Weekend Karriere Tirol 2025 KW39
SONDERAUSGABE | HERBST 2025
SCHULE V LEHRE V KARRIERE
TIROL
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INHALT
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04 J ob-Mythen im Check Die Arbeitswelt ist voller Pflichten und Rechte – für alle Beteiligten. Hier gibt‘s Aufklärung! 10 Arbeitswelt 2050 Wie ist die Rolle des Menschen in einer technisierten Zukunft? 14 Rauchfrei ist clever Nein, Vapen ist keine gute Idee! Wir erklären dir, warum das so ist. 18 Neuland Lebenslauf So präsentierst du
26 Der Wert der Zahlen Nachgefragt: Sind den Unternehmen Noten wichtiger – oder doch die Persönlichkeit? 30 H infallen ist erlaubt Rückschläge sind normal – diese Vorbilder ließen sich nicht entmutigen. 36 Gefährlich & ekelhaft Viele Jobs sind im Laufe der Zeit ausgestorben. Bei vielen ist das gut so! 40 M it Pinsel und Pinzette Jobs im Beauty-Bereich sind weitgehend sicher vor dem KI-Boom.
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deinen Werdegang für die erste Bewerbung.
Impressum: Medieninhaber: Weekend Magazin Tirol GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck. Redaktion Tirol: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel.: +43 512 353 888-0, E-Mail: redaktiontirol@weekend.at. Redaktion Oberösterreich: Zamenhofstraße 9, 4020 Linz, Tel.: +43 50 6964-4444, E-Mail: redaktionooe@weekend.at. Redaktion Salzburg: Rottweg 66, 5020 Salzburg, Tel.: +43 50 6964-5555, E-Mail: redaktion.salzburg@weekend.at. Redaktion Vorarlberg: Tel.: +43 676 896 848 07, E-Mail: s.dueringer@weekend.at. Redaktion Wien: Gumpendorfer Straße 19, 1060 Wien, Tel.: +43 50 6964 2100, E-Mail: redaktionwien@weekend.at. Redaktion Steiermark: Elisabethstraße 5/2, 8010 Graz, Tel.: +43 50 6964-8001, E-Mail: redaktion.stmk@weekend.at. Redaktion Kärnten: Völkermarkter Ring 1, 9020 Klagenfurt, Tel. +43 50 6964-9777, E-Mail: redaktionktn@weekend.at. Redaktion Burgenland: Hauptstraße 33, 7210 Mattersburg, Tel.: +43 2626 636 16, E-Mail: burgenland@weekend.at. Geschäftsführung und Herausgeber: Christian Lengauer (MBA), Zamenhofstraße 9, 4020 Linz. Geschäftsleitung: Thomas Perdolt. Chefredaktion Österreich: Werner Christl. Vertrieb Tirol: Österr. Post AG/Tirol Logistik. Druck: Radin print d.o.o., 10431 Sveta Nedelja, Kroatien. Im redaktionellen Teil stehende entgeltliche Veröffentlichungen sind mit ANZEIGE gekennzeichnet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos sowie Satz- und Druckfehler übernehmen wir keine Haftung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Derzeit gilt Preisliste 2025. Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.weekend.at abgerufen werden. Im Sinne einer leichteren Lesbarkeit wird auf geschlech terspezifische Bezeichnungen verzichtet. Es sind jeweils alle Geschlechter von geschlechtsneutralen Formulierungen erfasst. Haben Sie einen Fehler in einem Artikel gefunden? Schicken Sie uns bitte Ihr Feedback unter www.weekend.at/verlag/artikel-feedback n
FOTOS: UNTEN: ISTOCK.COM/ RUDZHAN NAGIEV, BERUFE: ISTOCK.COM/GORODENKOFF, GRAFIK: ISTOCK.COM/ SB, HAUS: ISTOCK.COM/ MARIIA LOV, KÜNDOGUNG: ISTOCK.COM/ BEARSKY23, SCHWANGERSCHAFT: ISTOCK.COM/ ALEXEY YAREMENKO COVERFOTO: KI-GENERIERTES BILD: ADOBE FIREFLY/ADOBE INC.
Weekend Magazin erscheint im
VERLAG
SCHULE & BILDUNG LEHRE & KARRIERE
JOB-MYTHEN IM CHECK
DIE ARBEITSWELT VERSTEHEN. Viele Jugend liche kennen nur Halbwahr heiten über Arbeit und Ar beitsrecht. Wir räumen mit Mythen auf und zeigen, wel che Fakten im Berufsalltag
wirklich wichtig sind. Von Andreas Hamedinger
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WEEKEND KARRIERE | 5
LEHRE & KARRIERE
KRANKENSTAND Auch beim Thema Kran kenstand herrscht viel Unsi cherheit. Viele glauben, dass man im Krankenstand nicht gekündigt werden kann. Leider stimmt das nicht. Es ist zwar nicht erlaubt, jemanden nur wegen Krankheit zu kündigen – das wäre eine sogenannte „verpönte Motivkündigung“ –, aber grundsätzlich kann eine Kündigung auch während eines Krankenstands erfolgen.
V iele Jugendliche glauben, dass sie schon ziemlich genau wissen, wie es in der Arbeitswelt abläuft – schließlich hört man ja genug von Eltern, Bekannten oder im Internet. Doch vieles, was rund um das Thema Arbeit, Arbeitsrecht oder den Einstieg ins Berufsleben erzählt wird, ist schlicht falsch oder nur die halbe Wahr heit. Gerade wenn man frisch in eine Lehre startet, im ersten Job steht oder als Schüler sein erstes Praktikum macht, ist es besonders wichtig, sich nicht auf Gerüchte oder Halbwissen zu verlassen. Denn: Wer seine Rechte und Pflichten kennt, ist klar im Vorteil – ob beim Be werbungsgespräch, im Arbeitsalltag oder wenn es mal Probleme gibt. Arbeiten auch bei Hitze. Ein beson ders verbreiteter Mythos ist zum Bei spiel das sogenannte „Hitzefrei“. Viele glauben, dass man bei Temperaturen über 30 Grad automatisch nach Hau se geschickt wird – so wie vielleicht in der Schule. Doch in der Arbeits welt gibt es kein gesetzliches Hitze frei. Arbeitgeber müssen zwar bei gro ßer Hitze Maßnahmen setzen, etwa durch Ventilatoren, kühlende Geträn ke oder zusätzliche Pausen, aber ein
fach nach Hause gehen darf man des halb nicht. Die Probezeit. Ein anderes weitver breitetes Missverständnis betrifft die Probezeit. Viele denken, dass man wäh rend dieser Zeit einfach jederzeit aufhö ren kann, ohne sich an Regeln zu halten. Doch auch in der Probezeit gelten Kün
digungsfristen – meist ein Tag. Und auch der Arbeitgeber kann nicht völlig grundlos und sofort kündigen, zumin dest nicht ohne auf arbeitsrechtliche Details zu achten. Homeoffice ist freiwillig. Auch beim Thema Homeoffice gehen die Meinun gen auseinander. Gerade seit Corona wünschen sich viele, von zu Hause zu ar beiten – und manche glauben sogar, das sei ein Recht. Tatsächlich gibt es in Ös terreich aber keinen Anspruch auf Ho meoffice. Es braucht eine Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitge ber, und bei vielen Jobs – etwa im Han del, in der Produktion oder in handwerk lichen Berufen – ist Homeoffice gar nicht möglich. Alter schützt nicht. Ähnlich falsch ist die Vorstellung, dass langjährige Mitar beiter nicht mehr gekündigt werden können. Auch wer zehn oder zwanzig Jahre in einem Betrieb gearbeitet hat, kann gekündigt werden – ein auto matischer Kündigungsschutz durch Betriebszugehörigkeit existiert nicht. Nur für bestimmte Gruppen wie Schwangere, Betriebsräte oder Personen mit Behinderung gibt es einen besonde ren Schutz.
