Weekend Karriere Steiermark 2024 KW38
SCHULE & BILDUNG
I
n einer Zeit, in der technologi sche Entwicklungen und digita le Innovationen das Rückgrat der globalen Wirtschaft bilden, steht die Steiermark, als Herz
KONKRETE ZIELE
stück von Technologie und Industrie in Österreich, vor einer entscheidenden He rausforderung: der nachhaltigen Förde rung von Mathematik, Informatik, Na turwissenschaft und Technik – kurz MINT. Mit dem Projekt „Styria goes MINT“ soll der Bildungsweg in diesen Fachbereichen grundlegend verändert und vor allem der bestehende Geschlech terunterschied abgebaut werden. Das Ziel ist es, insbesondere bei Mädchen mehr Interesse für MINT-Berufe zu we cken und diese für technologische Studi enrichtungen und Berufe zu begeistern. Ungleichgewicht. Der Bedarf an Fach kräften in den MINT-Bereichen ist seit Jahren ungebrochen. Die steirischen Hochschulen und Universitäten klagen über mangelndes Interesse an techni schen Studienrichtungen, und auch die regionalen Betriebe bemängeln, dass viele Absolventinnen und Absolventen von Schulen nicht über die notwendigen Basiskenntnisse in Mathematik und den Naturwissenschaften verfügen, um den Anforderungen einer modernen Ar beitswelt gerecht zu werden. Besonders problematisch zeigt sich dabei der Ge schlechterunterschied. Trotz techni scher Spitzenbetriebe und einer indust riell geprägten Bildungslandschaft ha ben vor allem Mädchen häufig Schwie rigkeiten in Mathematik und anderen MINT-Fächern. Sie zeigen geringeres Interesse an Berufen in diesen Berei chen, was zu einem deutlichen Un gleichgewicht führt – ein Problem, das durch das MINT-Projekt angegangen werden soll. Gezielte Förderung. Die Bildungsdi rektion der Steiermark hat sich in Zu sammenarbeit mit der regionalen Wirt schaft, den Hochschulen und der Politik ambitionierte Ziele gesetzt, um die MINT-Bildung nachhaltig zu verbes sern. Es geht dabei nicht nur um eine bessere Vermittlung von naturwissen schaftlichen und technischen Grundla gen, sondern auch um eine gezielte För derung von Talenten und Begabungen.
kontinuierlich gesteigert werden, um eine flächendeckende Verbesserung der MINT-Bildung in der Steiermark zu erreichen. n Fortbildung der Lehrkräfte: Lehrkräfte sollen durch attraktive Fortbildungs angebote ausgebildet und motiviert werden, um den Unterricht in den MINT-Fächern zeitgemäß und an sprechend zu gestalten. Besonders im ländlichen Raum wird der Zugang zu Fortbildungen vereinfacht. n Vernetzung von Bildung, Wissen schaft und Wirtschaft: Eine zent rale Plattform soll den Austausch zwischen Schulen, Universitäten und der Wirtschaft fördern und dafür sor gen, dass die Schüler*innen direkt von den neuesten wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen profitieren. n Evaluierung der Wirksamkeit: Alle Maßnahmen werden durch eine Begleitforschung evaluiert, um ihre Effektivität zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. Erfolgsfaktoren. Das Projekt „Styria goes MINT“ ist bereits in vollem Gange. Seit 2023 fand der erste MINT-Kongress in Leoben statt, der alle zwei Jahre wie derholt wird und als zentrale Plattform für den Austausch zwischen Bildungsin stitutionen, Unternehmen und Wissen schaft dienen soll. Bereits im Jahr 2025 wird der nächste MINT-Kongress statt finden, bei dem neue Maßnahmen vor gestellt und bestehende Erfolge disku tiert werden. Ein weiterer Meilenstein war die Auszeichnung von 193 Bil dungseinrichtungen in der Steiermark mit dem MINT-Gütesiegel. Damit hat die Steiermark im österreichweiten Ver gleich die meisten ausgezeichneten MINT-Schulen und zeigt damit, dass die Region eine Vorreiterrolle in der MINT-Bildung einnimmt. Besonders er freulich ist auch die Gründung der
n Verbesserung der naturwissen schaftlich-technischen Grundbil dung: Schüler*innen sollen bereits ab der Volksschule besser auf die MINT-Fächer vorbereitet werden, um langfristig eine solide Basis für höhere technische Ausbildungen zu schaffen. n Förderung von MINT-Begabungen: Begabte Schüler*innen sollen früh zeitig erkannt und gezielt gefördert werden, um ihnen den Weg in eine MINT-Karriere zu erleichtern. Mädchen ist ein zentrales Anliegen. Durch spezielle Programme und Initiativen sollen Mädchen motiviert werden, sich verstärkt mit MINT-The men zu beschäftigen und sich für entsprechende Studiengänge und Berufe zu entscheiden. Herausforderungen. Die Umsetzung dieser Ziele ist mit erheblichen Heraus forderungen verbunden. Eines der Hauptprobleme, das durch das Projekt gelöst werden soll, sind die Defizite in Mathematik, die besonders bei Mäd chen zu beobachten sind. Hinzu kommt das mangelnde Interesse an bestimmten MINT-Berufen. Besonders im Bereich der Lehrlingsausbildung klagen Unter nehmen über unzureichende Kompe tenzen der Schüler*innen. Die Universi täten und Fachhochschulen der Steier mark, die eine zentrale Rolle in der MINT-Ausbildung spielen, berichten ebenfalls über sinkende Studierenden zahlen in technischen Fächern. Der Fachkräftemangel in der steirischen In dustrie zeigt deutlich, dass es dringend notwendig ist, junge Menschen für MINT-Berufe zu begeistern. n Förderung von Mädchen in MINT- Fächern: Die gezielte Ansprache von n Erhöhung des Anteils von Schulen mit MINT-Schwerpunkt: Langfristig soll der Anteil von Schulen, die einen MINT-Schwerpunkt setzen,
WEEKEND KARRIERE | 15
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