CHEFINFO Wels Spezial 2024

Das Magazin der Führungskräfte

CHEFINFO SPEZIAL 2024 LOGISTIK Warum fast alle Wege nach Wels führen ERFOLGE EINE STADT IM BALLSPORT FIEBER

STARKE FIRMEN, TOP-PRODUKTE, NEUE SPIELREGELN. VON WELS IN DIE WELT

Präsentiert von:

MAI 2024/34. JG./NR. 4A/2,50 EURO, ÖSTERREICHISCHE POST AG, GZ 02Z031559 M, ZIELGRUPPEN-ZEITUNGSVERLAGS GMBH, ZAMENHOFSTRASSE 9, 4020 LINZ

Jetzt investieren!

41 Tops: von 39 m 2 bis 130 m 2

Das Wohnprojekt Auberg+ in Linz/Urfahr bietet die ideale Balance zwischen urbanem Lebensstil und naturnahem Wohnen. Einundvierzig hochmoderne Wohnungen, die von der gemütlichen Garconniere bis hin zur großzügigen 4-Zimmer-Wohnung reichen. Die Nähe zum Pöstlingberg bringt zahlreiche Freizeitaktivitäten in greifbare Nähe. Genießen Sie die Natur, erkunden Sie Wanderwege oder lassen Sie sich von der charmanten Umgebung inspirieren. Die Nähe zur Linzer Innenstadt ermöglicht ein unkompliziertes Erreichen aller wichtigen urbanen Einrichtungen und Angebote. Auberg+, ein Zuhause mit Stil, Komfort und Lebensqualität. Lage: Parzhofstraße 25, 4040 Linz Fertigstellung: Sommer 2025 HWB (kwh/m 2 /Jahr): 22

41 Wohnungen in Linz/Urfahr Fertigstellung Sommer 2025

Perfekt als Vorsorgewohnung, Anlageobjekt oder Eigenheim Jetzt informieren: +43 7242 / 9396 7770 consulting-company.at/auberg+

consulting-company.at

ERLEBNIS- & GENUSSWELT DER TOP AUSFLUGSTIPP IM MÜHLVIERTEL

T auchen Sie ein in die Welt des Whiskys und buchen Sie eine unvergessliche Führung in der Whiskydestillerie von Peter Affenzeller im idyllischen Alberndorf in der Riedmark. Vor Ort erfahren Sie alles über den gesamten Herstellungsprozess vom Getreidefeld bis

zum fertig abgefüllten Genuss. Die Destillerie bietet einen umfangreichen Einblick von der Produktion bis hin zum Fasslager, welcher mit allen 5 Sinnen wahrhaft erlebt werden kann. Zum Abschluss der Führung genießen Sie eine Verkostung ausgewählter Spirituosen aus dem Hause Affenzeller.

AUF IHREN BESUCH FREUT SICH

www.peter-affenzeller.at

WELS SPEZIAL

Editorial

bar • restaurant

Klaus Schobesberger Chefredakteur

Unternehmerisches Stärkefeld Energie-Hauptstadt Wels

D as südlich von San Francisco gelegene Silicon Valley gilt als Zentrum der Innovation und ist Heimat vieler Startups und global agieren der Technologieunternehmen wie Apple, Google oder Facebook. Ihren Namen trägt die berühmte Region aufgrund der hohen Konzentration von Firmen, die sich mit der Herstellung von Silizium-Chips (englisch: silicon chips ) beschäftigen. Im Kleinformat findet das kalifornische Phänomen in der Region Wels seine Entsprechung. Nicht auf grund der hohen Dichte an Gründern, son dern wegen der großen Präsenz an global agierenden Familienunternehmen. Diese agieren oft im Verborgenen, sind aber in ihrer Nische nicht selten Innovationsfüh rer und global an der Spitze. Einige davon stellen wir in dieser „Export“-Ausgabe vor. Darunter sind Weltmarktführer von echten S eit gefühlten Ewigkeiten pilgern Men schen aus ganz Österreich nach Wels zur Energiesparmesse. Technikaffine Menschen kommen bei dieser Veranstaltung ebenso regelmäßig auf ihre Rechnung wie umweltbewusste Bürger, die ressourcenscho nend durchs Leben gehen. Mit dem russi schen Angriffskrieg hat dieses Thema eine neue Dramatik erhalten. Und es zeigt sich in unserer Titelgeschichte: Wels hat in puncto Energie mehr zu bieten. Die Stadt wurde nicht nur jüngst zum Sitz des neuen Was serstoff-Forschungszentrums für Oberöster reich gekürt. An dem neuen Zentrum wird auch Christina Toigo forschen, eine absolute Expertin für Batterietechnologie und Was serstoff. Die Wissenschaftlerin war gerade in Norwegen, als wir sie erreichten. Der Vorsprung des skandinavischen Landes auf diesem Gebiet sei „desillusionierend“. Dort

Silikonteilen, GreenTech-Innovatoren oder Unternehmer, die ihr Firmenimperium von Wels aus leiten. Dass es für viele internatio nal tätige Firmen derzeit alles andere als ein fach ist, überrascht angesichts abnehmender Wettbewerbsfähigkeit in Österreich und in Europa wenig. Warum sich Champions aus Wels dennoch gut schlagen, liegt an ihrem Immer am Ball zu bleiben, ist das Motto eines jeden erfolgreichen Unternehmens – aber auch jeder erfolgreichen Stadt. Bei Wels trifft das „am Ball bleiben“ im Wortsinn auch zu. Wir beleuchten in dieser Ausgabe die „Wös masta“ im Fußball und die Erfolge der „Hus kies Wels“ im American Football. Viel Spaß beim Lesen! gebe es fast in jedem Dorf ein Wasserstoff forschungszentrum. Norwegen ist internati onal ein Benchmark bei der Energiewende. „Sie produzieren siebenmal so viel Energie, wie sie benötigen“, sagt Toigo. Vielleicht ist ja Wels ein Ausgangspunkt für eine ähnliche Erfolgsgeschichte. Interessante Persönlichkeiten In diesem Heft haben wir versucht, jede Mange spannende Geschichten und Inter views mit interessanten Persönlichkeiten unterzubringen. Von Läden mit besonde rem Flair über Familienunternehmen aus Überzeugung bis zu einem Startup, das drauf und dran ist, die Fliegerei zu revolu tionieren. Wir hoffen, es ist wieder Wissens wertes für Sie dabei. ungebrochenen Innovationsgeist. Immer am Ball bleiben

Traumraumplaner Wohnträume verwirklichen. Sie wünschen sich ein Zuhause wie vom Innenarchitekten geplant? Die Traumraumplaner von XXXLutz unterstützen Sie bei der Verwirklichung.

COVERFOTOS: THOMAS PAJOT / SARUNYU FOTO / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS FOTO: HERMANN WAKOLBINGER COVERFOTOS: WAVEBREAKMEDIA / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, WELS-INFO.AT FOTO: HERMANN WAKOLBINGER 4020 Linz, Landstr. 13 0732 . 94 40 80 Der Weg zu Ihrem Wohntraum mit den XXXLutz Traumraum planern geht über folgende drei Schritte: 1 Terminvereinbarung: Vereinbaren Sie einen Ter min für ein unverbindliches Beratungsgespräch und profi tieren Sie vom Know-how der

planer Ihre Wohnsituation unter Berücksichtigung der Raum stimmung, der Anschlüsse, des Lichteinfalles, der Zugangssitu ation etc. und erarbeiten mit Ih nen ein Konzept zur Realisierung Ihrer Traumräume. Die Experten konzipieren maßgeschneiderte Einrichtungslösungen – visuali siert anhand von 3D-Plänen – und begleiten und unterstützen Sie während der gesamten Pro jektumsetzung. 3 Umsetzung und Finalisierung: Nach der Planungsphase und Kostenevaluierung – erst dann, wenn alle Ihre Wünsche zu 100 % erfüllt wurden – wird die Theorie in die Praxis umgesetzt: Die XXXLutz Traumraumplaner

kümmern sich um einen rei bungslosen Ablauf, die Koordi nation der Auftragsabwicklung und ein einwandfreies Ergebnis.

