt. Kastner & Öhler-Vorstand Martin Wäg (l.) und Saubermacher- Gründer Hans Roth

Sebastian Ofner (l.) und Herwig Straka mit seiner e|motion group gehen gemeinsame Wege.

FOTOS: CHRIS ZENZ, FOTO FISCHER, HELENSVIEW, E|MOTION GROUP

Mit Sicherheit in die Zukunft! Green Job Rauchfangkehrer

Neue Chancen per Nähmaschine Nachhaltige Unikate

Die Nähwerkstatt der Your Company bietet erwachsenen Arbeitssuchenden befristete Beschäftigung. Ziel ist es,

Schon seit dem Mittelalter gelten Rauchfangkehrer als Glücksbringer – doch ihr Beruf ist weit mehr als Tra dition! Sie sorgen für Si cherheit, Energieeffizienz und Klimaschutz in Haus halten und Betrieben. Als unabhängige Berater:innen helfen sie, Emissionen zu senken, Heizsysteme zu op timieren und Lüftungssys teme sauber und hygienisch zu halten. Dieser vielseitige Beruf bietet beste Zukunfts

einen Wiedereinstieg in den regulären Arbeits markt zu erleichtern. Unter fachlicher Anlei tung erledigen die Teilnehmenden der Nähwerkstatt Textilauf träge von Privat- und Firmenkunden, stellen aber auch Mode für den

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Die Nähwerkstatt freut sich auf Ihren Auftrag!

HERZLich-Laden her. Dabei wird stets mit ausgewählten Biomaterialien oder gebrauchten Textilien ressourcenscho nend gearbeitet. Die Your Company ist eines von fünf ge meinnützigen Beschäftigungsprojekten bei Jugend am Werk und wird mit finanzieller Unterstützung des AMS Steiermark umgesetzt. www.jaw.or.at

Mst. Christian Plesar, MSc Bundesinnungsmeister der Rauchfangkehrer

perspektiven für Jugendliche, Schulwechsler:innen, Querein steiger:innen und Wiedereinsteiger:innen. Die Arbeit ist abwechslungsreich, flexibel, findet meist in Wohnortnähe statt, bietet viel Freiraum am Nachmittag bei solidem Lohn und regelmäßigen Weiterbildungsmöglichkeiten. Für alle, die verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert handeln und arbeiten wollen: Werdet Teil des unverzichtbaren steirischen Teams und tragt aktiv zur Energiewende bei! Jetzt bewerben und Rauchfangkehrer:in werden! Mehr Infos unter www.rauchfangkehrer-stmk.at

Jugend am Werk Steiermark Your Company Gemeinnützige Beschäftigung Kärntner Straße 25, 8020 Graz +43 (0) 50 / 7900 2200 service.your-company@jaw.or.at

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FOTO: JUGEND AM WERK STEIERMARK/ MIRIAM RANEBURGER

ÖSTERREICH Stolz AUF 100%

V iele fragen sich: Warum gibt es auf Milchflaschen kein Pfand? Der Grund liegt darin, dass Milchprodukte zu den sensiblen und schnell verderblichen Nah rungsmitteln zählen, somit wäre der Lagerungs- und Rückfüh rungsprozess weit komplexer. Da mit gilt auch weiterhin kein Pfand auf Milch und Milchmixgetränke. Trotzdem finden die Milchfla schen ihren Weg in die Kreislauf wirtschaft: Denn die NÖM-Fla schen wandern ganz einfach wie gewohnt in die gelbe Tonne oder den gelben Sack, sind durch ihre Transparenz 100% recycelbar und können damit wieder einwandfrei in den Recycling-Kreislauf rück geführt werden. Darum gilt die Pfandre gel nicht für Milch & Co.:

Mit der NÖM rePET Flasche gehen wir noch einen Schritt weiter, denn diese ist durch ihre Transpa renz nicht nur zu 100% recycelbar, sondern besteht auch zu 100% aus recyceltem Material.

Veronika Koch Marketingleiterin der NÖM

KREISLAUFWIRTSCHAFT. Wiedersehen macht Freude und schont die Umwelt!

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1.054 Parteien und (Bürger-)Listen stehen bei den Gemeinderatswahlen am 23. März auf dem Stimm zettel. Kurios: Während in Kapfenberg gleich acht Listen kandidieren, stellt sich in Wildalpen (SPÖ) und Aich (ÖVP) jeweils nur eine Partei zur Wahl. ZAHL DER WOCHE 1.054

Mobilität, die bewegt! Die motionexpo Graz ver spricht in ihrem vierten Jahr eine Fahrzeugmesse der Su perlative zu werden. Von 14. bis 16. März werden die Aus stellungsbereiche Neuwagen, Motorräder, eBikes, Techno logie, Classic Cars, Racing und erstmals auch Reisemobile für leuchtende Augen sorgen. www.motionexpo.at Heinz Mayer (Joanneum Research), Karin Taferner-Bauer (GRAWE), Armin Egger (mcg), Helmut Sechser (mcg) und Gerhard Monsberger (Porsche Steiermark, v.l.)

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

Präsident Franz Titschenbacher (2.v.l.) mit drei top-­ platzierten Produzenten: Gabriele Kern (links), Anita Reiter-Haas (2.v.r.) und Josef Berghofer (rechts)

„Ich gehe selbstverständlich wählen, weil wählen mitbestimmen heißt!“ Wirtschaftskammerwahl 11.–13. März 2025 wählen, weil Demokratie Teilnahme erfordert!“

Kernöl weiter auf Höhenflug Die diesjährige Kürbiskernöl-Landesprämierung brachte erneut Top-Ergebnisse: Die 100-köpfige Expertenjury stellt den heimischen Kürbiskernöl-Produzenten nach einem viertägigen Verkostungs-Marathon das bisher allerbeste Zeugnis aus. Zudem steigen Beliebtheit, Bekanntheit und Absatz des Grünen Goldes. „Noch nie gab es so großartige Top-Qualitäten“, gratuliert Landwirtschaftskammer-Präsi dent Franz Titschenbacher den Produzenten.

