Weekend Karriere/Schule Oberösterreich 2024 KW38

DIPLOMARBEITS ERGEBNISSE

HOLZ ZU ALKOHOL MIT SPEZIELLER METHODE

D ie nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen gewinnt an Bedeutung. Im Rahmen einer Diplomarbeit haben sich Sa bina Schwarz und Jonas Leutgeb mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt und es gelang ihnen, aus Holz mittels eines Braun fäulepilzes Ethanol herzustellen. „Der sorg fältige Umgang mit unseren Ressourcen war mir schon immer ein Anliegen und so kam ich gemeinsam mit meiner Kollegin Sabina Schwarz auf die Idee, aus Holz mit tels dem Rotrandigen Baumschwamm Bio ethanol zu produzieren,“ erzählt der Ma turant und Diplomant Jonas Leutgeb und fügt hinzu: „Die zahlreichen Labors unse rer Schule und die hochwertige Ausstat tung mit diversen Analysengeräten ermög lichten uns ein optimales Arbeitsumfeld.“

Pilz braucht optimale Bedingungen. Was auf den ersten Blick so einfach aussieht, war aber dann doch relativ kompliziert, da der Rotrandige Baumschwamm unter Labor bedingungen gar nicht so einfach zu züchten war. „Wir mussten zahlreiche unterschiedli che Ansätze für unsere Bioreaktoren austes ten“, verrät Sabina, „nach vielen erfolglosen Versuchen und zahlreichen schlaflosen Nächten in den Labors der HLUW, konnten wir dann doch die optimalen Bedingungen für die Anzucht unseres Braunfäulepilzes eruieren.“ Die Diplomarbeit hat einige inter essante Ergebnisse erbracht, aber um diesen Prozess industriell wirtschaftlich zu nutzen, ist noch Forschungsarbeit notwendig. So steht weiteren HLUW Diplomarbeiten zum Thema nichts mehr im Wege. V

Sabina Schwarz und Jonas Leutgeb bei der Analyse des Alkohol gehaltes durch Gas- chromatographie

WISSENSCHAFTLICHE UNTERSUCHUNGEN

I st die Asiatische Mörtelbiene invasiv? Welche Folgen hat ihre unkontrollierte Vermehrung für die Umwelt? Diesen Fragen haben sich Elias Eisschill, Antonio Garcia und Simon Vitovec in ihrer Diplomarbeit gestellt. Sie untersuchten die Ausbreitung dieser Biene in Österreich, die erstmals 2008 in Frankreich gesichtet wurde und sich seit dem in ganz Europa verbreitet hat. Nisthilfen. Zur Datensammlung wurden Nistkästen in Wien und Perchtoldsdorf aufge stellt. Diese wurden von Juni bis Oktober 2023 auf Einnistungen untersucht, dazu erfolgte eine Beobachtung und Zählung von Asiati schen Mörtelbienen in der Japanischen Schnurbaumallee im 22. Wiener Bezirk. Es gab keine Einnistungen in den aufgestellten Nistkästen, bei den Beobachtungen in der Schafflerhofstraße wurden aber 16 Individuen gezählt, die nur auf Blüten des Japanischen Schnurbaums Pollen sammelten. Experten sind besorgt und empfehlen, asiatische Zier pflanzen zu vermeiden, um der Ausbreitung in Österreich entgegenzuwirken. Neue Wege in der Papierproduktion. Eine kürzlich abgeschlossene Diplomarbeit an der HLUW hat neue Perspektiven für die

Papierproduktion eröffnet, indem sie die Verwendung von Fadenalgen als potenziellen Rohstoff untersucht hat. Die Arbeit wurde von Emilia Olipitz, Hanna Leichtfried und Mia Weisgrab durchgeführt. Ihre Forschung stellt nicht nur eine Lösung für das Problem des übermäßigen Wachstums von Fadenal gen in Teichen und Seen dar, sondern ver spricht auch Ressourceneinsparungen. Ein

Hauptfokus der Arbeit lag auf der Zucht und Kultivierung von Fadenalgen, um ihre Eignung als Rohstoff für die Papierpro duktion zu evaluieren. Durch Versuche in Photobioreaktoren wurden optimale Wachstums bedingungen ermittelt, um hochwertige Algen für die Wei

Nistkästen für die Asiatische Mörtelbiene von Antonio Garcia (oben) und Elias Eis schill (unten) gefertigt und montiert.

terverarbeitung zu gewinnen. Die Untersu chungen zeigen, dass Fadenalgen-Naturpa pier mit einem Anteil von bis zu 60% an Fa denalgen hergestellt werden kann. Die Algen bieten eine Alternative zur herkömmlichen Holzzellulose und ermöglichen eine effizien tere Produktion. Die Forschungsergebnisse dieser Diplomarbeit eröffnen neue Möglich keiten für eine nachhaltigere Papierproduk tion und verdeutlichen das Potenzial der Algenzucht für die Papierbranche. V

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WEEKEND KARRIERE | 41

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