Karriere Burgenland 2024 KW40

SCHULE & BILDUNG

MEINUNG SCHULE & BILDUNG

D as österreichische Schulsys tem hat die Aufgabe, Kinder in eine Gesellschaft zu be gleiten, in der sie Verantwor tung übernehmen, kritisch denken und auch ein selbstbestimmtes Le ben führen können. Unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, Religion, Geschlecht, Sprache, ethnischen oder kulturellen Her kunft sowie einer eventuellen Beeinträchti gung soll ihnen dabei der individuell beste Bildungsweg ermöglicht werden. Talente finden. Schulbildung hat unmit telbar mit Begabungsfindung zu tun. Ob eine Schülerin oder ein Schüler nach der Pflichtschulzeit eine Lehre absolviert oder zum Fachabschluss oder zur Matura antre ten möchte, liegt im Prozess der Entschei dungsfindung auch in der Verantwortung des Bildungswesens. Den Heranwachsen den sollen alle möglichen Perspektiven aufgezeigt werden, die eine Entscheidungs findung dahingehend erleichtern und kon kretisieren. Zum einen müssen hierzu die Stärken und Interessen der einzelnen Schülerinnen und Schüler im Unterricht erkannt, entwickelt und gezielt gefördert werden. Zum anderen gilt es, die Schüle rinnen und Schüler über Schulpartner schaften mit der realen Welt außerhalb der Schule in Verbindung zu bringen, um sich den Herausforderungen der Zukunft be wusst zu werden. Über solche Realbegeg nungen kann auch die Gesellschaft zur Miterziehung ihrer Kinder beitragen.

Diese Erkenntnis beruht u.a. auch auf der Theorie der multiplen Intelligen zen von Howard Gardner, einem amerikanischen Erziehungswis senschaftler. Nach seiner Über zeugung reichen die klassischen Intelligenztests nicht aus, um Fähigkeiten zu erkennen (und entsprechend zu fördern), die über den Erfolg im Leben in ver schiedenen kulturellen Umfeldern (bzw. Berufen) entscheiden. Mit sei ner Aussage: „It takes a village to raise a child“ (Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen) bestätigt er das umfassende Format einer qualitätsvollen Bildungs kultur.

„STÄRKEN UND INTERES SEN DER SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER MÜSSEN IM UNTERRICHT GEZIELT GEFÖRDERT WERDEN.“

Neu denken. Gerade in einer Zeit, wie wir sie gerade erleben (demo grafischer Wandel, Kli mawandel, Künstliche Intelligenz, Kriege…),

wird das Zusammenspiel aller erwähnten Kräfte ausschlaggebend dafür sein, dass unsere nachfolgenden Generationen in eine gute Zukunft blicken dürfen. Um die sem Auftrag gerecht zu werden, müssen wir uns diesen Herausforderungen stellen, und „Schule“ in ihrer Komplexität neu denken und eventuell anpassen. Ich kann euch versichern, dass wir uns im Burgen land dessen bewusst sind und diesen Bil dungsauftrag auch weiterhin annehmen und erfüllen werden. V

FOTO: BILDUNGSDIREKTION BURGENLAND

HR OSR Alfred Lehner, BEd MA Bildungsdirektor Burgenland

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