Weekend Magazin Steiermark 2024 KW38
STEIERMARK INSIDE
KURT EGGER Klima & Wirtschaft gehen Hand in Hand STRASSEN, SCHIENEN, FLUGHAFEN. Kurt Egger setzt als steirischer ÖVP-Spitzenkandidat auf den Ausbau der Infrastruktur. Gleichzeitig will er den Spagat zwischen Klimaschutz und Wirtschaftswachstum schaffen – und spart nicht mit Kritik an den Grünen. Von Patrick Deutsch S ie sind der steirische ÖVP-Spitzenkandi dat für die National
Engagiert. Kurt Egger startete seine politische Laufbahn 1997 als Landes sekretär der Jungen ÖVP Steiermark. Nach mehre ren Positionen, unter anderem als Geschäfts- führer der ÖVP Graz Umgebung und Direktor des Wirtschaftsbunds Steiermark, ist er seit 2021 Abgeordneter im Natio nalrat und seit 2022 Mediensprecher der ÖVP.
ratswahl. Was wollen Sie für die Steirer in der nächsten Le gislaturperiode verändern? Egger: Sowohl die Straßen- als auch die Schieneninfrastruk tur müssen unbedingt ausge baut werden. Wir brauchen den Ausbau der A9 im Süden von Graz, aber auch die S36 und die S37 im Murtal. Auf der Schiene müssen die Ver bindungen von Graz nach Spielfeld und Bruck erneuert werden. Von besonderer Be deutung für die steirische Wirtschaft ist auch die Auf rechterhaltung der Headquar tertauglichkeit von Graz durch einen intakten Grazer Flugha fen. Zudem wollen wir Kinder betreuungsangebote erweitern sowie Investitionen in das Ge sundheitssystem stärken. Sie haben gesagt, dass wirt schaftliches Wachstum und Klimaschutz Hand in Hand gehen müssen. Wie wollen Sie diesen Spagat umsetzen? Egger: Wirtschaftswachstum und Klimaschutz können durch Investitionen in grüne Technologien, Energieeffizi enz und nachhaltige Mobilität gefördert werden, da diese In novationen neue Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig Emissionen reduzieren. Dass Wirtschaft und Klima Hand in
„Eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ist schlichtweg realitätsfremd.“
satz für Gesellschaft und Wirt schaft eine tragende Rolle spielen, sei es in der Familie, in der Arbeit oder im Ehrenamt. Sie sind die starke Mitte, der wir unseren Wohlstand ver danken. Sie werden unter der Hand als möglicher Finanzminis ter gehandelt. Ein Amt, das Sie reizt? Egger: Mir ist nicht bewusst, dass dies der Fall ist, und ich beteilige mich auch nicht an Personalspekulationen. Ich bin aktuell mit meiner Aufgabe als Nationalratsabgeordneter so wie als Generalsekretär beim Wirtschaftsbund überaus zu frieden. Und jetzt hat es ohne hin Priorität, die Wähler von unserem Programm zu über zeugen. V
Kurt Egger über eine geforderte Arbeitszeitverkürzung
Hand gehen können, zeigen nachhaltige Investitionen in die steirische Infrastruktur, wie etwa der Ausbau der Kor almbahn. Wieso sich gerade die so umweltbewussten Grü nen jahrelang gegen dieses Projekt gestellt haben, kann ich nicht nachvollziehen. Die ÖVP spricht sich gegen eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich aus. Was sagen Sie einem jungen Menschen, der keine 40 Stunden arbeiten will? Egger: Eine 32-Stunden-Wo che bei vollem Lohnausgleich
ist schlichtweg realitätsfremd. Jungen Menschen sage ich im mer, dass man mit einer reinen Teilzeitbeschäftigung spätes tens bei Pensionsantritt nega tiv überrascht sein wird. Klar ist für mich, dass wir Vollzeit arbeit wieder so attraktiv gestalten müssen, dass der Mehrwert auch am Gehalts zettel klar erkennbar ist. Die ÖVP sieht sich als Ver treter der „Leistungsträger“. Wie würden Sie einen „Leis tungsträger“ definieren? Egger: Leistungsträger sind Personen, die durch ihren Ein
FOTO: PHILIPP LIPIARSKI
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