Pflege Tirol 2025 KW18

2025 | TIROL

Pflege u Betreuung u Vorsorge

Pflegegeld ZUSCHÜSSE UND FÖRDERUNGEN

ALLTAGS-TIPPS FÜR PFLEGENDE ANGEHÖRIGE

Pflege & Betreuung VON FÖRDERUNGEN BIS ALLTAGSTIPPS – ALLES AUF EINEN BLICK

Wir pflegen mitten im Leben!

Michaela Fessel seit 2019 bei der Volkshilfe als DGKP, Case- und Caremanagerin sowie Demenzexpertin

JETZT DURCHSTARTEN UND SINNVOLLES BEWEGEN!

WARUM WIR: Gemeinschaft und Zusammenhalt • Fort- und Weiterbildungen • Familien freundliche Arbeitszeiten • KARRIERECHANCEN: Starte als Haushaltshilfe und entwickle dich weiter! • UNTERWEGS: 53 ErVolkshelfer:innen sind täglich in Innsbruck mit ihrem Dienst-E-Bike im Einsatz. WERDE TEIL UNSERES TEAMS!

Pflege u Betreuung u Vorsorge

Inhalt

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12 G eld & Unterstützung

40 Barrierefrei wohnen

Welche Förderungen Ihnen zustehen – einfach erklärt

So wird Ihr Zuhause sicher & altersgerecht

16 Leben mit Demenz

44 Hilfsmittel, die helfen

Wenn die Erinnerung schwindet: Wie Angehörige damit umgehen

Von Hörgerät bis Pflegebett – was wirklich unterstützt

22 Karriere in der Pflege Pflegekräfte gesucht:

48 Pflege meistern

Praktische Tipps für Angehörige im Pflegealltag

Warum sich der Einstieg lohnt

30 Alltag in der Pflege

54 Wer hilft wo?

Berufung statt Belastung: Geschichten aus dem Pflegeberuf

Adressen, Kontakte & Anlauf- stellen in Innsbruck

Impressum: Medieninhaber & Herausgeber: Weekend Magazin Tirol GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck. Geschäftsführung: Christian Lengauer (MBA). Geschäftsleitung: Thomas Perdolt. Redaktion: Philipp Eitzinger, Mel Burger, Nina Dam. Lektorat: BEd. Daniela Christl. Grafische Leitung dieser Ausgabe: Thomas Fink. Vertrieb: Österr. Post AG. Druck: Radin print d.o.o., 10431 Sveta Nedelja, Kroatien. Im redaktionellen Teil stehende entgeltliche Veröffentlichungen sind mit ANZEIGE gekenn zeichnet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos sowie Satz- und Druckfehler übernehmen wir keine Haftung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Derzeit gilt Preisliste 2025. Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.weekend.at abgerufen werden. n

Weekend Magazin erscheint im

VERLAG

COVERFOTO: LAND TIROL/ SIMON RAINER FOTOS: LAND TIROL/ SIMON RAINER, DRAGOS CONDERA

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Wachsen an der Herausforderung?

Herausforderungen sind wie Gegner im Ring. Man dreht ihnen niemals den Rücken zu. Das sagt einer, der es wissen muss, nämlich Schwergewichts- Weltmeister Wladimir Klitschko. Und genau das macht Innsbruck beim Thema Pflege.

Text: Andrea Salzburger

D abei ist der demo grafische Wandel der Angstgegner der Gemeinden. Die Zahl der 65- bis 85-Jähri gen steigt in Innsbruck in den nächsten 25 Jahren um über 18.000 Personen. Allein bei den 85-Jährigen ist mit Zu wachs von 13.000 Personen zu rechnen. Es ist deshalb not wendig, Pflegekräfte, die aus

Erschöpfung oder Frustration die Branche verlassen haben, wieder zurückzugewinnen. Und zugleich junge Menschen für den Pflegeberuf zu moti vieren. Um dem erhöhten Be darf gerecht zu werden, ist eine Ausbau-Offensive der Versor gung und des Pflege- und

Betreuungspersonals un erlässlich. Sofern die Betreuungsqualität auf

Heißt die Devise wachsen an der Herausforderung? Nein, wachsen am Bedarf und ein beständiges Ringen um mehr Ressourcen – personell wie finanziell.

Johannes Anzengruber Bürgermeister von Innsbruck

FOTOS: XXX

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In der Landeshauptstadt müssen auch alternative Versorgungs möglichkeiten im Pflegebereich weiter ausgebaut werden.

mindestens demselben Niveau erhalten bleiben soll.

Pflegeberufen bei der städti schenWohnungsvergabe stärker berücksichtigt. Gleichzeitig for ciert Innsbruck aktiv die Rekru tierung von qualifiziertem Pfle gepersonal aus dem Ausland: Stichwort Vietnam. Bedeutende Veränderungen. Wir setzen uns für eine pflegeri sche Versorgung ein, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und Innsbruck als lebens werte Stadt für alle Generatio

nen stärkt. Dazu gehören selbst verständlich auch altersgerechte Wohnformen im jeweiligen Stadtteil oder die Stärkung der häuslichen Pflege. Es gilt: Am bulant so lange wie möglich. Bei allen Aktivitäten versteht sich, dass die Umsetzung der Maß nahmen zur Verbesserung der Pflege- und Betreuungsleistun gen nur Hand in Hand mit Bund, Land und den Gemein den finanziert und umgesetzt werden kann. u

Zukunftsvisionen. Damit die Politik ein Planungsinstru ment in die Hand bekommt, hat Innsbruck eine Pflegestra tegie 2033 beauftragt. Ein ent scheidender Schritt zur Quali tätssicherung war die Schaffung der Pflegekoordinationsstelle, die als zentrales Bindeglied zwischen Politik, Verwaltung, Pflegeanbieter:innen, Ausbil dungseinrichtungen und der Bevölkerung fungiert. Weitreichende Strategien. Die Umsetzung der Strategie wird nicht ohne Hürden sein: Sicherstellung ausreichender Pflegekapazitäten, Finanzierung von Maßnahmen und der Not wendigkeit, innovative Versor gungskonzepte zu entwickeln. Konkrete Schritte sind erfolgt: So wurden Mitarbeitende in

Bürgermeister Johannes Anzengruber, ein Mann mit Handschlag qualitäten und Blick in die Zukunft.

FOTOS: DAVID SAILER

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Sprachrohr für die Pflege

Interview. Seit Ende 2023 ist Michael Urschitz Pflegekoordinator der Stadt Innsbruck und steht den öffentlichen Heimträgern sowie den mobilen Pflegeeinrichtungen zur Seite.

