CHEFINFO LIVING Frühjahr 2024
BAUEN&SANIEREN
nehm kühl, senkt das ebenso die Energieko sten. Spätestens jetzt, nachdem die Förde rungswelle seitens der Regierung bereits im Vorjahr ihren Anfang genommen hat, scheint der richtige Moment gekommen zu sein. Mit hilfe dieser Maßnahme sollen der Heizwärme bedarf eines Gebäudes und die Energiekosten auf ein Minimum reduziert werden. Gängige Praxisbeispiele sind die grundlegende Erneu erung der Bausubstanz an wichtigen Elemen ten wie dem Dach, dem Keller oder der Fas sade. Der Austausch bzw. die Renovierung von Fenstern und Außentüren, die Entfeuch tung von Wänden oder die Beseitigung von Schimmelflecken sind ebenso beliebte Sanie rungsmaßnahmen. Sie alle eint das primäre Ziel, die Wohnqualität zu steigern und den CO 2 -Ausstoß zu verringern. Die seit Jahres beginn geltende „Sanierungsoffensive für Pri vate“ nimmt die Bevölkerung an der Hand und unterstützt all jene, die von fossilen Ô
SIND WIR NOCH GANZ DICHT?* – Dank einer umfassenden (thermi schen) Sanierung lassen sich 70 bis 80 Prozent an Heizkosten einsparen. – Eine Dämmung rechnet sich meist in etwas weniger als zehn Jahren, auf grund des aktuellen Sanierungsbonus sogar schon eher. – Schätzungen zufolge weisen von den insgesamt etwa 1,8 Mio. Ein- und Zwei familienhäusern in Österreich etwa 500.000 einen unzureichenden ther mischen Standard auf.
RECONSTRUCTING NACHGEFRAGT. Architekt DI Daniel Bindeus über bleibende Werte und ein Umdenken in der Branche. AM PULS DER ZEIT
WANN STEHEN ALLE ZEICHEN AUF RECONSTRUCTING?
sodass letztendlich alle bisherigen Nutzer am Standort verbleiben können und im Endaus bau eine zusätzliche Nachverdichtung an einem bereits bestehenden Standort erfolgt ist. STICHWORT „BAUEN IM BESTAND“ – WOHIN GEHT DIE REISE? Aufgrund der Einschränkung des Flächenver brauchs sind Nachverdichtungen im Bestand ressourcenschonend ohne Investitionen in neue Infrastrukturerschließung sinnvoll, um zusätzliche Nutzflächen zu schaffen. Stand orte mit Entwicklungspotenzial liegen oft mals in zentralen Lagen mit guter Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Diese gilt es herauszufiltern und in weiterer Folge die Bau substanz zu prüfen hinsichtlich Statik, Bau physik sowie anpassbarer Barrierefreiheit.
Sollte der Bestand hinsichtlich Tragfähigkeit bzw. bauphysikalischer Themen nicht mehr erhaltenswürdig sein, es nicht oder etwa nur unter einem unverhältnismäßig hohen Auf wand möglich sein, diesen für eine zeitgemä ße barrierefreie Erschließung umzubauen, so sind Reconstructing-Modelle sinnvoll. Diese sehen eine schrittweise Erneuerung bestehen der Wohnanlagen oder auch anderer Nutzun gen vor. Sprich in einer ersten Phase wird ein neuer Baukörper an einer noch unbebau ten Stelle in einer Bestandssituation realisiert, Bewohner oder andere Nutzer am Standort können in diesen übersiedeln, um einen ers ten Bestandsbauteil abbrechen zu können. Dieses System setzt sich schrittweise fort,
ANZEIGE FOTO: DANIEL BINDEUS
Arch. DI Daniel Bindeus
Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online