XXXLutz Experten. Schicken Sie dazu einfach eine E-Mail an: be ratung@traumraumplaner.at oder rufen Sie unter folgender Nummer an: +43 664 625 21 67. 2 Individuelle Beratung und Planung: Im persönlichen Gespräch er örtern die XXXLutz Traumraum

Die ideale Einrichtungslösung für Ihr Zuhause • Individuelle Beratung • XXXL Auswahl an Markenküchen, Top-Möbelprogrammen und Features • Unverbindlich – ohne Kaufpflicht • Expertise von professionellen Beratern Weitere Informationen unter: +43 664 625 21 67 beratung@traumraumplaner.at www.traumraumplaner.at Traumraumplaner

IMPRESSUM: Eigentümer und Medieninhaber: Zielgruppen-Zeitungsverlags GmbH. Redaktionsanschrift: Zamenhofstraße 9, 4020 Linz, Tel.: +43 (0)50 6964-0, E-Mail: redaktion @ chefinfo.at. Herausgeber: Peter Lengauer. Geschäftsführung: Hans Huber, Mag. Johanna Lengauer. Chefredaktion: Klaus Schobesberger. Redaktion: Jürgen Philipp Bakk. Komm. MBA, Michael Schwarz BA MA , Inge Himmelfreundpointner. Verlagsverkaufsleitung: Christian Schüttengruber. Projektleitung: Mirijam Mayer. Anzeigen: Roswitha Lang, Romana Gerard. Artdirector: Thomas Bruckmüller. Artdirector-Stv.: Julia Pargfrieder. Grafik: Vanessa Morandell, Malina Lahner, Rebecca Falmbigl. Bildbearbeitung: Andrea Laban, Frank Garzarolli. Korrektur: Mag. Christina Nikiema-Spiegl. Druck: Radin print d.o.o., Sveta Nedelja, Kroatien. Abo-Hotline: Tel.: 050 6964-4091, E-Mail: abo @ chefinfo.at. Internet: www.chefinfo.at. Gültig ist die Preisliste 2024. Im Sinne einer leichteren Lesbarkeit werden geschlechtsspezifische Bezeichnungen überwiegend in männlicher Form verwendet. Peter Lengauer. Geschäftsführung: Hans Huber, Mag. Johanna Lengauer. Chefredaktion: Klaus Schobesberger. Redaktion: Jürgen Philipp Bakk. Komm. MBA, Mag. Andreas Schmolmüller, Inge Himmelfreundpointner. Verlagsverkaufsleitung: Christian Schüttengruber. Projektleitung: Mirijam Mayer. Anzeigen: Isolde Kainz, Roswitha Lang, Romana Gerard. Cindy Mair. Grafik: Julian Kastenhuber, Julia Pargfrieder, Malina Lahner, Rebecca Falmbigl. Bildbearbeitung: Andrea Laban, Frank Garzarolli. Korrektur: Mag. Dorrit Korger. chefinfo.at. Internet: www.chefinfo.at. Gültig ist die Preisliste 2023.

www.pianino.at restaurant@pianino.at

6 | CHEFINFO WELS 4 | CHEFINFO WELS

Inhalt

We build future! DIE SPERER GRUPPE

www.sperer-group.at

14

24

50

60

PLANUNG

VERTRIEB

AUSFÜHRUNG

14

50

Von Wels in die Welt Wie sich Exporteure an den globalen Märkten schlagen. Export mal zehn Zehn Firmen aus der Region und ihre Erfolge in der Welt. Blühendes Unternehmen Warum eine Gärtnerei seit 55 Jahren Erfolg hat. Große Bühne Warum Wels Testmarkt für Politik und Wirtschaft ist. Blick in die Zukunft Was hat die Politik in der Stadtentwicklung vor?

Logistik-Drehscheibe Warum an Wels seit dem Altertum kein Weg vorbeiführt. Wels macht mobil Ein Gang durch den Fahrzeug handel in der Region. Das ist mehr als nur Wurst Besuch bei dem Mann, der die Käsekrainer erfand. Die Huskies sind los American Football trendet und Wels spielt ganz vorne mit.

Als Architektur- und Bauplanungsbüro unterstützen wir Sie bei Ihrem Bauprojekt vom ersten Schritt an bis zur Fertigstellung.

Darüber hinaus sind wir Ihre verlässliche Kraft in Sachen Trockenbau, Brandschutz- sowie Malerarbeiten und sind somit Ihr Ansprechpartner für Umbau- und Adaptierungsvorhaben aller Art.

Neben unseren Bauträger tätigkeiten verwirklichen

wir nicht nur unsere eigenen Projekte sondern kümmern uns als Immobilienmakler auch ganz individuell um Ihre bestehende Immobilie.

22

54

38

60

Gewerbebauten Wohnbauten Einfamilienhäuser

Bauträgerprojekte Trockenbauarbeiten Akustische Maßnahmen Brandschutzarbeiten

Wohnimmobilien aller Art

40

64

44

64

KONTAKTIEREN SIE UNS JETZT T +43 7242 30 60 30 E immobilien@sperer-group.com

Jetzt scannen! Hier finden Sie alle Informationen zu unserem umfangreichen Angebot!

FOTOS: STADT WELS, THOMAS PAJOT / SARUNYU FOTO / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, MICHAEL PILS / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, HUSKIES WELS, WAKOLBINGER, ESKA, HFP TECHNIK, ASCHL GMBH

8 | CHEFINFO WELS

Radar

Nachgefragt

Best of

Erfolgs- meldungen

Woran arbeiten Sie gerade? Kurt Niel ist Professor am FH OÖ Campus Wels. Gemeinsam mit seinem Kollegen Raimund Edlinger untersucht er geheimnisvolle Tunnelsysteme.

Nacht der Pferde Messe Wels. Von 9. bis 12. Mai fand in der Messe Wels Österreichs führende Pferdefachmesse statt. Ein besonderes Highlight waren die Galavorführungen „Nacht der Pferde“. Nationale und internationale Stars beeindruckten mit ihren Shows. Außerdem maß sich die österreichische Reitelite beim 5. CSN-A* Springturnier und beim Nationalen Voltigierturnier. Wie Cowgirls und Cowboys konnte man sich bei der Westernshow fühlen, die 2024 wieder in die Messe zurückkehrte.

lichkeit erschwert ihre Erforschung. Eine Projektgruppe des Campus Wels hat es sich zur Aufgabe gemacht, Licht ins Dun kel zu bringen und mithilfe innovativer 3D-Scantechnologie den 35 Meter langen Erdstall von Unterstetten in der Gemein de Tollet zu kartieren. Die Archäologie Community kann damit bald einen Blick in das 800 Jahre alte Gangsystem werfen.

WACHSTUM

In Mitteleuropa stoßen Forscher immer wieder auf unterirdische Stollensysteme, sogenannte „Erdställe“. Diese mittelalter lichen Strukturen faszinieren Archäologen schon lange, aber die oft schwere Zugäng

Günter Stadlberger CEO Raiffeisenbank Wels Die Raiffeisenbank Wels lud zum jährlichen „Unternehmer- abend“ und präsentierte ein Wachstum der Kundenzahl um 10 Prozent.

TREND Belebte Stadt Während andere Städte Müh und Not haben, ihre Einkaufsstraßen zu füllen und dem Geschäftssterben entgegenzuwirken, tickt Wels anders: Laut „City Retail Öster reich“ herrschen hier nur 2,9 Prozent Leerstandsquote. Damit weist Wels den höchsten Vermietungsgrad in Oberöster reich auf, und auch bundesweit landet man mit dem vierten Platz im Spitzenfeld der zwanzig Primär- und Sekundärstädte Österreichs.