Text: Mel Burger

P flege ist eine gesamt gesellschaftliche Auf gabe, die nur durch eine enge Kooperati on bewältigt werden kann. Mi chael Urschitz hilft als Koordi nator, die Pflegeinfrastruktur weiter zu entwickeln und die Pflege nachhaltig zu verbessern. Vom Tischler zum Pfleger, woher der Anreiz in die Pflege zu wechseln? Michael Urschitz: Nach der Schule wollte ich wie viele Freunde in eine Lehre, um gleich

Geld zu verdienen, also machte ich die Ausbildung zum Tischle reitechniker. Beim Präsenz dienst, wo ich die Grundausbil dung bereits in der Innsbrucker Standschützenkaserne absol vierte, wurde ich in meine Salz burger Heimat zur Sanitäts kompanie versetzt. Dort war ich der Feldambulanz zugeteilt und kam zum ersten Mal mit der Pflege in Berührung. Obwohl mir einVorgesetzter damals vor schlug, mich zu verpflichten, ging ich zurück in die Tischlerei, aber die Pflege blieb immer im

Hinterkopf. Ein Bekannter war für mich der Gate Opener, der mir von der Möglichkeit erzähl te, auch als Quereinsteiger ein Diplom als Krankenpfleger ma chen zu können. Wie ging es in der Pflege weiter? Michael Urschitz: Die Ent scheidung zur Ausbildung in der Pflege war damals auch eine fi nanzielle Frage, da es so umfang reiche Fördermöglichkeiten wie heute nicht gegeben hat. Nach drei Jahren machte ich auch mein letztes Praktikum in Inns bruck. Ich war zwei Monate auf der Überwachungsstation der Universitätsklinik für Herzchir urgie Innsbruck. Aus dem Plan, nach dem Diplom nach Salzburg zurückzugehen, wurde nichts, da ich ein tolles Angebot von der Tirol Kliniken GmbH hatte. Wie kam der Wechsel auf die akademische Seite? Michael Urschitz: Auf der Station bekam ich dieVerantwor tung für Studierende und Schü

Die Innsbrucker Pflegetage machen den vielfältigen Beruf der Pflege angreifbar.

FOTO: SPOTMATIK

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schreibung zu der jetzigen Posi tion sah, ergriff ich die Chance. Mein größtes Augenmerk liegt darin, alle Organisationen und Verantwortungsträger:innen zu vernetzen, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen, und zusammen an zielgerichteten Lö sungen zu arbeiten. Wir müssen in der Versorgungslandschaft neueWege gehen, um in Zukunft gut vorbereitet zu sein. Wie sieht Ihr nächster Schritt aus? Michael Urschitz: Derzeit werden so viele Kolleginnen und Kollegen wie noch nie im Pfle gebereich ausgebildet, was sehr erfreulich ist und aufzeigt, wie attraktiv das Berufsfeld ist. Pensionierungen und die de mografische Entwicklung stellen uns im Personalbe reich trotzdem vor große

licht, älter zu werden als noch vor einigen Jahren. Ich sehe es als eine Verantwortung, aktiv an der Weiterentwicklung des Pfle gebereichs mitzuwirken, um den zukünftigen Anforderungen ge recht zu werden und die Qualität derVersorgung langfristig sicher zustellen. u

ler im Pflegeberuf übertragen und wurde Praxisanleiter. Ich wollte schon immer etwas in der Ausbildung verändern und mo tivieren. Nach einer Sonderaus bildung in Intensiv- und Anäs thesiepflege folgte der Schritt in die akademische Ausbildung. Worin sehen Sie Ihre neue Herausforderung als Pfle gekoordinator? Michael Urschitz: Um zielge richtet etwas in der Pflege zu verändern, machte ich berufsbe gleitend den Bachelor und den Master. Als ich dann die Aus

Herausforderungen. Hin zu kommt die positive Entwicklung der mo dernen Medizin, die es den Menschen ermög

Es geht nicht um mich als Person, sondern die Chance, in meiner Position Lösungen zu entwickeln und den Pflegebe reich aktiv mitzugestalten.

Michael Urschitz Pflegekoordinator der Stadt Innsbruck

FOTOS: MICHAEL URSCHITZ, DAVID GYUNG

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PflegeMACHT so viel mehr …

Beruf mit Sinn. Die tirol kliniken bieten dir mehr als nur einen Job, denn hier – in der Welt der Pflege – schreiben wir Professionalität und Menschlichkeit groß.

D ie Kampagne Pfle geMACHT zeigt eindrücklich, was sich in diesem Be ruf bewegen lässt, was initiiert und umgesetzt werden kann. Tagtäglich wird in den tirol kli niken bewiesen, dass es wert ist, diesen Beruf zu fördern, in den

Mittelpunkt zu stellen und den Nachwuchs für die Pflege zu begeistern – so wie wir Pflege leben und erleben. Wertvolles leisten. Ab dem ersten Tag warten anspruchsvol le, interessante und vielseitige Aufgaben auf alle, die Teil des

Teams werden wollen. Inmitten von mehr als 8.500 Kolleg:in nen ist kein Tag wie der andere. Wir arbeiten zusammen, des halb zählt bei uns jede Stimme. Dank verschiedener Arbeitszeit modelle und der Möglichkeit, Arbeitsplätze zu wechseln, wer den wir den unterschiedlichen

ANZEIGE FOTO: TIROLKLINIKEN

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Bedürfnissen in den verschiede nen Lebensphasen gerecht – wir wissen, wie wichtig es ist, das Gleichgewicht zu halten. PflegeMACHT Kampagne. Egal ob du gerne Kinder und ihre Eltern professionell begleitest oder lieber ältere Menschen pflegst, dich Operationen und Technik fasziniert, du gerne jeden Tag dein Umfeld wechselst oder am gleichen Ort arbeitest, wenn dir Nachhaltigkeit ein Anliegen ist, du gerne Herausforderungen annimmst und in Notsituationen den Überblick behältst, für alle haben wir einen passenden Auf gabenbereich und ein passendes Team in den tirol kliniken. Pflege macht DEN Unter schied, aber auch KEINEN Unterschied. Der Pflege inhä rent ist die Achtung der Men-

„Trotz meiner Vollzeitbeschäftigung auf einer Akut-Ambulanz und meines stetig erweiterten Ausbildungsstandes, ist es möglich, mir nicht nur Zeit für mich zu nehmen, sondern

auch während des Trainings in meinen Körper hineinzufühlen.“

Stefan Nagiller, Diplompfleger in der Chirurgieambulanz Innsbruck

schenrechte, einschließlich kul tureller Rechte, des Rechts auf Leben und Wahlfreiheit, des Rechts auf Würde und respekt

volle Behandlung. Die Pflege respektiert Alter, Hautfarbe, Kultur, kulturelle Zugehörig keit, Behinderung oder Krank heit, Geschlecht, sexuelle Ori entierung, Nationalität, Politik, Sprache, ethnische Zugehörig keit, religiöse oder spirituelle Überzeugungen, rechtlichen, wirtschaftlichen oder sozialen Status und erfolgt ohne Ein schränkungen aufgrund dieser Merkmale. u

„Natürlich gibt es mal angenehmere, mal sehr anstrengende Tage, aber mit dem sehr guten Stationsklima durch unser Team ist dies auch nicht so schlimm. Meine Arbeitskol leg:innen sind fast wie eine Familie.“

ANZEIGE FOTOS: TIROL KLINIKEN

Heike Scherz, Diplompflegerin am LKH Hochzirl-Natters

Anichstraße 35 A-6020 Innsbruck Tel: 050 504-0 www.karriere.tirol-kliniken.at

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Erfolgsmodell ISD

Interview. Seit 22 Jahren zeichnet Hubert Innerebner als Geschäftsführer der Innsbrucker Soziale Dienste GmbH für das soziale Miteinander in Tirols Landeshauptstadt mitverantwortlich.