Ulli Retter Gastgeberin im Bio-Natur-Resort Retter Pöllauberg JETZT WAHLKARTE BEANTRAGEN! Martin Auer Bäckermeister Graz WÄHLEN HEISST MITBESTIMMEN!

© Foto Fischer © Joel Kernasenko

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FOTOS: MCG/WIESNER, LK STEIERMARK/DANNER

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Ab sofort bereits ab Donnerstag bis Samstag.

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Besucherrekord im Presseclub Einem voll besetzten Presseclub – mehr als 60 Profis aus der steirischen Medienszene waren vor Ort – standen die Chefre dakteure Hubert Patterer (Kleine Zeitung), Klaus Herrmann (Steirerkrone) und Wolfgang Schaller (ORF) Rede und Antwort zu den Entwicklungen in der heimischen Medienbranche. Präsidentin Sigrid Hroch spannte als Moderatorin den Bogen von den neuen politischen Konstellationen über wirtschaftli che Herausforderungen bis hin zu wachsender Polarisierung.

Landeshauptmann Mario Kunasek, Landeshauptmann-Stv. Manuela Khom und Birgitta Thurner (SOS-Kinderdorf, v.r.)

Wichtiger Austausch. Unter dem Motto „Jedem Kind ein liebevolles Zuhause!“ ist SOS-Kinderdorf seit mehr als 60 Jahren auch in der Steiermark aktiv. Die aktuelle Steiermark-Leiterin Birgitta Thurner war auf Ein ladung von LH Mario Kunasek und LH-Stv. Manuela Khom zu Gast in der Grazer Burg. www.sos-kinderdorf.at

Wolfgang Schaller (ORF), Klaus Herrmann (Steirerkrone) Sigrid Hroch (Presseclub), Hubert Patterer (Kleine Zeitung) und Alexandra Reischl (Presseclub, v.l.)

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

„Ich gehe selbstverständlich wählen, weil‘s nix hilft, wenn alle nur jammern und keiner selbst mitbestimmt.“

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Wirtschaftskammerwahl 11.–13. März 2025 WÄHLEN HEISST MITBESTIMMEN!

Wenn Frauen gleich viel verdienen würden wie Männer, könnten sie mit dem Differenzbetrag allein ein ganzes Einfamilienhaus bezahlen . Veronika Nitsche (Grüne) anlässlich des Equal Pay Day

© Peter Straub

Eveline Wild Konditormeisterin & Patissière St. Kathrein a. O.

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FOTOS: STEIRISCHER PRESSECLUB, LAND STEIERMARK/JESSE STREIBL

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LAAAAAAAAAAAANGES

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INTERVIEW: JOSEF HERK „Künstler gehen nicht in Pension“ LEIDENSCHAFTLICH. Josef Herk, Präsident der WKO Steiermark, spricht im Weekend Magazin-Interview über mangelnde Leistungsbereitschaft, das Absacken des Standortes und warum Christopher Drexler seinen Sessel räumen musste. Von Robert Eichenauer S ie sind seit 13 Jahren Präsident der WKO Steiermark. Wie ha

durch schleichend ein Anti-­ Leistungsfaktor in unsere Gesellschaft eingedrungen ist. Über alle Bereiche hin weg. Wir nutzen den Sozial staat Vollzeit, wollen aber nur Teilzeit arbeiten. Nach dem Motto: Wer rechnet, ar beitet Teilzeit. Das kann sich aber auf Dauer nicht ausge hen. Wir müssen umdenken, Solidarität ist keine Einbahn straße. Was fordern Sie daher? Herk: Es kann nicht sein, dass jemand, der Vollzeit arbeitet, gegenüber Teilzeitkräften be nachteiligt wird. Und nie mand mehr Überstunden macht, weil im Endeffekt nichts übrig bleibt. Hier gilt es, Leistungsanreize zu schaf fen. Wir müssen auch nicht das Pensionsantrittsalter er höhen, sondern zuerst einmal sicherstellen, dass wir das tat sächliche Antrittsalter er reichen. Zurzeit gehen wir früher in Pension als in den Siebzigerjahren.

ben sich in dieser Zeit aus Ihrer Sicht die Rahmenbe dingungen in der Wirtschaft verändert? Herk: Die wesentlichste Ver änderung ist, dass der Stand ort Österreich im internatio nalen Vergleich an Bedeu tung verloren hat. Die Kosten sind erheblich gestiegen, was die Wettbewerbsfähigkeit stark beeinträchtig. Steigende Lohnstück- und Energiekos ten sowie die überbordende Bürokratie richten enormen Schaden an. Sie sind Anfang des Jahres für eine neue Haltung ein getreten. Meinten Sie damit die Unternehmer oder alle Österreicher? Herk: Ich denke, dass sich in der Coronazeit eine verstärk te Hinwendung zur Work-­ Life-Balance entwickelt hat. Man verbrachte mehr Zeit zu Hause als im Betrieb, wo

„Bei Kinderskirennen gibt es nur noch Sieger, beim Fußball werden die Tore nicht gezählt, und wenn im Kindergarten ein Kind umfällt und sich verletzt, droht eine Klage.“ Josef Herk über Leistungsfeindlichkeit

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Harter Arbeiter. Geboren am 7.8.1960 in Knittelfeld, legte Herk 1979 die Matura mit Schwerpunkt Kraftfahrzeug- und Maschinenbau ab. 1988 übernahm er den elterlichen Betrieb. Seine politische Karriere begann 1995 beim Wirtschafts bund Knittelfeld. 2006 wurde er Landes gruppen-Stellvertreter, seit 2012 ist er Vizepräsident des Österreichischen Wirtschaftsbundes. 2011 wurde er zum Präsidenten der WKO Steiermark gewählt.