„Wir werden mehr und länger arbeiten und die Einkommen in der Mitte und am oberen Ende entlasten.“ Dahin gesagt

LOB

KUNST

Auf der WEBUILD Energiesparmesse wurden sechs Aussteller mit dem „EnergieGenie 2024“ für ihr großes Engagement bei der Energiewende ausgezeichnet. Ausgewiesene „Energie-Genies“ Energiespar-Auszeichnungen

TOMAK Künstler

Einzug der Vollkasko-Mentalität Kritik von Feuerwehr WELSRADAR

Das Museum Angerlehner lädt vom 26. Mai bis zum 13. Oktober zu einer Aus stellung rund um die Denk prozesse Tomaks.

NACHFOLGER

ZAHL

Euro Umsatz Diese Marke knackte die XXXLutz Gruppe vergange nes Jahr und konnte damit der angespannten Situation der

Feuerwehrkommandant Roland Weber kritisiert die wachsende „Vollkasko-Mentalität“. Die Arbeit der freiwilligen Helfer werde als selbstverständlich angesehen.

Möbelbranche trotzen. 6 Mrd.

Clemens Bauernfeind CFO TGW Logistics Der Finanzexperte mit internationaler Erfahrung folgt als Interim-Manager auf Jörg Scheithauer.

Franz Schellhorn Leiter Denkfabrik Agenda Austria beim „Unternehmerabend“ der Raiffeisenbank Wels.

KRITIK

Quelle: XXXLutz Gruppe

FOTOS: BARBARA ZIEGELBÖCK, TOURISMUS REGION WELS / ROBERT JOSIPOVIC, FLORA P. PHOTOGRAPHY, TGW LOGISTICS, MTMEDIEN FOTOS: STUDIO 21 GERARDUMAS PHOTOGRAPHE, WERNER KERSCHBAUMMAYR/FOTOKERSCHI/PICTUREDESK.COM, MARGOT HAAG, MTMEDIEN

CHEFINFO WELS | 11

10 | CHEFINFO WELS

Foto des Monats

Augen-Blick. Digitalisierung hin, künstliche Intelligenz her. Schnappschüsse der Sportfotografen sind unerreichte Handwerkskunst, weil sie die Dramatik des Augenblicks und die Konzentration im Wettbewerb einfangen. Hier im Bild: Konstantin Chernov in einem Match der Tischtennis-Bundesliga zwischen SPG Linz gegen SPG Wels in Wels.

FOTO: HARALD DOSTAL/PICTUREDESK.COM

CHEFINFO WELS | 13

12 | CHEFINFO WELS

WELS SPEZIAL

WELS SPEZIAL

Neuer Kompass für Exporteure

VON WELS IN DIE WELT. Der Großraum Wels beheimatet zahlreiche Unternehmen, die sich ihren Platz in der Welt erobert haben. Doch nicht nur China schreibt die Regeln neu. Wie Firmen auf die Herausforderungen reagieren und warum sich viele Exporteure dennoch auf den globalen Märkten behaupten.

TEXT: Klaus Schobesberger

95 Prozent. Die meisten Menschen kom men, ohne es zu wissen, tagtäglich mit Silikonteilen des Leitbetriebs in Berüh rung – etwa bei Bedienungsknöpfen im Auto, beim Babyschnuller, in der Küchen schublade oder beim Duschkopf. Die Produkte für die Automobil-, Medizin-, Kommunikations- oder Haushaltsbran che werden milliardenfach in Werken in Österreich, Kanada – und bald auch in 25 Millionen Euro investiert die Starlim Spritzguss GmbH in den Standort im chinesischen Nantong. Es ist das erste Werk der Oberösterreicher in Asi en. Etwa 70 Mitarbeiter sollen nach der Eröffnung jährlich zwei Milliarden Silikonteile für den asiatisch-pazifi schen Raum produzieren. Damit geht die Unternehmensgruppe den Weg in Richtung Partnerschaft in einer Zeit, in der sich die Spielregeln der Globalisie rung ändern und Staaten immer größere China – produziert. Export aus dem Welser „Silikon“ Valley

Handelsbarrieren hochziehen. Für Starlim-Geschäftsführer Thomas Bründl ist das auch die bessere Entscheidung, als sich zu Hause „einzuigeln“. Denn an Asien kommen Zulieferunternehmen für den Automotive-Sektor kaum vor bei. Drei von zehn weltweit verkauften Autos werden im Reich der Mitte abge setzt. Wer hier als europäischer Zuliefe rer nicht vor Ort dabei ist, nimmt sich langfristig aus dem Spiel. Dabei geht es nicht nur um kürzere Beschaffungszeiten, höhere Flexibilität und Kosteneinsparun gen bei Energie, Arbeit oder Logistik. Es hat sich vor allem das Machtverhältnis umgedreht, wie Bründl betont: „In der Vergangenheit wurden Kaufentscheidun gen der Automobilzulieferer von Europa aus getroffen und daher war es möglich, auch ohne einen regionalen Standort nach China zu liefern. In den vergange nen Jahren hat sich diese Situation auf grund der sich sehr schnell entwickelnden Industrie in China gewandelt.“ Das wurde auch auf der kürzlich zu Ende gegange nen „Auto Show“ in Peking sichtbar. Ô

Wenn man einen österreichischen Hidden Champion nennen müsste, dann fände sich Starlim Sterner ganz weit oben in der Liste der „heimlichen Gewinner“. „Hidden Champions“? So werden mittel ständische Unternehmen bezeichnet, die welt- oder europaweit eine Spitzenpositi on in Nischensegmenten einnehmen. Vor 50 Jahren in einer Garage in Marchtrenk gegründet, entwickelte sich der frühere Einmannbetrieb zum Weltmarktführer in der Verarbeitung von Flüssigsilikon im Spritzgussverfahren. Exportquote:

FOTOS: THOMAS PAJOT / SARUNYU FOTO / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS

CHEFINFO WELS | 15

14 | CHEFINFO WELS

WELS SPEZIAL

WELS SPEZIAL

80 Prozent

der PV-Anlagen, die in Europa verbaut werden, kommen aus China.

Technologie-Nation ist. „Wir müssen uns warm anziehen bei all dem, was auf uns zukommt. Die Schnelligkeit, in der Dinge umgesetzt werden. Der Umstand, dass länger und nicht kürzer gearbeitet wird. Und ein gewaltiges Technologie Niveau, das Asien erreicht hat“, warnt Stefan Pierer, Industriellen-Präsident und CEO des weltweit tätigen Milliar denunternehmens Pierer Mobility AG mit Konzernsitz in Wels. Der 65-jähri ge Steirer und Absolvent der Montan universität Leoben hat eine lange Bezie hung zur Region. Bevor er sich mit dem Beteiligungsunternehmen Cross Indus tries 1987 in Wels selbstständig mach te, war er Österreich-Vertriebschef des Heizungsbauers Hoval in Marchtrenk. 1992 kaufte er den insolventen Motor bike-Produzenten KTM um 55 Mil lionen Schilling (ca. 4 Mio. Euro) und dreht seither am ganz großen Rad. Die Pierer Mobility AG ist heute der größ te Motorradhersteller Europas. Zu sei nem Zweirad-Reich gehören neben KTM