IMMER FRAGEN Bei Unsicherheiten sollte man lieber nachfragen. Die Arbeiterkammer, Gewerkschaf ten oder Berufsvertretungen bieten kostenlose Beratung an – selbstverständlich auch für Lehrlinge.
FOTOS: OBEN: ISTOCK.COM/ :SIMPLEHAPPYART, UNTEN: ISTOCK.COM/ NUTHAWUT SOMSUK
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LEHRE & KARRIERE
SOCIAL MEDIA Soziale Medien sind ein weite res heißes Eisen. Viele posten bedenkenlos alles Mögliche über ihren Job – Ärger mit dem Chef, witzige Szenen im Betrieb oder interne Informationen. Doch Vorsicht: Was im Netz steht, kann auch Konsequenzen haben. Beleidigende oder vertrauliche Inhalte über den Arbeitgeber oder Kollegen können zu Abmah nungen oder sogar zur fristlosen Kündigung führen.
Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Eben so oft wird angenommen, dass der 13. und 14. Monatslohn – also Urlaubs- und Weihnachtsgeld – gesetzlich vorgeschrie ben sind. Tatsächlich beruhen diese Son derzahlungen aber nicht auf einem Ge setz, sondern auf Regelungen in Kollek- tivverträgen. Zum Glück gibt es sie in den meisten Branchen, aber eben nicht automatisch. Eine Sperre droht. Immer wieder glau ben junge Leute, dass sie nach einer Ei genkündigung automatisch Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Doch wer selbst kündigt, bekommt oft eine Sperre – bis zu sechs Wochen –, außer es gibt triftige Gründe, zum Beispiel gesundheitliche oder schwere persönliche Belastungen. Überstunden. Auch Überstunden sor gen regelmäßig für Verwirrung. Sie müssen nur dann bezahlt
Urlaub muss vereinbart werden. Beim Thema Urlaub ist die Rechtslage ebenfalls nicht so einfach, wie manche denken. Man darf nicht einfach selbst entscheiden, wann man Urlaub nimmt. Der Urlaub muss mit dem Arbeitgeber vereinbart werden. Einfach „blau ma chen“, weil man glaubt, noch genug Ur laub übrigzuhaben, kann zu Konsequen zen führen. Ein weiteres Missverständnis betrifft den Kontakt während des Ur laubs. Viele glauben, dass der Chef einen im Urlaub gar nicht kontaktieren darf. Tatsächlich ist der Kontakt in Ausnah mefällen erlaubt – etwa bei betrieblichen Notfällen. Allerdings besteht keine Pflicht, während des Urlaubs zu arbeiten oder erreichbar zu sein. Rund um den Ur laub gibt es noch einen
weiteren Mythos: Wer kündigt, darf den Rest- urlaub einfach so konsumieren. Das ist falsch. Auch der Urlaubsverbrauch wäh rend der Kündigungsfrist muss verein bart werden. Wenn keine Einigung erzielt wird, wird der Urlaub ausbezahlt. Einfach fernbleiben geht nicht. Vier-Tage-Woche. Viele glauben auch, dass sie Anspruch auf eine Vier-Ta ge-Woche hätten, wenn sie das möchten. Doch das ist ein freiwilliges Modell, kein gesetzlicher Anspruch. Immer mehr Be triebe bieten flexible Arbeitszeiten an – aber nur, wenn es zum Betrieb passt. Mündliche Kündigung. Auch die weit verbreitete Vorstellung, dass Kündigun gen immer schriftlich erfolgen müs sen, ist falsch. Eine mündliche Kündigung ist ebenso gültig – sie muss nur klar und unmissver ständlich ausgesprochen werden. Daher ist eine Kündigung auch per SMS oder WhatsApp rechts gültig, wenn eindeutig erkennbar ist, dass es sich um eine Kündi
werden, wenn sie ange ordnet oder betrieblich notwendig waren. Ob man sie ausbezahlt be kommt oder in Form von Zeitausgleich ab bauen darf, hängt vom Arbeits- oder Kollektiv vertrag ab.
gung handelt. Trotzdem ist die schriftliche Form aus Be weisgründen dringend zu empfehlen. Gut zu
FOTOS: OBEN: ISTOCK.COM/ REDVECTOR, UNTEN: ISTOCK.COM/ SURFUPVECTOR
WEEKEND KARRIERE | 7
LEHRE & KARRIERE
BURNOUT Ein sehr heikles Thema ist das Burnout. Manche glauben, dass man mit einem Burnout automatisch Anspruch auf eine Invalidi tätspension hat. Doch das stimmt nicht. Die Pensi onsversicherung erkennt Burnout nicht immer als eigenständige Erkrankung an, und die Hürden für eine Pen sion sind hoch. Es braucht umfangreiche medizinische Nachweise und meistens gibt es davor viele andere Unter stützungsmaßnahmen.
Österreich ist nicht Deutschland. Häufig hört man auch den Vergleich mit Deutschland: Dort gibt es „Minijobs“, die sozialversicherungsfrei sind. In Öster reich gibt es diese Form der Beschäfti gung nicht. Hier spricht man von „ge ringfügiger Beschäftigung“ – sie ist mög lich, aber bringt nur eingeschränkten Versicherungsschutz. Besonderer Schutz. Auch für Jugend liche gelten in der Arbeitswelt eigene Re geln. Wer unter 18 ist, darf bestimmte Arbeiten nicht machen – zum Beispiel keine gefährlichen Tätigkeiten, keine Nachtschichten und keine Arbeit über
zwölf Stunden pro Tag. Das Jugendar beitsrecht schützt junge Menschen ganz bewusst – auch wenn es manchmal als Einschränkung empfunden wird. Lehrlin ge dürfen auch nur in Ausnahmefällen Überstunden machen – wenn doch, dann haben sie Anspruch auf Bezahlung oder Zeitausgleich, genau wie alle anderen Ar beitnehmer auch. Keine freie Jobwahl. Schließlich glau ben viele, dass sie sich während der Ar beitslosigkeit komplett aussuchen kön nen, welchen Job sie annehmen. Doch auch das ist ein Irrtum. Das AMS ver langt ab dem ersten Tag der Arbeitslosig keit Bewerbungsaktivität. Wenn man zu mutbare Angebote ablehnt, kann das Ar beitslosengeld gekürzt oder gestrichen werden. Krankheit sofort melden. Wird man krank oder hat man einen Unfall, muss man sich sofort beim Arbeitgeber mel den. Das gilt, sobald man arbeitsunfähig ist – nicht erst am dritten Tag. Eine ärzt liche Bestätigung kann aber oft ab dem dritten Tag verlangt werden, je nach Kol lektivvertrag oder Firma. Vorsicht: Wer im Krankenstand ist und gleichzeitig wo anders arbeitet, riskiert die Kündigung –
wissen: Eine fristlose Entlassung kann beim Arbeitsgericht angefochten werden, wenn man glaubt, sie war unbegründet. Dafür hat man im Regelfall 14 Tage Zeit. Besonderer Kündigungsschutz. Nach der Probezeit kann ein Lehrling nur aus wichtigen Gründen aufgelöst werden (zum Beispiel Diebstahl, grobe Pflichtver letzung, Lehrlinge haben somit einen be sonderen Kündigungsschutz. Widerruf ist schwierig. Natürlich kön nen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einig sein, dass eine weitere Zusammen arbeit nicht mehr sehr sinnvoll ist. Eine einvernehmliche Beendigung des Ar beitsverhältnisses ist gültig ab dem Mo ment der Unterzeichnung – ein Widerruf ist nur in seltenen Ausnahmefällen (zum Beispiel nachweisbarer Irrtum oder Dro hung) möglich. Arbeiten in der Karenz. In der Karenz zeit, also nach der Geburt eines Kindes, darf man laut vieler Vorstellungen gar nicht arbeiten. Doch das stimmt nur teil weise. Man darf während der Karenz eine geringfügige Beschäftigung ausüben. Je nach Art der Tätigkeit muss der bisheri ge Arbeitgeber aber zustimmen.
