Karriere Burgenland 2024 KW40

LEHRE & KARRIERE

alistischen Einblick in den Arbeitsalltag und die Tätigkeiten zu erhalten. „Wir warnen aber auch vor überlangen Prakti ka, deren Mehrwert in Bezug auf die Aus bildung fraglich erscheint und bei denen das Interesse der Betriebe letztlich im Er satz regulär Beschäftigter durch Billigar beitskräfte bestehen dürfte“, warnt der Experte und gibt den Tipp, die Arbeits zeit in jedem Fall gut zu dokumentieren und eigene Arbeitsaufzeichnungen zu machen. „Die Arbeiterkammer checkt gerne die Abrechnung und überprüft, ob z.B. Überstunden oder die Urlaubsersatz leistung korrekt ausbezahlt wurden – und macht im Notfall Ansprüche gel tend“, ergänzt er. Die Frage des Geldes. Bei einem Praktikum handelt es sich meist um ein befristetes Arbeitsverhältnis, weshalb es auch entsprechend entlohnt werden soll te: „Das Einkommen der PraktikantInnen richtet sich nach dem Kollektivvertrag der jeweiligen Branche. In vielen Bran

chen gibt es auch eigene Bestimmungen bezüglich des Entgelts für Pflichtprakti kantInnen. Diese orientieren sich meist an den jeweils vorgesehenen Lehr lingseinkommen“, weiß Boris Ginner. Was bringt’s? Und auch wenn kein Pflichtpraktikum in der Ausbildung vor gesehen ist, ist ein solches generell nie ein Fehler – es macht sich immer gut im Le benslauf, wie Ginner abschließend er gänzt: „Durch das Praktikum kann man in verschiedene Branchen und Berufsfel der ,hineinschnuppern‘. Persönliche Kon takte und Netzwerke entstehen. Dies er öffnet die Chance, Bereiche kennenzuler nen, in denen man sich weiterentwickeln möchte. Dies kann auch der eigenen be ruflichen Karriere dienlich sein. Denn hatte man bereits die Chance, konkrete Einblicke in die Arbeitsrealitäten zu ge winnen und kann auf Erfahrungswerte in der jeweiligen Branche verweisen, ist das für spätere Bewerbungen sicherlich von Nutzen.“ V

„Gute Praktikumserfahrungen tragen zur Sicherung des Arbeitskräftebedarfs bei. Nicht zuletzt kann dies auch zur persönlichen Weiterentwicklung und Stärkung des Selbst werts beitragen.“

Boris Ginner Abteilung für Lehrausbildung und Bildungspolitik, AK Wien

FOTO: MIRELA JASIC

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