unternehmens, macht ähnliche Erfah rungen wie Stefan Pierer: „Die Fähigkeit der Chinesen, in Lichtgeschwindigkeit Produktionskapazitäten aufzubauen, ist unglaublich beeindruckend. Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht gesehen hat. Punkto Digitalisie rung haben sie gegenüber Europa einen enormen Vorsprung“, sagt der Mana ger im Interview. Die Staatskapitalisten wollen vor allem mit den „neuen Drei“ – erneuerbaren Energien, Batterietech nik und Elektroautos – den Weltmarkt dominieren. 2023 produzierten chinesi sche Unternehmen mehr als drei Viertel der weltweit ausgelieferten Solarpanele. Rund zwei Drittel des weltweiten Bedarfs an Lithium-Ionen-Akkus kommen aus China. Peking macht keine Anstalten, das Tempo zu verlangsamen: Es wird weiter Staatsgeld in den Aufbau neuer Kapazitäten gepumpt. Im Vorjahr flos sen 130 Milliarden Dollar in neue Photo voltaik (PV)-Fabriken, obwohl bestehen de Anlagen die weltweite Nachfrage

die Marken „Husqvarna“ (Schweden), „MV Agusta“ (Italien), „GasGas“ (Spani en) und „CFMoto“ (China). Im Vorjahr kaufte er den deutschen Autozulieferer Leoni (95.000 Mitarbeiter / 5,1 Mrd. Euro Umsatz) und zog in den Aufsichtsrat der Mercedes AG ein. CFMoto ist ein Joint Venture mit Zhejiang Chunfeng Pow er und nicht die einzige Partnerschaft von Pierer in Asien. Seit 2007 hält die indische Bajaj Auto International Antei le und zählt zu den Großaktionären der Pierer Mobility AG. Produziert wird neben China auch für KTM in Indien. Die „neuen Drei“ aus China Eine Welser Firma, die gleich drei Werke in China betreibt, ist der Pulverlack-Her steller Tiger Coatings. Clemens Steiner, CEO des weltweit tätigen Familien

Standortgipfel bei Fronius: Fronius-Chefin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, Bundeskanzler Karl Nehammer mit Landeshauptmann Thomas Stelzer. Der GreenTech-Pionier leidet unter Billigware aus China.

Ô

Deutsche Autokonzerne, die den chine sischen Markt mit ihren Verbrennern lange dominierten, hecheln jetzt chine sischen Herstellern wie BYD hinterher. Star der Messe war Xiaomi-Chef Lei Jun. Seiner Firma gelang in Peking mit dem Porsche-Klon SU7 ein Coup, den Apple nicht schaffte: als führender Smart phone-Hersteller das erste Elektroauto zu präsentieren. Asien gibt das Tempo vor China ist heute die einzige Produktions supermacht der Welt. Rund ein Drit tel der globalen Produktion ent fällt auf die Volksrepublik, die auch auf dem Weg zur führenden

Stefan Pierer: Der Unternehmer bau te von Wels aus ein Firmenimperium auf. Die Pierer Mobility AG ist der größte Motorradhersteller Europas.

Produziert bald zwei Milliarden Stück Silikon teile im neuen Werk in China: Thomas Bründl, CEO Starlim Spritzguss GmbH.

Nur dank Forschung und Entwicklung können sich heimische Unternehmen noch am Weltmarkt behaupten.

FOTOS: MV AGUSTA MOTOR S.P.A., FOTOKERSCHI.AT / APA / PICTUREDESK.COM Zum weit verzweigten Reich der börsenotierten Pierer Mobility AG zählt neben KTM auch der italienische Motorradhersteller MV Agusta mit Sitz in Varese.

FOTOS: BARBARA GINDL/APA/PICTUREDESK.COM, STARLIM STERNER

WELS SPEZIAL

WELS SPEZIAL

Der Papst mag Streichfähiges aus Österreich: „Schärdinger“-Butter wird seit Jahren in den Vatikan geliefert. Rund 37 Prozent der Produkte von Berglandmilch gehen in den Export.

Millionen Euro wurden in den letzten beiden Jahren in zusätzliche Produk tionslinien vorwiegend am Standort Sattledt investiert. Doch jetzt herrscht trotz des PV-Booms Flaute bei Froni us – und interne Kurzarbeit bis Jahres ende. Laut Schätzungen der Internati onalen Energieagentur sollen zwischen 80 und 95 Prozent der Anlagen, die in Europa verbaut werden, aus China kom men. Fronius-Chefin Elisabeth Engelb rechtsmüller-Strauß fordert faire Rah menbedingungen und Maßnahmen, um den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit zu stoppen. „Die Amerikaner machen eine ganz starke Industriepolitik, was die Erneuerbaren betrifft, die Chine sen auch. Aber wir sind offen für alle und werden dann überrannt.“ Die Poli tik ist im Superwahljahr alarmiert. Mit te März wurde kurzfristig von Bundes kanzler Karl Nehammer (ÖVP) ein Ô

heimische Hersteller wie Fronius hart. Das Familienunternehmen kann den vom chinesischen Staat gestützten Prei sen, die zum Teil unter den Produkti onskosten liegen, nichts entgegenhalten. Kommt der „Made in Europe“-Bonus? Fronius, 1945 vom Erfinder Günter Fronius in Wels gegründet, ist ein „GreenTech“-Pionier. Das Technologie unternehmen zählt mit 8.100 Mitarbei tern zu den großen Playern der Branche und ist einer der wenigen Wechselrich ter-Hersteller, die noch in Europa entwi ckeln und produzieren. Die Exportquote beträgt 89 Prozent, geliefert wird über wiegend in den europäischen Markt. Das Geschäft lief die vergangenen Jah re auch sehr gut. Der PV-Boom, sat te Förderungen und Lieferengpässe lös ten eine enorme Nachfrage aus. 420

zweieinhalb Mal bedienen könnten. Das führt zu Überangeboten und lässt Preise kollabieren. Solarmodule, Stromspeicher und Wechselrichter kosten teilweise nur noch halb so viel wie vor einigen Mona ten. Was gut für Konsumenten ist, trifft RANKING Die 10 größten Export- unternehmen der Region 1 Pierer Mobility AG Wels (Konzernsitz) 2.437* 2 BRP-Rotax GmbH & Co KG Gunskirchen 1.253 3 Fronius International GmbH Sattledt 1.228 4 Berglandmilch eGen Wels 1.200 5 TGW Logistics Group GmbH Marchtrenk 955,8 6 Richter Pharma Wels 682,3 7 Teufelberger Holding AG Wels 349,3 8 Tiger Coatings GmbH & Co KG Wels 326,9 9 TroGroup GmbH Wels 311,6 Starlim Sterner Gruppe Marchtrenk 242 *Umsatz in Mio. Euro (2022/23) 10

Clemens Steiner, CEO Tiger Coatings, Wels.

Fassade am neuen Bürogebäude von Tiger Coatings in Wels.

TIGER COATINGS. Der Welser Pulverlack-Spezialist hat acht Produktions stätten und liefert in rund 50 Länder. CEO Clemens Steiner über die aktuelle Auftragslage und die Unterschiede zwischen Europa, den USA und China. „In Europa ist der Film gerissen“

INTERVIEW: Klaus Schobesberger

C HEFINFO: Im Jahr 2021 ver zeichnete die Tiger Gruppe zweistellige Zuwächse. Wie ist die Lage 2024? Clemens Steiner: Von den drei Regio nen, in denen wir tätig sind, läuft Nord amerika am besten. In China wachsen wir doppelt so stark wie die chinesische Volkswirtschaft. Europa entwickelte sich bis Mitte 2022 überdurchschnittlich gut, dann ist der Film gerissen. Was ist passiert? Steiner: Wir profitierten während der Coronakrise vom Boom bei Küchen, Wintergärten oder Sonnenschutz. Uns war klar, dass dieses Wachstum nicht nachhaltig sein konnte. Wir rechne ten aber auch nicht mit dieser tiefgrei fenden Rezession sowie der Krise am Bau- und Architektursektor, von dem die Tiger Group zu 50 Prozent abhän gig ist. Wir haben in Europa enorm zu kämpfen. Die Probleme sind bekannt:

kapazitäten aufzubauen, ist unglaublich beeindruckend. Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht gesehen hat. Mit den aktuellen Fabriken könn te der zweieinhalbfache Weltbedarf an PV-Modulen oder Elektroautos produ ziert werden. China ist schneller, billi ger und technologisch vielfach besser. Punkto Digitalisierung haben sie gegen über Europa einen enormen Vorsprung. Sie kennen keine „Fear of Failure“. Das alles sollte uns in Europa zu denken geben. Wir haben viele Entwicklungen verschlafen. Wie schätzen Sie die konjunkturellen Aussichten in diesem Jahr ein? Steiner: Ich denke, dass wir in den ersten beiden Monaten des Jahres die Talsohle durchschritten haben und es nun sehr langsam besser wird. Die Amerikaner stehen besser da. Die haben die Inflation besser gemanagt und pumpen enorm viel Geld in die Wirtschaft.