Text: Mel Burger

D ie Innsbrucker So zialen Dienste, kurz ISD, sind ein Er folgsprojekt – aber eines mit Herausforderungen. Die ISD ist im 22. Jahr seit ihrer Gründung. Ein Grund zu feiern? Hubert Innerebner: Auf je den Fall, die Geschichte der ISD ist eine Erfolgsgeschichte. Die Entwicklung bis heute, darauf dürfen wir stolz sein. Es ist uns gelungen, ein Angebot für die InnsbruckerInnen zu schaffen, das aus dem Angebot der Da seinsvorsorge nicht mehr wegzu denken ist. Am Ziel sind wir aber noch lange nicht. Seit einigen Jahren hört man immer öfter das Wort Personalmangel. Hat sich die Situation ein bisschen gebessert? Hubert Innerebner: Die Si tuation ist nach wie vor drama tisch. Wir suchen händeringend nach MitarbeiterInnen – im In- und im Ausland. Die Einführung

der Pflegelehre – wir sind ja der größte Anbieter von Pflegelehre in Österreich – war da ein wich tiger Schritt in die richtige Rich tung. Bei der Anerkennung von ausländischen Pflegetiteln war ten wir noch auf Erleichterun gen. Wir sehen, dass das Prob lem seitens der Politik zwar erkannt wurde, bis zur Lösung ist es aber noch ein weiter Weg. Wo sehen Sie für die Zu kunft die Chancen, wo lie gen die Risiken? Hubert Innerebner: Der Pflegeberuf ist einer der schöns ten Berufe, die es gibt. Krisensi cher und, auch wenn landläufig mitunter das Gegenteil be hauptet wird, gut bezahlt.

kann sich sehen lassen, glaub ich. Das Risiko liegt in der De mografie. Wenn ich sehe, wie viele demnächst ins pflegebe dürftige Alter kommen, weiß ich nicht, woher wir das notwendige Personal nehmen sollen und wie das Ganze zu finanzieren ist. u

FOTO: ISD

2000 Euro netto als Ein stiegsgehalt für einen Pflegeassistenten nach einjähriger Ausbildung

Hubert Innerebner zu den Erfolgen der Vergangenheit und Herausforde rungen der Zu kunft.

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Berufung mit Zukunft

Chance. Pflegeberufe bieten durch Ausbildungswege und Förderungen langfristige Stabilität und Entwicklungsmöglichkeiten.

I n Zeiten steigender Nachfrage nach Fach kräften im Pflege- und Sozialbereich bieten Pfle geberufe sichere Arbeitsplätze und die Chance, das Leben von Menschen positiv zu beeinflus sen.Vielfältige Ausbildungsmög lichkeiten und Förderprogram me machen den Einstieg in diesen Bereich attraktiv. Ausbildungswege. • Heimhilfe: Als Heimhilfe unter stützen Sie Menschen im Alltag, sei es bei der Haushaltsführung oder der Körperpflege. Die sechs monatige Ausbildung kombiniert Theorie und Praxis und bereitet optimal auf die Aufgaben vor. • Pflegeassistenz: Nach nur ei nem Jahr Vollzeitausbildung ar beiten Sie in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens, unterstützen diplomiertes Pflege personal und übernehmen wich tige pflegerische Aufgaben. Flexi ble Arbeitszeiten und zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung.

• Pflegefachassistenz: Die zwei jährige Ausbildung vertieft Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten, sodass Sie verantwortungsvol lere Aufgaben im medizi nisch-therapeutischen Bereich übernehmen können. Nach Ab schluss stehen Ihnen zahlreiche Karrieremöglichkeiten in Kran kenhäusern, Pflegeheimen oder der Hauskrankenpflege offen. • Bachelor in Gesundheits- und Krankenpflege: Der sechsse mestrige Bachelorstudiengang bietet eine akademische Ausbil dung für diejenigen, die eine wissenschaftliche Laufbahn an streben. Individuelle Beratung und finanzielle Unterstützung. Die Pflegestiftung Tirol bietet angehenden Pflegekräften um fassende Unterstützung, ein schließlich individueller Bera tung, Hilfe bei der Ausbildungsplatzsuche, Prakti kumsmöglichkeiten, Sprach coaching und Unterstützung bei der Vorbereitung auf das

Auswahlverfahren. Während der gesamten Ausbildungszeit werden dieTeilnehmenden kon tinuierlich begleitet und profi tieren von Praxisworkshops, Lernunterstützung und einer Arbeitsplatzgarantie nach Ab schluss. Das Pflegestipendium bietet arbeitslosen oder karen zierten Personen finanzielle Un terstützung. Die Höhe der Bei hilfe beträgt mindestens 1.606 Euro pro Monat. Ein Beruf mit Zukunft. Die Berufe im Pflegebereich bie ten nicht nur eine hohe Arbeits platzsicherheit, sondern auch vielfältige Entwicklungsmög lichkeiten. Nutzen Sie die um fangreichen Unterstützungsan gebote und starten Sie Ihre Karriere in der Pflege. Für In formationen und Beratung wen den Sie sich an Ihre regionale AMS-Geschäftsstelle. u

ServiceLine 050904 740 pflegeberufe-tirol.ams.at

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Damit das Geld reicht

Finanzen. Wer Pflegekräfte braucht, braucht auch das Geld dafür. Um dabei zu helfen, gibt es Unterstützung wie Pflegegeld und Betreuungszuschuss.

Text: Nina Dam und Philipp Eitzinger

FOTO: ISTOCK.COM/ BRIZMAKER

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Dank Pflegegeld und Betreuungszuschuss ist es leichter möglich, sich eine 24-Stunden-Betreuungskraft leisten zu können. D as Leben wird lei der nicht günstiger – dafür wurde das Pflegegeld im Jahr ung: Beschäftigt man zwei Selbstständige, die sich mit der Betreuung abwechseln (was der häufigste Fall ist), erhält man bis zu 800 Euro im Monat; bei nur einer Betreuungskraft sind es

400 Euro (bei unselbstständigen Betreuungspersonen sind es 1.600 Euro bzw. 800 Euro). Achtung: Dies gilt (mit einigen Ausnahmen) nur, sofern das Mo natseinkommen der zu betreu enden Person nicht höher ist als 2.500 Euro. Alle Informationen darüber finden Sie auf www.oes terreich.gv.at/themen/pflege. Unterstützung. Die Anträge sind entweder direkt beim Sozi alministeriumservice zu stellen oder beim Land. Vermittlungs agenturen übernehmen diese Behördenwege in der Regel, sie kennen sich exakt aus und wis sen, worauf zu achten ist. So verlieren Sie sich nicht im Dschungel der Möglichkeiten, sondern erhalten jene Unterstüt zung, die Ihnen und Ihren An gehörigen zusteht. u

2025 wiederum angehoben. Für viele Menschen ist die Finanzie rung einer Pfegekraft ohne diese finanzielle Unterstützung vom Staat schlicht nicht zu meistern. Pflegegeld. Die genaue Sum me richtet sich nach der Pflege stufe – diese berechnet sich nach dem Pflegebedarf in Stunden pro Monat und wird vom Arzt festgelegt. Ab Stufe 5 ist übli cherweise eine 24-Stunden-Be treuung notwendig. Förderung. Zusätzlich gibt es den „Betreuungszuschuss“, der ab Stufe 3 beantragbar ist. Da bei handelt es sich um die För derung von 24-Stunden-Betreu