Sind wir als Gesellschaft leistungsfeindlich? Herk: Ja! Das fängt schon bei den Kindern an, die in Watte gepackt aufwachsen. Bei Kin derskirennen gibt es nur noch Sieger, beim Fußball werden die Tore nicht ge zählt, und wenn im Kinder garten ein Kind umfällt und sich verletzt, droht eine Kla ge. Wir haben den Menschen Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit abgewöhnt. Christopher Drexler musste seinen Sessel räumen. Hat auch er zu wenig von dieser Haltung ausgestrahlt? Herk: Das ist wie in jedem Unternehmen. Wenn der Chef nicht erfolgreich ist, wird er infrage gestellt. Bei aller persönlicher Wertschät zung muss man sagen, dass die Marke Drexler beim Wähler offensichtlich nicht gut angekommen ist. Der Wirtschaftsflügel der ÖVP scheint derzeit eine entscheidende Rolle zu spie len. Auch im Bund hat er in der Koalitionsfrage immer wieder Stellung bezogen … Herk: Das ist dem Ernst der Situation geschuldet. Der Druck auf die Unternehmen ist enorm hoch und das über trägt sich in die Politik. In gu ten Zeiten leistet man sich

von der AVL zitieren, der ge sagt hat, dass es technisch möglich ist, einen emissions freien Verbrennungsmotor zu entwickeln. Es ist legitim, dass die Politik Ziele vorgibt, sie sollte sich aber nicht in die technologische Umsetzung

Herk: Die Wirtschaft ist nicht das Problem, sondern die Lö sung. Das erlebe ich täglich in den Unternehmen. Die Maß nahmen, die in der Wirtschaft für mehr Klimaschutz gesetzt werden, würde ich mir auch im privaten Bereich wün schen. Unternehmer wissen genau, wie wichtig Energie effizienz ist. Wagen wir einen Blick nach Amerika. Freut man sich als Unternehmer, dass der reichste Mann der Welt eine so dominante Rolle spielt? Herk: Nein, das macht mir Angst. Leute wie Elon Musk glauben, dass Stimmen nicht gezählt, sondern gewogen werden sollten. Das bedroht unser demokratisches System. Nehmen Sie die Wirtschafts kammer her. Jeder Unterneh mer hat bei uns die gleiche Stimme, egal wie groß der Be trieb ist. Zum Schluss eine persönli che Frage. Sie werden heuer 65 Jahre alt. Die meisten Menschen denken in diesem Alter an die Pension. Was treibt Sie an, weiterzu machen? Herk: (lacht) Leidenschaft und Begeisterung. Künstler gehen schließlich auch nicht in Pen sion, sondern sterben irgend wann. V

Dinge, auf die man in schlechten Zeiten verzichten muss. Die Wirtschaft befindet sich in verschiedenen Branchen im Wandel. Stark betroffen ist der Automotiv-Sektor

„Leute wie Elon Musk glauben, dass Stimmen nicht gezählt, sondern gewogen werden sollten. Das bedroht unser demokratisches System.“ Josef Herk über Elon Musk

und damit auch die Steier mark. Treten Sie für ein Kippen des Verbrennerver bots ein? Herk: Grundsätzlich bin ich für Technologieoffenheit und gegen Verbote. Ich möchte an dieser Stelle Professor List

einmischen. Natürlich trifft diese Entwicklung die steiri sche Autozuliefer-Industrie massiv. Sind Klimaschutz und Wirt schaft überhaupt miteinan der vereinbar?

Josef Herk kritisiert die Work-Life-Balance: „Wir nutzen den Sozialstaat Vollzeit, wollen aber nur Teilzeit arbeiten.“

FOTOS: OLIVER WOLF FOTO GMBH

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HIGH LIGHTS

noch bis 31. März Fotoausstellung

Gewinnspiel. Weinliebhaber aufgepasst! Am 2. April werden in der Grazer Stadthalle von 16:00 bis 21:00 Uhr die neuen Weine des aktuellen Jahrgangs präsentiert. Von trocken, duftig bis hin zu mineralisch-würzig ist alles dabei. Auch auf ausgewählte Sektspezialitäten darf man sich freuen. Wir verlosen 2 x 2 Ein trittskarten für die beliebte Veranstaltung. Jetzt mitspielen und gewinnen unter weekend.at/gewinnspiele

Atemberaubende Fotografien aus dem All erleben: „View from above“ – Ein

Astronaut fotografiert die Welt. Nähere Informationen unter www.viewfromabove.at V

5. April Unterhaltsamer Abend Freuen Sie sich auf einen tollen Abend mit dem steirischen Schauspieler Jo hannes Silberschneider und der Gruppe „Stub’n Tschäss“ – ironisch, provokant und makaber. www.greith-haus.at

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noch bis 24. Mai Fohlenerlebnistage

Wandersaison Frühlingserwachen: Der Traminer weg in Klöch und der Tau-Weg der Riede in Tieschen laden am letzten Märzwochenende zu Weinverkos tungen des neuen Jahrgangs ein – ein genussvoller Frühlingsbeginn. wwww.vulkanland.at