Überregulierung, Ukraine-Krieg, Ener giekrise und der stotternde deutsche Zwölfzylinder. Gleichzeitig erleben wir das Paradoxon eines sehr angespannten Arbeitsmarkts: Die Leute, die wir brau chen, finden wir nicht.

Die Fähigkeit der Chinesen, in Lichtgeschwindigkeit Produktionskapazitäten aufzubauen, ist unglaublich beeindruckend.

Clemens Steiner CEO Tiger Coatings, Wels

Sie kommen gerade aus China zurück, wo Sie drei Fabriken betreiben. Welche Erkenntnisse nehmen Sie mit? Steiner: Die Fähigkeit der Chinesen, in Lichtgeschwindigkeit Produktions

Der Can-Am Spyder ist eines von vielen Freizeitfahrzeugen der kanadischen BRP-Gruppe. Die Motoren kommen von Rotax aus Gunskirchen.

FOTOS: BRP, SCHÄRDINGER, PPS.AT / PICTUREDESK.COM

FOTOS: TIGER COATINGS / HARTWIG ZÖGL, TIGER COATINGS

CHEFINFO WELS | 19

18 | CHEFINFO WELS

98 Prozent

WELS SPEZIAL

beträgt die Exportquote von Trodat und Colop. Die beiden dominieren den globalen Stempelmarkt.

Motoren und smarte Lacke Dass sich die heimische Wirtschaft trotz allem auf den Weltmärkten gut schlägt, zeigen leicht gestiegene Exportzahlen – und ein genauerer Blick auf die Firmen selbst. Dank ihres Know-hows können Leitbetriebe behaupten wie der Logistik anlagenbauer TGW in Marchtrenk, Tro Group (Trodat) und Colop, der Seile-Spe zialist Teufelberger – oder Berglandmilch eGen. Die Genossenschafter sind für ihre starke Marke „Schärdinger“ bekannt und exportieren 37 Prozent ihrer Produkte. Exklusiv wird seit Jahren der gesamte Vatikanstaat mit „Schärdinger“-Butter beliefert. Ein anderes Beispiel ist BRP Rotax mit Sitz in Gunskirchen. Der 1920 gegründete Motorenhersteller ist Teil der Bombardier Recreational Products Grup pe (BRP) in Montreal, die sich auf Pow ersports-Freizeitfahrzeuge zu Land und zu Wasser spezialisiert hat. 2021 wur de der 10-millionste Hochleistungsmo tor aus Gunskirchen nach Kanada gelie fert. Rotax-Motoren finden sich auch in Leichtflugzeugen, Gokarts sowie in Quads und Trikes der Marke „Can-Am“. Im Oktober des Vorjahres wurde das neue Forschungs-Gebäude in Gunskir chen eröffnet. Auf rund 7.000 m 2 werden Elektroantriebskomponenten von morgen entwickelt und getestet. Ein Drittel der 350 Ingenieure bei BRP-Rotax beschäf tigt sich inzwischen mit der Elektromo bilität. Seit 2016 hat sich der Umsatz des Unternehmens auf 1,25 Milliarden Euro verdoppelt. Riesiger Pluspunkt ist die duale Ausbildung. Ganz vorne dabei ist die Tiger Group dank ihrer Forschungs kraft. Ihre Technologien aus den Units Powder Coatings, Digital Ink, 3D- sowie Tattoo-Druck kommen in der Automo tive-Branche, bei Laminatböden, in der Architektur und in verschiedenen Indus trien weltweit zum Einsatz. n

zuführen. Die Industrie soll im eige nen Land mit großzügigen Förderun gen des Inflation Reduction Act (IRA) wieder zum Leben erweckt werden. Das sei „eine Lizenz zum Gelddrucken für Solarunternehmen“, sagen „Wall Street“- Analysten. Dass vor diesem Hintergrund die heimische Exportwirtschaft sich mit neuen Regularien wie dem EU-Lieferket tengesetz beschäftigen muss, droht den Standort Europa gegenüber den USA, China und anderen Handelsmächten weiter zu schwächen. Schultern müssen Exporteure auch hohe Lohnabschlüsse, hohe Abgabenlast, Arbeitskräftemangel und teurere Energie als in Deutschland. „Ich habe auf so breiter Front noch nie so viel Pessimismus gesehen, was die wirt schaftliche Entwicklung, die Standort qualität mittel- bis langfristig von Euro pa und Österreich im Speziellen betrifft“, sagt ein Bankvorstand, der immerhin schon 40 Jahre im Geschäft ist.

Standortgipfel mit Experten bei Fronius in Sattledt einberufen. Das Ergebnis: Die Regierung will einen „Made in Europe“- Bonus für die krisengebeutelte Solarin dustrie in Österreich anstoßen – auch innerhalb der EU. Schotten dicht: Vorbild USA? Diese Debatte ist nicht neu. Denn auf der einen Seite ist das Angebot der Chine sen mit ihren Solarmodulen, Windkraft turbinen und Elektroautos zum Spott preis so gut, dass man es kaum ablehnen kann. Einen billigeren Weg zur Ener gie- und Verkehrswende kann es nicht geben. Auf der anderen Seite führt Chi nas ungebremst importierte Überkapa zität zur Deindustrialisierung. Die USA haben aus diesem Grund den eigenen Markt für chinesische Elektroautos de facto dichtgemacht. Bei den Solarpane len aus Asien plant US-Präsident Joe Biden, im Sommer wieder Zölle ein

Mag. Florian Niedersüß, MBA, Vorstandssprecher eww Gruppe, Michael Kuroll, Solution Architect eww ITandTEL, DI Bernhard Peham, Bereichsleitung eww ITandTEL, Mag. Verena Neumayr-Friedrich, MSc, Marketing Manager eww ITandTEL, Carl Weilguny, Lead Data Scientist FiveSquare GmbH und Hans-Peter Pichler, CEO FiveSquare GmbH (v. l.). KI- & GPU-Hosting in Österreich CLOUD SERVICES. Künstliche Intelligenz (KI) gilt als entscheidender Wettbewerbsfaktor in bereits vielen Branchen. Für den skalierbaren und sicheren Einsatz von KI-Modellen etabliert der renommierte Welser IT-Dienstleister eww ITandTEL gemeinsam mit dem High tech-Startup FiveSquare aus Linz eine europaweite KI- & GPU-Infrastruktur. Das gemeinsa me Ziel: Datensouveränität und Unabhängigkeit in puncto Künstlicher Intelligenz für Europa.

