Weekend Magazin Burgenland Eisenstadt 2025 KW19
30 Jahre Erfolgsgeschichte: Burgenland in der EU OFFENE GRENZEN. Vor mittlerweile 30 Jahren trat Österreich der Europäischen Union bei – eine Erfolgsgeschichte, die Innovation, internationalen Handel sowie die Wirtschaftskraft und den Wohlstand Österreichs gestärkt hat. G erade das Burgen land profitierte vom EU-Beitritt Öster
Glocknitzer, die Mitglied der Geschäftsführung bei Seal Maker Produktions- und Ver triebs GmbH in Pöttelsdorf ist. Das Unternehmen macht rund 98 Prozent seines Um satzes im Export, rund 60 Prozent sind es in der EU. „Offene Grenzen brauchen eine effiziente Infrastruktur“, ergänzt Bernd Zauner, Infra struktursprecher der IV-Bur genland und Geschäftsführer von Lenzing Fibers GmbH in Heiligenkreuz. „Die IV-Bur
päische Binnenmarkt ist ein wirtschaftliches Erfolgsmo dell“, ist IV-Burgenland Vize präsidentin Christina Glock nitzer überzeugt. „Nicht nur, dass Österreichs Exportquote von 33,5 Prozent im Jahr 1995 auf 59,5 Prozent im Jahr 2023 gestiegen und damit über dem EU-Durchschnitt liegt. Gerade die exportorien tierten Industrieunterneh men profitieren von offenem Warenverkehr und guten Handelsbeziehungen“, sagt
genland setzt sich daher für den Ausbau einer starken, leistungsfähigen Verkehrs- und Energieinfrastruktur, eine ehrgeizige und rasche flächendeckende Weiterent wicklung der Breitbandinfra struktur sowie eine voraus schauende und effektive Raumordnung und ausrei chende Verfügbarkeit von Gewerbeflächen ein.“ V
reichs, erhielt es doch als Ziel 1-Gebiet viele Förderun gen, die halfen, das jüngste Bundesland als innovativen und erfolgreichen Industrie- und Wirtschaftsstandort zu etablieren. Heute hat die bur genländische Kernindustrie eine Exportquote von rund 60 Prozent, etwa drei Viertel davon werden in die Euro- Zone exportiert. „Der euro
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Industrie in Sorge KRITISCH. Die Gefühle sind gemischt – die Industriekonjunktur im Burgenland kommt nicht richtig in Fahrt. Auch wenn sich einige Einschätzungen leicht verbessert haben. S o richtig will die wirt schaftliche Situation nicht in Schwung von 0,2 bis 0,3 Prozent in Ös terreich hin. Es ist die längste Rezession seit 1945 und ins
erreicht knapp den Wert vom März 2024, befindet sich aber nach wie vor auf tiefem Ni veau. Die geopolitischen Un sicherheiten dämpfen einen nachhaltigen Aufschwung. Die Ergebnisse im Detail auf www.burgenland.iv.at . „Wir befinden uns in einer hartnäckigen Industrierezes sion“, fasst IV-Burgenland Geschäftsführerin Aniko Benkö die Situation zusam men. „Tatsächlich steht uns heuer ein weiteres Jahr des wirtschaftlichen Rückgangs bevor.“ Zahlen von Wifo und IHS weisen auf ein BIP-Minus
gesamt der stärkste Rückgang in der EU und der OECD. Dementsprechend kommt auch die burgenländische In dustriekonjunktur nicht rich tig in Schwung. „Die Industrie lebt vom Export und steht vor großen Herausforderungen. Die Unternehmen kämpfen mit hohen Energie-, Bürokra tie- und Personalkosten. Un sicherheiten auf dem Welt markt erschweren die Situati on zusätzlich“, gibt Benkö mit Blick auf den Handelskonflikt mit den USA und der schwa chen internationalen Kon junktur zu bedenken. V
kommen. Das zeigt auch die Konjunkturumfrage für das erste Quartal 2025 der Indus triellenvereinigung (IV) Bur genland und der Sparte In dustrie der Wirtschaftskam mer Burgenland. Die Stim mung der 30 befragten Unter nehmen (mit insgesamt 4.298 Beschäftigten) bei der Ein schätzung der derzeitigen Ge schäftslage ist abgekühlt. Da hingegen zogen die derzeiti gen Auslandsaufträge wieder etwas an: Die Einschätzung
IV-Burgenland Geschäfts führerin Aniko Benkö
FOTO: EMMERICH MÄDL
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