Riegersburg Ab dem 5. April startet die Riegers burg in die neue Saison. Besucher dürfen sich bei der Eröffnung auf tolle Attraktionen und regionale Schmankerl freuen. Das genaue Programm und nähere Infos unter www.dieriegersburg.at

Ein einzigartiges Erlebnis für die ganze Familie: die neugeborenen Fohlen haut nah im Lipizzanergestüt Piber erleben und interessante Details über die Gebur ten erfahren. www.piber.com

Impressum: Medieninhaber & Herausgeber: Weekend Magazin Steiermark GmbH, Elisabethstraße 5/2, 8010 Graz. Chefredakteur Österreich: Werner Christl. Redaktion Steiermark: Elisabethstraße 5/2, 8010 Graz, Tel.: +43 50 6964-8001, E-Mail: redaktion.stmk@weekend.at. Redaktion Oberösterreich: Zamenhofstraße 9, 4020 Linz, Tel. +43 50 6964-4444, E-Mail: redaktionooe@weekend.at. Redaktion Wien: Gumpendorfer Straße 19, 1060 Wien, Tel. +43 50 6964-2100, E-Mail: redaktionwien@weekend.at. Redaktion Salzburg: Rottweg 66, 5020 Salzburg, Tel. +43 50 6964 5555, E-Mail: redaktion.salzburg@weekend.at. Redaktion Vorarlberg: Quellenstraße 16, 6900 Bregenz, Tel.: +43 676 896 848 07, s.dueringer@weekend.at. Redaktion Kärnten: Völkermarkter Ring 1, 9020 Klagenfurt, Tel. +43 50 6964-9777, E-Mail: redaktionktn@weekend.at. Redaktion Burgen land: Hauptstraße 33, 7210 Mattersburg, Tel.: +43 2626 636 16, E-Mail: burgenland@weekend.at. Redaktion Tirol: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel. +43 512 353 888-0, E-Mail: redaktiontirol@weekend.at. Geschäftsführung: Christian Lengauer (MBA), Mag. Nadja Tanzer. Chefredaktion Steiermark: Patrick Deutsch und Mag. Robert Eichenauer. Redaktion: Nina Dam, Cornelia Scheucher, Andrea Schröder, Rudolf Grüner, Stefanie Hermann, Tamara Schögl, Volker Angerer, Melanie Burger, Stefan Milicevic, Philipp Eitzinger, Andreas Hamedinger, Conny Engl, Mag. Gert Damberger, Sandra Eder, Mag. Simone Reitmeier, Mag. Dr. Stefan Kohlmaier. Vertrieb: Österr. Post AG. Lektorat: Mag. Dorrit Korger, BEd. Daniela Christl. Druck: Slovenská Grafia AG, SK-83403 Bratislava. Im redaktionellen Teil stehende entgeltliche Veröffentlichungen sind mit ANZEIGE gekennzeichnet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos sowie Satz- und Druckfehler übernehmen wir keine Haftung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Derzeit gilt Preisliste 2025. Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.weekend.at abgerufen werden. Im Sinne einer leichteren Lesbarkeit wird auf geschlechterspezifische Bezeichnungen verzichtet. Es sind jeweils alle Geschlechter von geschlechtsneutralen Formulierungen erfasst. n

Weekend Magazin erscheint im

VERLAG

FOTOS: JOHANNA LAMPRECHT/WEIN STEIERMARK, TERRY VIRTS, STG/TOM LAMM, STG/HARRY SCHIFFER

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HEIKE HEINISSER

Bernhard Rinner Geschäftsführer Bühnen Graz

Mehr als nur einkaufen

Besucherplus Die Bühnen Graz können in der Spiel zeit 23/24 einen leichten Besucher zuwachs verzeichnen. Mit 478.861 Gästen nähert man sich nach drei Coronajahren wieder den Zahlen vor der Pandemie an.

FAMILIEN IM FOKUS. Centerleiterin Heike Heinisser erklärt, wie sich das Shopping Nord von anderen Einkausfzentren abhebt, und erklärt, warum Events ein Attraktivitätsfaktor sind. Von P. Deutsch

Handelsexpertise. Heinisser begann ihre Laufbahn im Immobi lienbereich der Unter nehmensgruppe Kovac. Nach mehreren Jahren im Ausland folgte 2013 Fokus auf die Vermark tung der Flächen des Shopping Nord. Anfang 2018 erfolgte der Wech sel in die Centerleitung. die Rückkehr in die Kovac-Zentrale mit

Corinna Scharzenberger Direktorin Bauernbund

Historisch Die 34-jährige Ennstalerin Corinna Scharzenberger wurde zur ersten Direktorin in der Geschichte des Österreichischen Bauernbundes bestellt. Sie folgt auf David Süß, der den Bauernbund seit 2022 leitete.