G roße KI-Sprachmodelle (soge nannte Large Language Models), Prognosemodelle sowie Modelle zur Bilderkennung sind mittlerweile unver zichtbare Bestandteile der heutigen Unter nehmenslandschaft. Für das Training und den praktischen Einsatz solcher KI-Model le brauchen Unternehmen leistungsstarke und zugleich sichere, datenschutzkon forme Infrastrukturen, wie zum Beispiel Grafikprozessoren (GPUs) und deren Ver fügbarkeit innerhalb von Europa. Eine österreichische Koopera tion mit Zukunft Zu diesem Zweck hat sich eww ITandTEL aus Wels, seit Jahrzehnten bewährter Anbieter zuverlässiger IT-Infrastruk tur, mit dem Linzer Startup FiveSquare, das sich auf die Entwicklung Künstlicher Intelligenz spezialisiert hat, zusammen getan. Dank dieser Partnerschaft bekom men heimische Unternehmen jetzt die

für ihre Mitarbeiter:innen bereitzustellen. Dadurch können KI-Assistenten, wie wir diese z. B. von ChatGPT kennen, nun auch sicher und datenschutzkon form in Österreich und im gesamten DACH-Raum betrieben werden. Durch ihre Partnerschaft wollen eww ITand TEL und FiveSquare nicht nur Öster reich als Technologie-Standort stärken, sondern auch dazu beitragen, dass Europa sich als KI-Vorreiter weiter etabliert und ein Stück weit aus der Abhängigkeit der amerikanischen Technologie-Giganten und deren Infrastruktur lösen kann. Mehr Infos unter: gpu.itandtel.at

Möglichkeit, eigene aufwendige KI Modelle mit einfachen Mitteln und smar ten Tools für maschinelles Lernen selbst ständig zu entwickeln und zu betreiben. Die DACH-Region als europäi sches KI-Kompetenzzentrum Die Infrastruktur für das GPU- und KI Hosting ist in mehreren zertifizierten eww ITandTEL Rechenzentren in Öster reich sowie in Deutschland und beim Infrastruktur-Partner Axpo Systems AG in der Schweiz aufgebaut und europaweit nutzbar. Fokus liegt dabei auf der Bereit stellung und dem Training sogenannter Foundation Models und Large Language Models – diese gelten in puncto KI derzeit als wegweisend. Dabei wird auch bereits die „Large Language Model“-Plattform „KARLI“ von FiveSquare auf der öster reichischen Infrastruktur betrieben, die es Unternehmen ermöglicht, datenschutz konforme, sprachbasierte KI-Assistenten

ANZEIGE FOTO: ITANDTEL

Jetzt mehr Infos über GPU as a Service

Logistikzentrum des Modekonzerns Mango: Spanien zählt zu den wichtigsten Märkten der TGW Gruppe. 150 Spezialisten arbeiten in der Niederlassung bei Barcelona.

FOTOS: MANGO, TRODAT, COLOP

CHEFINFO WELS | 21

20 | CHEFINFO WELS

PRÄSENTIERT „ WELS SPEZIAL“

„SCHNELLE ENTSCHEI DUNGEN WERDEN VON KUNDEN GESCHÄTZT“

be nicht, dass wir sie benötigen werden. Insgesamt zeichnet sich Wels durch viele Unternehmen aus, die eine her vorragende Position am Weltmarkt ein nehmen. Doch auch der Außenhandel hat seine Risiken, wie das Beispiel China zeigt, das Europa mit billigen Produk ten in den Bereichen Solarenergie und E-Mobilität überschwemmt. Energiewende und Transformation sind riesige Themen für die Finanz wirtschaft – auch für die Raiffeisen bank Wels? Stadlberger: Wir erzeugen dank eige ner Photovoltaik-Anlagen 260.000 Kilo watt Strom und decken damit mehr als 50 Prozent unseres eigenen Strombedarfs ab. Ziel sind hundert Prozent. Wir haben jetzt schon keine einzige Bankstelle mehr, die fossile Brennstoffe verbraucht. Wir haben als Klimabündnis-Partner auch mit unseren Mitarbeitern Agreements für die Nutzung von E-Bikes, die günstig für den Weg zur Arbeit angemietet und nach vier Jahren gekauft werden kön nen. Dasselbe Prinzip gilt nun auch für die Nutzung von Elektroautos. Zudem hat die Politik Banken eine wichtige Rolle bei der Finanzierung der Transformati on zugedacht. Künftig zählen bei der Kreditvergabe nicht mehr nur betriebs wirtschaftliche Kriterien, sondern auch ESG-Faktoren. Diese Kriterien umfassen die Bereiche Ökologie, Soziales sowie Führung und Verwaltung.

INTERVIEW. Günter Stadlberger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Wels, über Erfolg, starkes Kunden wachstum, die Zukunft des Bargelds und die Rolle der Banken bei der Transformation der Wirtschaft. C HEFINFO: Herr Direktor Stadlberger, die Raiffeisen bank Wels konnte im Vor

Sie werden Ende des Jahres 65 Jah re alt und gehen in den Ruhestand. Wie hat sich die Bank unter Ihrer Ägide verändert? Stadlberger: Die Raiffeisenbank Wels hat – wie viele andere Unternehmen auch – ihre Hausaufgaben in dieser Zeit gemacht. Wir sind deutlich effi zienter geworden und konnten selbst in der Negativzinsphase ab 2015 ver gleichsweise gute Ergebnisse erwirt schaften. In den vergangenen 20 Jah ren konnten wir unsere Bilanzsumme verfünffachen – und das mit einem Personalaufwand, der heute nur um rund ein Viertel höher ist als 2004. Wir haben auch unseren Fokus ver ändert. Ursprünglich eine Spezialbank für die Landwirtschaft, öffnete sich die Bank zunehmend mit Erfolg in Rich tung Wirtschaft und unselbstständig Erwerbstätige. Was bringt die digitale Zukunft? Stadlberger: Das Thema der künst lichen Intelligenz wird auch das Bank geschäft weiter verändern. Algorithmen werden Kunden helfen, je nach Benut zerprofil die passende Spar- oder Finan zierungsstrategie zu finden. KI bietet riesige Chancen, aber auch Heraus forderungen. Berater in einer von KI unterstützten Finanz- und Bankenwelt müssen wirklich gut sein. Hat das Bargeld noch Zukunft? Stadlberger: Natürlich. Obwohl über wiegend bargeldlose Zahlungsmethoden

genutzt werden, möchten die meisten Menschen dennoch nicht auf Bargeld verzichten. Ich verstehe jene Leute in Frankfurt oder Brüssel nicht, die ein Ende des Bargelds fordern. Die Mehr heit der Bürger möchte weiterhin die Freiheit haben, auch bar zu bezahlen, und die Kosten für die Bereitstellung von Bargeld werden ja ohnehin von den Ban ken übernommen. Personen, die sofort an Geldwäsche denken, wenn sie jeman den sehen, der Bargeld benutzt, sollten vielleicht weniger Krimis lesen.

Sie sind stark im Firmenkunden geschäft unterwegs. Was macht den Erfolg Ihrer Bank aus? Stadlberger: Wir haben das große Glück, in einer der wirtschaftlich stärks ten Regionen Österreichs tätig zu sein. Das bedeutet mehr Möglichkeiten, aber auch mehr Mitbewerber. Kundenorien tierung ist daher das Allerwichtigste für uns. Dazu zählen Handschlagqualität, Fairness, Konditionen und vor allem Geschwindigkeit. Im Vergleich zu ande ren zeichnen wir uns durch schnelle Entscheidungen aus, was bei Firmen kunden besonders geschätzt wird. Der Vorstand der Raiffeisenbank Wels trifft sich jeden Montagnachmittag, 52 Mal im Jahr zu einer Vorstandssitzung. Darüber hinaus gibt es alle 14 Tage eine Kreditausschuss-Sitzung des Aufsichts rats, wo auch über größere Fälle bera ten wird. Sie haben den starken Wirtschafts raum erwähnt: Wie schätzen Sie die Risiken für 2024 ein? Stadlberger: Steigende Insolvenz- und Kreditausfallsraten werden auch an der Region und an der Raiffeisenbank Wels nicht spurlos vorübergehen. Wir sind aber mit unseren Einschätzungen für die Risikovorsorge 2023 und in den ers ten Monaten 2024 sehr gut gelegen. Für heuer haben wir die Risikobudgets wie der großzügig bemessen – und ich glau-

jahr bei fast allen Kennzahlen deut lich zulegen. Was hervorsticht, ist der Anstieg der Neukunden um zehn Prozent. Woher kommt dieses star ke Wachstum? Günter Stadlberger: Zufriedene Stamm kunden sind uns wichtig, aber auch ein wachsender Kundenstamm. So ein Plus passiert nicht von selbst, sondern ist Teil unserer Marketingstrategie. Als die Europäische Zentralbank die Zinsen im Euroraum 2022 und 2023 massiv ange hoben hat, zogen die Kreditzinsen im Unterschied zu den Sparzinsen rasch an. Die Raiffeisenbank Wels zählte zu den First Movern bei den Habenzinsen. Wir waren in den Top-Rankings für Sparzin sen auf den wichtigsten Vergleichsplatt formen vertreten. Das hat uns nicht nur Bekanntheit, sondern auch viele neue Online-Sparkunden beschert.