PFLEGEGELD PRO MONAT*

Stufe 1: 200,80 Euro Stufe 2: 370,30 Euro Stufe 3: 577,00 Euro Stufe 4: 865,10 Euro Stufe 5: 1.175,20 Euro Stufe 6: 1.641,10 Euro Stufe 7: 2.156,60 Euro

* Stand Jänner 2025, Quelle: oesterreich.gv.at

FOTO: ISSTOCK.COM/RIDOFRANZ

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Ausbildung. Seit Herbst 2023 haben 67 junge Menschen eine Lehre in der Pflege in Tirol begonnen. Pflegelehre in Tirol

T irol istVorreiter in der Pflegelehre und setzt damit ein starkes Zei chen für die Weiter entwicklung der Pflegeausbil dung. „Dank des Engagements unseres Kuriensprechers Hubert Innerebner und der guten Zu sammenarbeit mit der Landesre

Aus der Praxis. „Ich wollte eine sinnvolle Arbeit, bei der ich direkt sehe, wie ich Menschen helfe.“, erklärt Sila Laleci nach eineinhalb Jahren als Lehrling. Sie ist mehr denn je überzeugt, dass sie die richtige Berufswahl getroffen hat. „Ich finde, dass die Lehre sehr gut für Jugendliche geeignet ist. Ich freue mich dar auf, weiter zu lernen, zu wachsen und mich später weiterzubilden.“ Weichen stellen. Die Pflege lehre bietet jungen Menschen eine berufliche Perspektive und ist ein wichtiger Baustein zur Gewährleistung der Pflegever sorgung in Tirol. Die Pflegelehre muss weiter ausgebaut werden, um langfristig ausreichend Fach kräfte auszubilden.Weitere Infos: www.gesund-in-tirol.at u

gierung konnte das neue Ausbil dungsmodell inTirol in kürzester Zeit professionell etabliert wer den“, schildert Oswald Jenewein, Fachgruppenobmann der Ge sundheitsbetriebe in der Tiroler Wirtschaftskammer. Begleitender Einstieg. Ziel ist es, den jungen Menschen ei nen nachhaltig positiven Ein stieg in den Pflegeberuf zu er möglichen. Als Geschäftsführer der ISD GmbH berichtet Hubert Innerebner: „In den ersten Wo chen der Ausbildung bekommen die Lehrlinge neben einem 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs und einer Basisinformation hin sichtlich Hygienevorschriften mit dem UBV-Modul am AZW einen ersten Ein- und Ausblick auf das, was sie erwartet.“

ANZEIGE FOTOS: ISD/ FRANZ OSS

Sila Laleci ist eine der ersten Pflegelehrlinge in Tirol und begeistert von ihrer Entscheidung.

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Diagnose Demenz

Leben mit der Krankheit. Die schrittweise Veränderung der Persönlichkeit des Betroffenen kann zu emotionalen Schwierigkeiten führen, sowohl für den Erkrankten als auch für die Familie.

Text: Mel Burger

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FOTO: ISTOCK.COM/PORSTOCK-STUDIO

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W arnsignale wie Vergesslich keit deuten nicht immer gleich auf eine Demenzerkran kung hin. Umso wichtiger sind medizinische Untersuchungen durch fachärztliches Personal zur genauen Abklärung und Diagnose. Zunächst stehen die Betroffenen im Fokus, jedoch ist auch eine Einschätzung von Angehörigen oder anderen Be zugspersonen wichtig. Erst wenn alle nötigen Ergebnisse der Untersuchungen und Ge

Es geht darum, dem an Demenz erkrank ten Menschen in seiner Welt zu begegnen und ihn nicht nur auf seine Probleme und Defizite zu beschränken.

spräche vorliegen, bespricht man die weitere Behandlung mit ärztlichem Fachpersonal. Behandlung. Nach der Diag nose besprechen Ärzte mit den Betroffenen und deren Angehö rigen die Ergebnisse und erklä ren, wie man nun am besten vorgeht. Die Symtome der leider noch unheilbaren Demenz las sen sich mittlerweile jedoch mil dern. Auch kann derVerlauf der Krankheit durchTherapien und Behandlungen verlangsamt werden. Es wird eine kombi

Prim. Dr. Josef Marksteiner Gedächtnisambulanzen

nierte Behandlung mit Medika menten sowie anderen Thera pieformen empfohlen.

FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG

l Pflegegeld und Erschwerniszuschlag l Unterstützung bei Ersatzpflege l Zuschuss für Pflegehilfsmittel und Wohnraumadaptierung l 24-Stunden Betreuung l Pflegekarenz oder Pflegeteilzeit www.pflege.gv.at

FOTOS: ISTOCK.COM/MONKEYBUSINESS IMAGES, TIROL-KLINIKEN

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Abseits 1+2: Zwei sehr persönliche Bücher über die Schock diagnose Demenz, die sich von medizinischen Ratgebern unterscheiden, aber Betroffene mitneh men auf eine authentische Reise mit schweren aber auch wunderschönen Momenten. Memory Netzwerk. Wer Un terstützung in der Pflege und Betreuung von Patienten mit demenziellen Veränderungen sucht, kann sich an die Memo ry Nurses in Tirol wenden. Im LKH Innsbruck, Hall und Hochzirl-Natters stehen allen 14 Memory Nurses und rund 200 Memory Beauftragte zur Verfügung. Sie sind speziell ausgebildete Pflegepersonen und MTDs, die Mitarbeiter, aber auch Betroffene und An gehörige beraten. u

Veränderungen. Ein de menzkranker Angehöriger ist auf Hilfe angewiesen. Aber wie soll man helfen, ohne dem Be troffenen die Würde zu neh men oder den Verlauf zu be schleunigen. Denn dieser kann verlangsamt werden, wenn vorhandene Fähigkeiten so

lange wie möglich bewahrt bleiben. Johanna Constantini, Psychologin und Tochter von Fußballlegende Didi Constan tini, veröffentlichte zwei sehr persönliche Bücher über De menz. Sie wollte damit einen Appell an die Gesellschaft richten, mehr Sensibilität für einander zu entwickeln und Menschen mit Demenz nicht auszuschließen. Das Kinder buch „Oma Helga, die Außer irdischen und ich“ von Autorin Petra Hillebrandt hilft Er wachsenen, ihren Kindern die Erkrankung einfach und ver ständlich zu erklären. Leben mit Demenz. Wäh rend der Krankheit bekommen Familien die Möglichkeit, den Betroffenen neu kennenzuler nen. Es ist wichtig, dass man sich nicht an dieVergangenheit klammert. Das erkrankte Fami lienmitglied mag einiges ver gessen haben, aber ertönt ein Lied oder ein bestimmter Laut, kann das strahlende Augen und ein Lächeln hervorzaubern.

Es war eine sehr berührende Zeit,

meinen starken Vater mit seinen demenziel len Veränderungen begleiten zu dürfen.