MYTHOS Ein Mythos ist ursprünglich eine Erzählung, die natürli che oder soziale Phänomene erklärt. Religiöse Mythen verknüpfen das menschliche Dasein mit Göttern, Geistern oder übernatürlichen Kräften. Heute steht „Mythos“ auch für symbolträchtige Personen, Dinge oder schlicht falsche Vorstellungen.
FOTO: ISTOCK.COM/ ALEXEY YAREMENKO
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LEHRE & KARRIERE
TEILZEIT Noch ein Mythos: Teilzeitar beit sei kein „echter“ Job. Diese Vorstellung ist längst überholt. Viele Menschen ar beiten in Österreich bewusst nur wenige Stunden – oft aus familiären sowie sozialen Verpflichtungen oder weil sie keinen Vollzeitjob finden oder keinen möchten. Die Folgen: weniger Einkommen, geringere Aufstiegschan cen, unzureichende soziale Absicherung und im Alter niedrigere Pensionen.
ABWESEND
sich selbstverständlich gerichtlich wehren. Schriftlich ist besser. Viele glauben, dass der Dienstzettel und der Arbeits vertrag das Gleiche sind. Falsch: Der Dienstvertrag ist eine Zusammenfas sung der wichtigsten Arbeitsbedingun gen – ein echter Arbeitsvertrag kann auch mündlich zustande kommen. Trotzdem sollte man beides immer schriftlich einfordern. In diesem Zu sammenhang gilt: Auch mündliche Ver einbarungen sind rechtlich bindend – allerdings schwerer zu beweisen. Des
außer es handelt sich nachweislich um eine Tätigkeit, die der Genesung nicht schadet und mit dem Arbeitgeber abge sprochen ist. Kein Handy während der Arbeit. Ein Anruf des Freundes, während die Kun den Schlange stehen? Das Finale der Fußball-WM am Smartphone verfolgen, während man ein Dach deckt? Arbeitge ber dürfen selbstverständlich die private Handynutzung während der Arbeitszeit untersagen, vor allem aus Sicherheits- oder Produktivitätsgründen. Zudem sind kurze private Gespräche in der Arbeit er laubt – dauerhafte Ablenkung oder Stö rungen jedoch nicht. Es gilt: mit Maß und Rücksicht auf Be trieb und Kollegen.
halb: Wichtige Absprachen immer schriftlich festhalten. Zeiten haben sich geändert. Vor lan ger Zeit war es tatsächlich so: Lehrlinge hatten keine oder fast keine Rechte. Das hat sich geändert: Lehrlinge haben in Ös terreich klare gesetzlich geschützte Rech te – etwa auf Ausbildungsqualität, gere gelte Arbeitszeiten, Berufsschule, Urlaub und Entlohnung gemäß Kollektivvertrag. Nicht alles ist Arbeitszeit. Die Weg zeit von der Garderobe bis zum Arbeits platz zählt nicht zur Arbeitszeit, außer es ist anders geregelt (zum Beispiel in der Betriebsvereinbarung oder bei Schichtübergaben). Auch Mittags pausen zählen gesetzlich nicht
zur Arbeitszeit. gesetzlich oder Betriebsvereinbarungen kön nen jedoch etwas anderes vorsehen. Geld auch in Schulzeit. Auch während der Berufsschu le, bei Prüfungen und bei ge setzlich geregelten Freistellun gen bekommen Lehrlinge ganz normal die Lehrlingsentschä digung weitergezahlt. V
Man darf sich weh ren. Die Geltendma chung von bestehen den Rechten (zum Beispiel bei Mob bing, Diskriminie rung oder sexueller Belästigung) darf kein Kündigungsgrund sein. Das wäre rechtswidrig – dagegen darf man
FOTOS: OBEN: ISTOCK.COM/ ALEKSANDR DURNOV, UNTEN: ISTOCK.COM/ VISUAL GENERATION
WEEKEND KARRIERE | 9
SCHULE & BILDUNG LEHRE & KARRIERE
ARBEITEN IM JAHR 2050
ZWISCHEN MENSCH UND MASCHINE. Wenn Roboter Häuser bauen und Künstliche Intelligenz Texte schreibt – was bleibt für den Menschen? Eine ganze Menge, sagt Zukunftsforscher Reinhold Popp. Von Conny Engl
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SCHULE & BILDUNG LEHRE & KARRIERE
F liegende Autos, sprechende Roboter und komplett neue Jobs im Jahr 2050? Zumin dest Letzteres schließt Reinhold Popp aus: „Die meisten Jobs wird es auch in 25 Jahren noch geben – nur eben anders“, erklärt der Leiter des Institute for Futures Re search in Human Sciences an der Sig mund-Freud-Privatuniversität in Wien.
Alles neu? Nicht ganz. Lehrkräfte werden gemeinsam mit IT- bzw. KI-Experten digitale Lernprogramme entwickeln, Polizeibeamte werden sich verstärkt mit Cyber-Kriminalität beschäftigen müssen und ein Teil der Bauexperten wird Seite an Seite mit 3D-Druckern arbeiten. Das klingt vielleicht futuristisch, ist aber einfach nur Weiterentwicklung – wie es sie
immer schon gab. Was sich quer durch alle Branchen zieht: Technik wird mehr, Menschlichkeit bleibt der Kern. Was zählt. Klar, KI kann blitzschnell riesige Datenmengen analysieren, aber Emotionen, Kreativität und Em pathie? Fehlanzeige! Laut Popp blei ben genau diese Fähigkeiten der
In der Zukunft werden Hightech und Mensch noch mehr Hand in Hand arbeiten – wie hier, wo ein Techniker mithilfe virtueller Tools einen Indust rieroboter programmiert.
FOTOS: ISTOCK.COM/GORODENKOFF
WEEKEND KARRIERE | 11
Ob Technik, Bildung, IT oder Finanzwesen – die Arbeitswelt von morgen wird anders sein, bietet aber viele Chancen. Wer sich weiterbildet, bleibt gefragt.