Hannes Schreiner Geschäftsführer Technopark Raaba

W ie hat sich das Shopping Nord seit seiner Eröffnung 2008 entwickelt? Heinisser: Das Shopping Nord hat sich seit 2008 als fixer Bestandteil der Han delslandschaft in Graz etabliert. Wir sind das klassische Nahversorgungscenter mit Fokus auf Familien. Als Meilenstein ist sicher die Eröffnung des Fachmarkt zentrums vor zehn Jahren hervorzuhe ben, welches eine ideale Ergänzung un seres Branchenmixes darstellt. Welche Strategien verfolgen Sie, um das Shopping Nord von anderen Einkaufs zentren in der Region abzuheben? Heinisser: Als einziges Shoppingcenter im Norden von Graz bieten wir mit der Kombination aus klassischem Einkaufs zentrum und Fachmarktzeile im Freibe reich eine angenehme Auflockerung der rund 70 Shops und Gastronomiebetrie be. Durch diese Aufteilung kann sich der Kunde leicht und übersichtlich orientie ren. Wir haben sehr viele Stammkunden und sind mit unseren beliebten Events Anlaufstelle für die ganze Familie. Welche persönlichen Ziele & Visionen haben Sie für die Zukunft des Centers? Heinisser: Ziel ist es, das Shopping Nord ständig weiterzuentwickeln und stets am Puls der Zeit zu bleiben. 2024 haben wir eine Frequenzsteigerung von 8,7 Prozent verzeichnet. Darauf sind wir vor allem in dieser für den Handel sehr herausfor dernden Zeit sehr stolz. Wir wollen am Standort aber auch zusätzliche Angebote schaffen und uns so noch breiter auf- stellen – etwa mit Büroflächen oder einem Gesundheitszentrum. V FOTOS: SHOPPING NORD/PETER MANNINGER, MARIJA KANIZAJ, PARLAMENTSDIREKTION/PHOTO SIMONIS, CHRIS ZENZ, TERESA ROTHWANGL Wie wichtig sind Events für die Attrak tivität eines Einkaufszentrums? Heinisser: Mit gezielten Events und Ver anstaltungen schafft man einen Mehr wert für die Kunden und kann für eine positive Stimmung sorgen. Unser Au genmerk liegt hier klar auf Familien- und Kinderevents. Unsere monatlichen Kas perltheater erfreuen sich höchster Be liebtheit und auch saisonale Klassiker wie die Ostereiersuche, Schulschluss aktionen oder der Besuch vom Nikolaus dürfen nicht fehlen.

Klage eingebracht Eine Tochtergesellschaft des Techno parks Raaba hat eine Klage gegen die Stadt Graz eingereicht. Der Grund: Seit Jahren wartet das Unternehmen auf den erforderlichen Bebauungsplan für ein Immobilienprojekt.

Barbara Eibinger-Miedl Staatssekretärin im Finanzministerium

Ruf aus Wien Barbara Eibinger-Miedl verlässt die Landespolitik und übersiedelt nach Wien. In der neuen Dreierkoalition zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS wird sie als Staatssekretärin im SPÖ-geführten Finanzministerium andocken.

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Unfassbar, skurril und nahezu unmenschlich – Österreichs außer gewöhnlichste Sport-Rekorde: weekend.at/sport-rekorde

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Österreich Viel geliebtes IDENTITÄT. Während Kunst, Sport und Wirtschaft gefeiert werden, sorgt die Politik für Ernüchterung. Warum der Nationalstolz in Österreich ambivalent ist. Von Simone Reitmeier

S tolz auf das eigene Land zu sein scheint den Österreichern nicht immer leichtzufallen. Die Angst, als „zu patrio tisch“ oder gar „rechts“ ab gestempelt zu werden, ist

Nationalstolz mit Vorbehalten

nach wie vor vorhanden. Wie viel gelebter Natio nalstolz ist mit unserer Vorgeschichte erlaubt? Stu dien zeigen ein differen ziertes Bild: Laut einer Um frage des Österreichischen

Integrationsfonds (2024) haben 77 Prozent der Be völkerung eine positive Grundhaltung zu ihrem Land. Ganze 81 Prozent geben sogar an, stolz auf Österreich zu sein.

Wie tief dieser Stolz verwur zelt ist, untersuchte der So ziologe Markus Hadler (Uni versität Graz) im Sozialen Survey 2023. Das Ergebnis:

FOTO: FANS: MAURITIUS IMAGES/JONATHAN LARSEN/DIADEM IMAGES/ALAMY/ALAMY STOCK PHOTOS, ÖSTERREICHFAHNE: NATALIIA NIKOLENKO /ISTOCK.COM

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STORYS

SHORT TALK

KUNST

Leistungen in Kultur und Literatur erfüllen Österreicher mit Stolz. Zum Beispiel jene des Malers Gustav Klimt.

Markus Hadler Soziologe Universität Graz Nationalstolz

Österreicher im Ernstfall selbst zur Waffe greifen. Identitätsträger: Kunst & Sport Worauf sind die Österreicher besonders stolz? Die Antwort ist klar: Leistungen in Kunst und Literatur (85 %), Erfolge im Sport (83 %) und wirt schaftliche Errungenschaften (76 %). Kaum jemand scheut sich davor, das auch zu zei gen – man denke etwa an die vielen geschwungenen Fah nen bei der Ski-WM in Saal bach. Auch die bewegte Lan desgeschichte erfüllt immer hin zwei Drittel mit Stolz. Zurückhaltung in Politik Doch ein Blick in die Politik trübt das Bild: In Sa

eine starke Verbundenheit mit der Heimat. 74 Prozent der Befragten könnten sich nicht vorstellen, in einem an deren Land zu leben. „Inter national liegt Österreich da mit im Mittelfeld. Zum Ver gleich: In den USA sind es etwa 90 Prozent, womit sie weltweit an der Spitze liegen“, erläutert Hadler. Parallel dazu wächst die Sorge um die kul turelle Identität. Mehr als die Hälfte spricht sich dafür aus, die Zuwanderung leicht oder deutlich zu reduzieren. Doch wenn es um die Verteidigung des Landes geht, wird die Sache plötzlich heikel. Laut einer Studie des Austrian Foreign Policy Panel Project (Universität Innsbruck, 2024) würden nur 14 Prozent der