Tirol Kliniken 6020 Innsbruck Tel: 050 504-0 www.tirol-kliniken.at

Ingeborg Freudenthaler Obfrau der Demenzhilfe Tirol

FOTOS: JOHANNA CONSTANTINI, FRANZ OSS, ISTOCK: HALFPOINT

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Die vielfältigen Pflegeangebote der Johanniter erleichtern Ihnen den Alltag zu Hause.

Pfleger:innen mit Herz

Flexible Pflege. Die Mobile Pflege und Betreuung der Johanniter unterstützt Menschen mit Pflegebedarf, wo es nötig ist – professionell, einfühlsam und mit viel Freude.

S eit 1978 sind die Jo hanniter Tirol für die Tiroler Bevölkerung im Einsatz. Neben Erste- Hilfe-Kursen, dem Rettungs dienst und der Katastrophenhil fe etablierte sich der mittler- weile größte Arbeitsbereich der Johanniter: Die Mobile Pflege und Betreuung. Das Pflegeper sonal stellt dabei sicher, dass

Menschen mit Pflege- und Be treuungsbedarf in ihren eigenen vier Wänden rundum versorgt werden. Medizinische Hauskranken pflege. Ausschließlich diplo miertes Pflegepersonal küm mert sich in enger Zusammenarbeit mit den be treuenden Hausärzt:innen um

die fachgerechte Versorgung erkrankter Personen.

Mobile Pflege und Betreuung. In der Mobilen Pflege begleiten und fördern geschulte Pflegeas sistent:innen Senior:innen in ihrem eigenen Zuhause. Ausge bildete Heimhilfen sorgen für einen reibungslosen Alltag, wäh rend Haushaltshilfen bei haus

ANZEIGE FOTO: JOHANNITER

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

Unterstützen Sie die Johanniter mit ihrem Förderbeitrag – schon ab 36 Euro im Jahr.

wirtschaftlichen Tätigkeiten unterstützen.

Sozialarbeit. Ob Medikamen tenorganisation, das Ansuchen oder Ausfüllen von Anträgen, oder sozialrechtliche Fragen wie der Anspruch auf Pflege geld – wir Johanniter beraten Sie gerne. Gut geschult für die Zukunft. Pflegerische Berufe gewinnen in unserer Gesellschaft immer mehr an Wichtigkeit. Daher bie ten die Johanniter auch Aus- und Fortbildungen an. u

Alle aktuellen Aus- und Fortbildungen finden Sie unter www.johanniter.at/kurse

ANZEIGE FOTOS: JOHANNITER

Mobile Pflege und Betreuung

• Medizinische Fußpflege • Medikamentenservice • Sozialarbeit

• Hauskrankenpflege • Heimhilfe • Hauswirtschaftsdienst

T 0512/24 11-24, www.johanniter.at/tirol

Pflege u Betreuung u Vorsorge

Karriere in der Pflege

Ausbildung. Pflege- und Betreuungskräfte werden nicht von der KI ersetzt. Eine Karriere mit Sinn steht jungen Menschen ebenso offen wie Quereinsteigern!

Text: Philipp Eitzinger - Mel Burger

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

FOTO: LAND TIROL/ SIMON RAINER

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

Die Pflegeausbildung in Tirol bietet viele Möglichkeiten.

E ine gewisse Unsi cherheit ist ver ständlich: Welche Jobs werden in den kommenden Jahren und Jahr zehnten von der KI ersetzt wer den?Was eindeutig klar ist: Der soziale Dienst an Mitmenschen gehört mit Sicherheit nicht dazu. Ob nun Alten- oder Be hindertenarbeit: Die Sinnhaf tigkeit und die Sicherheit einer Karriere im Pflegebereich steht völlig außer Frage. Die demo graphische Entwicklung ist ein deutig – immer mehr Menschen werden immer älter – und klar ist auch, dass nicht alles von Angehörigen allein gestemmt werden kann. Dafür braucht es engagierte und gut ausgebilde te Profis.

Voraussetzung. Was man dafür mitbringen muss? In ers ter Linie natürlich Soft Skills im Umgang mit anderen Men schen. Es braucht auch die

sprichwörtliche dicke Haut: Man hat nicht nur mit der Sonnenseite des Lebens zu tun, das muss man aushalten. Eine gewisse körperliche Robustheit ist auch nützlich. Und für die „hard facts“, also die Ausbil dung, gibt es viele Optionen – so soll sichergestellt sein, dass der Einstieg für möglichst vie le Menschen möglich ist. Es gibt viele Wege in die Pflege, vor allem für junge Menschen – eine grafische Übersicht über die Möglichkeiten in Tirol fin den Sie auf der Doppelseite 34 bis 35. Pflege(fach)assistenz. Es gibt beispielsweise die Ausbil dungen zur „Pflegeassistenz“ (ein/drei Jahre) und zur

FOTOS: LAND TIROL/ SIMON RAINER

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1. Innsbrucker Pflegetage Do, 15. & Fr, 16. Mai 2025 09.00 bis 16.00 Uhr

IN DEN RATHAUSGALERIEN

15. Mai ✓ 10.00 Uhr - „Vergiss mich nicht, alles zum Thema Unterstützung für pflegende Angehörige“ ✓ 11.00 Uhr - „Innsbrucker Soziale Dienste – Leistungsspektrum einfach erklärt.“ 16. Mai ✓ 10.00 Uhr - „Gesund altern – was kann ich präventiv machen, um Demenz vorzubeugen?“ ✓ 11.00 Uhr - „CareManagement Tirol, ein Versorgungsprogramm für Vernetzung und Koordination zum Thema Pflege und Betreuung stellt sich vor.“ ZUSÄTZLICHE FACHVORTRÄGE IM PLENARSAAL DES RATHAUSES Expert:innen aus der Praxis beraten direkt & kostenlos vor Ort

Landeshauptstadt Innsbruck, Maria-Theresien-Straße 18, 6020 Innsbruck, www.innsbruck.gv.at Impressum: Stadt Innsbruck, MA II - Amt für Soziales, Michael Urschitz, BSc, MSc

„Pflegefachassistenz“ (zwei/ vier Jahre). Pflegeassistenten unterstützen Pflegemaßnah men bzw. führen diese durch und sie wirken bei Diagnostik und Therapie sowie der Beglei tung pflegebedürftiger Men schen mit. Pflegefachassisten ten haben eine vertiefte Ausbildung etwa in der Pflege von chronisch kranken Men schen, auch im häuslichen Um feld. Die praktische Ausbildung am Krankenbett erfolgt in je dem Fall erst ab dem vollende ten 17. Lebensjahr – so sieht es das Gesetz vor, das eine gewis se Reife bei der Arbeit mit Pfle gebedürftigen voraussetzt. Das gilt auch bei der sogenannten „Pflegelehre“, die in einzelnen Bundesländern – darunter auch Tirol – angeboten wird. FSB und FH. Eine weitere Möglichkeit ist die Ausbildung zum Fachsozialbetreuer in der Altenarbeit, also „FSB(A)“ oder in der Behindertenarbeit, also

Die Möglichkeiten zur Ausbildung reichen bis hin zum Fachhoch schul-Studium.