„Maschinen sollen uns entlasten, nicht ersetzen.“
Reinhold Popp Leiter Institute for Futures Research in Human Sciences an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien
menschliche Vorsprung: „Maschinen sollen uns entlasten, nicht ersetzen.“ Besonders in Pflege, Beratung oder Bildung bleibt der persönliche Kon takt das Herzstück. Entscheidend sind Fähigkeiten wie Teamarbeit, Eigenver antwortung und die Bereitschaft, stän dig zu lernen. Wer das mitbringt, bleibt flexibel – auch wenn sich der Job selbst verändert. Popp betont: „Nicht der Lebenslauf zählt, sondern das, was man kann.“ Zukunftsberufe. Welche Jobs werden in 25 Jahren besonders gefragt sein? Popp nennt Data Analyst, Nachhaltig keitsmanager oder Pflegefachkräfte mit digitalem Know-how als Beispie le. Das Handwerk bleibt weiterhin stark gefragt, entwickelt sich aber di gital weiter – mit smarten Werkzeu gen und automatisierten Prozessen. Spezialisten für Robotik oder künstli che Intelligenz werden stark gefragt sein. Doch ebenso wichtig bleiben Be rufe, die Kreativität, soziale Interakti on und Problemlösung erfordern. Zu sammengefasst: Wer offen für Verän derung ist, gut mit Technik umgehen kann und sozial kompetent ist, hat gute Karten – heute und morgen. Lebenslang lernen. „Berufliche Bil dung endet längst nicht mit dem Ab schluss“, unterstreicht der Zukunftsfor scher. Wer im Job bestehen will, muss dazulernen – immer wieder. Neue
Technologien, veränderte Arbeitswei sen und digitale Tools machen regelmä ßige Weiterbildung künftig noch not wendiger. Ob in der Pflege, im Hand werk, in der IT oder im Büro: Fachwis sen von heute kann morgen schon ver altet sein. Reinhard Popp betont, dass lebenslanges Lernen heute zur Norma lität gehört und nicht als Last, sondern
als Chance gesehen werden sollte. Das eröffnet neue Aufgaben und Karriere möglichkeiten. Denn eines ist sicher: Wer offen für Neues ist und sich weiter entwickelt, wird auch im Jahr 2050 sei nen Platz finden – egal ob mit oder ohne Roboter an der Seite. Arbeit ver schwindet nicht, sie verändert sich – und mit ihr die Anforderungen. V
WO JOBS WACHSEN UND FEHLEN:
n Fachkräftemangel gesamt: Bis 2040 fehlen bis zu 360.000 Arbeitskräfte in Österreich n Pflege unter Druck: Österreich braucht bis 2050 rund 196.500 zusätzli che Pflegekräfte allein durch Pensionierungen (rund 108.000) und den demografischen Wandel (rund 88.000) n IT boomt: • Bis 2030 entstehen etwa 38.000 neue Jobs in der IT – vor allem rund um KI, Programmierung und Cybersicherheit • 51 % der Unternehmen melden akut fehlende IT-Fachkräfte n Gesundheit & Schule: In Gesundheitsberufen und im Bildungsbereich entstehen bis 2035 rund ein Viertel mehr Jobs n Umwelt & Klima: In sogenannten „Green Jobs“ wie Solartechnik oder Windkraft fehlen heute schon 13.000 Fachkräfte – der Bedarf wächst stark n Zukunft: Datenanalyse, KI, digitale Finanztechnologien (FinTech),
erneuerbare Energien und Green Jobs zählen zu den Top-15 der weltweit am schnellsten wach- senden Berufsfelder
FOTOS: GRAFIK UNTEN: ISTOCK.COM/HONGWEI JIANG, BILD OBEN: ISTOCK.COM/METAMORWORKS, REINHARD POPP: CHRISTIAN SCHNEIDER
12 | WEEKEND KARRIERE
STARTE DIGITAL DURCH!
ZUKUNFTSFIT. Die Ausbildung „IT Professionals Tirol“ reagiert auf den steigenden Bedarf an IT-Fachkräften – in nur drei Jahren zum Lehrabschluss. Diese vermittelt nicht nur fundiertes IT-Wissen, sondern auch digitale, soziale und internationale Kompetenzen. M it IT Professionals Tirol sprechen wir von einer intensiven, spezialisierten Ausbil dung, die den Fach Lehrinhalten und praxisnaher Wissens vermittlung bietet eine abwechslungsrei che Ausbildung mit Lehrabschluss in nur drei Jahren“, so Plank. Das Programm zeichnet sich durch eine klare Ausrich tung auf die Bedürfnisse des IT-Arbeits marktes aus, bietet eine solide Grundlage und hervorragende berufliche Perspekti ven. Weitere Informationen zu Bewer bungsmöglichkeiten und dem Programm: www.it-professionals.tirol .
kräftenachwuchs gezielt fördert“, erklärt Clemens Plank, IT-Berufsgruppenspre cher der Wirtschaftskammer Tirol. „Die Absolventen genießen ausgezeichnete Be rufsperspektiven – sowohl in Tirol als auch international – da der Fachkräfte mangel in der IT-Branche für eine hohe Nachfrage sorgt.“ Hinter diesem innovati ven Ausbildungsprogramm stehen die Wirtschaftskammer Tirol, die Bildungsdi rektion Tirol und das Land Tirol. Perspektiven. Die duale Ausbildung, welche Theorie und Praxiserfahrung mit einander verbindet, konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte. Der Fokus liegt ent weder auf IT-Technik, insbesondere Sys temtechnik, oder auf dem Bereich Coding mit Schwerpunkt auf der Entwicklung von Applikationen. Die Zielgruppe um fasst junge Erwachsene mit einer AHS- oder HTL-Matura, einer abgeschlossenen Lehre oder mindestens zwei Jahren an ei ner fachverwandten berufsbildenden Schule. „Die Verbindung aus innovativen
Fachgruppe UBIT. Mit mehr als 5.500 Mitgliedern gehört die Fachgruppe Unter nehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) zu den größten und dynamischs ten Fachgruppen der Wirtschaftskammer Tirol. Ziel ist es, berufsrelevante Rahmen bedingungen zu optimieren und dem Markt die Leistungen der Berufsgruppen zu kommunizieren. Mitglieder können umfangreiche Beratungs- und Serviceleis tungen in Anspruch nehmen. V
KONTAKT
„Eine fundierte IT-Ausbildung bietet exzellente Zukunftsaussichten – sie bildet das stabile Fundament für eine erfolgreiche Karriere in einer zunehmend digitalen Arbeitswelt.“
Wirtschaftskammer Tirol Fachgruppe UBIT
Wilhelm-Greil-Straße 7, 6020 Innsbruck T 05 90 90 5-1323, E ubit@wktirol.at wko.at/tirol/ubit
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Sybille Regensberger Fachgruppenobfrau der UBIT Tirol
WEEKEND KARRIERE | 13
SCHULE & BILDUNG LEHRE & KARRIERE
DICH NICHT VAPE E-ZIGARETTE STATT ZIGARETTE? Warum Vapen alles andere als ungefährlich ist – und wie du clever reagierst, wenn dir jemand einen Zug anbietet. Von Simone Reitmeier WEG!