Trauen sich Österreicher, auf ihr Land stolz zu sein? Ja, durchaus. Die meisten Menschen in Österreich haben kein Problem damit, Stolz für ihr Land zu empfinden. Der Stolz ist aber weniger politisch, sondern sportlich, kulturell und geografisch ge prägt. Nur eine kleine Minderheit gibt an, dass es Dinge im heutigen Österreich gibt, für die sie sich schämen. Hier wurden Beispiele wie schlechte Leistungen der Regierung, aber auch ein aus- länderfeindlicher Diskurs bestimmter politischer Parteien genannt. Betrachtet man Umfragen zu der Frage, was ei nen „richtigen Österreicher“ ausmacht, zeigt sich ein klarer Wandel in den letzten 40 Jahren. Früher wurden Abstammung, Religion und Her kunft stärker betont, während heute Merkmale wie Rechtschaffenheit und das Einhalten von Gesetzen an Bedeutung gewonnen haben. Das zeigt, dass der Begriff von nationaler Identität in Österreich zunehmend auf gemeinsamen Leis tungen statt auf Herkunft basiert. Worauf sind Sie persönlich stolz? Als Sozialforscher kann ich besonders stolz auf die bahnbrechende Marienthal-Studie von Marie Jahoda, Paul Felix Lazarsfeld und Hans Zeisel aus den 1930er-Jahren sein, die neue Maßstäbe in der empirischen Sozialforschung setzte und bis heute international anerkannt ist. Auch nach ihrer erzwungenen Emigration prägten diese drei österreichischen Wissenschaftler die Sozialpsy chologie, Meinungsforschung und empirische Soziologie nachhaltig. Wird der Nationalstolz in Österreich abnehmen oder gibt es Anzeichen für eine Trendwende?

WIRTSCHAFT

Während wirtschaftliche Errungenschaften geschätzt werden, ist das in der Politik weniger der Fall.

FOTOS: KLIMT: BELVEDERE, WIEN, OMV: MAURITIUS IMAGES/CHROMORANGE/ERNST WEINGARTNER, MARKUS HADLER: SBESS/WOLF

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chen Demokratie sind die Meinungen geteilt und auf den politischen Einfluss Österreichs in der Welt ist kaum jemand stolz. „Hier herrscht oft eine gewisse Zurückhaltung, da patrioti sche Äußerungen schnell mit politischen Strömun gen in Verbindung gebracht werden können“, erläutert Hadler. Interessant ist auch die Altersverteilung: Wäh rend die Älteren (65+) ih ren Nationalstolz deutlich

Patriotismus bei sportlichen Großereignissen: 2024 jubelte ganz Österreich über Olympia-Gold im Segeln.

zeigen, empfinden die 24- bis 44-Jährigen ihn am we nigsten. „Echte“ Österreicher Gemütlich, ein wenig gran tig, in Lederhosen oder Dirndl, Biertrinker und Spit

zen-Skifahrer – so in etwa stellt sich der Rest der Welt einen typischen Österreicher vor. Fragt man die Bevölke rung selbst, finden laut Stu die folgende Merkmale Zu stimmung. Ein „richtiger Ös terreicher“ müsse politische

Institutionen und Gesetze achten (94 %), sich als Öster reicher fühlen (84 %) und die Staatsbürgerschaft haben (81 %). Hierzulande geboren (62 %) oder Christ zu sein (24 %) scheint weniger wich tig zu sein. V

FOTOS: SEGELN: GEPA PICTURES, ÖSTERREICHFAHNE: NATALIIA NIKOLENKO /ISTOCK.COM

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Vertrauen in Expertise und Infrastruktur – deshalb haben wir in Österreich die besten Voraussetzungen, um ein in novatives Produkt zu schaffen.

Josef Schantl Geschäftsführer, Bene Pharma GmbH

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FOTOS: BENE PHARMA

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OSTEOPOROSE. Jede dritte Frau ab den Wechseljahren ist von Knochenschwund betroffen – und hat damit ein deutlich erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Am besten Sie werden bereits tätig, bevor es so weit kommt. Lesen Sie hier, was Sie für feste Knochen tun können. H ätten Sie gedacht, dass Frauen von Natur aus ein Drit Weil unsere Knochen immer zerbrechlicher werden Calcium & Vitamin D reichen nicht aus!

am Markt zusätzlich einen pa tentierten Knochen-Struktur- Complex (Ovomet®) aus der Eierschalenmembran. Er ent hält diese vernetzenden Ele mente im selben Verhältnis, wie sie auch im Knochen vor kommen. Zusammen mit Cal cium und Vitamin D3 gelingt es so, die Knochendichte nach der Menopause langfristig zu erhalten und das Risiko von osteoporotischen Knochen brüchen zu reduzieren. V

gel um die Einnahme entspre chender Medikamente nicht mehr herum. Experten emp fehlen daher, bereits früher anzusetzen und der Osteopo rose so gut es geht vorzubeu