ERFOLGREICHES GESCHÄFTSJAHR Mit einer Bilanzsumme von

rund 1,9 Milliarden Euro (+6,3%) und einem Betriebsergebnis von über 41 Millionen Euro (+73,7%) blickt die Raiffeisenbank Wels auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück. Die 1882 gegründete Genossenschaftsbank – die größte innerhalb des Raiffeisensektors in Oberösterreich – betreibt elf Bankstellen, beschäftigt 117 MitarbeiterInnen und betreut circa 40.000 KundInnen. Mit Jahresende geht der langjährige Vorstandschef Günter Stadlberger in Pension und übergibt an Roland Hechenberger, einen erfahrenen Banker und wohnhaft in der Region Wels.

Wir haben das große Glück, in einer der wirtschaftlich stärksten Regionen Österreichs tätig zu sein.

Dir. Günter Stadlberger CFP Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Wels

FOTO: WAKOLBINGER

FOTOS: WAKOLBINGER

CHEFINFO WELS | 23

PRÄSENTIERT „ WELS SPEZIAL“

VON WELS IN DIE WELT

EXPORT. Sie exportieren Waren, Dienstleistungen und „Hirnschmalz“ in die ganze Welt: Unternehmen aus Wels und Wels-Land. Dabei stellen sie sogar einige Weltrekorde auf. Was macht sie so erfolgreich? Wie wird Qualität „Made in Austria“ im Ausland bewertet? Welche Rolle spielen Exportförderprogramme und woher nehmen sie ihre Inspiration? Zehn Unternehmen kennen die Antwort(en).

TEXT: Jürgen Philipp

Thomas Eder Investor und Mitinhaber Dynell

Roman Aschl CEO Aschl Edelstahl

Kevin Hornung Geschäftsführer moveIT Software

Georg Resch Eigentümer und

Heinz Himmelfreundpointner Inhaber HFP-Technik

Jürgen Knoll Geschäftsführer Blachere Illumination

Manfred Meier CEO Kraftwerk Living Technologies

Paul Loos jun. Geschäftsführer ESKA

Geschäftsführer der Resch&Frisch Gruppe

FOTOS: WAKOLBINGER, ESKA, HFP TECHNIK, ASCHL GMBH

Martin Schneider Geschäftsführer Schneider Torsysteme

Fritz Eiber Gründer und Geschäfts führer Molto Luce

CHEFINFO WELS | 25

PRÄSENTIERT „ WELS SPEZIAL“

L icht und Atmosphäre, dafür sorgt Molto Luce mit energieeffizienten Lichtkonzepten. Kon zepte, die „speziell auf die Bedürfnisse und Erfordernisse von Retail und Handel, Office und Fir mengebäude, Hotellerie und Gastronomie, aber auch von Industrie und Private Living ausgerichtet sind“, so Geschäftsführer Fritz Eiber. Das Portfolio umfasst die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz, die Wohl fühlbeleuchtung in Hotels oder das atmosphärische In-Szene-Setzen von Schauräumen. Konzepte und Produkte, die in ganz Europa zum Einsatz kommen, denn Eiber war von Anfang an klar, dass kontinuier liches Wachstum nur durch das Exportgeschäft zu erreichen sei. „Als damaliger reiner Handelsbetrieb war eine Vertriebsaktivität im Ausland nur einge schränkt möglich, weil Generalvertriebsvereinbarun gen vielfach nur für Österreich galten.“ 2002 wurde das Unternehmen daher zum Entwicklungs- und Produktionsbetrieb mit eigener Fertigung in Weiß kirchen. „Somit sind das Export-Geschäft und der Wechsel vom Handels- zum Produktionsunterneh men untrennbar miteinander verbunden. Aktuell liegt unser Eigenproduktanteil bereits bei 67,5 Prozent.“ Innovation made in Austria Die Kunden schätzen rot-weiß-rote Qualität, „vor allem die Innovationskraft, welche nur durch die gut ausgebildeten Fachkräfte sichergestellt werden kann“. Österreich steht laut Eiber auch für gute Arbeits bedingungen mit hohem Schutz der Mitarbeiter sowie gerechter Entlohnung. Molto Luce punktet mit Transparenz. „Nachhaltigkeit wird für unsere Kunden immer wichtiger, entsprechende Maßnah men werden von ihnen auch eingefordert. So spielen der bewusste Umgang mit Ressourcen, aber auch die geringeren Transportwege und die damit verbunde ne niedrigere Umweltbelastung eine wichtige Rolle“, erhellt Eiber abschließend. ZUM UNTERNEHMEN Molto Luce ist österreichischer Hersteller innovativer Beleuchtungs lösungen. Von der Produktionsstätte in Weißkirchen werden die innovativen und ressourcenschonenden Lichtkonzepte in viele Länder Europas exportiert. Trans parenz und Nachhaltigkeit sind wichtige Argumente für Qualität aus Wels-Land.

D

Unternehmen mit Strahlkraft

Europa geht ein Licht auf

ie Österreich-Tochter des französischen Konzerns Blachere Illumination sitzt in Wels und betreut von dort aus auch den deutschen Markt. „Unser täglich Brot ist es, haupt sächlich Begegnungszonen sowie Räumlichkeiten im Innen- und Außenbereich in ihrem schönsten Lich terkleid zum Strahlen zu bringen“, erzählt Geschäfts führer Jürgen Knoll. Exportiert werden vor allem Ideen und geistige Dienstleistungen: „Von anfäng lichen Scribbles auf Papier über Echtsimulationen in Tag- und Nachteffekten für Sommer- und Win ter-Inszenierungen bis hin zur fertigen Installation am Ort selbst.“ Die Lichtinstallationen von Blachere heben sich auch durch innovative, nachhaltige Pro dukte ab. „Unsere Dekorationselemente mit pro fessionellem und langlebigem LED-Licht sind aus biobasiertem und gentechnikfreiem Zuckerrohr her gestellt. Vorerst wird das Material zu einem speziel len Granulat zersetzt, mit sauber gefärbten Farbstof fen vermischt und dann mittels unserer hauseigenen 3D-Drucker zu den gewünschten Formen gespritzt.“ Der Lebenszyklus endet daher wieder mit der Regra nulierung. „Somit muss kein zusätzliches Material, wie Holz oder sonstiger Werkstoff eingesetzt werden.“ Mehr aus dem Meer RecyPrint-Materialien bestehen aus recycelten Plastik flaschen. „Wir fischen sie aus verschmutzten Gewäs sern und zaubern daraus eindrucksvolle Motive, wel che Marketing-Aktionen auf ein neues Level heben.“ Die Welser Designer können dabei jeden Wunsch erfüllen, so wie einen großen beleuchteten Eber für die bayerische Gemeinde Ebersbach. Nicht nur das hat Blachere Illumination zum Marktführer bei LED gemacht. „Mittlerweile sprechen wir von einem Kosteneinsparungswert über 92Prozent, von dem Städte, Gemeinden, Shoppingcenter und viele mehr mit unseren Lichtprodukten profitieren.“ ZUM UNTERNEHMEN Der französische Konzern Blachere Illumina tion ist weltweit führend, wenn es um nach haltiges LED-Lichtdesign geht. Die Nieder lassung in Wels bedient dabei auch den deutschen Markt. Das „Exportgut“ sind die Ideen, Lösungen und Dienstleistungen der Designer. Dabei wird schon der eine oder andere kuriose Sonderwunsch erfüllt.