„FSB(B)“. Diese Ausbildungs zweige berechtigen ebenso wie eine Matura an der AHS oder der BHS zu einem FH-Lehr gang für Gesundheits- und Krankenpflege. Dieser dauert sechs Semester und schließt mit dem Bachelor of Science (BSc) ab. Mit dieser umfangreichen Ausbildung trägt man die Ver

antwortung für den gesamten Pflegeprozess: Ein diplomierter Gesundheits- und Krankenpfle ger unterweist Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und Unter stützungskräfte und übernimmt die eigenverantwortliche Durch führung medizinisch-diagnosti scher und medizinisch-thera peutischer Maßnahmen.

Die Pflege ist ein Beruf mit Zukunft – und Tirol bietet zahlreiche Wege, um in diesen Bereich einzusteigen. Wer sich für die Pflege entscheidet, wählt einen erfüllenden Beruf – mit echten Pers pektiven und der Chance, etwas zu verändern.

Cornelia Hagele Landesrätin für Gesundheit, Pflege und Bildung

FOTOS: LAND TIROL/ SIMON RAINER/ DIE FOTOGRAFEN

Pflege u Betreuung u Vorsorge

Wohlbefinden durch fürsorgliche Pflege: Ein Ansatz, der wirkt.

Aufstiegschancen. Die Pfle ge ist weit mehr als nur ein Job – sie ist eine Berufung.Trotz der oft schwierigen und herausfor dernden Situationen bietet der Pflegeberuf vielfältige und er füllende Erfahrungen. Jeden Tag tragen Pfleger dazu bei, das

Leben von Menschen in Not zu erleichtern. Sie bieten Unter stützung, wenn sie am ver wundbarsten und hilfebedürf tigsten sind. Dies hat einen unmittelbaren positiven Ein fluss auf ihr Wohlergehen.Wäh rend der Ausübung des Pflege

dienstes entwickeln sich tiefe menschliche Beziehungen. Im Laufe der Zeit bauen Pflege kräfte tiefe Bindungen mit ih ren Patienten und deren Ange hörigen auf. Diese Beziehungen können unglaublich erfüllend sein und bieten tiefe Einblicke in die Menschlichkeit und die Größe des menschlichen Geistes. Jeden Tag etwas Neues. In der Pflege zu arbeiten be deutet, sich ständig weiterzu bilden. Da sich die Medizin ständig weiterentwickelt, sind Sie gezwungen, auf dem Lau fenden zu bleiben und Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse ständig zu erweitern. In der Pflege zu arbeiten bedeutet, Teil eines größeren Teams

FOTOS: LAND TIROL/ SIMON RAINER

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

PflegerInnen tragen zur Entlastung bei vielen Tätigkeiten pflegender Angehöriger bei.

Menschen brauchen die Sicherheit, not wendige Pflegeleis tungen zu bekommen. Mein Anliegen ist es, mit einem Bündel von Maßnahmen alles zu tun, damit wir ge meinsam als Gesell schaft für diese gute Pflege sorgen.

Georg Willi Vizebürgermeister von Innsbruck

von Fachleuten zu sein, die dasselbe Ziel haben: Die bestmögliche Betreuung der Patienten zu gewährleisten. Es entwickelt ein Gefühl der Gemeinschaft und Zusam mengehörigkeit.Viele Pflege kräfte genießen es, ihr Wis sen und ihre Erfahrungen an angehende oder neue Kolle gen weiterzugeben. Es ist eine Gelegenheit, eine Füh rungsperson zu sein und die nächste Generation von Pfle gekräften zu prägen. Außer

dem sind Pflegekräfte oft die ersten, die auf medizinische Probleme oder Veränderun gen in der Gesundheit eines Patienten reagieren. Sie spie len eine entscheidende Rolle in der medizinischen Versor gung und tragen maßgeblich zur Genesung von Patienten bei. Quereinsteiger gesucht. Der Weg in die Pflege steht natürlich nicht nur jungen Menschen offen, im Gegenteil:

Quereinsteiger mit Lebenser fahrung sind gerne gesehen. Das Land Tirol, Abteilung Pflege, ist hierbei eine gute An laufstelle für Ausbildungen und alle nötigen weiteren In formationen. Die Arbeit in der Pflege ist eine Herausforde rung, aber sie ist ebenso eine äußerst befriedigende Aufgabe. JedenTag hat man das Gefühl, einen Unterschied gemacht zu haben und einen bedeutenden Beitrag in der Gesellschaft ge leistet zu haben. u

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

24h-Pflege zu Hause ist für ältere Menschen eine riesige Er leichterung.

Hauspflege. Die 24-Stunden-Betreuung ist eine essenzielle Säule der Pflege in Tirol. Unverzichtbares Modell

D ie Betreuung zu Hause ermöglicht es vielen Men schen, weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung zu leben, während sie gleichzeitig pflegende Angehörige entlastet. In den letzten Jahren ist es zu nehmend schwieriger geworden, qualifiziertes Betreuungsperso nal zu finden.Viele Betreuungs kräfte, insbesondere aus Ost- und Südosteuropa, kehren dem österreichischen Arbeitsmarkt den Rücken, da sich die wirt schaftlichen Bedingungen in ih ren Heimatländern verbessern.

Notwendige Aufwertung. Bernhard Moritz, Fachgrup penobmann der Personenbera tung und Personenbetreuung in der Tiroler Wirtschaftskammer, warnt: „Wir müssen alles daran setzen, dieses Modell weiter auf zuwerten. Ohne die 24-Stun den-Betreuung müssten in Tirol rund 18 zusätzliche Alten- und Pflegeheime errichtet werden – das wäre finanziell nicht trag bar.“ Qualität sichern. Um die 24-Stunden-Betreuung langfris tig zu sichern, fordert die Fach

gruppe eine Erhöhung der För dermittel auf 1.450 Euro sowie die verpflichtende Einbindung von Fachpflegekräften. Zudem soll das Qualitätszertifikat ÖQZ 24 weiter ausgebaut werden. Die 24-Stunden-Pflege bleibt damit eine tragende Säule der Versor gung – doch es bedarf nachhal tiger Anstrengungen, um dieses Modell für die Zukunft zu sichern. u

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

Pflege als Profession

Stationsleitung. Clarissa Salchner kam über den Zweig Gesundheit und Soziales an der Ferrarischule, dem Gesundheits- und Kranken- pflegediplom am AZW, bis zum Bachelor an der UMIT zur Pflege.

Text: Mel Burger

P flegeberufe sind ab wechslungsreich, verantwortungsvoll und zukunftssicher. Clarissa Salchner, Stationsleite rin der Gefäßchirugie, möchte auch nach der Geburt ihres Kin des wieder zurück in ihren Be ruf: „Pflege ist so viel mehr als nur Pflege, wir begleiten, wir beraten und sind einfach da.“ Clarissa Salchner: Wie viele meiner Kollegen wusste ich schon in der Schule, dass ich mit Menschen arbeiten wollte. Zu dem war ich fachlich an der Pfle ge sowie ihren vielen Möglich keiten interessiert und mag den engen Kontakt mit Menschen. Was gefällt dir in deinem Beruf am besten? Was ist für dich das Erfül lendste an deiner Arbeit? Clarissa Salchner: Jeden Tag bei der Dienstübergabe, wenn neben den Fakten auch ein Scherz ge macht oder von einem Erfolg berichtet wird, fühle ich, dass ich richtig bin. Gerade wenn man

schwanger und will wieder an meinen Arbeitsplatz zurück. Das Unternehmen ist dafür gut vor bereitet und bietet mir auch als Mutter Aufstiegchancen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Mit der Flexibilität von Schicht dienst oder Mo.-Fr.-Diensten lässt sich Beruf und Familien- leben sehr gut vereinbaren. u

Clarissa Salchner BScN Leitende Diplompflegerin Gefäßchirurgie 10 Süd

nicht genug Zeit für jeden einzel nen Patienten hat, ist das Team zur Stelle. Auch in schweren Stunden versuche ich immer, mein Bestmögliches zu geben und als Stationsleitung alles auf das Positive zu lenken. Dabei helfen die Momente, wenn ich für mein Team ein Danke für die Behandlung von Patienten oder Angehörigen bekomme.

