Weekend Magazin Salzburg 2025 KW04
LEBENSART
ÜBER DEN HOF
Zwischen zwei Welten Auch wenn das Leben in der Öffentlichkeit nicht nur Vorteile mit sich bringt, ist dem jungen Pärchen vor allem eines wichtig: Die offene und transparente (Hof-) Atmosphäre zu bewahren. Der Spagat zwischen Landwirtschaft, Medienauftritten und dem alltägli chen Familienleben wird dadurch aber immer größer. Wie das funk tionieren kann? „Wir sind einfach ein gutes Team”, so die beiden.
Besondere Projekte Was die jungen Landwirte
Tierwohl an erster Stelle Das Wohl der Tiere steht an erster Stelle. „Natürlich ist es nicht leicht, aber uns ist es wichtig, das Tier von der Geburt bis zur Schlach tung zu begleiten. Deswegen sind entweder ich, mein Papa oder Cheyenne bei der Schlach tung dabei“, so Nino. Die Kritik am Fleischkonsum können die Landwirte nachvollziehen, gerade deswegen wollen sie mit ihrem Hof einen Unterschied machen.
besonders antreibt, sind neue Projekte. Erst letztes Jahr wurde der neue Stall – ein richtiges Luxusresort wie wir finden – gebaut, danach kam schon die nächste Idee: die erstmalige Kreuzung der Chianina- und der Wagyu-Rinderrassen. Mit dem „Club 100“ kann man sich bereits vorab für das angeblich beste Fleisch der Welt anmelden.
Tiefe Verbundenheit Dass in Österreich überhaupt etwas auf die beiden wartete, war Ninos Eltern zu verdan ken, die den Hof vor vielen Jahren in einem baufälligen Zustand erwarben. Nino
selbst ist das einzige Fami lienmitglied, das tatsächlich am Hof geboren wurde. „Ich habe eine sehr tiefe Verbun denheit zu diesem Ort und bin mit Tieren aufgewach sen“, beschreibt der 29-Jäh
rige. Ninos Vater betrieb nur eine kleine Landwirtschaft mit wenigen Rindern für den Eigenbedarf. „Als ich weg gegangen bin, war der Hof schon komplett eingeschla fen“, so der Steirer. Großer Erfolg Mit der Entscheidung, den Hof wiederzubeleben, ging es erst richtig los. Anfangs nur als Hobby, entwickelte sich die Landwirtschaft zu einem florierenden Betrieb und durch die Social-Media- Präsenz gewann der Hof im mer mehr an Bekanntheit. Cheyenne dazu: „Es ist eine große Ehre für mich, hier in Österreich etwas komplett anderes zu machen als davor und damit auch noch Erfolg zu haben.“ Vor Kurzem wur de die junge Landwirtin von der österreichischen Ausgabe des Forbes-Magazin sogar auf die Liste „30 under 30“ gesetzt. V
lich durch die Gegend. Am Hof leben etwa 500 Tiere. „Wir haben sicher einen Tier wert von 150.000 Euro am
Hof“, erzählt Nino. Wie alles begann
Die Liebesgeschichte von Nino und Cheyenne begann in Berlin. Über seinen besten Freund, einen Profifußballer, lernte er Cheyenne kennen: „Ihr Familienname war mir schon ein Begriff, aber wirk lich gekannt habe ich sie nicht. Nach ein paar Treffen habe ich aber gemerkt, dass sie ein super einfaches Mädel ist. Gar nicht so, wie sie im mer von den Medien darge stellt wurde. Und irgend wann hat sie mich einfach ge küsst.“ Eine Fernbeziehung kam für den Steirer nicht in frage, deswegen zog Nino zu Cheyenne. Als sie mit Toch ter Mavie schwanger wurde, kam die Idee auf, wieder nach Österreich zu gehen.
Nach ein paar Treffen habe ich ge merkt, dass die Cheyenne ein super liebes Mädel ist. Gar nicht so, wie sie von den Medien dargestellt wurde. Nino über sein Kennenlernen mit Cheyenne
Die italienische Rinderrasse „Chianina“ – namensgebend für den Hof
FOTOS: CHRIS ZENZ, CHIANINAHOF
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