Der Knochen besteht neben mineralischen Bestandteilen (z. B. Calcium) nämlich auch zu fast der Hälfte aus anderen, sogenannten „vernetzenden“ Elementen. Erst im Zusam menspiel sorgen diese für eine stabile Knochenstruktur. Genau hier setzt die neue Knochendichteformel von Dr. Böhm® an. Die Tabletten enthalten als erstes Produkt

tel weniger an Knochenmas se haben als Männer? Bereits ab 35, besonders aber mit dem Einsetzen der Wechsel jahre, beginnt diese dann auch noch rasch abzubauen. Denn mit dem Rückgang des Hormons Östrogen geht ein wichtiger Helfer des Kno chenaufbaus verloren. Ab 40 gilt’s! Diese Abnahme der Kno chendichte tut nicht weh. Daher wird die Erkrankung häufig unterschätzt. Wird sie dann im Zuge der ärztlichen Knochendichte-Messung ent deckt, ist aber häufig bereits ein erheblicher Schaden ange richtet: Die Knochen sind teils porös und das Risiko für Brüche (z. B. Oberschenkel hals) stark angestiegen. Zu dem kommt man in aller Re

gen – spätestens ab 40! Starke Knochen – ein Leben lang

Wie sorgen Sie nun aber für starke Knochen? Zunächst wirkt sich körperliche Bewe gung äußerst positiv auf die Knochenfestigkeit aus. Letzt endlich ist aber vor allem auch die Zufuhr der richtigen Nährstoffe entscheidend. Denn diese liefern dem Kno chen erst die nötigen Bau stoffe. Allgemein bekannt ist in diesem Zusammenhang der Nutzen von Calcium, Vi tamin D3 und Vitamin K2. Neueste Erkenntnisse zeigen aber, dass es für wirklich starke Knochen dann doch etwas mehr braucht.

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Brennpunktthema: Durchschlafen SCHLAFSTÖRUNGEN. Immer mehr Menschen klagen über Schwierigkeiten beim Durchschlafen. Wir haben nachgefragt, welche sanften Schlafhelfer Apotheker empfehlen. N achts aufwachen und schon geht das Grübeln los: Die

aus, um schnell wieder einzuschlafen und am nächsten Morgen ausge ruht aufzuwachen. V

wickelt, das zwei natürliche Schlafhelfer in einem prakti schen Spray vereint: Melato nin (körpereigener Schlaf botenstoff) für rasches Ein schlafen und Hopfen (Xan thohumol), der zusätzlich be ruhigend und entspannend wirkt. Anwender sind über zeugt: Der Ein- und Durch schlaf Spray ist der mit Ab stand meistgekaufte Schlaf Spray in Österreichs Apothe ken 1 . Auf Nachfrage nennen Pharmazeuten folgende Gründe: n Die Wirkstoffe im Dr. Böhm® Ein- und Durch schlaf Spray werden bei

der Herstellung in Öl ge löst – das garantiert eine schnelle Aufnahme durch die Mundschleimhäute. n Einfach zu dosieren: Nur zwei Sprühstöße direkt unter die Zunge reichen

Einkaufsliste, unerledigte Aufgaben, aber auch Sorgen schießen einem nur so in den Kopf. Knapp einem Drittel der österreichischen Bevöl kerung geht es mittlerweile so. Durchschlafstörungen sind somit sogar noch häufi ger als Einschlafprobleme. Innovative Lösung Für alle, die nicht gleich auf chemische Mittel zurückgrei fen wollen, hat die heimische Forschungsabteilung von Dr. Böhm® ein Präparat ent

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LEBENSART

Wie hoch die Wahrscheinlichkeit für ein „perfect match“ beim Online-Dating ist, erfahren Sie unter weekend.at/perfect-match

DIGITAL STATT REAL. Die fortschreitende Digitalisierung führt dazu, dass zwischenmenschliche Beziehungen auf der Strecke bleiben. Immer mehr Menschen nutzen künstliche Intelligenz, um Partnerschaften einzugehen. Doch können KI-Beziehungen echte Nähe ersetzen? Von Patrick Deutsch W eil seine letzte Beziehung ge scheitert ist, installiert Theo dore ein neues Betriebssys Künstliche LIEBE

setzen wird. „Wir leben in einer Zeit, in der Beziehungen immer schneller und unverbindlicher werden – da kann eine KI-Beziehung für manche Menschen ein Zufluchtsort sein“, erklärt Philosoph Christoph Großschädl von der Universität Graz. Fragt man zum Beispiel ChatGPT, spuckt die KI zahlreiche Gründe aus, wa rum Menschen eine Beziehung mit einer künstlichen Intelligenz führen. Etwa der Zugang zu bedingungsloser Aufmerksam keit und Unterstützung oder das Fehlen emotionaler Bindungen im realen Leben. Ein weiterer Vorteil des digitalen Partners ist, dass es keine Konflikte und Enttäu schungen gibt. Eine Beziehung mit einem Menschen erfordert immer Kompromis se, Geduld und Streit. Die KI hingegen passt sich bedingungslos den Wünschen des Nutzers an, ohne im Gegenzug Forde rungen zu stellen oder vom Verhalten des Partners enttäuscht zu sein. „Wer sich auf eine KI-Beziehung einlässt, sucht oft Si cherheit vor Enttäuschung und Verlet

zung“, sagt Großschädl. Dass es einen Markt für „AI Companions“ gibt, zeigt der Erfolg des US-Tech-Unter nehmens Luka, das mit seiner App „Replika“ über zehn Millionen Nutzer verzeichnet. Gefühlte Nähe Hinzu kommt, dass moderne Chatbots/Avatare auch optisch so angepasst werden können, dass sie genau dem Wunschbild des Erstellers entsprechen. In Kombination mit neuen Ent wicklungen im Bereich Virtual Reality werden die Interaktionen immer realistischer. Das Gefühl, mit einer realen Person zu sprechen, wird dadurch verstärkt. Das alles ist aber noch kein Grund, sich in

tem auf seinem Computer, das in Form ei ner künstlichen Intelligenz mit ihm kom munizieren kann. „Samantha“ lernt durch die Interaktionen ständig dazu und passt sich perfekt an seine Wünsche an. Im Lau fe der Zeit entwickelt sich eine zunächst freundschaftliche, später intime Bezie hung zwischen dem Mann und dem Pro gramm. Die Handlung des bereits 2013 er schienenen Films „Her“ scheint eine Zu kunftsvision zu sein, die inzwischen von der Realität eingeholt wurde. Immer mehr Menschen gehen Beziehungen mit küns tlichen Intelligenzen ein. Können KI-Be ziehungen echte Intimität ersetzen? Verliebt in die Perfektion Laut einer US-Studie unter jungen Er wachsenen können sich rund 25 Prozent der Befragten vorstellen, dass künstliche Intelligenz romantische Beziehungen er

eine KI zu verlieben. Psycholo gisch lässt sich das Phänomen damit erklären, dass beispiels weise auch Fans emotio