Du möchtest in deinem Beruf bleiben?

Clarissa Salchner: Derzeit bin ich im 7. Monat

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

Entscheidung zur Pflege

Hauskrankenpflege. Verena Lackmaier entschied sich schon in der Schulzeit für einen Beruf in der Pflege und besuchte den medizinischen Zweig am Gymnasium Kettenbrücke in Innsbruck.

Text: Mel Burger

D ie mobile Pflege bietet individuell angepasste Betreu ung für ältere und pflegebedürftige Menschen di rekt in ihrem Zuhause. Verena Lackmaier ist eine der mobilen Pflegerinnen in Tirol, die ihren Patienten ein selbstbestimmtes Leben in der gewohnten Umge bung ermöglicht. Warum hast du dich für den Berufsweg Pflege ent schieden? Verena Lackmaier: Nach dem Abschluss am Kettenbrücke Gymnasium habe ich die Kran kenpflegeschule am AZW absol

macht. So bin ich jetzt für den Dienstplan der Praktikanten zuständig. Was sind die größten Her ausforderungen in deinem Bereich ? Verena Lackmaier: Die größten Herausforderung für mich und mein Team ist es, die bestmögli che Versorgung für die Klienten zu finden sowie die individuelle Organisation abzustimmen, da mit die Klienten zu Hause gut versorgt werden können. Willst du in der Pflege blei ben? Verena Lackmaier: Ich möchte auf alle Fälle in diesem Beruf bleiben, auch in dem Bereich, wo ich derzeit tätig bin. Ich liebe es, zu organisieren und koordinieren. Die Arbeit mit Menschen ist mir das Wichtigs te. Der Austausch mit meinen Arbeitskollegen am Ende des Dienstes zeigt mir auf, wie wichtig unsere Arbeit ist und gibt mir Halt in den schwieri gen Momenten. u

Verena Lackmaier Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin

viert. Seit April 2011 arbeite ich bei den Johannitern in der mo bilen Pflege und Betreuung (Hauskrankenpflege) und habe am AZW die Weiterbildung zur Praxisanleiterin/Mentorin ge

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

ISD – mehr als „nur“ Pflege

Gesamtdienstleister. Die Innsbrucker Soziale Dienste GmbH ist gemeinhin für ihre Pflegeheime bekannt. Dabei hat sie mehr zu bieten. Viel mehr!

D ie Innsbrucker So ziale Dienste GmbH ist der größte Betreiber vonWohn- und Pflegeheimen in Westösterreich. Klar. Aber die mehr als 1500 Mitarbeiter*in nen aus über 60 Nationen sor gen von der Wiege bis zur Bah re für eine soziale Vielfalt, die bunter nicht sein könnte. Vorzeigemodell ISD. Das Miteinander von stationärer so wie mobiler Langzeitpflege mit Einrichtungen der Wohnungs losenhilfe, Stadtteiltreffs, Ju

gend- und Kinderzentren, der ambulanten Suchtprävention und zahlreichen Gastrostätten machen aus der 100-Pro zent-Tochter der Stadt Inns

bruck einen sozialen Gesamt dienstleister mitVorbildfunktion, der von anderen Städten zwar oft kopiert, aber nie erreicht wurde. u

https://open.spotify.com/ episode/2CWBjCZpgY4RBTs vP4oIdw?si=wlALeGufR 7WWAQJuc5suiQ

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Yes, we care – Dein Job in der ISD

Ausgebildete Pflege fachkräfte (m/w/d) – DGKP / PFA / PA Du suchst eine neue Herausforderung? Wir suchen DICH!

Nähere Infos unter 0512/5331-0000 oder isd.or.at

Lass uns gemeinsam das Le ben der Anderen ein Stück weit lebenswert(er) gestalten.

Wir haben Dein Interesse geweckt? – Weck Du unseres!

1500 Mitarbeiter*innen – 61 Nationen

ISD – Innsbrucker Soziale Dienste

Pflege u Betreuung u Vorsorge

Pflegeausbildung in Tirol

Ausbildungsoffensive. Pflege bedeutet nicht nur Menschen betreuen und pflegen.

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

Das AK Referat „Ge sundheit und Pflege“ hilft bei Pflegegeld, Förderungen und Heimunterbringungen.

Gesundheit & Pflege: AK Referat hilft

Hilfe. Mitarbeiter in Gesundheits- und Sozialberufen sowie Angehörige von Patient:innen können sich mit ihren Fragen an das AK Referat „Gesundheit und Pflege“ wenden.

D ie Belastung der Ge sundheits- und Sozi alberufe hat in den letzten Jahren zuge nommen. Diese anspruchsvollen Arbeitsbedingungen führen dazu, dass gerade diese Berufsgruppe oft vor dem Ausbrennen steht.

das Referat „Gesundheit und Pflege“ eingerichtet. Hier finden Personen aus den verschiedenen Berufsgruppen der Gesundheits- und Sozialberufe Rat in Bezug auf die verschiedenen berufs rechtlichen Regelungen, etwa zu Gesundheits- und Krankenpfle

Durch die erhöhten Anforderun gen ist es häufig nicht mehr mög lich, unter Einhaltung aller Re gelungen zu arbeiten. Angebote. Die AK Tirol ist sich dieser Probleme bewusst und hat dafür eine Anlaufstelle,

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

gegesetz, MTD-Gesetz, Hebam mengesetz, Kardiotechnikerge setz, Sanitätergesetz, Tiroler Sozialbetreuungsberufegesetz, medizinischem Assistenzberufe- Gesetz und mehr. Haftungsfragen. Eine Tätig keit in einem Gesundheits- oder Sozialberuf birgt immer gewisse Risiken einer Schädigung eines Patienten/Klienten. Dementspre chend setzen sich die Angehöri gen der Gesundheits- und Sozi alberufe häufig mit möglichen Fehlern und den daraus resultie renden Folgen auseinander, die im Zuge der Berufsausübung auftreten können, etwa dem Tod eines Patienten nach Verabrei chung eines falschen Medika mentes, einem Oberschenkelhals

bruch, verursacht durch den Sturz eines Patienten, oder der Entstehung eines Dekubitus. Haftung ist ein wichtiges Thema. Im AK Referat „Gesundheit und Pflege“ erhalten die Mitarbei ter:innen der Gesundheits- und Sozialberufe über die entspre chenden gesetzlichen Bestim mungen Auskunft. Schutz. Zusätzlich kommen im AK Referat noch Tätigkeiten wie die Begutachtung von Gesetzen, das Halten und Organisieren vonVorträgen, dieVertretung der Gruppe der Arbeitnehmer:innen in verschiedenen Kommissionen, die Ausarbeitung von Verbesse rungsvorschlägen für die Politik usw. hinzu. Anlaufstelle. Daneben werden auch die Interessen pflegender Angehöriger und der Betreuten vertreten. Fragen zu Unterstüt zungsmöglichkeiten bei der Pfle ge durch Angehörige sowie zur Antragstellung für den Angehöri genbonus oder zur Selbst- und Weiterversicherung pflegender Angehöriger werden beantwortet.

