Weekend Magazin Oberösterreich Großraum Linz 2024 KW40

LEBENSART

romantisch, sondern einfach zweckdienlich. „Je länger man zusammenbleibt, desto besser ist man aufeinander abgestimmt und koordi niert“, betont Hoi. Bei vielen

ein sehr langer, einsamer Le bensabend werden. Riesen otter wären in den Regen wäldern Südamerikas fast ausgestorben, weil sie sich bis über den Tod hinaus treu bleiben. „Solche starken Bin dungen treten bei sozial mo nogamen Arten häufig auf, auch bei vielen Echsen. Der hinterbliebene Part verwei gert dann oftmals das Essen. Doch auch wenn die Trauer phase abgeschlossen ist – ei nen neuen Partner zu finden ist nicht mehr so einfach, da der ‚Heiratsmarkt‘ dann nicht mehr groß ist“, so Hoi.

Nach dem Motto „einer für alle, alle für einen“ werden die Aufgaben verteilt: vom Wachehalten über Fürsorge der Jungen bis hin zur Nah rungssuche.

mert, der gar nicht von ihm ist. „Das nennt sich dann so zial monogam und nicht ge netisch monogam. Es gibt auch noch saisonale Mono gamie, etwa bei Buchfinken, Kohlmeisen, Störchen oder Pinguinen. Lebenslang mo nogam leben nur einige we nige, wie etwa Schwäne oder Graugänse“, erklärt Hoi. Der große Unterschied zu Säugetieren: Bei Vögeln kön nen sich beide Elternteile um das Füttern der Jungtiere kümmern. Unter Pinguinen, aber auch Seepferdchen, übernehmen die Männchen sogar die Brutpflege. Der Grund für Monogamie unter Tieren ist wohl eher weniger Mehr praktisch als romantisch

„Ob monogam oder nicht – im Prinzip geht’s allen Tieren darum, wie bringe ich möglichst viele Gene in die nächste Generation.“

Dr. Herbert Hoi, Wissenschaftler an der Veterinärmedizinischen Universität Wien

Über den Tod hinaus Dann gibt es noch Tierarten, die sogar nach dem Tod des Partners allein bleiben. Be kanntestes Beispiel sind wohl Papageien. Da sie bis zu 100 Jahre alt werden, kann dies

spielt auch das Verteidigen des eigenen Territoriums eine Rolle. Dann gibt es noch den „Gruppen-Bonus“: Bei Ottern oder Erdmännchen bildet sich rund um ein mo nogames Paar eine Gruppe.

Ist Monogamie „menschlich“?

Ist der Mensch nun für Mo nogamie geschaffen? „Dass wir von unserer Natur aus

Welttiertag: Zeit für unsere Tiere TIERSCHUTZ. Der Welttiertag erinnert uns an den Schutz und das Wohl aller Tiere weltweit. A m 4. Oktober ist Welttiertag – ein Tag, der 1925 ins

ren, ist der Kurs „7444Z Oberösterreichischer Hun dehaltesachkundenachweis“ ideal. Nach diesem erhalten Sie auch die Bescheinigung, die für die Haltung von Hun den verpflichtend zu er bringen ist. V

Leben gerufen wurde, um auf die Rechte der Tiere auf merksam zu machen und das Bewusstsein für den Schutz gefährdeter Arten zu stärken. Egal ob Haustier oder Wildtier, jeder kann durch artgerechte Haltung, Spenden an den Tierschutz oder den Einsatz für nach haltige Lebensräume einen Beitrag leisten. So wird da für gesorgt, dass auch zu künftige Generationen die Vielfalt unserer Tierwelt er leben können. Wer selbst für die artgerechte Behandlung

von Tieren sorgen möchte, erhält am WIFI OÖ in den Kursen „7435Z Lehrgang über Tierhaltung und Tier schutz – Modul 1“ und „7436Z Lehrgang über Tier

haltung und Tierschutz – Modul 2“ wertvolle Einbli cke. Und wenn Sie planen, in nächster Zeit ein neues Fa milienmitglied mit Fell und kalter Schnauze zu adoptie

Information und Anmeldung: 05-7000-77 oder wifi.at/ooe

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