SCHULE & BILDUNG LEHRE & KARRIERE
FOTOS: HINTERGRUNDBILD MÄDCHEN: ISTOCK.COM/LICSIREN, VAPES: ISTOCK.COM/ROMAN MYKHALCHUK
WEEKEND KARRIERE | 15
LEHRE & KARRIERE
D u stehst mit deinen Freun den nach der Schule an der Bushaltestelle. Einer zieht eine E-Zigarette aus der Tasche, sie ist bunt, riecht nach Erdbeere. Nur Dampf, keine richtige Zigarette – voll harmlos. Oder? Was ist Vapen überhaupt? E-Ziga retten, auch Vapes genannt, sind klei ne Geräte, die Flüssigkeit (sogenann tes Liquid) in Dampf umwandeln. Dieser Dampf wird dann eingeatmet – er riecht oft süß, schmeckt nach Was sermelone, Minze oder Apfel-Pfirsich und sieht irgendwie „stylish“ aus. Aber Achtung: In vielen Liquids steckt Ni kotin – derselbe Stoff, der auch nor male Zigaretten gefährlich macht. Dazu kommen Chemikalien, die beim
Erhitzen in die Lunge gelangen. Klingt nicht mehr ganz so cool, oder? Mutiges „Nein“. Was kannst du tun, wenn dir jemand ein Vape anbietet? Ganz ehrlich: Es ist mutiger, Nein zu sagen, als einfach mitzumachen. Sag zum Beispiel „Nein danke, ich brauch das nicht.“ – klar und selbstbewusst. Jetzt aufhören. Vapen sieht vielleicht cool aus, es riecht le cker und fühlt sich harmlos an. Aber die Wahrheit ist, es kann dich krank machen. Und süchtig. Je früher du damit anfängst, desto schwerer kommst du wieder davon los. Du hast nur eine Lunge – schau auf sie. V
GEFÄHRLICHER ALS GEDACHT: Obwohl Vapes oft als „gesündere Alternative“ dargestellt werden, sind sie sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene alles andere als harmlos.
n Popcorn-Lunge: In Vapes befinden sich Giftstoffe und Metalle, die die Atemwe ge reizen. Das bedeutet: Husten, Kurzatmigkeit oder sogar chronische Bronchitis, eine als Popcorn-Lunge be zeichnete Entzündung der Atemwege. n Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Das Risiko für Schlaganfall oder Herzinfarkt kann (auch bei jungen Menschen) steigen. n Schnell abhängig: In vielen Vapes ist Nikotin enthalten, das Nerven- gift macht süchtig. Man merkt oft erst zu spät, dass man nicht mehr ohne kann. Experten sprechen von einer „Einstiegsdroge“. n Gehirn in der Wachstumsphase: Dein Gehirn entwickelt sich noch. Nikotin kann diese Entwicklung stören, vor allem das Gedächtnis und die Auf merksamkeit. n Unklare Langzeitfolgen: Man weiß noch nicht, was Vapen nach Jahren mit dem Körper macht. Genau das ist das Problem.
FOTOS: BILD OBEN: ISTOCK.COM/FRANTS TSYVINSKYI , BILD UNTEN: ISTOCK.COM/ALEKSEI NAUMOV
16 | WEEKEND KARRIERE
DIE DIGITALE ZUKUNFT IT-SYSTEMTECHNIKER:IN
BIST DU
CANCOM AUSTRIA. Wir sind der führende Anbieter von IT- und Kommunikations lösungen in Österreich. Jedes Jahr bilden wir technikbegeisterte junge Menschen im Lehrberuf der IT-Systemtechnik aus. M it über 130 Jahren Erfahrung und Wur zeln in der Kapsch- Gruppe gestaltet CANCOM Austria die Arbeit in verschiedenen Fachberei chen zu legen“, erklärt Thomas Marchel, Lehrlingsausbilder in Graz. Praxis, Praxis, Praxis im 3. & 4. Lehrjahr
ge und Möglichkeiten, sich im Team und bei Projekten auszuprobieren. Wir fördern und unterstützen auch das Absolvieren der Berufsmatura, und wer bei uns En gagement, Motivation und gute Leistung zeigt, hat sogar die Möglichkeit, in einem Praktikum im Ausland über den Teller rand zu schauen“, sagt Karin Sornig, Koor dinatorin der Lehrausbildung in Öster reich. Wer also Interesse an Technik und Computern hat, gerne mit Software arbei tet, Spaß am Tüfteln und Problemlösen mitbringt und neugierig auf die Zukunft der IT ist, ist in diesem Lehrberuf bei der CANCOM Austria genau richtig! V
die digitale Zukunft und entwickelt in novative Lösungen in den Bereichen Netzwerke, IT-Beratung und System betreuung. Fundament im 1. & 2. Lehrjahr „Die Welt der IT-Systemtechnik ist un glaublich vielfältig. Sie reicht von Of fice-Anwendungen und Netzwerken über Lichtwellenleiter und Cloud bis hin zur Cybersecurity. Aus diesem Grund versuchen wir, in den ersten beiden Lehrjahren ein solides Fundament für
In den folgenden beiden Jahren der vier jährigen Lehrausbildung wird der Fokus nun auf Praxis und Vertiefung gelegt. „Hier lernen unsere Lehrlinge verschiede ne Bereiche kennen: Abteilungen, die Kund:innen am Telefon oder im Außen dienst betreuen, Bereiche, in denen inno vative Software programmiert wird, oder Teams, die Netzwerke installieren. Die Einsatzmöglichkeiten eines IT-System technikers sind unglaublich breit gefächert und wachsen mit der IT der Zukunft“, meint Markus Hörbst, Lehrlingsausbilder am CANCOM Standort in Leonding. Neugierig, mutig und innovativ „Uns ist aber auch wichtig, neben der Fachkompetenz den Menschen wachsen zu lassen. Schließlich wünschen wir uns nach Abschluss der Lehre neugierige, kre ative und innovative Kolleg:innen. Daher gibt es viele zusätzliche Fortbildungen im Bereich der Soft Skills, spannende Vorträ
CANCOM Austria AG Wienerbergstraße 53,1120 Wien Wir bilden Lehrlinge für unsere Standorte in Innsbruck, Salzburg, Leonding, Graz und Wien aus und suchen dich für den Lehrstart im
September 2026! Du hast Interesse? Dann bewirb dich hier:
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Noah aus Innsbruck bei der Arbeit.
WEEKEND KARRIERE | 17
SCHULE & BILDUNG LEHRE & KARRIERE
KEIN LEBENSLAUF? KEIN PROBLEM!
