Weekend Magazin Salzburg 2025 KW24
SALZBURG INSIDE
CHRISTOPH FREUND Bayerns Titelplaner INTERVIEW. Christoph Freund formt als Sportdirektor die Zukunft des FC Bayern – mit Titeln, Talenten und klarer Strategie. Ein Blick hinter die Kulissen des Meisters. Von Yunus E. Kurt
H err Freund, herzli chen Glückwunsch zur Meisterschaft! Wie würden Sie diese Saison als Sportdirektor beim FC Bayern zusammenfassen? Christoph Freund: Wir haben unser wichtigstes Ziel er reicht: die Meisterschale zu rück nach München zu ho len. Ab dem dritten Spieltag standen wir an der Spitze und konnten ein starkes Leverkusen auf Distanz hal ten. Es war eine intensive, aber sehr erfolgreiche Saison. Als jemand, der aus der österreichischen Fußball welt kommt – wie groß war die Umstellung auf den medialen und sportli chen Druck in München? Christoph Freund: Der FC Bay ern ist natürlich noch einmal eine andere Dimension. Alles ist größer, intensiver. Aber ich komme aus einem Umfeld, das ebenfalls hohe Ansprüche stellt – bei Red Bull Salzburg war das nicht anders. Ich habe immer hohe Ansprüche an mich selbst und finde, dass der österreichische Fußball viel zu bieten hat. Die Ausbil dung ist hervorragend, das zeigen zahlreiche Spieler in der Bundesliga. Welche Entscheidungen in der Kaderplanung oder Kommunikation waren rückblickend besonders richtungsweisend für den Meistertitel? Christoph Freund: Die wich
menarbeit mit dem Trai nerteam in dieser Saison und wie hat sich das im Laufe der Spielzeit entwi ckelt? Christoph Freund: Wir sind eng abgestimmt, treffen uns regelmäßig. Vinny und sein Staff haben das Team mit ih rer Philosophie schnell er reicht. Thomas Müller sagte neulich, so gut habe es seit Pep Guardiola nicht mehr zwischen Coach und Mann schaft gepasst. Das wollen wir weiterentwickeln. Welche Rolle spielt Ihre ös terreichische Mentalität in einem deutschen Topklub – bringt sie eher neue Pers pektiven oder stoßen Sie manchmal auf Skepsis? Christoph Freund: Die Verbin dung zwischen Bayern und Österreich ist eng – da gibt es viele Gemeinsamkeiten. Der Respekt für den österreichi schen Fußball ist groß. Spieler wie David Alaba oder jetzt Konrad Laimer genießen hier hohes Ansehen. Österreich bringt Topspieler hervor, das wird in Deutschland gesehen. Transfers sind immer ein großes Thema beim FC Bayern. Gibt es einen Neuzugang dieser Saison, auf den Sie besonders stolz sind? Christoph Freund: Michael Olise hat eine starke erste Saison gespielt. Aber auch Joao Palhinha bringt täglich enorme Intensität ins Trai
„Die Mannschaft hat nach Rückschlägen sofort reagiert – das ist FC Bayern-Mentalität.“ Christoph Freund über schwierige Phasen in der Saison
hig und strategisch zu ar beiten? Christoph Freund: Ich bin seit vielen Jahren im Fußball und kann auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen. In meiner Rolle geht es darum, eine klare Linie zu verfolgen und im Team zu arbeiten. Die Zusammenarbeit mit Max Eberl funktioniert hervorragend. Wir haben eine gemeinsame Idee und setzen sie Schritt für Schritt um. Wie eng war Ihre Zusam
tigste war die Trainerwahl. Vincent Kompany hat uns genau das gegeben, was wir uns erhofft haben: neue Im pulse, Klarheit und einen Spielstil, mit dem sich der ganze Klub und die Fans identifizieren können. Er und sein Team haben die Mann schaft schnell überzeugt. Der FC Bayern ist ein Klub mit riesigen Erwar tungen – wie gelingt es Ih nen, in diesem Umfeld ru-
FOTOS: GEPA PICTURES
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