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WELS SPEZIAL

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Neuer Kompass für Exporteure

VON WELS IN DIE WELT. Der Großraum Wels beheimatet zahlreiche Unternehmen, die sich ihren Platz in der Welt erobert haben. Doch nicht nur China schreibt die Regeln neu. Wie Firmen auf die Herausforderungen reagieren und warum sich viele Exporteure dennoch auf den globalen Märkten behaupten.

TEXT: Klaus Schobesberger

95 Prozent. Die meisten Menschen kom men, ohne es zu wissen, tagtäglich mit Silikonteilen des Leitbetriebs in Berüh rung – etwa bei Bedienungsknöpfen im Auto, beim Babyschnuller, in der Küchen schublade oder beim Duschkopf. Die Produkte für die Automobil-, Medizin-, Kommunikations- oder Haushaltsbran che werden milliardenfach in Werken in Österreich, Kanada – und bald auch in 25 Millionen Euro investiert die Starlim Spritzguss GmbH in den Standort im chinesischen Nantong. Es ist das erste Werk der Oberösterreicher in Asi en. Etwa 70 Mitarbeiter sollen nach der Eröffnung jährlich zwei Milliarden Silikonteile für den asiatisch-pazifi schen Raum produzieren. Damit geht die Unternehmensgruppe den Weg in Richtung Partnerschaft in einer Zeit, in der sich die Spielregeln der Globalisie rung ändern und Staaten immer größere China – produziert. Export aus dem Welser „Silikon“ Valley

Handelsbarrieren hochziehen. Für Starlim-Geschäftsführer Thomas Bründl ist das auch die bessere Entscheidung, als sich zu Hause „einzuigeln“. Denn an Asien kommen Zulieferunternehmen für den Automotive-Sektor kaum vor bei. Drei von zehn weltweit verkauften Autos werden im Reich der Mitte abge setzt. Wer hier als europäischer Zuliefe rer nicht vor Ort dabei ist, nimmt sich langfristig aus dem Spiel. Dabei geht es nicht nur um kürzere Beschaffungszeiten, höhere Flexibilität und Kosteneinsparun gen bei Energie, Arbeit oder Logistik. Es hat sich vor allem das Machtverhältnis umgedreht, wie Bründl betont: „In der Vergangenheit wurden Kaufentscheidun gen der Automobilzulieferer von Europa aus getroffen und daher war es möglich, auch ohne einen regionalen Standort nach China zu liefern. In den vergange nen Jahren hat sich diese Situation auf grund der sich sehr schnell entwickelnden Industrie in China gewandelt.“ Das wurde auch auf der kürzlich zu Ende gegange nen „Auto Show“ in Peking sichtbar. Ô

Wenn man einen österreichischen Hidden Champion nennen müsste, dann fände sich Starlim Sterner ganz weit oben in der Liste der „heimlichen Gewinner“. „Hidden Champions“? So werden mittel ständische Unternehmen bezeichnet, die welt- oder europaweit eine Spitzenpositi on in Nischensegmenten einnehmen. Vor 50 Jahren in einer Garage in Marchtrenk gegründet, entwickelte sich der frühere Einmannbetrieb zum Weltmarktführer in der Verarbeitung von Flüssigsilikon im Spritzgussverfahren. Exportquote:

FOTOS: THOMAS PAJOT / SARUNYU FOTO / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS

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