LEBENSLAUF LEICHT GEMACHT. Dein erster Lebenslauf steht an? So einfach klappt’s mit dem Lebenslauf auch ohne Jobs, Notenrekorde oder Superkräfte! Von Stefanie Hermann
D ie erste Bewerbung steht an, doch der Lebenslauf fehlt? Kein Stress. Auch ohne Berufserfahrung kannst du mit einer cle veren Aufbereitung überzeugen. Ent scheidend ist nicht, was du noch nicht gemacht hast, sondern wie du das zeigst, was du schon kannst. Schule, Hobbys, Projekte: All das zählt, wenn du’s richtig präsentierst. Der Lebenslauf ist deine Visitenkarte. Bevor jemand dein Bewerbungsschrei
ben liest, wandert der Blick meist zuerst auf den Lebenslauf. Bereits beim ersten Blick entscheidet sich oft, ob dein Name auf dem „Einladen“- oder „Ableh nen“-Stapel landet. Selbst als Schüler*in kannst du mit einem aufgeräumten, op tisch sauberen Lebenslauf punkten. So baust du deinen Lebenslauf auf. Ganz oben stehen deine Kontaktdaten: Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail. Ein Foto ist freiwillig, aber meist Stan dard. Finger weg von Insta- und Ur laubsbildern, hier solltest du möglichst
seriös wirken. Danach kommt deine Schulbildung: Wo gehst du zur Schule, welchen Abschluss machst du wann? Noten nur angeben, wenn sie gut sind. Danach folgt, was du an Praxis mit bringst: Praktika, Projekte, Nebenjobs. Abgerundet wird mit besonderen Kenntnissen (Sprachen, IT, Stärken) und Hobbys. Halte alles kurz, klar und ehr lich. Eine Seite reicht locker. Hobbys sagen mehr über dich als du denkst. Chillen, Netflix und „ir gendwas mit Handy“? Bitte
FOTOS: HINTERGRUND: ISTOCK.COM/ RP PRO, ILLUSTRATION OBEN: ISTOCK.COM/ RUDZHAN NAGIEV
18 | WEEKEND KARRIERE
SCHULE & BILDUNG LEHRE & KARRIERE
MAX MUSTERMANN
Neue Mittelschule seit 20xx n Wahlfach: Informatik n Abschluss im Jahr 20xx SCHULBILDUNG
Volksschule von 20xx bis 20xx
Kontakt +43 123 123 23 max-mustermann@web.at
Jedestraße 123 1234 Jedestadt
PRAKTISCHE ERFAHRUNG
Schülerpraktikum 08/20xx-Müller AG n Programmieraufgaben
Kenntnisse Microsoft 365 Canva InDesign Photoshop
n Erstellung von Präsentationen n Kundenfeedback bearbeiten
Ferialjob 08/20xx-Eventagentur n Catering bei Events n Aushilfe bei Schank und n Kellnern auf Großveranstaltungen
Interessen Künstliche Intelligenz Hockey (Verein) Gaming
FOTOS: KLEMMBRETT: ISTOCK.COM/ ANTONIOFRANCOIS , ILLUSTRATION OBEN: ISTOCK.COM/ ART ALEX
WEEKEND KARRIERE | 19
Der Lebenslauf ist die persönliche Visitenkarte im Vorstellungsgespräch.
tung. Drei bis vier aussagekräftige In teressen genügen. Auch ohne Job schon viel gelernt. „Ich hab ja noch gar nix gemacht …“, denkst du dir jetzt? Stimmt nicht!
Vielleicht hast du ein Schulprojekt ge leitet, im Hort ausgeholfen oder Nachhilfe gegeben. Alles, was zeigt, dass du Verantwortung übernehmen kannst, gehört in den Lebenslauf. Praktika? Ferienjobs? Engagement im Verein? Unbedingt rein. Wichtig ist, dass du bei jeder Tätigkeit kurz er klärst, was du dabei gemacht oder ge lernt hast, am besten in Stichpunkten. Fehler killen deine Bewerbung. Spätestens in Zeiten von ChatGPT und Co gibt es für Rechtschreibfehler keine Entschuldigung mehr. Auch schlimm: ein unübersichtliches Layout. Der Le benslauf soll auf den ersten Blick erfass bar sein. Online-Tools helfen – wenn du sie richtig nutzt. Du willst nicht bei Null anfangen? Musst du auch nicht. Zahl reiche Plattformen bieten gratis Vorla gen oder Lebenslauf-Generatoren. Seiten wie „Europass“ oder „lebens lauf.com“ führen dich Schritt für Schritt durch alle Felder. Auch Canva bietet solide bis kreative Vorlagen für den Lebenslauf. Aber: Bitte nicht blind ausfüllen und abschicken! Passe die Vorlage an dich an, sonst sieht dein Lebenslauf aus wie der von 100 ande ren auch. Und genau das willst du nicht. V
nicht. Deine Hobbys sollen zeigen, wer du bist und was du kannst. Wer Fuß ball im Verein spielt, beweist Team geist. Wer zeichnet oder Musik macht, zeigt Kreativität. Wer sich in der Schu le engagiert, übernimmt Verantwor
HOBBYS – WAS GEHT, WAS GEHT GAR NICHT?
JA, DAS GEHT
BITTE NICHT
n Fußball im Verein Zeigt Teamfähigkeit, Disziplin und Durchhaltevermögen. n Keyboard oder Gitarre spielen Steht für Kreativität, Ausdauer und Ausdrucksstärke. n YouTube-Kanal führen Belegt Eigeninitiative, digitale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit. n Engagement in der Theatergruppe Zeigt Präsentationsstärke, Team geist und Selbstvertrauen. n Pfadfinder oder Jugendgruppe leiten Beweist Verantwortungsbewusst sein und Organisationstalent.
n Netflix Wird meist als reine Freizeit beschäftigung ohne Lerneffekt gesehen. n Ausruhen/Chillen Ist nichts, was in einer Bewerbung überzeugen kann. n Nichtstun Klingt wie fehlende Motivation, besser weglassen. n Gamen (ohne Kontext) Nur sinnvoll, wenn du z. B. E-Sport betreibst oder selbst programmierst. n Social Media scrollen Kein Pluspunkt – es sei denn, du betreibst professionell Content Creation.
FOTOS: HINTERGRUND KASTEN: ISTOCK.COM/ RP PRO, BILD OBEN: MAURITIUS IMAGES/MASTERFILE RM/UWE UMSTÄTTER
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Zukunft im Kopf? Wir auch! Team BIZ*.
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Besser starten mit Berufsberatung Du denkst über Schule, Lehre oder deinen ersten Job nach? Wir haben die Infos, die dir wirklich was bringen: Interessentest, VR-Brillen, Jobinfos und persönliche Beratung - ganz ohne Druck, dafür mit Plan. Du bringst die Fragen, wir finden die Antworten! Komm vorbei, wir freuen uns auf dich. Marina & Christina
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BERUFUNG WAS WILL ICH WERDEN? Diese Frage ist für viele Jugendliche heute nicht nur eine Herausforderung, sondern kann auch eine Belastung darstellen. Die enorme Vielfalt an Möglichkeiten macht die Berufswahl komplexer – und den Druck größer. Von Nina Dam DIE ILLUSION DER EINEN
Der Gedanke, sofort den perfekten Beruf finden zu müssen, sorgt bei vielen Jugendlichen für Stress.