FOTOS: HINTERGRUND: ISTOCK.COM/ MARIIA DEMCHENKO , WELLE HERZ: ISTOCK.COM/ Z_WEI , ROBOTERFRAU: KI GENERIERTES BILD ADOBE FIREFLY/ ADOBE INC.

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LEBENSART

„Alexa, liebst du mich?“ Wie künstliche Intelligenz unser Verständnis von Liebe ver- ändert.

LEBENSART

nale Bindungen zu Prominen ten oder fiktiven Charakteren entwickeln, die ebenso einsei tig sind, sich für die Person aber real anfühlen. „Ob eine KI Liebe empfinden kann, ist fraglich – aber dass Menschen für sie Liebe empfinden kön nen, ist eine Realität“, weiß der Philosoph. Kein Körper, kein Problem? Ein weiterer Kritikpunkt an KI-Beziehungen ist die fehlen de Körperlichkeit. Der Mensch braucht Berührung – für Ba bys ist Körperkontakt überle benswichtig. Es ist nicht nur die erste Sprache, die wir ler

Wie beeinflusst KI unsere Vorstellung von romantischen Beziehungen? Technologische Entwicklun gen haben immer Einfluss auf unsere Beziehungen und unsere Identität. Künstliche Intelligenz ermöglicht neue Formen der emotionalen Bin dung, aber sie verändert auch, was wir unter Nähe und Intimität verstehen. Be sonders spannend ist die Fra ge, inwiefern KI überhaupt in der Lage ist, echte Bezie hungsdynamiken nachzubil den – oder ob sie letztlich nur unsere eigenen Wünsche und Projektionen reflektiert. nen, sondern auch eine ele mentare Form der Kommuni kation. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Berührungen glücklich machen, das Im munsystem stärken und bei der Stressbewältigung helfen. Verantwortlich dafür sind die „Glückshormone“ Oxytocin und Serotonin. Bleibt Körper kontakt über längere Zeit aus, werden diese Botenstoffe nicht ausgeschüttet, was zu Depres sionen und Ängsten führen kann. Ob man solche Berüh rungen auch mit Robotern si mulieren kann, versuchen For scher des Max-Planck-Insti tuts in Stuttgart herauszufin den. Mit ihrem „HuggieBot“

Viele Menschen lassen sich dennoch auf eine emotionale oder romantische Beziehung mit einer KI ein. Warum? Wir sind soziale Wesen und suchen Verbindungen. Ein großer Faktor ist Kontrolle: Eine KI kann exakt so sein, wie man sie sich vorstellt, ohne Konflikte oder Enttäu schungen. Für Menschen, die in Beziehungen verletzt wurden oder unter Einsam keit leiden, kann eine KI-Be ziehung eine Art Ersatz sein. Das ist übrigens kein neues Phänomen – der Wunsch nach einer idealisierten Lie be findet sich schon in der wollen sie herausfinden, wel che Anforderungen techni sche Systeme erfüllen müssen, damit ihre Berührungen als angenehm und hilfreich emp funden werden. Auch im Be reich Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) wird fieberhaft an Lösungen für das „Berührungsproblem“ gear beitet, etwa durch spezielle Anzüge oder Sexspielzeuge. Spiegelung der Sehnsüchte Trotz all dieser Entwicklun gen, die sich in den nächsten Jahren noch rasant fortsetzen werden, bleibt die eine Frage bestehen: Können KI-Bezie

Antike, etwa bei Pygmalion, der sich in eine selbst erschaffene Statue verliebt. Werden solche Beziehungen in Zukunft gesellschaftlich akzeptiert sein? Beziehungen werden sich weiter pluralisieren, und was heute noch als ungewöhnlich gilt, könnte in Zukunft ganz anders bewertet werden. Ein vollständiger Ersatz für reale Partnerschaften wird es aber nicht sein. Die menschliche Erfahrung von Liebe, mit ih ren Höhen und Tiefen, ist mehr als eine perfekt pro grammierte Simulation. hungen echte Liebe sein? „Be ziehungen mit KI könnten in Zukunft akzeptierter werden, aber sie werden den Menschen nicht ersetzen“, meint Chris toph Großschädl. Sex, Liebe und Nähe seien mehr als programmierte Reaktionen – „sie entstehen nur aus echten Begegnungen“. Diese bittere Wahrheit musste auch Theo dore aus dem Film „Her“ ler nen, dessen virtuelle Freundin sich am Ende des Films ver selbstständigt und Beziehun gen zu 8.316 anderen Men schen und Betriebssystemen unterhält – in 641 von ihnen ist sie nach eigenen Angaben sogar verliebt. V

SHORT TALK

Beziehung oder Illusion?

Christoph Großschädl Philosoph Universität Graz

FOTOS: SHORTTALK: PRIVAT, HERZ: ISTOCK.COM/ STYLE-PHOTOGRAPHY

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