AK Referat „Gesundheit und Pflege“ Tel. 0800/225522-1650 Gruberpflege Vernetzt. Durch die Zusam menarbeit mit den AK Abteilun gen Sozialrecht und Arbeits recht bekommen Angehörige der Gesundheits- und Sozialbe rufe und pflegende Angehörige eine umfassende Beratung, etwa auch zum Pflegegeld. u rungen, Heimunterbringung etc. Viele pflegende Angehörige set zen sich insbesondere mit dem Thema der 24-Stunden-Betreu uung auseinander. Zur 24-Stun den-Betreuung erhalten die be troffenen Personen u. a. Informationen über die Möglich keiten der Betreuung in Privat haushalten, welche Tätigkeiten die Betreuungskräfte überneh men dürfen und über etwaige finanzielle Unterstützungen für die Personenbetreuung. Erwachsenenschutz. Interes sierte können sich zu den Säulen der Erwachsenenvertretung und zu den formellen Voraussetzun gen zur Errichtung einer Patien tenverfügung informieren. Registrierung. Das AK Refe rat ist zuständig für die Eintra gung ins Gesundheitsberufe- register und beantwortet Fragen zu Anerkennungs- und Nostrifi zierungsverfahren.

Infomationen. Das Team des Referats „Gesundheit und

Pflege“ erteilt auch Aus künfte bezüglich Förde

Beschäftigte der Ge sundheits- und Sozial- berufe finden in der AK Tirol kompetente Ansprechpartner.

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gup@ak-tirol.com www.ak-tirol.com

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Jugendliche geben SeniorInnen die Möglichkeit, sich in entspannter Atmo sphäre auszutau schen.

Leben(swert) im Alter

Angebotsvielfalt. In fast allen Stadtteilen bietet die Innsbrucker Soziale Dienste GmbH SeniorInnen und deren Bezugspersonen die Möglichkeit, sich zu informieren, auszutauschen und mitzumachen.

S eniorInnen und ihre Bezugspersonen erhal ten vor Ort gezielte Informationen, kön nen ihre Anliegen besprechen und erhalten bei Bedarf Vermitt lung zu passenden Stellen. Für Menschen mit niederem Ein

kommen stellen die Mitarbeite rInnen gerne auch den Kultur pass aus. Austauschmöglichkeit. Se niorInnen-Treffs ermöglichen es bei geselligem Beisammensitzen Kontakte zu knüpfen, sich aus zutauschen und gemeinsam eine Jause zu genießen. Die Compu teria bietet Hilfestellungen, Klä rung von technischen Fragen bei Smartphone, Computer, Ta blet und Digitalkamera für Se niorInnen in entspannter Atmo Das Format der ISD ermöglicht einen kostengünstigen Kino- besuch um nur 7 Euro.

sphäre. Im 14-tägigen Rhythmus an Donnerstagen organisieren die MitarbeiterInnen für ‚aktive‘ SeniorInnen und interessierte Menschen Ausflüge, Museums besuche, und vieles mehr. Jeden letzten Dienstag im Monat um 15 Uhr wird ein ausgewählter Film im Leokino unter Beglei tung von MitarbeiterInnen für alle interessierten BesucherIn nen gezeigt. u

Innrain 24 6020 Innsbruck

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Tel: 0512-5331 7590 sozialarbeit@isd.or.at www.isd.or.at

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Mobile Sozialarbeit

Zuhause. Die Mobile Sozialarbeit richtet sich an SeniorInnen mit mobilitäts- und altersbedingten Einschränkungen. Die MitarbeiterInnen bieten eine kostenlose Sozialberatung in den eigenen vier Wänden an.

D ie Mobile Sozial arbeit ist ein freiwilliges, kos tenloses und nie derschwelliges Angebot für SeniorInnen mit mobilitäts- und altersbedingten Ein

schränkungen. Dabei wird eine individuelle und selbstbe stimmte Lösungsfindung ange strebt.

allen Innsbrucker Stadtteilen unterwegs. Infos und Kontakt unter der Telefonnummer: 0512-5331 7590 aber auch per Mail: sozialarbeit@isd.or.at oder auf unserer website www.isd.or.at u

Gemeinsam. Das Team der Mobilen Sozialarbeit ist in

WIR ERMÖGLICHEN IHNEN INFORMATION UND BEGEGNUNG

l Unterstützung in unterschiedlichen sozialen Angelegenheiten l Information zu Pflege-, Betreuungs- und Beratungsangeboten l Auskunft zu sozialrechtlichen Fragestellungen l Beratung zu finanziellen Leistungen l H ilfe bei Antragstellungen l Information zu Angeboten in den Kontaktbüros Leben im Alter

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

Barrierefrei wohnen

Sicher wohnen. Schon mit einigen simplen Änderungen können zahlreiche Alltagsgefahren aus dem Wohnbereich verbannt werden.

Text: Philipp Eitzinger

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

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Pflege u Betreuung u Vorsorge

Niedrigere Arbeitsplatten in der Küche erlauben es, davor sitzend zu arbeiten – sei es im Rollstuhl oder weil die Kraft zum Stehen nicht mehr reicht.

E in komfortables und sicheres Zuhause ist besonders für Men schen mit einge schränkter Mobilität essenziell. Wer Maßnahmen setzt, kann langfristig Unabhängigkeit und Lebensqualität erhalten. Stufen vermeiden. Wenn Stufen den Zugang zum Haus oder zur Wohnung erschweren, helfen mobile Rampen oder ein dauerhafter Umbau. Im Innen bereich bieten Treppenlifte eine sichere Lösung, um verschiede ne Stockwerke problemlos zu erreichen. Sicherheit ist auch eine Frage des Halts. Handläufe

DARAUF SOLLTEN SIE ACHTEN

l Türen: Die rollstuhltaugliche Breite der Eingangstür beträgt laut ÖNORM B 1600 90 Zentimeter, bei Innentüren 80 Zentimeter. l Schwellen: Erhöhte Übergänge zwischen Räu men sind Stolperfallen. Wenn man sie nicht eliminieren kann, dann zumindest abschrägen. l Beleuchtung: Es ist besonders wichtig, zu sehen, wo man hinsteigt. In Vorräumen bieten sich hierfür Lampen an, die sich per Bewegungsmel der von selbst ein- und ausschalten. l Fliesen: Ein Ausrutscher auf nassen Fliesen ist schnell passiert. Anti-Rutsch-Behandlungen minimieren das Risiko. Boden aus Feinsteinzeug ist zudem von Natur aus recht rutschfest.

FOTO: ISTOCK.COM/ PIKSEL

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