BLACHERE ILLUMINATION. Vom Christkindlmarkt zum Shoppingcenter. Blachere Illumination rückt Städte und Gebäude ins rechte Licht. Von der Region Wels aus werden Ideen, Design und Kopfarbeit exportiert.

MOLTO LUCE. Aus dem einstigen Handelsunternehmen Molto Luce wurde ein Produktionsbetrieb. Produkte werden in Weißkirchen hergestellt und in ganz Europa eingesetzt.

Aktuell liegt unser Eigenprodukt anteil bereits bei beachtlichen 67,5 Prozent.

Wir bringen Begegnungszonen sowie Räumlichkeiten im Innen- und Außenbereich in ihrem schöns ten Lichterkleid zum Strahlen.

Fritz Eiber Gründer und Geschäftsführer Molto Luce

Jürgen Knoll Geschäftsführer Blachere Illumination

FOTOS: WAKOLBINGER

CHEFINFO WELS | 27

26 | CHEFINFO WELS

PRÄSENTIERT „ WELS SPEZIAL“

D ynell erlebt einen wahren Höhenflug. Das Unternehmen produziert Geräte zur Boden stromversorgung auf Flughäfen. Während Flugzeuge am Boden stehen, dürfen aufgrund von Lärm und Abgasen immer seltener ihre Hilfsturbinen in Betrieb sein. „Die Standards der Stromversorgung in der Luftfahrt sind sehr speziell und streng. Dynell hat dafür besonders sichere und effiziente Produkte im Programm. Unsere weltweiten Kunden unterstüt zen wir auch vor Ort bei Training, Service und Repa

W enn in Grönland die Kälte draußen und die Wärme in der Halle bleibt, dann dank Schneider Torsysteme. Das Buch kirchner Unternehmen ist Experte bei Industrie- und Schiebe-Falttoren aus Alu und Stahl, die auch in den Export gehen. „Überwiegend arbeiten wir mit Part nern zusammen, die die Anlagen in Betrieb neh men und die zuverlässige Betreuung der Toranlagen über Jahre hinweg gewährleisten. Bei Großaufträgen wickeln wir immer wieder von der Planung bis hin zur Inbetriebnahme das gesamte Leistungsspektrum ab“, erzählt Geschäftsführer Martin Schneider. Die Tore werden für Feuerwehrwachen über Industrie hallen, Bahnhöfe bis hin zum Flugzeughangar ein gesetzt. Exportiert werden sie vorwiegend in euro päische Länder. „Wir konnten aber bereits darüber hinaus gehende Aufträge erfolgreich realisieren, wie etwa in Dubai oder aktuell in Kanada. Die ersten Kontakte mit den USA sind ebenso bereits geknüpft. Aufgrund der vielen Anfragen haben wir uns ent schlossen, das Potenzial zu nützen und den erwei terten Export inklusive Übersee zu forcieren.“ Von Dubai nach Grönland Der Renner im Ausland ist das neu entwickelte Alu Falttor mit patentiertem Rahmensystem. „Es bietet erhöhte Wärmedämmung und damit mehr Energie effizienz sowie Korrosionsbeständigkeit in Verbin dung mit großen Glasflächen und komfortabler Bedienung.“ Die internationalen Kunden würden hei mische Qualität wertschätzen. „Es ist notwendig, die sen Qualitätsanspruch zu jedem Zeitpunkt gerecht zu werden.“ Ein wesentliches Thema sind Exportförde rungen bzw. Exportkreditbesicherungen. „Wir haben sie in unsere Entscheidungen mit einfließen lassen. Sie unterstützen und geben die notwendigen Rahmenbe dingungen für sichere Schritte in neue Exportmärk te.“ Egal, ob ins heiße Dubai oder ins kalte Grönland. ZUM UNTERNEHMEN Friedrich Schneider, Vater des heutigen Geschäftsführers Martin Schneider, gründete 1989 sein Unternehmen in Buchkirchen. Die Spezialität des Hauses sind individu ell gefertigte Industrie-Falttore. Weiters sind Sektionaltore, Roll- und Garagentore im Programm. Das Familienunternehmen exportiert mittlerweile auch nach Übersee.

Das Tor zur Welt

Überflieger

SCHNEIDER TORSYSTEME. Tore, die schnell und zuverlässig aufgehen müssen wie bei Feuerwehrhäu sern oder die als Klimabarriere dienen, gehören zu den Spezialitäten des Buchkirchner Unternehmens.

DYNELL. Mit hocheffizienten Bodenstromaggregaten im Flughafeneinsatz wuchs Dynell in nur fünf Jahren vom Startup zum Technologie- und Innovationsführer. Mit einer Technologie, die weltweit gefragt ist.

raturen“, so Thomas Eder, Investor und Mitinhaber des Unternehmens aus Mistelbach bei Wels. „97 Pro zent unserer Produkte gehen in den Export. In Europa ist gerade der Wechsel auf emissionsfreie, rein elektrische Stromversorgungsgerä te ein marktbestimmender Trend. In Asien, den USA oder Südameri

97 Prozent unserer Produkte gehen in den Export. Thomas Eder Investor und Mitinhaber Dynell

Aufgrund der vielen Anfragen haben wir uns entschlossen, das Potenzial zu nützen und den erweiterten Export inklusive Übersee zu forcieren.

ka liegt der Fokus auf dem Ausbau der Kapazitäten im Flugverkehr, wobei auch dort verstärkt zur neuesten und effizientesten Technologie gegriffen wird.“ Erstes Wasserstoff-Stromaggregat weltweit Österreichische Qualität wird geschätzt. Auch die öster reichische Mentalität ist für Eder durchaus ein Vorteil am Weltmarkt. Der Start von Dynell war dabei äußerst holprig. 2019 gegründet, schlug kurz darauf die Pande mie zu, trotzdem wurden erste Pilotprojekte mit Flug häfen möglich, weil „sie neugierig auf unsere Technolo gie waren“. Neugierig sind sie auch auf das weltweit erste Wasserstoff-Aggregat mit Brennstoffzelle. „Der Proto typ wird aktuell bei uns ausgiebig getestet und anschlie ßend in Holland in die Praxiserprobung gehen.“ Zudem steht eine neue Produktreihe, „die schon bald ein wichti ger Umsatzbringer sein wird“, in den Startlöchern. Mög lich wurde dies unter anderem mithilfe eines Programms zur Exporttechnologie-Förderung der aws. Damit wird sich, zum vierten Mal in Folge, der Umsatz verdoppeln. ZUM UNTERNEHMEN In nur fünf Jahren gelang es Dynell als Produ zent von Geräten zur Bodenstromversorgung auf Flughäfen, zu einem weltweit tätigen Tech nologieführer zu werden. In dieser Zeit hat sich die Produktionsfläche in Mistelbach bei Wels auf über 5.000 m 2 verdreifacht. Aus dem 2019 gegründeten Startup ist ein Unterneh men mit 97 Prozent Exportanteil erwachsen.

Martin Schneider Geschäftsführer Schneider Torsysteme

FOTOS: WAKOLBINGER

CHEFINFO WELS | 29

28 | CHEFINFO WELS

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online