FOTOS: ISTOCK.COM/FIZKES, ISTOCK.COM/VIKTORCAP
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D ie Frage aller Fragen: Was soll mal aus mir werden? Für viele junge Menschen ist sie weniger spannend als belastend – und löst oft Stress und Überforderung aus. Ein Job für immer. Ein Grund für diesen Druck liegt in einer hartnäcki gen Vorstellung: dem Mythos der per fekten Berufung. Die Idee, dass ir gendwo ein einziger passender Beruf auf uns wartet, klingt romantisch – ist aber unrealistisch. Kaum jemand fin det tatsächlich diesen einen Job, der alles vereint: Leidenschaft, Sicherheit, Sinn und gute Bezahlung. Viel eher entwickeln sich Interessen und Talen te im Laufe der Zeit. Wer sich darauf versteift, die eine richtige Wahl tref fen zu müssen, blockiert sich schnell selbst. Entscheidungsdruck von Anfang an. Schon mit 13 oder 14 Jahren be ginnt die „Berufswahlphase“. Schnup perlehren, Bewerbungen, Beratungs gespräche – viele fühlen sich überfor dert. Das zeigt auch eine aktuelle Mar ketagent-Studie deutlich: Rund 48 % der 14- bis 29-Jährigen erleben Schu le, Studium oder Ausbildung als den größten Stressfaktor. Für junge Men schen ist dieser Druck damit noch vor Familie oder Finanzen das Thema Nummer eins. Das Gefühl, sich früh
Austria: Nur 48 % der Maturierenden fühlen sich gut über Studienmöglich keiten informiert, bei Lehren sind es gar nur 26 %, bei Kollegs 14 %. Diese Unsicherheit macht Orientierung umso schwieriger. Realistische Berufsgestaltung. So stehen junge Erwachsene heute vor einem regelrechten Paradoxon: Noch nie gab es so viele Chancen – und selten so viel Druck, schnell die richtige zu nutzen. Der Glaube an die eine Berufung verschärft das Dilem ma. Doch wer die Berufswahl als Prozess versteht, nimmt sich selbst den Druck. Am Ende geht es weniger um das Finden einer mythischen Bestimmung, sondern darum, Wege zu erkunden, Erfahrungen zu sam meln – und offen zu bleiben für Ver änderungen. V kostenlose Einzelgespräche und Workshops n Unterstützung bei Bewerbungen und Ausbildungswahl Online-Tests & Portale: n whatchado.com Videos & Storys von Menschen in verschiedensten Berufen n www.berufslexikon.at Umfassende Infos zu über 2.000 Berufen.
und unumkehrbar entscheiden zu müssen, verstärkt diese Belastung zu sätzlich. Mehr ist nicht immer besser. Während frühere Generationen meist aus einer überschaubaren Zahl an Lehrberufen oder Studiengängen wählen konnten, eröffnet die digitale und globalisierte Arbeitswelt heute ein unübersichtliches Panorama. Neue Jobprofile entstehen schneller, als sie erklärt werden können. Dazu kommen Ansprüche: Der Beruf soll nicht nur Geld bringen, sondern auch zur Persönlichkeit passen, Spaß ma chen, Sicherheit geben – und am bes ten gesellschaftlich Sinn stiften. Trotz der vielen Angebote zur Unterstüt zung der Berufswahl gibt es aber im mer noch zahlreiche Informationsde fizite – das zeigen Zahlen der Statistik WKO (Wirtschaftskammer Österreich) n www.wko.at n Talentcenter Graz: umfassender Potenzial- und Interessencheck für Jugendliche ab 13 Jahren n Infos über Lehrberufe, Schnup- permöglichkeiten und Betriebe. AK (Arbeiterkammer Österreich) n www.arbeiterkammer.at n Bildungs- und Berufsberatung:
INFORMATIONEN
Wo finde ich Infos & Unterstützung zur Berufswahl?
AMS (Arbeitsmarktservice Österreich): n www.ams.at n Kostenlose BerufsInfoZentren
(BIZ) in allen Bundesländern mit Materialien, Berufsinfos und Beratung
n Online-Tools wie Berufs-
interessentest und Skills-Check
FOTOS: ISTOCK.COM/GAUDILAB
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Einsteigen+ aufsteigen
Ein Job in der Steuerberatung: Und die Rechnung geht auf.
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WAS ZÄHLT MEHR?
NOTEN ODER PERSÖNLICHKEIT? WEGE ZUM ERFOLG. In vielen Familien, Schulen und Unternehmen hält sich die Überzeugung: Gute Noten sichern den Weg zum beruflichen Erfolg. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter dieser Annahme? Von Patrick Deutsch E in genauerer Blick zeigt: Noten sind zwar zweifellos nützlich – aber weit davon entfernt, alles zu sein. Noten liefern eine strukturierte, vergleichen de Bewertung schulischer oder uni wältigung oder durch Ehrenamt, Sport oder pra xisnahe Projekte gesammelt haben, zeigen oft eine höhere Resilienz und Anpassungsfähigkeit. Das verdeutlichen Beispiele aus der Unternehmensfüh rung: So erreichte beispielsweise der heutige Chef einer großen Bank sein Abitur mit durchschnittli chen Noten, dennoch bewies er sich später durch seine Führungsqualitäten. Weitere Manager*innen mit ebenfalls eher mittelmäßigen schulischen Leis tungen belegen: Persönlichkeit, Empathie und Durchhaltevermögen haben eine nachhaltig stär
versitärer Leistungen. Sie geben – besonders bei Bewerbungen – einen ersten, objektiven Eindruck davon, wie ordentlich, fokussiert oder belastbar je mand war. Gerade Abschlussnoten haben Ge wicht, weil sie aktuelle Leistungsfähigkeit signali sieren. In manchen Branchen, wie Forschung oder im Jus-Studium, können herausragende Noten so gar eine Voraussetzung sein. Aber selbst dort sind sie lediglich eine Eintrittskarte, keine Garantie für spätere Erfolge. Persönlichkeit schlägt Durchschnittlichkeit. Im beruflichen Alltag spielen Kompetenzen wie Kreativität, Flexibilität, Durchhaltevermögen und emotionale Intelligenz eine weitaus größere Rolle. Menschen, die sich nicht nur über Schulnoten de finiert haben, sondern Erfahrungen in Problembe
kere Wirkung im Beruf als reine Schulnoten. Es gibt Alternativen. Falls die schulischen Leis tungen weniger zufriedenstellen, ist das kein Endpunkt. Wichtig ist, die Ursachen zu erken nen – sei es fehlende Motivation, Lernstrategien oder äußere Umstände – und gezielt nach Lö sungen zu suchen. Beratungsangebote, individu elle Förderprogramme, Lernworkshops oder al ternative Bildungsgänge können helfen, die Möglichkeiten zu erweitern. Zudem eröff-
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FOTOS: ISTOCK. COM/ISMAGILOV
bewusst werden und ihren eigenen Weg finden. Bild von Erfolg. Noten sollten keines falls das Maß aller Dinge sein. Zwar kön nen sie Türen öffnen – vor allem in be stimmten formalen Situationen. Wer Er folg im Berufsleben haben will, muss weit mehr mitbringen als trockene Zahlen. Wer seine eigenen Stärken kennt und lebt, sich weiterentwickelt, offen ist für neue Herausforderungen und Fehler zu lässt, hat langfristig bessere Chancen, zu frieden und erfolgreich seinen Weg zu gehen. Die wahre Fragestellung lautet deshalb nicht „Noten oder Persönlich keit“, sondern: Welches Zusammenspiel hilft mir, authentisch, resilient und erfüllt durchs Leben zu schreiten? V
nen sich Wege wie die Lehre oder der später nachgeholte Abschluss, die teil weise dieselben beruflichen Chancen führen, aber andere Stärken in den Vor dergrund rücken. Nicht der einzige Maßstab. Viele Menschen prägen sich stark über schuli sche Bewertungen. Doch gilt: Wer sich zu sehr auf Noten fixiert, beraubt sich der Möglichkeit, andere persönliche Stärken zu entdecken. In einer zunehmend dyna mischen Arbeitswelt sind Kreativität, Fehlertoleranz, Risikobereitschaft und Innovationsgeist – Qualitäten, die sich kaum in Ziffern ausdrücken lassen – von entscheidender Bedeutung. Erfolgreich sind oft diejenigen, die sich von Bewer tungsdruck befreien, sich ihrer Identität
FAC TS: n Noten sind wichtig, aber sie bilden nur eine Facette ab. n Für einige formale Schritte (z. B. Zulassungen, Bewerbungen) bleiben sie relevant. n Wichtiger sind oft Persönlichkeit, Soft Skills, Eigeninitiative und echte Erfahrungen. n Selbst bei eher schwachen schulischen Leistungen bestehen Wege: Weiterbildung, alter- native Bildung, und persönliches Engagement eröffnen neue Perspektiven.
Viele Personalverantwortliche legen einen großen Wert auf „Soft Skills“.
FOTOS: ISTOCK.COM/YUTTHANA GAETGEAW, ISTOCK.COM/ DIKUSHIN, ISTOCK.COM/ TUMSASEDGARS, ISTOCK.COM/DESIGNRAGE
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PROBLEMEN MIT START STARS
ERFOLGSREZEPT. Vor dem Applaus kamen Absagen, Zweifel und Flops.
Heute sind sie Weltstars. Ihr Geheimnis? Resilienz: Nicht aufgeben, wenn andere längst liegen bleiben. Von Stefanie Hermann
LIL NAS X (26) Er schlief auf dem Sofa seiner Schwester, hatte kaum Geld und keinen Plan B. Sein Song „Old Town Road” war ein TikTok-Hit, aber die Country-Charts warfen den Song wieder raus. Zu wenig authentisch, zu wenig Genre. Der Musiker reagierte nicht mit Trotz, sondern mit einem Feature: Billy Ray Cyrus sprang ein. Der Remix wurde zur Hymne, brach alle Rekorde. „Das war kein Zufall“, sagte er später. Es war Mut, Strategie und die Weigerung, sich ausgrenzen zu lassen.
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FOTOS: HINTERGRUND: ISTOCK.COM/ IURI GAGARIN, STERN: ISTOCK.COM/ FATMA SARI, LIL NAS X: STHANLEE B. MIRADOR/SIPA USA/VIENNAREPORT, MAURITIUS IMAGES/IMAGE PRESS AGENCY/XAVIER COLLIN
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HARRY STYLES (31) Beim Casting zu The X Factor war Harry gut, aber nicht gut genug. Als Solosänger flog der damals 16-Jährige bereits in der zweiten Runde raus. Statt ihn nach Hause zu schicken, steckte man
SCHULE & BILDUNG LEHRE & KARRIERE
ihn in eine Band mit vier anderen ausgeschiedenen Jungs: One Direction war geboren und mit ihr eine der erfolgreichsten Boybands aller Zeiten. Heute ist Harry Styles solo ein Megastar mit eigenem Stil, eigener Stimme und Ikone einer ganzen Generation.
CARDI B (32) Die heutige Rapperin arbeitete erst an der Supermarktkasse, später im Stripclub. Ihre Art war laut, direkt, vielen „zu viel“. Doch Cardi B nutzte genau das, um sichtbar zu werden, zuerst auf Instagram, dann im Reality-TV. Sie wurde belächelt und abgeschrieben bevor es überhaupt begon nen hatte. Sie hielt durch: „Bodak Yellow” katapultierte sie schließlich auf Platz eins der Charts. Ihre Vergangenheit sieht sie heute keineswegs als dunklen Fleck, sondern Teil ihres Wegs. „Ich werde mich nie dafür schämen“, sagt sie heute.
E rfolg sieht oft mühelos aus. Die meisten Karrieren beginnen aber nicht mit Applaus, sondern mit Ab sagen, Zweifeln oder Flops. Millie Bobby Brown flog bei einem Cas ting nach dem anderen raus. MrBeast wurde krank und verlor sein Zuhause. Khaby Lame saß arbeitslos in einer Sozialwohnung. Aber: Sie ha ben nicht auf den großen Moment gewartet, sondern gehandelt und erst recht weitergemacht. Und sie sind damit keineswegs allein.
FOTOS: HARRY STYLES: T. BARTILLA/VIENNAREPORT, CARDI B: THE PHOONE/THE PHOTO ONE/VIENNAREPORT
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LEHRE & KARRIERE
Krone richten, weitermachen. Etli che erfolgreiche Menschen haben die Eigenschaft gemeinsam, Rückschläge auszuhalten und zu etwas Positivem zu machen. Psychologen nennen das Re silienz: Die seelische Widerstands kraft, die entsteht, wenn man an Kri sen wächst. Wer nie scheitert, hat spä ter oft größere Probleme mit dem Le ben. Wer dagegen früh erlebt, dass es nach dem Fallen weitergeht, entwickelt echte Stärke. Hinfallen erlaubt. Entscheidend bei Rückschlägen ist die Haltung. Dabei spielt das sogenannte „Growth Mind set“ eine Rolle. Wer an Lernen glaubt statt an pures Glück und Talent, gibt nicht beim ersten Fehler auf, sondern fragt sich, wie es besser geht. Erfolg braucht nicht den perfekten
MRBEAST (27)
Jimmy Donaldson war chronisch krank, erschöpft, oft allein. Während andere
Baseball spielten, lag er im Bett und analysier te stundenlang YouTube-Videos. Er brach das College ab, seine Mutter schmiss ihn raus, weil sie nicht glaubte, dass man mit Videos Geld verdienen kann. Er machte weiter. Heute betreibt er als Mr Beast einen der größten Kanäle der Welt, spendet Millionen und baut Brunnen in Afrika. Hinter dem Hype steckt harte Arbeit, Strategie und ein Teenager, der trotz Krankheit einen eigenen Weg gegangen ist.
Start, sondern den Mut, weiterzuma chen. Oder anders gesagt: Hinfallen ist erlaubt. Liegen blei ben nicht. V
KHABY LAME (25) 2020 verlor der heutige Social Media-Co median seinen Job in einer Fabrik nahe Turin. Die Welt stand still, Khaby fiel ins Nichts: keine Arbeit, kein Geld, keine Aus sicht. Aus Langeweile begann er in seiner Sozialwohnung, wortlos unnötig komplizierte Lifehacks aufs Korn zu nehmen - und traf damit einen Nerv. Er machte weiter und wurde erst zum globalen Meme, dann zum meistabonnierten TikToker der Welt. Lame über sein Erfolgsrezept: „Das Geheimnis ist Ausdauer.“
FOTOS: HINTERGRUND: ISTOCK.COM/ IURI GAGARIN, MRBEAST: JUAN PABLO RICO/SIPA USA/VIENNAREPORT, KHABY LAME: ASH KNOTEK D3685 13/07/2023 STARS/VIENNAREPORT
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